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Veröffentlicht am 11.11.2016

Spannende Mörderjagd in Berlin

Kopfjagd
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"Kopfjagd" spielt in Berlin und konfrontiert den Leser mit Tötungsdelikten durch Enthauptung. Zuständig für die Ermittlungen ist das Sonderdezernat "Fremdkultur", bestehend aus Hauptkommissar Heiko Brandt ...

"Kopfjagd" spielt in Berlin und konfrontiert den Leser mit Tötungsdelikten durch Enthauptung. Zuständig für die Ermittlungen ist das Sonderdezernat "Fremdkultur", bestehend aus Hauptkommissar Heiko Brandt und seiner ihm neu zugeteilten Kollegin Zehra Erbay. Das Sonderdezernat scheint aus politischen Gründen vom Oberstaatsanwalt ins Leben gerufen und Brandt ein Ermittler wie ein einsamer Wolf. In Kollegenkreisen nicht beliebt ist er anfangs auch noch wütend über die Zuteilung der engagierten jungen Kollegin. Doch im Laufe der Ermittlungen wachsen die beiden zusammen und bilden eine Einheit. Brandt wirkt anfangs auf den Leser eher wie ein "Kotzbrocken", doch im Laufe der Geschichte wurde er mir immer sympathischer. Manchmal konnte ich mir richtig vorstellen, wie er sich freundlich mitteilen wollte, dann aber doch schwieg. Ebenso Zehra, die nach und nach die harte Schale von Brandt knackt. Die Morde durch Enthauptung lassen die beiden erst auf die Spur des IS und internationalen Waffenhandel kommen. Immer wieder geraten die beiden dabei an verschlossene Türen, auch der Oberstaatsanwalt ist nicht wirklich eine Unterstützung für sie. Die Politik hindert die beiden sichtlich. Doch dann ergeben sich neue Hinweise und die Nachforschungen konzentrieren sich auf ein neues Tatmotiv. Aber da wird Brandt der Fall entzogen und Zehra der neuen Ermittlungseinheit zugeordnet. Hier aber wird sie aber nur als bessere Schreibkraft missbraucht und so kommt es, dass die beiden unabhängig weiter ermitteln. Letztendlich aber sind dem Grenzen gesetzt, da die Politik schützend die Hand über einzelne hebt und Täter eigentlich auch Opfer sind. "Kopfjagd" ist ein spannender Kriminalroman, bei dem ich anfangs nicht mit einer solchen Entwicklung gerechnet hätte. Geschickt werden Themengebiete miteinander vermischt und schlüssig kombiniert. Dabei baute sich bei mir schnell eine Spannung auf, die bis zum letztendlichen Showdown erhalten blieb. Am Ende bekommt das Sonderdezernat "Fremdkultur" durch einen geschickten Schachzug Brandt eine weitere Chance. Doch für den Leser wird noch ein großes Fragezeichen um Heiko Brandt eingebaut, ein ungelöster dreifacher Mord auf den Philippinen. Ist das der Cliffhanger für einen Folgeband? Man darf als Leser gespannt sein!

Veröffentlicht am 08.11.2016

Zerbrochene Kinderseelen in Stuttgart

Scherbenkind
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"Scherbenkind" ist der zweite Krimi mit der Stuttgarter Hauptkommissarin Verena Sander. Diesmal hat sie es mit einem Mordopfer zu tun, dass ehemaliger Angehöriger einer Heavy-Metal Band war. Doch schon ...

"Scherbenkind" ist der zweite Krimi mit der Stuttgarter Hauptkommissarin Verena Sander. Diesmal hat sie es mit einem Mordopfer zu tun, dass ehemaliger Angehöriger einer Heavy-Metal Band war. Doch schon bald tun sich weitere Abgründe auf: Kindesmissbrauch und Satanismus. Dabei trifft Verena Sander auf die verschlossene Jugendliche Sina, die anscheinend mehr zu verbergen hat, als es den Anschein hat. Früh wird der Leser mit diversen Namen von Jugendlichen konfrontiert, ohne erst zu wissen wie diese zusammenhängen. Aber schon bald merkt man, dass es hier anscheinend um gespaltene Persönlichkeit gehen muss. So tritt die Psychologin Hannah auf das Parkett, die der Leser schon aus "Blutopfer" kennt, und die nun Verena Sander zur Seite steht. Die Hauptkommissarin ist sehr emotional bei dem Fall und nimmt den Leser aber auch dabei voll mit. Geschickt baut Britt Reißmann in diesem Buch den Spannungsbogen auf und hält ihn beständig bis zum Ende hoch. Immer wieder gibt es Wendungen, die das Puzzle um den Fall aber stimmig machen. Die Story wühlt einen als Leser auf und dadurch konnte ich das Buch zwischendrin nur schwer zur Seite legen. Zu emotional ist man selbst bei der Sache dabei und fiebert bei der Aufklärung des Falles mit. Hatte ich in "Blutopfer" mit Verena Sander noch ein wenig Anlaufschwierigkeiten, so schaffte sie mich diesmal voll zu überzeugen. Details aus ihrem Privatleben sind nicht zu viel, aber schaffen einen guten Rahmen um sich die Hauptkommissarin besser vorstellen zu können. Perfekt fand ich dabei ihre Tatortbeschreibung für den Staatsanwalt Triberg, ein echter Brüller. Obwohl dies der zweite Band aus einer Reihe ist, ist es aber nicht zwingend notwendig den ersten Fall vorher zu lesen. Es erleichtert zwar ein wenig um das Umfeld der Verena Sander besser zu verstehen, aber "Scherbenkind" kann durchaus ohne diese Vorkenntnisse gelesen werden. Mit dem zweiten Fall der Hauptkommissarin ist der Autorin Britt Reißmann ein spannender, mitreißender Krimi gelungen, der für mich eine klare Steigerung zum ersten Fall war und gleichzeitig die Vorfreude auf einen Folgeband weckt. Ich würde sehr gern mehr von der Stuttgarter Ermittlerin lesen.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Der Aufstieg von Robert Bruce als schottischer König

König des Schicksals
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Dieses Buch ist der Abschluss der Trilogie um Robert Bruce, dem schottischen König. Und auch hier ist es Robyn Young gelungen, mich für die Geschichte zu begeistern. Schnell war ich wieder mitten im schottischen ...

Dieses Buch ist der Abschluss der Trilogie um Robert Bruce, dem schottischen König. Und auch hier ist es Robyn Young gelungen, mich für die Geschichte zu begeistern. Schnell war ich wieder mitten im schottischen Freiheitskrieg angelangt. Allen Beteiligten, sowohl auf englischer wie auf schottischer Seite, merkt man mittlerweile die Entbehrungen und Leiden des jahrelangen Krieges an. Aber keiner kann aus seiner Haut. König Edward I., ein Schatten seiner selbst, kann nicht nachgeben. Im Gegenteil, er geht mit unerbittlicher Härte gegen Robert und seine Verbündeten los. Der aber kann im Norden des Reiches immer wieder Erfolge verbuchen und schart mehr und mehr Anhänger hinter sich. Und als der alte englische König stirbt, wächst seine Macht weiter. Denn Edward II ist ein schwacher König, der die englischen Barone eher gegen sich aufbringt als sie hinter sich zu einen. Aber als Edward II ein Ultimatum beim Kampf um die Burg Stirling erhält, muss er Stärke zeigen und zieht mit seinen Truppen gegen die Schotten. Robert Bruce kann diesen aber eine verheerende Niederlage bei der Schlacht von Bannockburn beibringen. Dieser unerwartete Sieg garantierte die vollständige Akzeptanz von Robert Bruce als König im eigenen Land. Am Ende des Buches geht die Autorin im Epilog auf die Hauptprotagonisten und ihre weiteren Schicksale ein. Dies ist ein runder Abschluss, den so erfährt der Leser noch was aus den einzelnen Personen wurde. Sowohl dieser letzte Band, als auch die gesamte Trilogie um die Unabhängigkeitskriege und den Aufstieg von Robert Bruce hat mir sehr gefallen und war spannend vom Anfang bis zum Ende. Ebenso die Verquickung von Fiktion und wahrer Geschichte ist Robyn Young sehr gut gelungen. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber historischer Romane.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es kommt die Zeit, in der man seinem größten Feind die Treue schwören muss ...

Krieger des Friedens
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Dies ist der zweite Band der Trilogie um Robert the Bruce aus Schottland. Hatte mir schon der Auftaktband gefallen, so legte der zweite Teil nochmal nach. Die Geschichte um Robert the Bruce bleibt spannend. ...

Dies ist der zweite Band der Trilogie um Robert the Bruce aus Schottland. Hatte mir schon der Auftaktband gefallen, so legte der zweite Teil nochmal nach. Die Geschichte um Robert the Bruce bleibt spannend. Erneut ist er gezwungen an der Seite von König Edward und England gegen seine Heimat zu kämpfen, nur um sein großes Ziel zu erreichen: Die schottische Krone. Dies geschieht in vielen blutigen Schlachten und als William Wallace hingerichtet wird, rebelliert er gegen Edward und das schottische Volk folgt ihm in den Kampf. Die Autorin liefert dabei einen geschichtlich sehr gut recherchierten Roman ab, bei dem sie geschickt Fiktion und wahre Begebenheiten vermischt. Dabei wird der Spannungsbogen immer aufrecht erhalten und ich wurde als Leser in den Bann der Zeit von 1300-1306 gezogen. Grausame Kämpfe um die Macht, sowie der ungebrochene Freiheitsdrang der Schotten, dieser Band liefert alles. Ich bin sehr gespannt auf den abschließenden dritten Teil der Geschichte um Robert the Bruce.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unheimliches zur Zeit der Tiroler / Bayerischen Kriege

Morbus Dei: Die Ankunft
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Dieses Buch ist der Auftaktband zu einer Trilogie. Ich bin zufällig darauf gestoßen und es dauerte auch ein wenig, bis ich zum Lesen kam. Dies war aber ein Fehler. Ich weiß nicht genau warum, aber die ...

Dieses Buch ist der Auftaktband zu einer Trilogie. Ich bin zufällig darauf gestoßen und es dauerte auch ein wenig, bis ich zum Lesen kam. Dies war aber ein Fehler. Ich weiß nicht genau warum, aber die Geschichte fesselte mich von Anfang an. Sowohl die harten Lebensumstände zur Zeit der Tiroler / Bayerischen Kriege in der napoleonischen Zeit, als auch das Mysterium um die Ausgestoßen in der Bergwelt. Was es übrigens mit denen genau auf sich hat, klärt sich bis zum Ende nicht genau. Das macht schon neugierig auf die anderen zwei Bände. Aber auch die Geschichte von Johann und Elisabeth, deren Liebe eigentlich nicht sein darf: Eine Bauerntochter und ein Knecht. Obwohl diese Geschichte ja auch einige Ansätze von Mystery hat wegen der Ausgestoßenen, reihe ich sie jetzt trotzdem mal bei historischen Romanen ein. Für mich war dieses Buch ein Lesehighlight für die lauen Sommerabende und ich werde mir auf alle Fälle die beiden weiteren Bände der Trilogie besorgen, denn ich denke die Geschichte wird genauso spannend weitergehen.