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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ein Mord erschüttert die Wiener Kaffeehausszene

Die Tote im Kaffeehaus
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"Die Tote im Kaffeehaus" ist der elfte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Als die Journalistin eine Grande Dame der Wiener Kaffeehäuser interviewt, bricht diese während des Gespräches zusammen. ...

"Die Tote im Kaffeehaus" ist der elfte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Als die Journalistin eine Grande Dame der Wiener Kaffeehäuser interviewt, bricht diese während des Gespräches zusammen. Jegliche Hilfe kommt zu spät, die Frau stirbt. Doch vorher erzählte sie Sarah Pauli noch von rätselhaften Symbolen. Als dann auch noch die Autopsie ergibt, dass die Dame an einer Kaliumvergiftung starb, ist der detektivische Spürsinn von Sarah restlos geweckt. Schnell stellt sich heraus, dass hinter der Kaffeehausfassade nicht alles glänzt. Beate Maxian schickt ihre Chefreporterin des Wiener Boten mittlerweile zum elften Mal auf mörderische Spurensuche. Manches ist einem als langjähriger Leser dieser Reihe sehr vertraut, das private Umfeld von Sarah rückt aber diesmal ein wenig mehr in den Hintergrund als in vorigen Bänden. Dafür recherchiert die eifrige Journalistin mehr im Kriminalfall und gerät dabei selbst in die Schusslinie. Interessant ist dabei, dass man als Leser sehr lange keinerlei Anhaltspunkt bzgl. des Täters hat. Es kommen einfach zu viele im Umfeld des Opfers in Frage und Motive gibt es auch genug. Das macht es zum einen spannend, zum anderen aber auch kurzweilig beim Lesen. Auch dieser Band ist durchaus ein Krimi der ruhigeren Art, aber doch halt atmosphärisch geschrieben. Fast taucht man in die Welt der Wiener Kaffeehäuser ein. Lediglich die Auflösung des Falles ging mir dann ein wenig zu schnell, der Täter wurde fast im Schnelldurchgang entlarvt. Zusammenfassend aber trotzdem ein weiterer guter Krimiband aus der Reihe, die mir auch nach dem elften Band noch immer gefällt.

Veröffentlicht am 20.07.2021

Auf der stürmischen Jagd nach den Klicks im Netz

Sturmgepeitscht
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"Sturmgepeitscht" ist der dritte Band der Serie mit dem Hamburger Journalistenpaar Jan Fischer und Charlotte Sander von Markus Kleinknecht. Zugleich ist es aber sein erster Thriller dieser Reihe, der im ...

"Sturmgepeitscht" ist der dritte Band der Serie mit dem Hamburger Journalistenpaar Jan Fischer und Charlotte Sander von Markus Kleinknecht. Zugleich ist es aber sein erster Thriller dieser Reihe, der im Gmeiner-Verlag erschienen ist. Eine junge Frau ist spärlich bekleidet am roten Kliff auf Sylt tot aufgefunden worden. Anscheinend ist sie abgestürzt. Aber es steckt mehr dahinter. Der Journalist Jan Fischer ist bei seinen Recherchen auf Snuff-Videos mit der Frau gestoßen, es scheint dass gezielt Jagd auf sie gemacht wurde. Als er vor Ort mehr erfahren möchte, gerät er in das Visier der "Hansemen", die hinter den Videos stecken. Er wird zum Gejagten und es bleibt nur die Flucht. Doch über Sylt peitscht ein Orkan, es geht um's nackte Überleben, denn die Bewohner der Insel scheinen mehr zu verbergen als es anfangs scheint. Markus Kleinknecht baut mit diesem Thriller ein Szenario auf, das anfangs noch ein wenig wie eine Ermittlung im Todesfall der jungen Frau wirkt. Aber schon schnell kommt der Journalist Jan Fischer selbst in eine Opferrolle und seine Freundin, die Fotografin Charlotte Sander begibt sich auf die Suche nach ihm. Die Täter sind von Beginn an bekannt und doch entwickelt sich eine Spannung, die sich immer mehr aufbaut. Fast ein wenig "Surviving the Game", aber es kommen weitere Aspekte ins Spiel. Mit zunehmendem Fortschritt im Buch wird der Leser mit Wendungen konfrontiert, die zu Beginn nicht zu erahnen sind. Was anfangs noch ein wenig gemächlich beginnt, gewinnt dann immer mehr an Fahrt. Die Entwicklung und der damit verbundene Spannungsaufbau hat mir gut gefallen. Je weiter man im Buch beim Lesen voranschreitet, umso mehr nimmt einen die Story ein. Für mich ein gelungener Thriller mit einem etwas anderen Ansatz als die breite Masse am Buchmarkt.

Veröffentlicht am 13.07.2021

Nicht jeder verträgt den Föhn in München

Mord am Viktualienmarkt
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"Mord am Viktualienmarkt" ist der zwölfte Band aus der Max-Raintaler-Reihe von Michael Gerwien. Der Ex-Kommissar und sein Freund, der Leiter der Münchner Mordkommission, Franz Wurmdobler feiern im Biergarten ...

"Mord am Viktualienmarkt" ist der zwölfte Band aus der Max-Raintaler-Reihe von Michael Gerwien. Der Ex-Kommissar und sein Freund, der Leiter der Münchner Mordkommission, Franz Wurmdobler feiern im Biergarten am Viktualienmarkt ihren letzten gemeinsamen Ermittlungserfolg zusammen mit zwei adretten Urlauberinnen aus Dortmund, die bei Ihnen am Tisch sitzen. Es hat Föhnlage in München. Doch der Abend verläuft anders als gedacht. Erst ist die eine Dame verschwunden und zuletzt wird Max Raintaler von hinten niedergeschlagen. Als am nächsten Tag aber die zweite der beiden Frauen auch noch tot aufgefunden wird, ist das Chaos perfekt. Denn ihre Freundin ist wieder da, nur jetzt gibt es ein Mordopfer. Max Raintaler und Franz Wurmdobler haben einen neuen Fall, den sie persönlich nehmen. Michal Gerwien lässt seine Ermittler mit einer gehörigen Portion Münchner Charme auf die Leser los. Dabei beschreibt er auch gut die Wetterlage der warmen Fallwinde aus den Alpen, besser als Föhn bekannt. Denn dieser hat bekanntlich auf den Münchner an sich so seine Auswirkungen. Während die einen immer aggressiver oder wetterfühlicher werden, genießen andere die selige Bierlaune im Biergarten. Dieses Aufeinandertreffen der einzelnen Personen führt immer wieder zu lustigen Passagen im Buch, bei denen der Leser bestens unterhalten wird. Raintaler und Wurmdobler sind zwei echte Originale, das bekommt sogar der Polizeipräsident zu spüren. Dieser Biergartenkrimi ist keine harte Krimikost, aber er überzeugt durch die Protagonisten und ihr Umfeld. Immer wieder muss man über einzelne Szenen lachen. Das Buch liest sich flüssig und ist kurzweilig geschrieben. So steht am Ende ein Ermittlungsergebnis, mit dem zu rechnen war, aber man wurde gut unterhalten. Für mich ein Band aus dieser Reihe, der mir gut gefällt. Max Raintaler, Franz Wurmdobler, weiter so.

Veröffentlicht am 08.07.2021

Ein bestialischer Serienmörder geht auf die Jagd

Herzschlag des Bösen
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"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet ...

"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet unterwegs sind. Dabei geraten sie in Gefangenschaft, Robert wird brutal getötet und Hanna auf's Schwerste missbraucht. Doch es gelingt die Befreiung und sie kehrt nach Deutschland zurück. Zugleich ist der Pilot Jens Bachmann als Pilot rund um die Welt unterwegs. Hanna und er lernen sich in Frankfurt kennen und lieben. In weiteren Handlungssträngen lernt der Leser den kaltblütigen Psychopathen Igor Poljakow kennen, der seine Gewaltfantasien beim bestialischen Töten seiner Opfer auslebt und darüber hinaus zwei Stellvertreter, die ebenfalls voll Unzufriedenheit und teils Hass sind. Zum einen der Copilot von Jens Bachmann und zum anderen der Stellvertreter des K11 der Frankfurter Kripo. Matthias Soeder bietet dem Leser eine Masse von einzelnen Handlungssträngen, bei denen der Leser teils immer wieder gefordert ist, wie diese miteinander verwoben sind. Die Gewaltszenen sind dabei teils sehr heftig und exzessiv beschrieben, absolut nichts für zarte Gemüter. Teilweise so exzessiv, dass sie einer flüssigen Story entgegenwirken. Obwohl einige Zusammenhänge schnell klar sind, gehen andere Handlungsstränge teilweise unter. Es bleiben Fragezeichen als Leser auf was der Autor letztendlich hinauswill. Und so bleibt leider ein wenig der Eindruck, dass zuviel in die Geschichte hineingepackt wird und der Kern der Story darunter leidet. Mich konnte dieser Thriller daher nicht ganz überzeugen, ich hätte mir mehr Konzentration auf's Wesentliche gewünscht.

Veröffentlicht am 04.07.2021

Der Schutz der Familien wird wichtiger den je

Der Bund der Familien
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"Der Bund der Familien" ist der dritte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Der von einem Schlaganfall wieder genesene Wilhelm Lehmann greift zu drastischen Mitteln gegenüber seinem Sohn, nachdem ...

"Der Bund der Familien" ist der dritte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Der von einem Schlaganfall wieder genesene Wilhelm Lehmann greift zu drastischen Mitteln gegenüber seinem Sohn, nachdem dessen Verhalten ans Licht kam. Für einen symbolischen Betrag verkauft er seine Fabrik an seinen Freund von Falkenbach und entzieht seinem Sohn damit den Zugriff auf die Firma. Aber nicht nur dies sorgt für Turbulenzen. Der örtliche Gauleiter versucht mit allen Mitteln den Familien von Falkenbach und Lehmann etwas ans Bein zu heften, damit er sie ruinieren kann, er ist direkt besessen davon. Paul-Friedrich von Falkenbach muss alle Hebel in Bewegung setzen, um dies zu verhindern. Mit diesem dritten Band führt Ellin Carsta die Geschichte der Familien im Vorkriegsdeutschland konsequent fort. Die Charaktere sind von den Vorgängerbänden wohlbekannt, ihre Geheimnisse, ihre Ängste und Sorgen. Es gilt den Besitz der Familien zu schützen, aber auch die Geheimnisse zu wahren. Die Fäden laufen dabei alle bei Paul-Friedrich zusammen, der letztendlich fast wie ein Feuerwehrmann alles bewahren muss. Anfangs noch ein wenig heile Welt von Bernried, steigert Ellin Carsta die Spannung immer mehr. Denn es entwickelt sich ein interessantes Katz und Maus Spiel zwischen den Familien und dem Gauleiter. Das Buch ist daher kurzweilig und man ist verleitet immer weiter zu lesen, um zu erfahren wie es endet. Die Autorin lässt dabei auch nicht Momente der Tragik und der Liebe zu kurz kommen. In Summe ergibt sich eine runde Geschichte. Neueinsteiger sollten die Falkenbach-Saga aber von Beginn an lesen, da viele Handlungsstränge sich über die Bände entwickeln. Für mich ist dieser dritte Band bisher der Höhepunkt der Saga, da die Geschichte so konsequent zu einem finalen Punkt führt.