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Veröffentlicht am 09.07.2023

Eine ungewöhnliche Diva

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Greta Garbos Filmkarriere begann damit, dass sie Werbeaufnahmen für das Kaufhaus machte, indem sie nach dem frühen Tod ihres Vaters arbeitete, weil ihre Familie dringend auf das Geld angewiesen war. Im ...

Greta Garbos Filmkarriere begann damit, dass sie Werbeaufnahmen für das Kaufhaus machte, indem sie nach dem frühen Tod ihres Vaters arbeitete, weil ihre Familie dringend auf das Geld angewiesen war. Im Kaufhaus lernte sie dann auch einen eher erfolglosen Regisseur kennen und drehte einen Film mit diesem, was dazu beitrug, dass sie ein Stipendium an der schwedischen Filmakademie bekam und dadurch weitere Kontakte in die Filmwelt knüpfte, die sie schließlich auch nach Hollywood brachten, wo sie aber privat und beruflich immer wieder mit sich haderte.

Ich fand es sehr interessant, mehr über diese große Schauspielerin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erfahren und ihre Persönlichkeit so besser kennenzulernen. Der Roman beruht fast ausschließlich auf Tatsachen und wirkt sorgfältig recherchiert. Der Schreibstil war gut lesbar, manchmal hätte man alles aber noch etwas komprimieren können, wenn Begebenheiten doch recht ähnlich waren.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln

Die verlorene Tochter
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Die 30-jährige Lily erhält eine geheimnisvolle Schachtel, die eigentlich für ihre verstorbene Großmutter gedacht war und die zwei Hinweise in italienischer Sprache enthält. Sie möchte der Sache auf den ...

Die 30-jährige Lily erhält eine geheimnisvolle Schachtel, die eigentlich für ihre verstorbene Großmutter gedacht war und die zwei Hinweise in italienischer Sprache enthält. Sie möchte der Sache auf den Grund gehen und mehr darüber herausfinden, was das alles zu bedeuten hat und welche Geheimnisse es über die Vergangenheit ihrer Großmutter und deren Eltern gibt. Da ist es wie eine Fügung des Schicksals, dass sie beruflich auf einem Weingut in Italien zu tun hat und die Besitzerfamilie, insbesondere deren Sohn Antonio, sie bei ihren Nachforschungen unterstützt.

Mir hat der Roman gut gefallen, da ich es mag, wenn es zwei verschiedene Zeitebenen gibt und die Protagonistin aus der Gegenwart nach und nach immer mehr über die Vergangenheit erfährt. Lily war mir sehr sympathisch und auch die Handlungsorte in Italien empfand ich als reizvoll. Der Schreibstil der Autorin war anschaulich und gut lesbar.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Unter erschwerten Bedingungen

22 Bahnen
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Tilda studiert sehr erfolgreich in einem MINT-Studiengang, jobbt nebenbei an einer Supermarktkasse und kümmert sich quasi allein um ihre jüngere Schwester, die gerade die Grundschule hinter sich gebracht ...

Tilda studiert sehr erfolgreich in einem MINT-Studiengang, jobbt nebenbei an einer Supermarktkasse und kümmert sich quasi allein um ihre jüngere Schwester, die gerade die Grundschule hinter sich gebracht hat. Als Ausgleich schwimmt sie regelmäßig 22 oder dann auch 23 Bahnen. Die Mutter der beiden trinkt, hat Depressionen und wechselnde Liebhaber, die Väter der Mädchen sind verschwunden. Tilda kann wegen ihrer Familienverhältnisse nicht weg aus der Kleinstadt und weiß nicht, was sie machen soll, als ihr eine Promotionsstelle in Berlin angeboten wird, was ihr absoluter Traum wäre, doch sie fühlt sich vor allem für ihre Schwester verantwortlich. Dann taucht auch noch Viktor auf, mit dessen jüngeren Bruder Tilda befreundet war, bis dieser bei einem Unfall starb und auch diese Vergangenheit holt Tilda wieder ein.

Der Roman ist keine leichte Kost, aber ich finde ihn sehr wertvoll, weil er zeigt, wie das soziokulturelle Milieu Heranwachsende beeinflusst und ihr Leben regelrecht bestimmt. Tilda und Ida sind mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen und es ist bewundernswert, wie sie das Beste aus allem machen. Der nüchterne, schnörkellose Erzählstil, der dennoch viel Symbolsprache enthält und gut verständlich ist, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Freundschaft, Sex und so einige Probleme

Let's be bold
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"Let's be bold" ist der zweite Teil einer Reihe um Shae, Tyler, Ariana und Evie, die sich durch die Arbeit in einer New Yorker Influencer Marketing Agentur kennengelernt haben und teilweise auch zusammen ...

"Let's be bold" ist der zweite Teil einer Reihe um Shae, Tyler, Ariana und Evie, die sich durch die Arbeit in einer New Yorker Influencer Marketing Agentur kennengelernt haben und teilweise auch zusammen wohnen. Gemeinsam haben sie auch, dass sie alle mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, seien es die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und Zweifel an den Sex-Skills, Probleme in der Familie, Trauer um einen geliebten Menschen oder traumatische Belästigungserfahrungen in der Vergangenheit oder die Angst eine Beziehung einzugehen. Gegenseitig sind sie aber füreinander da, unterstützen sich wo möglich und lernen auch interessante neue Menschen und New York besser kennen.

Die Geschichten rund um die Freundschaft, den Job und das Leben in New York bieten gute Unterhaltung, mir persönlich waren aber eindeutig die Sex-Szenen und -Themen zu explizit und zu sehr im Vordergrund, was aber natürlich Geschmackssache ist. Zudem fand ich die ganzen Probleme, die die Protagonist:innen mitbringen, aber auch etwas too much für eine einzige Clique, um noch realistisch zu sein und sich dem jeweiligen Problem mit der Ausgiebigkeit zu widmen, die nötig wäre. Der Schreibstil war aber gut lesbar und ich fand es auch schön, den Charakteren aus dem ersten Teil wieder zu begegnen und zu erfahren, wie es mit ihnen weiterging. Ich würde aber empfehlen, wirklich zuerst den ersten Band zu lesen, um alle Vorgeschichten zu kennen.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Wurzeln

Elternhaus
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Sanne ist die älteste von drei Schwestern, sie ist um die 50 und hat zwei erwachsene Kinder. Mit ihrem Mann hat sie, kurz vor der Geburt ihrer ältesten Tochter ein Haus in der Nähe ihres Elternhauses gebaut. ...

Sanne ist die älteste von drei Schwestern, sie ist um die 50 und hat zwei erwachsene Kinder. Mit ihrem Mann hat sie, kurz vor der Geburt ihrer ältesten Tochter ein Haus in der Nähe ihres Elternhauses gebaut. Die Leben ihrer Schwestern verliefen etwas weniger klassisch, eine ist direkt nach der Schule weit weg gezogen, die andere ist alleinerziehend und lebt einige Orte weiter. Daher kümmert Sanne sich, wie selbstverständlich, fast allein um ihre älter werdenden Eltern und beschließt irgendwann ohne ihre Schwestern, dass das Elternhaus nicht altersgerecht ist und die Eltern in eine barrierefreie Wohnung ziehen sollen. Von der Idee ist außer Sanne selbst aber niemand wirklich begeistert und auch mit Mann und Kindern läuft es nicht gerade rund. Und auch ihre Schwestern tragen so manches Problem mit sich herum, ihr Verhältnis untereinander ist aber sehr distanziert und, dass ihr Elternhaus bald nicht mehr der Familie gehören könnte, macht alles nicht besser.

Ich halte das Buch für ein sehr wichtiges, da es sich mit einem nicht leichten Thema befasst, mit dem wir fast alle irgendwann konfrontiert werden. Dem Älterwerden der eigenen Eltern und allem, was damit verbunden ist. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die damit verbundenen Emotionen einzufangen und aufzuzeigen, welche Auswirkungen alles auch auf die Geschwister-Beziehung der Schwestern hat. So konnte ich mich sehr gut in die Handlung hineinversetzen. Der Schreibstil war gut lesbar und zugleich ist es Ute Mank gut gelungen, immer wieder sehr passende Worte und sprachliche Bilder für das von ihr Beschriebene zu finden.

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