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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2021

Mordermittlungen im Schilcherland

Steirerherz
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"Steirerherz" ist der zweite Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Die LKA-Ermittlerin bekommt es diesmal mit einer gepfählten jungen Frauenleiche zu tun, die am elterlichen Kürbisacker drapiert ...

"Steirerherz" ist der zweite Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Die LKA-Ermittlerin bekommt es diesmal mit einer gepfählten jungen Frauenleiche zu tun, die am elterlichen Kürbisacker drapiert wird. Die Spuren führen schnell nach Graz, wo diese als Studentin in einer WG lebte und auch deren neureicher Freund sein Leben in vollen Zügen genießt. Kurze Zeit später gibt es ein zweites Opfer, eine Mitbewohnerin der WG. Wie hängt alles zusammen und bahnt sich eine Serie an? Dieser Band beginnt spektakulär und spannend, kann diese aber nicht gänzlich aufrecht erhalten. Vielmehr ist er von reichlich Privatleben der beiden Ermittler Mohr und Bergmann geprägt. Diese Kombination ist teils gut, da man in einer Serie ja auch die Entwicklung von Figuren erleben möchte. In diesem Fall empfand ich es aber als ein wenig übertrieben und teilweise auch sehr klischeehaft. Bergmann auf Machospuren, Sandra zu oft im siebten Sexhimmel und letztendlich schwanger. Dazu eine junge Kollegin die gern Model wäre und ein neureicher Autohändler. Vieles war durchschaubar und dem Täter war ich früh auf der Spur, leider zu früh. Gegen Ende zog die Spannung wieder an, dies konnte aber nicht mehr den Gesamteindruck des Buches bei mir ordentlich steigern. So ist "Steirerherz" für mich bisher einer der etwas schwächeren Bände, die ich aus dieser Reihe gelesen habe und konnte mich daher nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 23.02.2021

Wem ist der Helm auf dem Thron Merciens bestimmt?

Der leere Thron
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"Der leere Thron" ist der achte Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Wir schreiben das Jahr a.D. 911. Uhtred ist immer noch schwer gezeichnet durch die Verletzung mit dem Schwert "Eisrache" aus dem ...

"Der leere Thron" ist der achte Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Wir schreiben das Jahr a.D. 911. Uhtred ist immer noch schwer gezeichnet durch die Verletzung mit dem Schwert "Eisrache" aus dem Zweikampf gegen den Dänen Cnut. Æthelred, der Herrscher von Mercien, liegt im Sterben und die ersten greifen nach dessen Thron. Uhtred will dies verhindern und Æthelflæd als wahre Herrscherin über Mercien unterstützen. Doch seine Kampfeskraft reicht nicht aus, es gilt also listig vorzugehen um das Ziel zu erreichen. Einmal mehr gilt es an allen Fronten zu bestehen und dabei selbst zu alter Stärke zurückzukehren. Unterstützt wird er dabei von seinen treuen Begleitern und seinem Sohn, der mittlerweile ebenfalls zu einem starken Krieger herangewachsen ist. Bernard Cornwell beschreibt in diesem Band zum einen teils historische Szenen, die man als wichtige Elemente für die Entstehung des späteren Englands bezeichnen kann, aber er rückt auch diesmal Uhtreds Familie in den Vordergrund. Sein Sohn und seine Tochter nehmen entscheidende Rollen ein. Der junge Uhtred (nach dem Vater benannt) schlägt gleich im Prolog eigene Schlachten und ist ein treuer Begleiter seines in die Jahre gekommenen Vaters. Auch die Tochter Stiorra, ein Ebenbild ihrer Mutter Gisela, erhält diesmal viel Raum in der Geschichte. Generell stehen in diesem Band mehr die Frauen mit ihrem Handeln im Mittelpunkt, ob als Herrscherin, Feindin und Heilerin oder "Friedenskuh". Cornwell hat dies geschickt eingebunden und bleibt seiner Linie trotzdem treu. Einzig die wundersame Heilung Uhtreds empfand ich ein wenig zu fantasylastig für einen historischen Roman. Doch letztendlich schmälert es die Spannung dieses Buches nicht. Wem List und Tücke der weltlichen und kirchlichen Vertreter, blutige Kämpfe am Schildwall gegen Verräter und Nordmänner, sowie die Geschehnisse in Wessex und Mercien zu Beginn des zehnten Jahrhunderts gefallen, der wird auch diesen Band der Saga gerne lesen. Zum besseren Verständnis sollte man aber mindestens den Vorgängerband gelesen haben, da doch vieles ein wenig mit den Ereignissen aus "Der Heidenfürst" zusammenhängt.

Veröffentlicht am 18.02.2021

Stürmische Zeiten im Hamburger Hafen

Der leuchtende Himmel
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"Der leuchtende Himmel" ist der siebte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Es sind unruhige Zeiten in Hamburg. Während die einen immer bessere Geschäfte machen und immer mehr Schiffe in den Hamburger ...

"Der leuchtende Himmel" ist der siebte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Es sind unruhige Zeiten in Hamburg. Während die einen immer bessere Geschäfte machen und immer mehr Schiffe in den Hamburger Hafen mit Waren zum Entladen ankommen, können die Arbeiter immer weniger mit dem Entgelt ihre Familien versorgen. Die Stimmung wird immer aufgeheizter, es kommt zum Streik. Obwohl Luise etwas kürzertreten will um mehr Zeit für ihre Tochter aufbringen zu können, machen es diese Ereignisse nicht leichter. Und im Kontor in Wien kommt es ebenfalls zu Geschehnissen, die so nicht vorhersehbar waren. Einmal mehr wäre die Kraft der ganzen Familie Hansen gefordert. Doch nicht alle ziehen am gleichen Strang. In diesem siebten Band rückt Ellin Carsta die Vorkommnisse in Hamburg und Wien wieder mehr in den Vordergrund, die Kakaoplantage in Kamerun spielt eine untergeordnete Rolle. Dabei wird der Leser mit vielen Veränderungen konfrontiert, es gilt sich auch von Personen die einen durch die Vorgängerbände begleitet haben zu verabschieden. Und fast möchte man denken Luise und ihre Familie kommt nie zur Ruhe. Flüssig liest sich auch dieser Band wieder, die Geschehnisse lassen einen in die Story eintauchen. Man merkt das die Hansen-Saga langsam und stetig auf ein unvermeidbares Ende zusteuert und doch ist man einfach nur gespannt und neugierig wie der Weg von Luise enden wird. Denn dieser Band lässt am Ende auch den Leser sehr ergriffen zurück, es berührte mich zutiefst in der Seele. "Der leuchtende Himmel" ist für mich ein Band dieser Reihe, der mit zu den besten der Saga gehört. Eine klare Leseempfehlung, Neueinsteigern empfehle ich aber die Saga von Beginn zu lesen damit man alle Geschehnisse und Entwicklungen korrekt zuordnen kann.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Die weiße Frau am schwarzen Regen

Schwarzer Regen Rotes Blut
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"Schwarzer Regen Rotes Blut" ist ein Kriminalroman von Leonhard Michael Seidl. Dieser spielt im Mai 1945 im Bayrischen Wald in einem kleinen Ort bei Zwiesel. Als im örtlichen Gasthaus ein Saufgelage von ...

"Schwarzer Regen Rotes Blut" ist ein Kriminalroman von Leonhard Michael Seidl. Dieser spielt im Mai 1945 im Bayrischen Wald in einem kleinen Ort bei Zwiesel. Als im örtlichen Gasthaus ein Saufgelage von deutschen Kriegsheimkehrern ausartet und es dabei zu tödlichen Schüssen und dem Abfackeln des Gasthauses kommt wird "Polizeikommissär" Leo Klemm dorthin beordert. Schnell sind die Namen der Täter bekannt, aber der Hauptverdächtige ist flüchtig. Doch schon bald geschehen weitere Morde. Und diesmal hat es jemand auf die Familie des Hauptverdächtigen abgesehen. Im Ort trifft Klemm auf eine Mauer des Schweigens, die Bewohner scheinen mehr zu verbergen zu haben. Dies ändert sich auch nicht als die amerikanischen Besatzungsmächte die Ermittlungen übernehmen. Noch immer gibt es Anhänger der alten Strukturen und Misstrauen gegenüber den Besatzern. Leonhard Michael Seidl versetzt den Leser in die Zeit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. In einem kleinen fiktiven Ort tief im Bayrischen Wald erzählt er eine Geschichte, die man sich bildlich beim Lesen bestens vorstellen kann. Teilweise erinnerten mich Stilelemente ein wenig an "Herbstmilch" kombiniert mit Ermittlern die einen Hauch von "Babylon Berlin" hatten. Einige sprachliche Elemente sind der damaligen Zeit und Örtlichkeit angepasst. Für mich kein Problem und verständlich, aber ein Glossar für manchen Dialektausdruck wäre für Leser aus anderen Regionen hilfreich. Dem eigentlichen Kriminalfall schadet dies aber in keiner Weise. Die Geschichte hatte mich schnell in seinen Bann gezogen. Vieles war für mich schnell erkennbar und doch liest sich der Krimi richtig gut und flüssig. Fast lief beim Lesen parallel dazu der Film in meinem Kopfkino ab. Einzig den amerikanischen Captain und seine Gehilfin empfand ich ein wenig überzeichnet. Letztendlich aber nur Kleinigkeiten die mir fehlten, in Summe für mich aber ein guter und lesenswerter Kriminalroman. Ich bin gespannt ob es weitere Fälle des "Polizeikommissär" Klemm geben wird.

Veröffentlicht am 12.02.2021

Das Böse trägt steirische Tracht

Steirertanz
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"Steirertanz" ist der elfte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Sandra Mohr feiert gerade ihren Geburtstag, als sie und ihr Kollege Sascha Bergmann zu einer Brandleiche nach Bad Aussee gerufen ...

"Steirertanz" ist der elfte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Sandra Mohr feiert gerade ihren Geburtstag, als sie und ihr Kollege Sascha Bergmann zu einer Brandleiche nach Bad Aussee gerufen wurden. Die alte Villa der Lex-Zwillingsschwestern wurde durch einen Brand zerstört, darin barg man die Leiche einer der Schwestern. Schnell stellt sich aber heraus, dass es sich um Brandstiftung handelt und das Luise Lex bereits vor dem Brand getötet wurde. Die beiden Schwestern führen eine Trachtenmanufaktur, der Höhepunkt sollte die bevorstehende Modenschau auf dem Steirerball in Wien sein. Doch die Schwestern hatten nicht nur Freunde in ihrem Heimatort. Wer ging so weit eine der Schwestern zu töten? "Steirertanz" ist kein knallharter Krimi, vielmehr stehen das launige Ermittlerpaar und deren Animositäten im Vordergrund. Des öfteren musste ich dabei auch an das Tatortpaar Fellner und Eisner denken, obwohl erste Krimis dieser Reihe ja schon mit anderen Darstellern verfilmt wurden. Fast ist in dieser Story der Kriminalfall schmückendes Beiwerk aus dem steirischen Salzkammergut. Dies ist aber keineswegs störend, im Gegenteil. Sehr oft musste ich über die Dialoge mit Bergmann schmunzeln. Die Autorin zeichnet ein Bild ihrer agierenden Personen, bei denen man sofort Bilder im Kopf hat und sich die Szenen bestens vorstellen kann. Eine nettes Detail war auch als ich beim Lesen auf Protagonisten aus einer Serie aus einer Wiener Krimireihe einer anderen Autorin (Beate Maxian) traf. Fiel mir sofort auf, nachdem ich diese Reihe ebenfalls sehr gerne lese. Die aktuelle Pandemie spielt ebenfalls eine Rolle, denn Claudia Rossbacher lässt ihre Akteure kurz danach agieren. Diese ist überstanden und man trifft sich wieder auf Großveranstaltungen wie den "Steirerball". Wünschen wir uns, dass die Fiktion der Autorin bald auch wieder Realität werden kann. Die Auflösung des Falles war für mich relativ schnell klar, was aber der Lektüre nicht schadete. Sandra Mohrs elfter Fall war für mich wieder eine unterhaltsame, teils humorige Krimigeschichte, die mich gut unterhalten hat. Ein Lokalkrimi der leichteren Art und ein weiterer guter Band der Reihe.