Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2019

Kommissar Kluftinger selbst in Lebensgefahr

Kluftinger
0

"Kluftinger" ist der mittlerweile zehnte Band aus der gleichnamigen Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Und diesmal steht der Kommissar selbst im Scheinwerferlicht, denn anscheinend soll er das ...

"Kluftinger" ist der mittlerweile zehnte Band aus der gleichnamigen Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Und diesmal steht der Kommissar selbst im Scheinwerferlicht, denn anscheinend soll er das Mordopfer werden. Erst an Allerheiligen sein Name auf einem Holzkreuz an dem frischen Grab, dann auch noch seine Todesanzeige in der Zeitung. Er muss in der Vergangenheit forschen, wer an ihm Rache üben will. Und so erfährt diesmal der Leser sehr viel über die Lebensgeschichte des Klufti, beginnend aus der Jugendzeit bis hin zu seiner Karriere als Kriminalpolizist. Dieser Band ist daher weniger ein klassischer zu lösender Kriminalfall wie in den Vorgängerbänden. Viel mehr ist es ein Band in dem der Leser sehr viel über den Werdegang des Klufti erfährt. Gewohnt sind dabei natürlich etliche Schmunzelmomente vorhanden, die das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre werden lassen. Aber die Handlung nimmt auch einige Wendungen, die bedeutende Einschnitte im Leben des Ermittlerteams darstellen. Obwohl man diesmal sehr viel über den Protagonisten erfährt, bleibt aber bezüglich des Falles einiges im Unklaren, ja sogar das Ende fast wie der Einstieg in einen elften Band. Das fand ich etwas schade und letztendlich auch ein wenig unbefriedigend. In Summe gefällt mir dieser zehnte Band gut, aber an Hochzeiten des Klufti kann er nicht ganz herankommen.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Was verbirgt sich hinter der unheimlichen Kraft?

Das Lied der Wächter - Das Erwachen
0

"Das Erwachen" ist der erste Band der Das-Lied-der-Wächter-Trilogie von Thomas Erle. Die Geschichte ist dabei in drei Abschnitte gegliedert. Nadja und Martin, ein junges Ehepaar sind gemeinsam auf Wandertour ...

"Das Erwachen" ist der erste Band der Das-Lied-der-Wächter-Trilogie von Thomas Erle. Die Geschichte ist dabei in drei Abschnitte gegliedert. Nadja und Martin, ein junges Ehepaar sind gemeinsam auf Wandertour im Schwarzwald. Es ist ihre erste längere Tour, wenige Monate nach der Entbindung ihres kleinen Sohnes Felix, der an dem Tag bei guten Freunden untergebracht ist. Doch dieser Wanderausflug nimmt eine unerwartete Wendung...

16 Jahre später, Felix kann kaum seinen Geburtstag erwarten. Da erfährt er von der Frau, die er für seine Mutter hielt, dass seine Eltern damals auf einer Bergtour unterwegs waren und seither als vermisst gelten. Vermisst in einem Gebiet, dass nach einem Atomunfall als verstrahlt und unbewohnbar gilt. Nach der Totalevakuierung der Bevölkerung hatten die Behörden das gesamte Gebiet zur Sperrzone erklärt. Felix, besessen von der Idee das seine Eltern leben könnten, begibt sich auf seine abenteuerliche Suche. Es gelingt ihm in die Sperrzone vorzudringen, wo er auf Lena trifft. Ein Mädchen, dass ihr ganzes Leben darin verbrachte. Es scheint, es gab niemals einen Atomunfall und das die Regierung etwas viel Mysteriöseres verschleiern will. Und so dringt Felix immer weiter in das Sperrgebiet vor, angetrieben von der Suche nach seinen Eltern. Bekannt für gute Krimiliteratur beschreitet der Gmeiner-Verlag gemeinsam mit Thomas Erle hier einen neuen Weg. Unter dem Label "Spannung" ist dieser Roman veröffentlicht. Doch diese Geschichte lässt sich für mich nicht so einfach einordnen. Vielmehr bietet sie verschiedenste Elemente: Ein spannender abenteuerlicher Jugendthriller mit etwas Phantastik, Dystopie und Sci-Fi, irgendwie ein Mix aus allem. Den jungen, oft impulsiv handelnden Felix aber als Leser durch den Schwarzwald zu begleiten, macht Spaß. Flüssig liest sich die Geschichte und man ist neugierig was sich hinter den "Wächtern" verbirgt. Aber geschickt lässt dies natürlich der Autor in seinem Auftaktband dieser Trilogie im Verborgenen. Man darf also neugierig sein, wie dies dann im zweiten Band weitergeht und ob es Felix gelingt mehr über seine Eltern herauszufinden. Für mich auf alle Fälle ein Buch, das ich speziell auch jugendlichen Lesern empfehlen würde, die Geschichten wie zum Beispiel die "Labyrinth" -Trilogie von Rainer Wekwerth mochten.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Die Hansen-Saga schreibt das nächste Kapitel ...

Eine neue Zeit
0

"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ...

"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ist sie seit dieser Zeit zu einer festen verlässlichen Größe herangewachsen. Standen im ersten Band noch viel die Geschehnisse in Kamerun im Vordergrund, so verlagert sich dies im zweiten Teil sehr auf Hamburg und Wien, teilweise natürlich bedingt durch die Entwicklungen der Familienmitglieder. Die Vorgänge in Kamerun erfährt der Leser dabei durch den Briefverkehr zwischen den Hansens und dem Verwalter auf der Plantage. Dies ist aber kein Problem, denn für den Leser ist es spannend zu erfahren, wie sich das Leben der Hansen weiterentwickelt. Und hier hat die Autorin einiges ins Spiel gebracht, dass es weiter sehr interessant macht. Luise würde alles für ihre Position im Kontor tun und beschreitet einen Weg, den man ihr so im ersten Band noch nicht zugetraut hätte. Ebenso lassen die Entwicklungen in Wien nichts Gutes ahnen für die Zukunft. Als auch noch am Ende dieses Bandes bedeutende Dinge geschehen, lässt dies für den Abschluss der Saga so einige spannende und interessante Fragen offen. Die Weiterentwicklung der Figuren im Leben der Familie Hansen hat mir auch in diesem Band sehr gut gefallen. Obwohl man als Leser mit dem Handeln einzelner Protagonisten manchmal hadert, ist man gefangen von den Geheimnissen, Intrigen und Verwirrungen die diese Hamburger Familie umgibt. Ellin Carsta konnte mich auch mit diesem zweiten Teil der Saga fesseln und ich bin sehr gespannt, wie es mit Luise weitergeht, gerade auch im Hinblick auf die damalige Zeit. Der Vollständigkeit halber empfehle ich aber die Hansen-Saga unbedingt von Beginn an mit Band 1 "Die ferne Hoffnung" zu lesen um die Zusammenhänge zu verstehen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Herbert der Wikinger im Familienhotel ...

Gipfelträumer
0

"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges ...

"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges unkompliziertes Wesen mich begeisterte, musste ich auch endlich mal seine Herbert-Reihe aufgreifen. Dies ist also mein erstes gelesenes Buch aus der Serie. Herbert, ein Charakter der mir auf Anhieb sympathisch ist. Auf der einen Seite lebend nach dem Motto "I did it my Way", andererseits ein Mensch geleitet von seinem Bauchgefühl. Er lebt auf in seiner tiefen Zuneigung zu seiner kleinen Familie - seine Lebensgefährtin Anja und ihr gemeinsamer Sohn Oskar. Friedrich Kalpenstein beschreibt hier einen Menschen von nebenan mit Prinzipien, aber auch von seinen Gefühlen geleitet. Und das machte für mich auch den Herbert von Beginn auch sympathisch. Einige Male musste ich über seinen verletzten Stolz schmunzeln, aber mal ehrlich: Würden wir Männer nicht auch teilweise so wie Herbert reagieren? Und dann die Empfindungen gegenüber dem Sohn und der Freundin - doch alles irgendwie nachvollziehbar. Genau all diese Faktoren machen diese Geschichte liebenswert und unterhaltsam. Einfach aus dem Leben gegriffen und wahrscheinlich auch von jedem oft genug im Umfeld erlebt. Zwar sind manche Situationen überspitzt, aber das gibt dem ganzen auch die Würze. Für mich war dieses Buch eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, eine Geschichte die jeden Urlaubssommer sich genau so in den Familienhotels abspielen könnte. Auf alle Fälle will ich mehr von Herbert erfahren, dem lustigen Münchner Gesellen von nebenan.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Am Anfang war der Verrat ...

Mein ist die Macht
0

"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die ...

"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die Story, denn bereits im Prolog kommt es zum Bombenanschlag in einer Kölner Moschee. Doch der vermeintliche Attentäter kommt selbst dabei ums Leben. Wer sind die Hintermänner? Als die Tochter des US-Präsidenten ins Visier der Attentäter gerät und der Rabbiner Fabrice für die Behörden als Täter feststeht, kommen Alex und Natalie ins Spiel. Gelingt es Ihnen die Unschuld Fabrices zu beweisen und wer steckt wirklich hinter allem? Die Zusammenhänge und Netzwerke werden immer verstrickter. Dieses Versteckspiel macht es dann auch für den Leser spannend und interessant. Immer mehr taucht man mit den Protagonisten in eine von Rassismus und Machtgelüsten geprägte Welt ein. Nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse, aber nie zuviel. So bleibt der Spannungsbogen stets erhalten. Ein kleines Manko ist, wenn man "Falsche Haut" noch nicht gelesen hat. Es ist nicht wirklich störend, aber es hätte mit diesem Vorwissen noch ein wenig das Wesen von Natalie und Alex einem näher gebracht. Für die Geschichte selbst ist es aber unerheblich. Auch die Figuren sind für mich gut dargestellt, bei einzelnen Personen kann man sich sofort alles real vorstellen und hat das Pendant im Kopf. Für mich wieder ein gelungener Thriller von Leon Sachs, teilweise erschreckend nah am Zeitgeschehen, denn dies kann jederzeit alles heute so passieren.