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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Frauenmorde zum Kriegsende in Dresden

Der Angstmann
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"Der Angstmann" ist der erste Band aus der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Es sind die letzten Monate vor Ende des zweiten Weltkrieges. Max Heller, Kommissar in Dresden, bekommt es mit dem grausamen ...

"Der Angstmann" ist der erste Band aus der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Es sind die letzten Monate vor Ende des zweiten Weltkrieges. Max Heller, Kommissar in Dresden, bekommt es mit dem grausamen Mord an einer Krankenschwester zu tun. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Sein Vorgesetzter Obersturmbannführer Krepp will den Fall schnell abhaken, doch dann geschehen weitere brutale Morde. "Der Angstmann", so wird im Volksmund der Täter bezeichnet, treibt weiter sein Unwesen. Als Max Heller fast den vermeintlichen Täter fasst, bricht der Bombenhagel über Dresden herein. Als nach Kriegsende die Russen in Dresden sind, findet man eine weitere schrecklich zugerichtete Frauenleiche. Hat der "Angstmann" die Bombennacht überlebt? Frank Goldammer gelingt mit diesem Buch eine sehr gute Kombination des Kriminalfall und den damaligen historischen Geschehnissen in Dresden. Sicherlich ist nicht alles historisch fundiert, aber dies macht überhaupt nichts. Die Lebensumstände damals, sowie die Person Max Heller, sind für mich gut dargestellt und die Geschichte konnte ich flüssig lesen. Die ganze Atmosphäre der Zeit damals fängt einen als Leser ein. Für mich ein guter Einstieg in diese Reihe, bei der ich sicherlich die Folgebände auch lesen werde.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Die Düsternis hinter dem Sonnentor

So dunkel der Wald
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"So dunkel der Wald" ist ein Thriller von Michaela Kastel. Tief im Wald verborgen leben Ronja und Jannik in einer Waldhütte mit ihrem "Paps", seit dieser sie vor vielen Jahren entführte. Drei weitere Kinder ...

"So dunkel der Wald" ist ein Thriller von Michaela Kastel. Tief im Wald verborgen leben Ronja und Jannik in einer Waldhütte mit ihrem "Paps", seit dieser sie vor vielen Jahren entführte. Drei weitere Kinder und Jugendliche teilen dieses Schicksal. "Paps" entführte die Kinder zum Missbrauch und wenn diese sich nicht seinem Willen beugen dann müssen sie ins "Sonnentor", einem Loch in den Felsen in das er sie hineinwirft. Die Leichen verscharrt er später an einem Berghang. Nach einem missglückten Fluchtversuch von Ronja mit den beiden Kindern Theo und Henna eskaliert die Situation. Jannik tötet Paps, aber damit ist es nicht ausgestanden. Die Freiheit ist zum Greifen nah und doch so fern. Michaela Kastel beschreibt das düstere Szenario der Kinder in diesem Wald derart beklemmend, der Wahnsinn ist für den Leser direkt greifbar. Als Leser leidet man mit den Kindern, deren Angst ist permanent zu spüren. Aber auch schon früh zeigte Jannik Anwandlungen, die ihn mir entfremdeten. Die ermittelnde Kriminalbeamtin für die Vermisstenfälle blieb für mich blass, fast wirkte dieser Handlungsstrang wie ein belangloser Nebeneffekt. Das Hauptaugenmerk liegt bei dem Buch tatsächlich auf dem Geschehen im Wald. Dies ist hervorragend dargestellt, aber ich hätte mir die Verknüpfung besser gewünscht. Speziell gegen Ende wird alles zwar spannend auf die Spitze getrieben, aber auch einige offene Fragen bleiben. Hier hätte ich mir Aufklärung gewünscht. In Summe für mich ein guter, düsterer und beklemmender Thriller mit Gänsehautfeeling, aber auch mit kleinen genannten Schwächen.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Herbert und der steinige Weg zum Eigenheim

Profipfuscher
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"Profipfuscher" ist der sechste Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert steht in diesem Band vor neuen Aufgaben. Raus aus der Schwabinger Mietwohnung in das Eigenheim nähe Hirschgarten, ...

"Profipfuscher" ist der sechste Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert steht in diesem Band vor neuen Aufgaben. Raus aus der Schwabinger Mietwohnung in das Eigenheim nähe Hirschgarten, das mit finanzieller Unterstützung der Eltern seiner Lebensgefährtin gekauft wurde. Aber der Altbau benötigt erst noch einige Umbauten und gute Handwerker sind rar gesät beim derzeitigen Bauboom in München. Aber mit Unterstützung seines Freund Hans versucht Herbert die Herausforderung als Bauherr anzunehmen. Aber nicht nur diese, sondern sein Foodtruck muss weiterlaufen und in der Kita seines Sohnes muss er als Helfer beim Kinderfest einspringen. Probleme mit den Handwerkern, Einmischungen der Familie, neue Nachbarn und Festorganisation für Kita-Eltern und ihre Zöglinge - all das gilt es für Herbert zu meistern in diesem Band. Wer selbst schon mal einen Altbau renoviert oder ein Eigenheim bezogen hat, dem sind die Probleme mit denen Herbert kämpft absolut nicht fremd. Mir trieb es diesmal total oft vor lauter Lachen die Tränen in die Augen. Mein letzter eigener Hausbau liegt jetzt knapp zehn Jahre zurück und daher konnte ich mich über Herberts Sorgen köstlich amüsieren. Friedrich Kalpenstein beschreibt all diese Vorgänge mit einem besonderen Humor, teilweise einer Situationskomik wo man als Leser sofort eigene Bilder im Kopf hat. Sein Protagonist Herbert versucht mit viel Herz, Verstand und Humor den Ansprüchen seiner Umwelt gerecht zu werden, ohne sich dabei selber zu vergessen. Natürlich gelingt ihm das nicht immer und so warten ein paar Fettnäpfchen zur Freude des Leser auf ihn. Die Kombination mit seinem Harley Davidson fahrenden Freund Hans ist dabei wieder voll gelungen. "Profipfuscher" ist für mich eine kurzweilige, absolut humorige Lektüre gewesen, die doch so viele kleine Wahrheiten aus dem Leben enthielt. Für mich ein Volltreffer und ich bin gespannt wie es in Herberts Leben weitergeht.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Die Hunter schlagen das letzte Kapitel auf

Pheromon 3: Sie jagen dich
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"Sie jagen dich" ist der Abschlussband der Pheromon-Trilogie von Rainer Wekwerth gemeinsam mit Thariot. Wie schon in den anderen beiden Teilen schreibt Rainer Wekwerth die Kapitel aus der Zeitebene 2018 ...

"Sie jagen dich" ist der Abschlussband der Pheromon-Trilogie von Rainer Wekwerth gemeinsam mit Thariot. Wie schon in den anderen beiden Teilen schreibt Rainer Wekwerth die Kapitel aus der Zeitebene 2018 und Thariot die in der Zukunft von 2118. Als Tipp vorneweg - Man muss die Bücher auf alle Fälle in der Reihenfolge der Bände lesen, da sich die Geschichte fortschreibt und aufeinander aufbaut. Das Autorenpaar schafft es auch diesmal den Leser lange im Dunkeln zu lassen. Erst nach und nach erfährt man häppchenweise wie alles zusammenhängt. Dabei gilt es sich zwar auch von Figuren zu verabschieden, aber auch andere interessante Entwicklungen entstehen. Die Story nimmt dabei immer mehr an Fahrt auf, bis es zur finalen Begegnung mit den Aliens kommt. Doch hier musste ich für mich dann ein klein wenig Punkte abziehen. Ich hatte mit einem anderen Ende gerechnet und mir persönlich fehlte da das I-Tüpfelchen. In Summe schmälert dies aber nicht diese Trilogie, die für die Zielgruppe der Jugendlichen ein spannendes Leseabenteuer darstellt. "Sie jagen dich" kommt für mich nicht ganz an den Vorgängerband heran, rundet die Trilogie aber schön ab

Veröffentlicht am 23.01.2019

Rom im Würgegriff eines wahnsinnigen Despoten

Vespasian: Der falsche Gott
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"Der falsche Gott" ist der dritte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Zeitlich spielt dieser diesmal in den Jahren a.D. 33-39. Sabinus, Vespasians Bruder, weilt anfangs als Quästor beim Präfekten ...

"Der falsche Gott" ist der dritte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Zeitlich spielt dieser diesmal in den Jahren a.D. 33-39. Sabinus, Vespasians Bruder, weilt anfangs als Quästor beim Präfekten Pontius Pilatus in Jerusalem und wird mit der Kreuzigung von Jeschua konfrontiert. Vespasian ist zu dieser Zeit in Kyrenaika und begibt sich auf die Suche nach einem römischen Bürger, der anscheinend von Sklavenhändlern verschleppt wurde. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn dessen Mätresse Flavia hat es ihm angetan. Als er im Sommer 35 wieder nach Rom zurückkommt, ist er sobald wieder in Antonias politische Ränkespiele verwickelt. Die Getreiderationen sind knapp und anscheinend wird verbotenerweise damit spekuliert. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Kaiser Tiberius ist tot und Caligula kommt an die Macht. Rom und auch Vespasian steht vor neuen Herausforderungen. Das Buch ist diesmal in fünf Teile gegliedert. Begleitet man Vespasian in den ersten Teilen noch entspannt bei seinen Abenteuern, nimmt die Geschichte mit der Machtergreifung Caligulas so richtig eine Wendung. Der wahnsinnige und unberechenbare Despot quält sein Umfeld, keiner ist sicher vor sexuellen Übergriffen, Folter oder Tod. Dies ist für den Leser richtig spürbar, wie Caligula mit seiner ausufernden Gewalt und Verschwendungssucht ein ständiges unkontrollierbares Risiko für die Menschen, die ihn umgaben, war. Vespasian selbst muss Dinge tun die ihm zutiefst widerstreben, aber auch er will letztendlich überleben. Dieser Teil des Buches liest sich absolut flüssig und man spürt richtig die Arroganz und den Zynismus Caligulas, der letztendlich sogar in dem Wahn sich zur Gottheit zu erheben gipfelt. "Der falsche Gott" ist eine logische Fortsetzung der Geschichte Vespasians, bei der sich Robert Fabbri durchaus auch einiger historischen Unklarheiten bedient um diese für seine Romandarstellung zu formen. Im Nachwort wird dies aber sehr gut dem Leser erklärt. In Summe ein unterhaltsamer Roman aus der Römerzeit und ich bin gespannt, wie es Vespasian unter Caligula weiter ergehen wird.