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Veröffentlicht am 21.06.2023

Große Freiheit

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Bei "Der Freiheit entgegen" handelt es sich um den dritten Teil einer Reihe um Clara Thorau und ihre Familie, die wegen des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen ihr Gut in Ostpreußen zurücklassen mussten, ...

Bei "Der Freiheit entgegen" handelt es sich um den dritten Teil einer Reihe um Clara Thorau und ihre Familie, die wegen des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen ihr Gut in Ostpreußen zurücklassen mussten, zunächst im sowjetischen Besatzungszone und zu Beginn des dritten Teils 1962 in München lebten. Diesmal steht Clara im Mittelpunkt, die einen Platz an der Fotoakademie in München ergattert hat, ihr Studium aber aufgrund ihrer ersten großen Liebe vernachlässigt und ihren Studienplatz verliert. So landet sie kurz darauf mit ihrer besten Freundin Sanni in Hamburg, wo sie versucht, als Journalistin Fuß zu fassen. Auf dem Weg dorthin lernen die beiden auch Maria und ihren Bruder aus Süditalien kennen, die in der Pizzeria ihres Onkels in Hamburg mitarbeiten wollen und freunden sich mit ihnen an.

Ich habe bereits die ersten beiden Teile dieser Reihe gelesen und habe mich sehr über das Wiedersehen mit Clara und ihrer Familie gefreut. Außerdem fand ich den Weg, den Clara nun geht, auch sehr spannend mitzuverfolgen, zumal sie selbst mir auch sehr sympathisch ist. Auch ihre Freundin Sanni erwarten spannende Zeiten und die beiden kämpfen für ein freies Leben, das für Frauen in dieser Zeit noch alles andere als selbstverständlich war. Auch der Schauplatz Hamburg ist immer ein sehr interessanter und die Autorin fängt die Stimmung dort in der damaligen Zeit, als auch die Beatles ihre ersten Konzerte gaben, sehr gut ein. Zudem schreibt sie auch gut nachvollziehbar und man mag das Buch vor dem Ende kaum aus der Hand legen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2023

Fünf sympathische Hobby-Detektive ermitteln in Amsterdam

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Ex-Polizist Arie holt Maddie, Jack, Jan und Elin sprichwörtlich "ins Boot", um mit ihnen eine Detektei auf seinem geerbten Hausboot in Amsterdam zu gründen, auf dem er wohnt, seit seine Frau ihn mit einem ...

Ex-Polizist Arie holt Maddie, Jack, Jan und Elin sprichwörtlich "ins Boot", um mit ihnen eine Detektei auf seinem geerbten Hausboot in Amsterdam zu gründen, auf dem er wohnt, seit seine Frau ihn mit einem Kollegen betrogen hat. Aries Auswahlkriterium ist, dass alle selbst schon mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sein müssen, was bei allen der Fall ist, jedoch, ohne, dass sie wirklich böswillig Verbrechen begangen hätten.

Ihr erster Auftrag kommt dann von einem bekannten Koch, der eine Kollegin, mit der er in einem Wettstreit um ein großes Hochzeits-Catering steht, ausspionieren möchte, um zu erfahren, welche Speisen sie dafür vorschlagen wird. Der berühmte Sommelier, der sich eigentlich um die Weine für die Hochzeit kümmern sollte, wurde von der Polizei tot aus dem Wasser gefischt.

Ich fand diesem Krimi wenig blutig oder gruselig, aber sehr unterhaltsam. Die Charaktere der Hauptpersonen sind allesamt etwas schrullig, aber sehr liebenswert und es ist ordentlich Lokalkolorit vorhanden, was Amsterdam, seine Grachten und die vielen Touristen dort angeht. Nichtsdestotrotz gab es auch ein paar überraschende Wendungen und alles war nicht komplett vorhersehbar. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich, sodass man sich sehr gut nach Amsterdam und an die verschiedenen Schauplätze dort versetzen konnte. Teilweise gab es auch eine Prise Humor, aber nie zu plump. Gerne würde ich mehr Krimis mit den Hausboot-Detektiven lesen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

Das Ende einer langen Tradition?

Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind
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Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, es ließ mich einen sommerlichen Roman an einem schönen Schauplatz erwarten, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau steht. Die Handlung spielt am ...

Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, es ließ mich einen sommerlichen Roman an einem schönen Schauplatz erwarten, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau steht. Die Handlung spielt am Chiemsee, wo Paulines Familie seit mehreren Generationen einen exklusiven Feinkostladen mit weiteren Filialen an anderen Orten betreibt. Dieses Unternehmen wird eigentlich von ihrem Vater Ludwig geführt, der dann aber plötzlich nicht von einer Segeltour auf dem Chiemsee zurückkehrt. Nur sein Boot wird gefunden. Der Rest der Familie ist, abgesehen von Paulines Großmutter Elsa, die aber schon recht alt ist, weniger am Familienunternehmen interessiert. Auch Pauline hat vor einiger Zeit ihr BWL-Studium abgebrochen, weil sie recht jung geheiratet und Zwillinge bekommen hat. Dennoch nimmt sie nun das Zepter in die Hand, um die traditionelle Firma noch irgendwie zu retten, um die es nicht wirklich gut bestellt ist.

An sich hat mir die Geschichte gut gefallen und der Schreibstil ließ sich flüssig und angenehm lesen, sodass die Seiten nur so dahin flogen. Auch der Schauplatz, rund um den Chiemsee, spielte immer wieder eine entscheidende Rolle, sodass eine gute Portion Lokalkolorit vorhanden war. Pauline war mir (im Gegensatz zu mehreren anderen Mitgliedern ihrer Familie) grundsätzlich sympathisch, wie sie nun die Initiative ergreift im Gegensatz zum Rest der Familie, all ihre Handlungen konnte ich aber nicht vollkommen nachvollziehen. Was die Ideen zur Rettung der Firma angeht, blieb mir alles auch etwas zu oberflächlich und in der Realität so einfach eher nicht umsetzbar. Auch hätte ich mir erhofft, noch mehr über die Firmen- und damit die Familiengeschichte zu erfahren, wie es bei so einer Geschichte, in deren Mittelpunkt ein Familienunternehmen ist, oft der Fall ist. Nichtsdestotrotz bin ich schon auf den nächsten Teil der Reihe gespannt, um zu erfahren, ob Pauline erfolgreich ist und, ob ihr Vater vielleicht doch noch am Leben ist.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.06.2023

Zwischen den Fronten

Der treue Spion
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Dieser historische Krimi ist der (auch unabhängig von den Vorgängern) lesbare dritte Teil einer Reihe um den aus Preußen stammenden Ermittler Gryszinski, der mit Frau und Sohn Fritz 1896 in München lebt ...

Dieser historische Krimi ist der (auch unabhängig von den Vorgängern) lesbare dritte Teil einer Reihe um den aus Preußen stammenden Ermittler Gryszinski, der mit Frau und Sohn Fritz 1896 in München lebt und arbeitet. Zu dieser Zeit verschwindet ein französischer Diplomat spurlos aus einem Münchener Luxushotel und es wird vermutet, dass dieser Informationen zu einer neuartigen Erfindung, die es erlaubte, telegrafische Falschmeldungen zu produzieren, hatte. Gryszinski verfolgt dessen Spuren, teilweise begleitet von seiner Frau, einer Schriftstellerin, was sie bis nach Paris und St. Petersburg führt.

Zwanzig Jahre später, inmitten des Ersten Weltkrieges ist Sohn Fritz mittlerweile erwachsen und Soldat an der Front von Verdun. Unerwartet holt ihn, der ihm auch teilweise vertraute, alte ungelöste Fall seines Vaters wieder ein und er will diesen doch noch lösen, was ihn in diesen bewegten Zeiten in große Gefahr bringt.

Ich fand es sehr interessant in die Zeit einzutauchen, in der der Krimi spielt und auch die Charaktere gefielen mir. Manchmal gab es mir, insbesondere, was Fritz Mission anging, aber dann etwas viele Zufälle und etwa in der Mitte ahnte ich dann auch schon, was dahinter stecken könnte, dass der ungelöste Fall seines Vaters nun ausgerechnet ihm zugespielt wurde. Der Schreibstil war gut lesbar und anschaulich, manchmal hätte man alles aber vielleicht etwas komprimieren können.
Dieser historische Krimi ist der (auch unabhängig von den Vorgängern) lesbare dritte Teil einer Reihe um den aus Preußen stammenden Ermittler Gryszinski, der mit Frau und Sohn Fritz 1896 in München lebt und arbeitet. Zu dieser Zeit verschwindet ein französischer Diplomat spurlos aus einem Münchener Luxushotel und es wird vermutet, dass dieser Informationen zu einer neuartigen Erfindung, die es erlaubte, telegrafische Falschmeldungen zu produzieren, hatte. Gryszinski verfolgt dessen Spuren, teilweise begleitet von seiner Frau, einer Schriftstellerin, was sie bis nach Paris und St. Petersburg führt.

Zwanzig Jahre später, inmitten des Ersten Weltkrieges ist Sohn Fritz mittlerweile erwachsen und Soldat an der Front von Verdun. Unerwartet holt ihn, der ihm auch teilweise vertraute, alte ungelöste Fall seines Vaters wieder ein und er will diesen doch noch lösen, was ihn in diesen bewegten Zeiten in große Gefahr bringt.

Ich fand es sehr interessant in die Zeit einzutauchen, in der der Krimi spielt und auch die Charaktere gefielen mir. Manchmal gab es mir, insbesondere, was Fritz Mission anging, aber dann etwas viele Zufälle und etwa in der Mitte ahnte ich dann auch schon, was dahinter stecken könnte, dass der ungelöste Fall seines Vaters nun ausgerechnet ihm zugespielt wurde. Der Schreibstil war gut lesbar und anschaulich, manchmal hätte man alles aber vielleicht etwas komprimieren können.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Die wechselhafte Geschichte der berühmten Leica

Das Licht im Rücken
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Die "Leica" ist wohl so ziemlich jedem ein Begriff, der sich ein bisschen für das Fotografieren interessiert. Sandra Lüpkes neuer Roman beschäftigt sich mit der Erfindung und Weiterentwicklung der berühmten ...

Die "Leica" ist wohl so ziemlich jedem ein Begriff, der sich ein bisschen für das Fotografieren interessiert. Sandra Lüpkes neuer Roman beschäftigt sich mit der Erfindung und Weiterentwicklung der berühmten Kamera und der Geschichte der Wetzlarer Familie Leitz, in deren Unternehmen die Leica gefertigt wurde.

1914 entwickelt der Tüftler Oskar Barnack in Wetzlar die erste handliche Fotokamera, die man mit auf Reisen nehmen konnte und verbessert seine Erfindung immer weiter, sodass auch Firmenchef Ernst Leitz, "der Zweite", bald das Potenzial dahinter erkennt. Seine Söhne steigen, trotz teils anderer Interessen, nach und nach ebenfalls ins Familienunternehmen ein, während Tochter Elsie nach einer Eskapade mit einem verrufenen älteren Reformpädagogen und ihrem Jurastudium lieber schnell heiraten und eine Familie gründen soll. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten warten dann aber noch einmal ganz andere Herausforderungen auf die Familie Leitz und die Firma.

Ich fand diese Zeitreise sehr spannend, einerseits, weil ich es interessant fand, mehr über die Geschichte der Fotografie und die Entwicklung der Leica zu erfahren, anderseits natürlich auch, weil die deutsche Geschichte zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine große Rolle im Roman spielt. Die verschiedenen Charaktere waren ebenfalls sehr interessant und ihre individuellen Geschichten, viele davon auf wahren Tatsachen beruhend, sorgten dafür, dass der Roman sehr fesselnd war. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich, sodass ich mich gut in die Handlung hineinversetzen konnte.

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