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Veröffentlicht am 11.03.2023

Ein bewegtes Leben

Der Ruf des Eisvogels
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Die Frauenärztin Olga kehrt nach 50 Jahren, nicht ganz freiwillig, kurz nach der Wende mit Tochter und Enkelin in ihren Heimatort in der Uckermark zurück. Ihre Mutter starb damals bei ihrer Geburt und ...

Die Frauenärztin Olga kehrt nach 50 Jahren, nicht ganz freiwillig, kurz nach der Wende mit Tochter und Enkelin in ihren Heimatort in der Uckermark zurück. Ihre Mutter starb damals bei ihrer Geburt und sie wuchs wegen des distanzierten Verhaltens ihres Vaters quasi bei ihrem geliebten Großvater auf, der ebenfalls Arzt war und sie bereits früh mit der Medizin vertraut machte. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges verließ sie ihre Heimat Richtung Kühlungsborn an der Ostsee, wo auch ihr Großvater seine letzten Jahre verbrachte, bevor sie mit ihr kleinen Tochter nach Oldenburg weiterzog. Bei ihrer Rückkehr in die Heimat werden viele alte Erinnerungen wach und alte Geheimnisse aus Olgas bewegtem Leben nach und nach aufgeklärt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist eine sehr interessante Frau, die für das kämpft, was ihr wichtig ist, trotz aller Umstände. Immer wieder kam es zu überraschenden Wendungen, was ihre Vergangenheit angeht, sodass die Geschichte sehr spannend und fesselnd war. Zudem fand ich es sehr interessant, aus Olgas Perspektive mehr über die Zeitepochen, in denen sie lebte, zu erfahren. Manches, was sie erlebt hat, war mir so noch nicht bewusst. Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm lesbar und anschaulich. Auch die bunte Covergestaltung gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Alte Geheimnisse

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Fallanalytiker Max Bischoff wird von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin, zu der er alles andere als ein gutes Verhältnis hat, in den kleinen Weinort Klotten an der Mosel gerufen. ...

Fallanalytiker Max Bischoff wird von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin, zu der er alles andere als ein gutes Verhältnis hat, in den kleinen Weinort Klotten an der Mosel gerufen. Eine alte Freundin von ihr ist gestorben und hat ein altes Tagebuch mit geheimnisvollen Einträgen, die in Zusammenhang mit einem alten Vermisstenfall stehen könnten, hinterlassen. Max soll nun herausfinden, ob wirklich etwas hinter dem Verdacht steckt. Und im Ort scheint wirklich jemand etwas zu verbergen zu haben, da nicht alle erfreut über die Nachforschungen sind und es bald auch zu einem Mord kommt.

Der Fall war auf jeden Fall spannend und der Ausgang wenig voraussehbar. Die Perspektivwechsel zwischen der Ermittlungsarbeit und der Sicht des Täters sorgen für Abwechslung und tragen zum Spannungsaufbau bei. Die Auflösung war mir persönlich aber dann doch etwas zu abwegig. Auch haben mich die Szenen, in denen Max versuchte, sich in die Rolle des Täters zu versetzen, nicht voll überzeugt, das wirkte eher für die Geschichte erzwungen als wirklich zielführend, was den Ermittlungserfolg angeht. Mir fiel es auch nicht so leicht, mir ein Bild von Max als Ermittler zu machen, grundsätzlich scheint er ja schon etwas älter zu sein, wenn er auch Dozent an der Hochschule ist, andererseits scheint er sich in eine sehr junge Frau, die vor kurzem noch seine Studentin war, verliebt zu haben, wie alt er wirklich ist und wie lange er vor seinem Ausstieg für die Polizei tätig war, blieb unklar. Interessant fand ich auf jeden Fall Wagner als zusätzlichen Charakter, der unkonventionell und ideenreich ist. Der Schreibstil war gut nachvollziehbar und flüssig lesbar.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

In Omas Wetterküche

Tori Twister. Stürmisch unterwegs
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Tori Twister und ihre beiden Geschwister verbringen die Ferien oft bei ihrer Oma Professorin Windagard Twister im Örtchen Mittendrin, die nicht nur Meteorologin ist, sondern auch in ihrer Wetterküche experimentiert ...

Tori Twister und ihre beiden Geschwister verbringen die Ferien oft bei ihrer Oma Professorin Windagard Twister im Örtchen Mittendrin, die nicht nur Meteorologin ist, sondern auch in ihrer Wetterküche experimentiert und damit das Wetter in Mittendrin beeinflusst. Diesen Sommer herrscht eine ungewöhnliche Hitzewelle und als die Drei bei ihrer Oma ankommen, ist sie verletzt und hat ihre Erinnerung und die Kontrolle über das Wetter verloren. Tori versucht zu retten, was zu retten ist und erkennt dabei auch bald, dass jemand anders versucht, das Wetter in Mittendrin in seinem Sinne zu beeinflussen.

Es handelt sich bei diesem Buch also um eine Art kindgerechten Krimi, da Tori, ihre Geschwister und der Nachbarsjunge versuchen, das Geheimnis um die untypischen Wetterphänomene zu lösen und dem Ganzen entgegenzuwirken. Dadurch ist die Geschichte sehr fesselnd, zugleich lernt man beim Lesen aber auch etwas darüber, wie bestimmte Wetterphänomene, wie zum Beispiel der Föhn, entstehen. Das alles wird in einem altersangemessenen Schreibstil beschrieben. Viele Illustrationen lockern die Geschichte auf und sorgen zudem dafür, dass man sich alles noch besser vorstellen kann. Auch wenn das mit der Wetterküche nicht zu 100 Prozent realistisch ist, gleitet die Geschichte ansonsten nicht ins Fantastische ab, sodass die Kinder sich auch mit Tori identifizieren können. Als Altersempfehlung sind 9 Jahre angegeben, ich denke, das Buch ist aber durchaus auch schon für 1-2 Jahre jüngere Kinder geeignet.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Torten, Kuchen und Kleinigkeiten für verschiedenste Anlässe

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Da ich weder Instagram noch TikTok nutze, war mir Fatmanur Kilic bisher kein Begriff, aber ich fand es gut, dass sie gelernte Konditorin ist und habe mir erhofft, dass sie zugleich durch ihren familiären ...

Da ich weder Instagram noch TikTok nutze, war mir Fatmanur Kilic bisher kein Begriff, aber ich fand es gut, dass sie gelernte Konditorin ist und habe mir erhofft, dass sie zugleich durch ihren familiären Background nicht nur "klassisch deutsche" Kuchen und Torten vorstellen wird.

Im Buch gibt es dann zunächst Informationen zu Basics, wie verschiedenen Teigen und benötigtem Zubehör. Da war wenig Überraschendes für mich dabei, da ich doch schon häufig etwas gebacken habe, für Anfänger:innen mag das aber sicher hilfreich sein.

Die Rezepte untergliedern sich dann in Klassiker, leichte und schnelle Rezepte, Schönes für besondere Anlässe (Geburtstag, Hochzeit, Schulanfang, etc.), kleine Köstlichkeiten und Desserts und herzhafte Backwaren.

Alles ist Schritt für Schritt verständlich beschrieben, ohne, dass es zu viele unnötige Informationen drumherum, wie es bei Bloggern ja öfter der Fall ist, gibt. Lediglich hilfreiche Tipps, worauf man achten sollte, damit es gelingt. Bei vielen Rezepten finden sich, wie sollte es bei einer Rezeptbloggerin anders sein, zusätzlich noch QR-Codes, die zu Videos zum Rezept führen. Gut fand ich auch, dass alle Torten, trotz sahniger und cremiger Füllungen, ohne Gelatine auskommen und, dass man nicht allzu viel an spezieller Ausstattung benötigt, sondern ich so gut wie alles im Haus habe. Andererseits sind mir die Rezepte oft aber doch etwas zu ei- und sahnelastig. Da bevorzuge ich persönlich es, wenn diese Zutaten nicht so dominieren, sondern frische, fruchtige oder nussige Komponenten einen großen Teil der Zutaten ausmachen.

Die Autorin selbst wirkt sehr sympathisch, die Fotos im Buch sind auch alle sehr ansprechend, ich fürchte aber, dass Backanfänger:innen schon erst einige Male üben müssen, bis sie das zumindest ähnlich hinbekommen, was den Zeitaufwand und die Optik angeht. Da ist Fatmantur als gelernte Konditorin, uns Backlaien doch etwas voraus. Etwas gestört hat mich, dass noch einige Tippfehler enthalten waren, das sollte bei einem Buch in der Preisklasse eigentlich nicht passieren.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Familiengeheimnisse

Saubere Zeiten
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Jakob Auber ist fast 40, Journalist und relativ frisch von der Mutter seines kleinen Sohnes getrennt, als er erfährt, dass sein Vater, ein pensionierter Richter, zu dem er ein eher distanziertes Verhältnis ...

Jakob Auber ist fast 40, Journalist und relativ frisch von der Mutter seines kleinen Sohnes getrennt, als er erfährt, dass sein Vater, ein pensionierter Richter, zu dem er ein eher distanziertes Verhältnis pflegte, in Trier im Sterben liegt. Er fährt in seine alte Heimat und findet in seinem ehemaligen Kinderzimmer Tonbandaufnahmen mit Erinnerungen seines Vaters, die dieser kurz vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus für ihn aufgenommen hat und alte Tagebücher seines Großvaters, der einst ein Waschmittel erfunden hatte und damit vorübergehend reich wurde, aber später wieder alles verlor. Der Großvater absolvierte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Lehre als Drogist bei einem jüdischen Kaufmann und übernahm im Rahmen der Arisierung dessen Laden. Nach Kriegsende kehrte aber die nach England verschickte, einzige überlebende Tochter der jüdischen Familie zu den Aubers zurück und übte eine große Faszination auf Jakobs Vater aus.

Dem Autor ist es sehr gut gelungen, diese Familie, insbesondere die Männer zu porträtieren, wie es von Generation zu Generation immer wieder Geheimnisse gab und über vieles nicht gesprochen wurde, insbesondere auch über die Schuld, die Jakobs Großvater im Nationalsozialismus der jüdischen Familie gegenüber auf sich geladen hatte und wofür er und Jakobs Großmutter sich nie wirklich entschuldigten, es wurde einfach totgeschwiegen und ignoriert, was mit der jüdischen Besitzerfamilie der Drogerie passiert war und deren überlebende Tochter wurde mehr als lästiges Anhängsel behandelt. Aber auch Jakobs Verhältnis zu seinem Vater wird noch davon beeinflusst, obwohl er erst weit nach Kriegsende geboren wurde. Der Autor beschreibt das alles sehr anschaulich und gut nachvollziehbar und findet oft sehr passende sprachliche Bilder und andere Formulierungen, um wiederzugeben, was in den Beteiligten vorgeht. Dabei wechseln immer wieder die Zeitebenen und Perspektiven zwischen der Gegenwart Jakob Aubers und der Vergangenheit aus der Sicht seines Vaters und seines Großvaters und der überlebenden Tochter der jüdischen Familie.

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