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Veröffentlicht am 07.02.2020

Grausame Morde im besetzten Dresden der Nachkriegszeit

Tausend Teufel
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"Tausend Teufel" ist der zweite Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Zwei Jahre sind seit dem Kriegsende vergangen. Dresden liegt in Schutt und Asche, kommandiert von der sowjetischen Besatzungsmacht. ...

"Tausend Teufel" ist der zweite Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Zwei Jahre sind seit dem Kriegsende vergangen. Dresden liegt in Schutt und Asche, kommandiert von der sowjetischen Besatzungsmacht. Oberkommissar Heller wird im eisig kalten Februar 1947 zu einem Tatort gerufen, die Leiche ein Offizier der Sowjets. Doch schon bald gibt es weitere Tote und die Spuren führen in einem fragwürdigen Gasthaus zusammen. Mit seinem Assistenten muss er gegen eine Mauer des Misstrauens und gegen altes Gedankengut ankämpfen. Auch in diesem zweiten Band schafft der Autor wieder in seinem Buch eine Atmosphäre der damaligen Zeit, in die der Leser direkt eintaucht. Die Kälte und Armut, das Leid der Bevölkerung, sowie das latente Misstrauen zwischen Besatzer und Besetzen ist dabei richtiggehend greifbar. Und so gelingt eine sehr gute Mischung zwischen Kriminalfall und Zeitgeschehen in Dresden. Dies ebenfalls kombiniert mit privaten Ereignissen des Oberkommissar in seiner Familie. In all den Geschehnissen geht Max Heller seinen geradlinigen Weg, vielleicht manchmal ein klein wenig zuviel. Doch andererseits ist sein unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn wieder genau das was ihn ausmacht. Auch dieser zweite Band der Reihe konnte mich absolut überzeugen. Die Reihe rund um den Dresdner Oberkommissar ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Der einsame Wolf auf der Jagd nach dem Wanderer

Tannenstein
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"Tannenstein" ist der erste Band der Born-Trilogie von Linus Geschke. Alles beginnt mit einem Massenmord in Tannenstein nahe der tschechischen Grenze. Ein Mann lebt völlig unauffällig fast ein Jahr dort, ...

"Tannenstein" ist der erste Band der Born-Trilogie von Linus Geschke. Alles beginnt mit einem Massenmord in Tannenstein nahe der tschechischen Grenze. Ein Mann lebt völlig unauffällig fast ein Jahr dort, tötet auf einen Schlag elf Menschen und verschwindet danach spurlos wieder. Alexander Born, ein Ex-Polizist wird aus der Haft entlassen und will sich am Tod seines Freundin rächen. Auch diese soll auf das Konto des "Wanderer" gehen. Alle Hinweise deuten in Richtung der Russenmafia. Und so begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit als gesetzloser Rächer. In "Tannenstein" erzählt Linus Geschke die einzelnen Handlungsstränge immer aus der Sicht der agierenden Personen an den unterschiedlichen Orten. Erst nach und nach ergibt sich für den Leser der Zusammenhang und die Fäden laufen dementsprechend zusammen. Der Thriller ist eindeutig in Sachen Gewalt der härteren Sorte zuzuordnen. Organisierte Kriminalität, Zwangsprostitution und Selbstjustiz bestimmen die Thematik. Dem Autor gelingt dies aber so geschickt zu verweben, dass ständig beim Lesen eine Art Bedrohung im Raum schwebt und man fast zwangsläufig das Buch nicht aus der Hand legen kann. Actionreich, spannend und mit keiner klaren Grenze von Gut und Böse. Obwohl völlig klar ist das im realen Leben diese Selbstjustiz keinen Platz haben darf, neigt man doch Sympathie für Alexander Born, ja sogar den Wanderer zu haben. "Tannenstein" ist für mich ein absolut spannender Thriller und ein klarer Pageturner. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Bände dieser Trilogie.

Veröffentlicht am 29.01.2020

Folgenschwerer zu tiefer Blick ins Glas

Hirschhornharakiri
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"Hirschhornharakiri" ist der dritte Band aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Seines Zeichen Lebensmittelkontrolleur muss der Hobbydetektiv diesmal in eigener Sache ermitteln. Nachdem er beim Feuerwehrfest ...

"Hirschhornharakiri" ist der dritte Band aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Seines Zeichen Lebensmittelkontrolleur muss der Hobbydetektiv diesmal in eigener Sache ermitteln. Nachdem er beim Feuerwehrfest so tief ins Glas geschaut hat, dass er am nächsten Tag jegliche Erinnerung daran verloren hat, kommt es für ihn knüppeldick. Er wird des Mordes am Jäger Rosenberger verdächtigt und die Beweislast wiegt schwer. Bevor die Kripo aus Passau anrückt, muss er die Zeit schnellstens mit seinem Freund und Polizist Lechner nutzen, um die wahren Begebenheiten herauszufinden und seine Unschuld zu beweisen. Auch in diesem dritten Band lässt Oliver Kern den teils tollpatschigen aber doch liebenswerten Grantler aus dem Bayerischen Wald auf den Leser los. Thematisch zieht er dabei einen nicht gerade für diese Gegend typischen Fall von illegalem Schmuggel heran. Doch dies baut er in die Region geschickt ein, so wirkt alles sehr schlüssig. Das Lokalkolorit kommt dabei wieder nicht zu kurz und so unterhält dieser Krimi wieder auf teils witzige Art den Leser. Gerade die Mischung aus Kriminalfall und humorigen Begebenheiten lassen mich auch diesen Band wieder als gelungen bezeichnen. Der Protagonist ist mir mittlerweile mit seiner ganz eigenen niederbayerischen Art fast ans Herz gewachsen. Am Ende gibt es sogar eine kleine private Überraschung für ihn, das macht neugierig wie es in einem Folgeband für ihn weitergeht. In Summe ein weiterer unterhaltsamer Band aus dieser Reihe, der ich sicherlich weiter treu bleiben werde.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Vermisste Frauen in den Händen eines Wahnsinnigen

Die letzte Fahrt
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"Die letzte Fahrt" ist ein Krimi von Petra Mattfeldt. Scheinbar in aller Ruhe sitzt eine Frau auf einer Parkbank auf einem Autobahnrastplatz. Doch sie wurde nur aufwendig in Szene gesetzt, denn sie ist ...

"Die letzte Fahrt" ist ein Krimi von Petra Mattfeldt. Scheinbar in aller Ruhe sitzt eine Frau auf einer Parkbank auf einem Autobahnrastplatz. Doch sie wurde nur aufwendig in Szene gesetzt, denn sie ist tot. Vom Aussehen gleicht sie Carla Bornkamp, einer seit Monaten vermissten Frau. Doch schnell stellt sich heraus, dass es sich um eine andere Frau handelt, die bereits seit vielen Jahren als vermisst gilt und ihr Tod aber erst vor kurzem eintrat. Was geschah in all den Jahren dazwischen? Als Ermittler lässt die Autorin dabei zwei befreundete Männer agieren, den Kriminalhauptkommissar Labrenz und den Journalisten Cramer. Letzterer hat sich richtiggehend in den Fall verbissen und setzt alles daran Labrenz zu unterstützen und dem Verschwinden der Frauen auf den Grund zu gehen. Die Geschichte wird dabei in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen die laufenden Ermittlungen um dem Täter auf die Spur zu kommen, zum anderen die Erlebnisse der entführten Frauen mit ihrem Peiniger in ihrem Gefängnis. Während die Ermittlungsarbeit mit klassischen Befragungen und Recherchen voranschreitet, wird der Leser aber auch mit den Qualen der Frauen konfrontiert. Dabei wird der wahnsinnige Täter von der Autorin so überzeugend dargestellt, dass man fast selbst mit der Angst der Frauen beim Lesen konfrontiert ist. Man hält den Atem an, Gänsehautfeeling pur. Während des gesamten Krimi bleibt daher die Spannung immer auf hohem Level, so dass man einfach nur immer weiterlesen möchte. Man fiebert mit den Opfern in der Gewalt des Psychopathen richtig mit. Für mich ein hervorragender Krimi von Petra Mattfeldt, den ich jederzeit weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Die Exorzistin und der Glasmacher

Der Todesschöpfer
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"Der Todesschöpfer" ist der zweite Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Kriminalhauptkommissarin Klara Frost bekommt es diesmal mit einem besonders perfiden Täter zu tun. Einer, der über das ...

"Der Todesschöpfer" ist der zweite Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Kriminalhauptkommissarin Klara Frost bekommt es diesmal mit einem besonders perfiden Täter zu tun. Einer, der über das Darknet Glasskulpturen mit eingearbeiteten Leichenteilen verkauft. Kurz darauf verschwindet auch noch die Ehefrau eines Glasfabrikanten und das BKA interessiert sich ebenfalls für den Fall. Schnell wird Klara Frost klar, das sie es mit einem Serientäter in völlig anderen Dimensionen zu tun hat. Bereits im Prolog wirft der Autor den Leser mitten ins dramatische Geschehen um danach die Zeit vier Tage zurückzudrehen. So ist zwar bekannt was kommt, aber der Weg dorthin wird erst nach und nach aufgezeigt. Spannend, teilweise mit Gruselfaktor erlebt man die Ermittlungen der Kriminalhauptkommissarin sowie die Machenschaften des Täter. Immer mehr nimmt die Geschichte rasant Fahrt auf, bis es zum Showdown kommt. "Der Todesschöpfer" ist ein gelungener und actionreicher Thriller, der Hochspannung garantiert und den Leser in seinen Bann zieht.

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