Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2018

Warum Frauen anders morden ...

Killerfrauen
0

In diesem Buch stellt Stephan Harbort diesmal sieben Fälle von Serienmörderinnen vor. Dabei erfährt der Leser wieder einiges. Alle Fälle waren teilweise bzgl. ihrer Täterinnen so unterschiedlich. Von Habgier, ...

In diesem Buch stellt Stephan Harbort diesmal sieben Fälle von Serienmörderinnen vor. Dabei erfährt der Leser wieder einiges. Alle Fälle waren teilweise bzgl. ihrer Täterinnen so unterschiedlich. Von Habgier, über Gewalt oder auch "Erlösung" (wenn man es so nennen kann) als Beweggründe war alles vorhanden und dabei hat der Autor mit vier der Täterinnen persönlich sprechen können. Interessant ist auch das Frauen teilweise tatsächlich anders töten als Männer. Serienmörderinnen sind in der Regel verheiratet, unauffällig und nicht vorbestraft. Meist kennen sie ihre Opfer und haben eine berufliche oder private Beziehung zu ihnen. Harbort hat dabei herausgefunden das im Gegensatz zu den Opfern von männlichen Serienmördern die der Frauen meist sehr jung oder sehr alt sind. Meist sind dies Kinder oder Patienten / Schutzbefohlene. Für mich der interessanteste Einblick war die von Harbort erstellte Kriminologie von Serienmörderinnen in der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1945-2015. Nur 18 Prozent der 212 abgeurteilten Mordserien, also 38 Fälle, wurden von Frauen begangen. Der Autor geht aber von einer Dunkelziffer von mindestens 100 Frauen aus, die Menschen getötet haben und deren kriminelles Handeln unentdeckt blieb. Die Täterinnen werden üblicherweise erst nach sechseinhalb Jahren überführt und verüben in dieser Zeit vier bis fünf Morde. Dies alles stellt für mich als Leser interessante Einblicke dar und auch das Verzeichnis am Ende des Buches über die benutzte und empfohlene Literatur ist ein guter Tipp für weitere Informationen. In Summe für war dieses Buch auch wieder ein spannender Einblick, diesmal mit Sicht auf weibliche Serienmörderinnen.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Was macht Menschen zu Mördern?

Killerinstinkt
0

Stephan Harbort ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte in Deutschland. In "Killerinstinkt" versammelt er sieben Fälle des Phänomen "Serienmord". Dabei beschäftigt ihn vor allem die ...

Stephan Harbort ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte in Deutschland. In "Killerinstinkt" versammelt er sieben Fälle des Phänomen "Serienmord". Dabei beschäftigt ihn vor allem die Frage was Menschen zu Mördern werden lässt. Neben der Recherche zu den Fällen in der Landesbibliothek und den Gerichtsakten sucht er vor allem den Kontakt zu Angehörigen der Opfer und den Tätern. Dabei gelingt es ihm immer wieder einen oder auch mehrere Gesprächstermine im Abstand der Jahre zu erhalten und dadurch auch Entwicklungen bei den Tätern in Haft zu sehen. Durch den geschickten Wechsel und die Einbeziehung von Täter- und Opferperspektiven wird dieses Buch zu einer spannenden Lektüre. Teilweise geht es einem schon unter die Haut, den es beruht alles auf realen Fällen und keiner Fiktion. Bei den Fällen handelt es sich in diesem Buch ausschließlich um männliche Serientäter. Bei den Motiven kristallisiert sich dabei Macht, Sexualität und Gewalt heraus. Damit eigentlich klassische Motive, die man bei männlichen Tätern häufig beobachtet. Die sachliche Aufarbeitung der Fälle ist dabei sehr gut gelungen. Nicht sensationslüstern wie so manches Revolverblatt, sondern klar dargestellt wie so mancher Täter eiskalt agierte und ohne die Verbrechen zu beschönigen teilweise auch Opfer seiner eigenen Welt wurde.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Verewigt in Bildern aus Blut ...

Immer wenn du tötest
0

"Immer wenn du tötest" ist der zweite Band aus der Targa-Hendricks-Reihe des Autorenpaars Barbara und Christian Schiller. Das Buch beginnt mit mehreren Handlungssträngen, die mich anfangs immer ein wenig ...

"Immer wenn du tötest" ist der zweite Band aus der Targa-Hendricks-Reihe des Autorenpaars Barbara und Christian Schiller. Das Buch beginnt mit mehreren Handlungssträngen, die mich anfangs immer ein wenig irritierten. Aber bei fortschreitendem Lesen kam ich dann mit den Szenenwechseln zurecht und es entwickelte sich ein spannender Thriller. Obwohl ich zu den Protagonisten keinerlei emotionale Bindung beim Lesen aufbauen konnte, gestaltet sich die Story trotzdem rasant und teilweise durch Freya von Rittberg auch durchaus schräg. Sie ist in ihrem Wahn sehr gut dargestellt und man kann sie sich dadurch gut in ihren blutigen Taten vorstellen. Sektengleich hat sie ihre Opfer im Griff und manipuliert diese perfekt. Ihr gegenüber die Ermittlerin Targa, gefühlskalt und scheinbar ohne menschliche Empfindungen. Genau dies machte sie auch mir so unnahbar, teilweise regelrecht unsympathisch. Trotzdem passt es irgendwie, denn das Katz und Maus Spiel zwischen Freya und Targa lebt auch geradezu von den bizarren Charakteren der beiden. Interessant auch für den Leser immer wieder die Rückblicke in Freyas Kindheit: Die Enkeltochter unreines Blutes eines SS-Mann, der sich während des dritten Reich der Ideologie der "Rettung der nordischen Rasse" in den Lebensbornheimen verschrieben hatte. Dadurch erhält der Leser erst das bessere Verständnis, warum Freya in der Gegenwart diese blutige Serienkillerin ist. "Sei mutig und lies diesen Thriller" steht auf dem Cover. Wer nicht zartbesaitet ist und vor viel Blut auch nicht zurückschreckt, der kann als Leser seinen Mut beweisen.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Verstrickungen des Verfassungsschutz in einem Mordfall ...

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
0

"Das Lied der toten Mädchen" ist der dritte Fall aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Diesmal geht es um einen zwanzig Jahre zurückliegenden ungelösten Mordfall einer jungen Frau im Sauerland. Auffällig ...

"Das Lied der toten Mädchen" ist der dritte Fall aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Diesmal geht es um einen zwanzig Jahre zurückliegenden ungelösten Mordfall einer jungen Frau im Sauerland. Auffällig dabei eine zurückgelassene Spieluhr, die das Schlaflied "Hush Little Baby" abspielt. Natürlich steht dem Journalisten Jan Römer auch wieder seine Kollegin Stefanie Schneider, genannt "Mütze", und der Ex-Boxer Arslan zur Seite. Die Nachforschung in diesem "Cold Case" führen diese zu Verstrickungen des Verfassungsschutz. Was geschah damals am Wilzenberg?

In gewohnt sympathischer Manier trifft der Leser auch in diesem Band wieder auf liebgewonnene Protagonisten und geht gemeinsam mit ihnen auf Recherchearbeit. Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände kann dieser Band gelesen werden, ich empfehle aber auch gern die Vorgängerfälle dieser Reihe (hierzu findet ihr ebenfalls in meinem Blog die Rezensionen). Auch die private Story von Jan und Mücke geht weiter, nimmt aber keinen zu großen Raum ein, so dass der Leser nicht vom Kriminalfall abgelenkt wird. Dieser wiederum ist schlüssig aufgebaut und könnte auch jederzeit in der Realität so abgelaufen sein. Obwohl ich nach einem zweiten Mord bereits selbst bei der Tätersuche den richtigen Riecher hatte, wird dieser Band nie langatmig. Konstant fügt sich ein Puzzleteil zum nächsten und so ergibt sich ein stimmiger Krimi. Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen und ich werde sicherlich der Reihe treu bleiben. Gespannt bin ich auf den vierten Fall, den am Ende platziert der Autor einen kleinen Hinweis, der auf eine Verbindung zu einem früheren Fall hindeutet.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Aliens bedrohen die Menschheit ...

Pheromon 1: Pheromon
0

"Pheromon - Sie riechen dich" ist der erste Band einer neuen Trilogie von Rainer Wekwerth gemeinsam mit Thariot. Dabei spielt dieses Buch in zwei Zeitebenen, 2018 und 2118, die sich in den Kapiteln abwechseln. ...

"Pheromon - Sie riechen dich" ist der erste Band einer neuen Trilogie von Rainer Wekwerth gemeinsam mit Thariot. Dabei spielt dieses Buch in zwei Zeitebenen, 2018 und 2118, die sich in den Kapiteln abwechseln. In der Gegenwart Jake, ein durchschnittlicher Jugendlicher der plötzlich eine besondere Fähigkeit entwickelt. Er kann Gerüche intensiv wahrnehmen und sogar Gefühle seiner Mitmenschen dadurch deuten. In der Zukunft Travis, ein alter Medizininformatiker und Lee, ein junges Straßenmädchen. Beide Handlungsstränge eint die Organisation "Human Future Project" und deren Slogan lautet: "Die Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder". Doch mysteriöse Dinge passieren und so beginnen 100 Jahre voneinander getrennt die jeweiligen Protagonisten Nachforschungen anzustellen. Stecken hinter der Fassade von HFP Aliens, die die Menschheit bedrohen? Das Buch ist als Jugendroman ab 14 Jahren ausgelegt, ist aber wie die "Labyrinth-Trilogie von Rainer Wekwerth auch jederzeit für Erwachsene lesbar. Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil lassen den Leser dabei in die Geschichte eintauchen und sich von der Spannung mitnehmen. Einige Personen tauchen dabei neben den Protagonisten auf, verschwinden aber auch wieder schnell von der Bildfläche. Je weiter man in der Geschichte voranschreitet merkt man als Leser wohin die Reise geht, eine Mischung aus Jugendbuch und Science Fiction. Gegen Ende spitzt sich alles zu und der Leser wird mit einem Cliffhanger zurückgelassen. In Summe ein gelungener Auftakt für Pheromon, der einen neugierig auf den zweiten Band zurücklässt, damit man erfährt wie es weitergeht.