Rom im Würgegriff eines wahnsinnigen Despoten
"Der falsche Gott" ist der dritte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Zeitlich spielt dieser diesmal in den Jahren a.D. 33-39. Sabinus, Vespasians Bruder, weilt anfangs als Quästor beim Präfekten ...
"Der falsche Gott" ist der dritte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Zeitlich spielt dieser diesmal in den Jahren a.D. 33-39. Sabinus, Vespasians Bruder, weilt anfangs als Quästor beim Präfekten Pontius Pilatus in Jerusalem und wird mit der Kreuzigung von Jeschua konfrontiert. Vespasian ist zu dieser Zeit in Kyrenaika und begibt sich auf die Suche nach einem römischen Bürger, der anscheinend von Sklavenhändlern verschleppt wurde. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn dessen Mätresse Flavia hat es ihm angetan. Als er im Sommer 35 wieder nach Rom zurückkommt, ist er sobald wieder in Antonias politische Ränkespiele verwickelt. Die Getreiderationen sind knapp und anscheinend wird verbotenerweise damit spekuliert. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Kaiser Tiberius ist tot und Caligula kommt an die Macht. Rom und auch Vespasian steht vor neuen Herausforderungen. Das Buch ist diesmal in fünf Teile gegliedert. Begleitet man Vespasian in den ersten Teilen noch entspannt bei seinen Abenteuern, nimmt die Geschichte mit der Machtergreifung Caligulas so richtig eine Wendung. Der wahnsinnige und unberechenbare Despot quält sein Umfeld, keiner ist sicher vor sexuellen Übergriffen, Folter oder Tod. Dies ist für den Leser richtig spürbar, wie Caligula mit seiner ausufernden Gewalt und Verschwendungssucht ein ständiges unkontrollierbares Risiko für die Menschen, die ihn umgaben, war. Vespasian selbst muss Dinge tun die ihm zutiefst widerstreben, aber auch er will letztendlich überleben. Dieser Teil des Buches liest sich absolut flüssig und man spürt richtig die Arroganz und den Zynismus Caligulas, der letztendlich sogar in dem Wahn sich zur Gottheit zu erheben gipfelt. "Der falsche Gott" ist eine logische Fortsetzung der Geschichte Vespasians, bei der sich Robert Fabbri durchaus auch einiger historischen Unklarheiten bedient um diese für seine Romandarstellung zu formen. Im Nachwort wird dies aber sehr gut dem Leser erklärt. In Summe ein unterhaltsamer Roman aus der Römerzeit und ich bin gespannt, wie es Vespasian unter Caligula weiter ergehen wird.