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Veröffentlicht am 11.09.2018

Wundervoll für Zwischendurch

Sommernachtsflüstern
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Zu Beginn des Buches gibt es ein kleines Vorwort von Jona Dreyer, in welchem sie direkt mal ein Versprechen abgibt. Ich werde mich danach totlachen, vor Spannung die Luft anhalten, melancholisch seufzen ...

Zu Beginn des Buches gibt es ein kleines Vorwort von Jona Dreyer, in welchem sie direkt mal ein Versprechen abgibt. Ich werde mich danach totlachen, vor Spannung die Luft anhalten, melancholisch seufzen und gegen Zuckerschock und Karies kämpfen muss. Humor und Spannung waren auf jeden Fall vorhanden. Geseufzt habe ich auch, zwar würde ich das nicht als melancholisch bezeichnen, aber Seufzen ist Seufzen. Zuckerschock und Karies ... mmh, ich habe beim Lesen Süßigkeiten gegessen, das zählt doch bestimmt. Also ja, das Versprechen wurde von den Autoren eingehalten.

Geschichte Nr. 1 stammt von Jona Dreyer und trägt den tollen Titel "Sechs Särge und ein Käpitan". Schon allein der Titel machte mich total neugierig auf die Geschichte von Helge und Kristian. Mit den beiden machen wir eine Kreuzfahrt an der norwegischen Küste entlang und müssen miterleben, wie Helge immer wieder von den Passagieren darangehindert wird, mit Kristian ein paar ruhige Stunden zu haben. Ich mochte Helge, auch wenn er ziemlich genervt von der Rentnerkreuzfahrt war. Aber was macht man nicht alles für die Liebe. Die Geschichte war für mich die humorvollste. Ich musste immer wieder Schmunzeln und hatte meinen Spaß daran, wie Helge und Kristian von den, schon besonders dargestellten, Rentern vereinnahmt wurden.

Geschichte Nr. 2 "Urlaub mit Hindernissen" stammt von Sara Pearson und sie entführte mich nach Irland, wo Thomas und Mario ihren Urlaub verbringen. Die zwei waren ganz süß zusammen, nutzten allerdings für meinen Geschmack zu viel Kosenamen, aber das ist ja super persönlich, ob man Hummelchen und Bärchen mag oder eben nicht. Jedenfalls ist der Urlaub voller Tücken und Pannen und ich konnte Mario voll verstehen, dass ihm das gar nicht gefiel. Schließlich sollte das doch ein wunderschöner Urlaub werden. Er tat mir schon ziemlich leid, aber mich amüsierte es.

In Geschichte Nr. 3 "Auf den Hörnern des Stiers" bringt uns B.D. Winter nach Andalusien zu den berühmtberüchtigten Stierkämpfen. Ein Ereignis, welches ich ganz schrecklich finde, und mir gefiel, dass die Autorin den Stierkampf nicht schönredete. Allerdings zeigt sie einen anderen Blickwinkel darauf. Ich finde Stierkämpfe immer noch furchtbar, aber sind Geschichten nicht auch genau dafür da, dem Leser andere Perspektiven zu zeigen? Und José, der Matador, hat eine interessante, so viel verrate ich dazu. Und zu der Liebesgeschichte sage ich auch nicht viel, nur dass sie unter keinem guten Stern steht und sobald ich ahnte, wer Miguel ist, da wurde es richtig, richtig spanned. Den Schreibstil von B.D. Winter muss ich auch nochmal betonen. Alle Autorinnen hier haben einen sehr schönen, der zu ihren Geschichten passt, aber B.D. Winters liebe ich. Da sitzt einfach jedes Wort an der perfekten Stelle.

"Abgedrehte Ferien" von Luzie Engels ist Geschichte Nr. 4 und es geht nach England. Ich hatte ja nicht viel über den Titel nachgedacht, aber er verrät schon viel darüber, wieso Jo von seiner Schwester nach England gerufen wird. Bei dieser muss ich leider sagen, dass mich die Liebe zwischen Jo und seinem Auserwählten nicht wirklich erreichen konnte. Dafür habe ich die beiden zu selten zusammen gesehen. Aber hätte man das bei der Kürze andersmachen können? Keine Ahnung. Trotzdem ist Geschichte schön zu lesen und unterhaltsam.

Regina Mars zeigte mir in der letzten Geschichte "Ramen am Rhein" eine besondere Ecke in Düsseldorf. Ich habe ja erst gedacht Ramen wäre der Name des Protagonisten und war dann verwundert, dass beide Männer anders heißen. Obwohl, wenn ich recht überlege, wurde der Name des Ich-Erzählers gar nicht genannt. Jedenfalls kam die Erkenntnis, was Ramen ist, dann in Düsseldorf. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren. "Ichs" Geschichte war ziemlich süß und eine richtige Seufzergeschichte. Mit seinem besten Freund Kyo, der ziemlich geheimnisvoll tut, reist er nach Düsseldorf, um Fotos zu machen, allerdings erfährt er auf der Reise so viel mehr und seine Fantasie, die sich Mafiageschichten für Kyo ausdachte, brachten mich schon zum Schmunzeln. Die Liebe kommt auch nicht zu kurz. Eine schöne, runde Geschichte, die mir einen Abend versüßt hat.

Alle fünf Geschichten haben ihren eigenen Zauber und da ich jeden Abend eine gelesen hatte, wurde ich fünf Tage lang wunderbar unterhalten. Anzumerken ist noch, dass es teilweise ausformulierte Sexzenen gibt, aber sie sind schön geschrieben und nicht vulgär.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Die Entscheidungsschlacht rückt heran

Sieben Heere
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Das dritte Buch beinhaltet ein noch größeres Blutbad als seine Vorgänger und ich weiß nicht, ob ich es ertragen hätte, wenn der Erzählstil anders gewesen wäre. Es hat etwas von einem kommentierten Bericht ...

Das dritte Buch beinhaltet ein noch größeres Blutbad als seine Vorgänger und ich weiß nicht, ob ich es ertragen hätte, wenn der Erzählstil anders gewesen wäre. Es hat etwas von einem kommentierten Bericht und dadurch behielt ich eine gute Distanz zu den Charakteren. Trotzdem war es furchtbar, als Personen starben, die ich seit dem ersten Band begleitet hatte. Ebenfalls fand ich, dass sich eine Verschiebung beim Begleiten der Figuren vollzogen hatte. Zum einen lag es daran, dass ein paar, die man im ersten Buch noch begleiten konnte, hier im dritten Buch sterben, aber andere, die noch leben, werden zur Seite gedrängt. Eigentlich bleiben wir zum größtenteil bei Baresin und das fand ich schade, weil ich so nicht erfuhr, ob das Verhalten und die Entscheidungen von beispielsweise Varlie oder Tautun Baresins Pläne zum Scheitern verurteilen könnten.

Die Handlung fand ich etwas schwächer als in den anderen beiden Büchern. Es konnte mich nicht so mitreißen wie die Vorgänger. Trotzdem war sie spannend und ich habe mit der Widerstandsbewegung gedanklich mitgekämpft, gleichzeitig die Nafarroaner bemitleidet und gehofft, dass es irgendwie zu einer diplomatischen, friedlichen Einigung kommen kann. Die Geschichte zeigt nicht nur die Schrecken eines Krieges, sondern auch, dass selbst ein Sieg eine Niederlage für den Sieger ist. Eine Schlacht ist vielleicht gewonnen, aber der Preis ist einfach zu hoch, um nicht zu versuchen, andere nicht-tödliche Wege zu gehen.

Das Ende hatte ziemlich am Tempo gewonnen. Entscheidungen fielen Schlag auf Schlag und irgendwie fand ich es schade, dass ich durch die immer weniger werden Figuren, in deren Gedanken man wirklich eingetaucht war, Blickwinkel auf die Geschehnisse verloren habe.

Ich hoffe ein bisschen, dass es noch einen weiteren Teil geben wird. Nafarroa, seine Königin und deren Probleme haben doch ziemlich mein Interesse geweckt. Und ich bin neugierig, ob Baresins Plan wirklich funktionieren kann. Und Abelion und seine Magie könnten dann auch gerne noch mehr in den Mittelpunkt rücken.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Die Revolution geht weiter

Sieben Heere
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Hagetmau hatte es geschafft. Der Ansturm von 140 feindlichen Soldaten wurde nicht nur überlebt, sondern bis auf einen Fliehenden sind alle Nafarroaner dabei umgekommen. Doch schon bald wird deutlich, dass ...

Hagetmau hatte es geschafft. Der Ansturm von 140 feindlichen Soldaten wurde nicht nur überlebt, sondern bis auf einen Fliehenden sind alle Nafarroaner dabei umgekommen. Doch schon bald wird deutlich, dass der Krieg damit seinen Anfang genommen hat. Die Revolution hat begonnen. Das dritte Heer richtet sein Auge auf das 500 Seelendorf und die dortigen Anführer müssen Strategien entwickeln, wie sie 7000 feindlichen Soldaren begegnen sollen.

Und dabei begleitet sie der Leser. Haupthandlungsort ist wie schon im ersten Band Hagemaut und seine nähere Umgebung. Es wird viel diskutiert, Strategien entworfen und Schlachtpläne entwickelt. Dabei wird nicht nur deutlich, was das Töten und Morden und das ständige Gefühl von Unsicherheit und Gefahr mit den Leuten macht, sondern auch, dass es im Krieg nicht "die Bösen" und "die Guten" gibt. Und das ist, wie ich finde, die Stärke der ganzen Buchreihe. Wir begleiten keine Helden. Wir begleiten eine Handvoll Menschen, die sich irgendwie zurecht finden und Entscheidungen treffen müssen, die hunderten von Menschen das Leben kosten werden. Entweder auf ihrer Seite oder der der Feinde. Und dabei wird nichts beschönigt.

Die Geschehnisse, das was unsere "Helden" sehen und erleben, verändert sie. Prägt sie. Beschert ihnen Alpträume und immer wieder stellt sich die Frage, ob das was sie tun, überhaupt richtig ist. Ob es im Krieg überhaupt noch das Richtige gibt. Letztendlich versuchen sie zu überleben und irgendwann stellen sie für sich fest, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Ich fand das alles sehr eindrücklich beschrieben und habe mich selber überfordert mit all den Ereignissen gefühlt. Ich beneide Beresin, Sinion, Varlie und alle anderen nicht um ihre Aufgaben und bin froh als Leser auf der sicheren Seite zu sein und nicht mit in die Schlacht ziehen zu müssen. Nur Nendléce beneide ich etwas. Ich würde auch sehr gerne auf einem Gryphen reiten und mit ihm fliegen.

Anschaulich sind nicht nur die Gefühle und Gedankengänge der einzelnen Personen beschrieben, sondern auch alle Geschehnisse. Ich sah vor meinem geistigen Auge richtig, wie sich Gryphen in die Luft erhoben, wie sich die Befreiungstruppe in die einzelnen Dörfer schlich, wie sich Pfeile in Leiber bohrten und Gedärme aus den Körpern quollen, nachdem sie von Streithämmern getroffen wurden. Überall Blut und dazwischen wütende Kämpfer und fassungslose Dörfler. Als Leser dieser Buchreihe sollte man daher nicht vor genau detaillierten Grausamkeiten zurückschrecken. Abgemildert wird dies alles nur durch die Tatsache, dass alle bis auf Tautun und wenigen anderen, die wir aber nur aus der Ferne begleiten, ebenso wie ich als Leser erschrocken sind von der Gewalt und diese nicht verherrlichend dargestellt wird.

Klare Leseempfehlung von meiner Seite.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Es beginnt

Sieben Heere
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Hagetmau, ein friedliches Dorf in Akitania, bekommt Besuch von 30 Soldaren aus dem feindlichen Nachbarreich, die ihnen erzählen, dass ganz Akitanien in einer einziges großen Aktion der Sieben Heere übernommen ...

Hagetmau, ein friedliches Dorf in Akitania, bekommt Besuch von 30 Soldaren aus dem feindlichen Nachbarreich, die ihnen erzählen, dass ganz Akitanien in einer einziges großen Aktion der Sieben Heere übernommen wurde und sie nun alle Nafarroaner sind. Während die einen versuchen das Beste aus der Situation zu machen und bloß nicht aufzufallen, sehen andere fassungslos zu, wie das Dorf sich kampflos ergibt und beschwören eine Situation herauf, die zu Taten drängt.

Die ganze Handlung verläuft innerhalb weniger Tage ab und spielt sich hauptsächlich in dem kleinen besetzten Dorf. Dabei wird diese vor allem von den Charakteren vorangetrieben, die alle unterschiedlich auf die Besetzung reagieren. Es gibt hier nicht den einen Protagonisten, sondern es werden mehrere Personen verfolgt, die einen großen Einfluss auf die Geschehnisse haben werden. Ich fand es beeindruckend wie der Autor, die Wünsche und Ängste der Charaktere darstellte und die verschiedenen Motive zeigte. Da gibt es Personen, die sich einfach nur still verhalten wollen, damit es keine Toten gibt, andere, die die Besetzung nutzen wollen, um an Bedeutung zu wachsen und wieder andere, die sofort zu den Waffen greifen und die Feinde verjagen wollen. Die Charakterentwicklung war vielfach vorhanden. Es war spannend und gleichzeitig erschreckend zu sehen, welche Wandlungen die einzelen Personen durchmachen, um diese Bedrohung durchzustehen.

Und auch die Nafarroaner bleiben nicht ohne Motive. Auch wenn die Dörfler im Mittelpunkt stehen und der Autor hauptsächlich über sie und ihre Pläne schreibt, wird auch deutlich, dass die Soldaren nicht nur böse sind. Sie haben Frau und Kinder zu Hause und versuchen mit der Besetzung des Nachbarlandes eine Not in ihrem Land zu entgehen. Was man vielleicht auch auf andere Weise hätte lösen können, aber als Leser weiß ich das nicht. Jedenfalls benehmen sich die Soldaren eigentlich ganz anständig. So anständig, wie man sich bei einer Annektierung nun mal benehmen kann. Zumindest die Übernahme von Hagetmau verlief ohne Blutvergießen. Ehrlich gesagt, fand ich den Plan der Nafarroaner ziemlich schlau. Allerdings die Annahme, dass die Bewohner sich ihre Identität, ihr Land und ihren Glauben ohne Gegenwehr nehmen lassen, naiv.

Der Schreibstil des Autors ist richtig, richtig toll. Er trotzt zwar nicht von Emotionen, sondern wirkte auf mich etwas analysierend, aber trotzdem kamen die Gefühle der Bewohner bei mir an. Ich habe bei den heimlichen Treffen überlegt, was getan werden könnte und mitgefiebert, wenn zur Tat geschritten wurde. Ebenfalls wurden die Beschreibungen der Landschaft, des Dorfes, der Waffen und vor allem des Fantasiewesens toll in die Geschichte eingewoben, sodass mich die Erklärungen nicht aus der Handlung rauswurfen. Die Beschreibungen der Kämpfe waren auch sehr bildhaft und bei einigen Formulierungen musste ich schlucken. Das erzeugte doch unschöne Bilder in meinen Kopf. Aber damit muss man rechnen, wenn man ein Buch über Krieg liest. Es wird blutig und vor allem tödlich zugehen. Nur über die Götter und die Magie, die die Semanen von Akitanien verfügen, wurde mir zu wenig erzählt und ich hoffe, dass dies noch in den Folgebänden geklärt wird.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Gut, mit kleineren Schwächen

ASH PRINCESS
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Ich muss gestehen, ich hatte gemischte Erwartungen an das Buch. Zum einen wollte ich natürlich eine fantastische Geschichte, in der sich eine Prinzessin, ein Volk gegen ihre Unterdrücker erhebt, zum anderen ...

Ich muss gestehen, ich hatte gemischte Erwartungen an das Buch. Zum einen wollte ich natürlich eine fantastische Geschichte, in der sich eine Prinzessin, ein Volk gegen ihre Unterdrücker erhebt, zum anderen hatte der Klappentext mir etwas Angst gemacht. Dort heißt es nämlich, dass Theo sich über den Sohn des Kaisers rächen will, aber sie Gefühle für den Prinzen entwickelt. Und irgendwie war das für mich nichts Neues. Zumindest wenn sich die Geschichte zu einem Happy End zwischen Prinz und Prinzessin entwickeln würde. Ich bin also neugierig an die Geschichte rangegangen und ich hoffe, dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich sage, dass die Autorin für diesem ersten Band aus der Liebesgeschichte ein für mich gutes Ende entwickelt hat. Jetzt bin ich gespannt wie es im zweiten Band "Lady Smoke" weitergeht.

Wie ich oben schon erwähnte fand ich den Weltenaufbau für meinen Geschmack zu blass. Die Geschichte konzentrierte sich stark auf Theo und ihr Leben im Schloss, allerdings fand ich es schade, dass über das Volk und die Magie so wenig erklärt wird. Es wurden mir nur Brocken hingeworfen und ich habe die ganze Magiesache und wieso Theo als Thronfolgerin ihrer Magie nicht nachgeben darf, nicht wirklich verstanden. Gut, Theo kann sich auch nur darauf berufen, was sie in ihrer Kindheit von ihrer Mutter erfahren hat, aber mich als Leser hat dieses Halbwissen genervt, da für mich das Magiesystem und die Steine das Buch von anderen Büchern mit ähnlichem Plot hervorheben.

Aber kommen wir mal zu den positiven Sachen. Der Schreib- und Erzählstil ist wunderbar. Sehr eindrücklich und passend zu der teils grausamen Handlung. Es wird deutlich, was geschieht und wie grausam und menschenverachtend das ist, aber gleichzeitig wird eine gewisse Distanz gewahrt, was ich für ein Jugendbuch wichtig finde.

Theo ist eine sehr interessante Protagonistin. Sie ist von Anfang an ein starker Charakter. Ein Charakter, der gelernt hat, zu überleben und dabei jedem eine Maske zu zeigen. Bloß nicht sie selbst sein, denn das würde ihren Tod bedeuten. Als es Zeit wird, die Maske fallen zu lassen, war es in meinen Augen nur natürlich, dass es ihr schwer fällt aus ihrem alten Verhalten auszubrechen und ihr wahres Ich aus den Tiefen hervorzurufen. Aber sie wäre nicht die rechtmäßige Thronfolgerin von Astrea, wenn sie nicht die Kraft finden würde, für ihr Volk zu kämpfen, als sich ihr ein Weg öffnet. Auch ihre widersprüchlichen Gefühle für das, was in den Augen der Rebellen getan werden muss und dem was ihr Herz ihr sagt, fand ich authentisch und nachvollziehbar.
Mit dem Prinzen bin ich allerdings nicht so wirklich warm geworden. Ich fand die Rebellen, mit denen Theo in Kontakt kommt, viel interessanter. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass Theo sich im Laufe der Reihe für die Krone und ihr Volk entscheidet und nicht für den Prinzen des Feindes. Auch wenn er ihre Gefühle zu erwidern scheint, mochte ich ihn nicht.

Spannung ist für mich nicht durch die Grundidee der Handlung entstanden, da ich schon einige Bücher mit ähnlicher gelesen habe und ich ahnte, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Es waren eher die kleinen Fragen, wie "Wird Theo ihre einzige Freundin verraten?", "Wird sie diese und jene Person töten?" oder "Verliebt sich sie sich wirklich in den Feind oder wird das durch die Grausamkeiten, die sie erlebt hat, verhindert?" (Ich sage hier übrigens nicht, dass mich das wieder ein bisschen an das Stockholm-Syndrom erinnert hat.). Ich habe mir auch ein bisschen Sorgen um die Rebellen gemacht, aber da die Geschichte nur aus Theos Sicht erzählt wird, konnte ich mit denen nicht so mitfiebern.