Die dramatische Geschichte einer Unternehmerfamilie und ein großer Vater-Sohn-Roman
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt. In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.
Der Debütroman von Andreas Wunn hat mich sehr gut unterhalten.
Die Gestaltung des Buches mit Hardcover, Schutzumschlag und einem Lesebändchen ist hochwertig. 381 Seiten versprechen ausgiebige Unterhaltung.
Erzählt ...
Der Debütroman von Andreas Wunn hat mich sehr gut unterhalten.
Die Gestaltung des Buches mit Hardcover, Schutzumschlag und einem Lesebändchen ist hochwertig. 381 Seiten versprechen ausgiebige Unterhaltung.
Erzählt wird die Familiengeschichte von Jakob Auber.
Jakob Auber wohnt in Berlin. Als sein Vater scher erkrankt und ins Krankenhaus muss, macht sich Jakob auf den Weg in seine Heimatstadt Trier. Hier hat e seine ganze Kindheit verbracht.
In seinem Elternhaus übernachtet er. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Jakob entdeckt in seinem ehemaligem Kinderzimmer alte Tagebücher seines Großvaters und Tonbandaufnahmen seines Vaters. Er erfährt Dinge, über die in seiner Familie geschwiegen wurde. Jakob begibt sich auf Spurensuche und entdeckt Familiengeheimnis, über die nie gesprochen wurde.
Andreas Wunn hat einen mitreißenden Schreibstil, der einen sofort mitnimmt.
Verschiedene Perspektiven lassen keine Langeweile aufkommen. Man kann sich die einzelnen Stationen seiner Familiengeschichte sehr gut vorstellen. Besonders gut herausgearbeitet wurde die schwierige Vater- Sohn -Beziehung.
Gut gefallen haben mir auch die einzelnen Schilderungen von Moselorten, da ich auch dort aufgewachsen bin.
Alles in allem ein sehr gutes Buch , was sich zu Lesen lohnt.
Der Klappentext fast das Buch gut zusammen.
In der Gegenwart wird die Geschichte von Jacob Auber chronologisch erzählt. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden, aus Sicht verschiedener Personen erzählt. ...
Der Klappentext fast das Buch gut zusammen.
In der Gegenwart wird die Geschichte von Jacob Auber chronologisch erzählt. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden, aus Sicht verschiedener Personen erzählt. Die Rückblenden fließen in den Text ein und werden nicht explizit erwähnt. Dadurch muss man am Buch dranbleiben. Der Schreibstil ist einfach aber sehr angenehm zu lesen. Es ist so als würde dir ein Freund seine Lebensgeschichte erzählen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
In den letzten Jahren hat Jakob Auber den Kontakt zu seinem Vater mehr als schleifen lassen, denn ihre Verbindung war nicht gerade herzlich, sondern eher zweckmäßig. Als Jakob die Nachricht erhält, dass ...
In den letzten Jahren hat Jakob Auber den Kontakt zu seinem Vater mehr als schleifen lassen, denn ihre Verbindung war nicht gerade herzlich, sondern eher zweckmäßig. Als Jakob die Nachricht erhält, dass sein Vater im Krankenhaus ist, lässt er aber alles stehen und liegen, reist an die Mosel und sieht sich plötzlich seiner eigenen Kindheit gegenüber gestellt. Neben Erinnerungen kommen ganz viele Gefühle hoch, als Jakob das Vermächtnis seines Vaters in Augenschein nimmt, welches dieser extra für ihn auf Tonband aufgenommen hat. Es ist der Versuch einer Erklärung, warum alles so ist, wie es ist und die Geschichte vom Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie...
"Saubere Zeiten" ist ein sehr intensives Leseerlebnis, das sich nicht nur mit der Vergangenheitsbewältigung und der Identitätssuche befasst, sondern es zeigt uns auch all zu deutlich, wie wenig wir Kinder eigentlich von unseren Eltern wissen. Es sind viele unausgesprochene Fragen, Worte und unklare Angelegenheiten, die nach dem Ableben eines Elternteils zurückbleiben und uns innehalten lassen.
Andreas Wunn verwebt einen Teil seines eigenen familiären Hintergrundes mit fiktiven Begebenheiten zu einer neuen Realität, bei der die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion komplett verschwimmen. Der Blick durchs Schlüsselloch in die florierende Drogerie Stein lässt die 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts aufleben. Der braune Sumpf verbreitet ungehindert seine hirnverbrannten Ideologien und enteignet Stein, damit fortan Auber die Drogerie führen kann. Dieser Vorfall ist der Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, die bis in die Zeit des Wirtschaftswunders und das Hier und Jetzt reicht und ihre Blüten treibt. Auch das Augenverschließen vor den Kriegsereignissen ("Wir haben davon nichts gewusst") spricht Wunn an und zeigt, wie einfach es gewesen ist, den eigenen Erfolg auf dem Unglück eines anderen aufzubauen.
Der Wechseln zwischen Gegenwart und Erinnerungen geschieht fließend, sodass die Leser;innen immer direkt vor Ort und auf dem aktuellsten Stand sind, einen Hauch von Melancholie verspüren und trotzdem mit dem Verlauf der Zeitgeschichte hadern. Es ist eine Gefühlsachterbahn, die der Autor seine Leser:innen durchlaufen lässt und die in einfühlsamen Worten faszinierende Fakten freilegt.
Die Gespenster der Vergangenheit schleichen aus den Seiten und lassen die saubere weiße Weste der Familie Auber nach und nach ergrauen. Nicht, um sie zu Tätern werden zu lassen und das erfolgreiche Image zu beschmutzen, sondern um die vielen Handlungsstränge und Ereignisse miteinander zu verweben, um daraus ein ganz besonderes Familienkonstrukt entstehen zu lassen, das von Liebe, Verlust, Leid, Hoffnungen und großen Träumen erzählt.
Das Buch besitzt eine unglaublich Tiefe, zeigt, wie fragil eine ohnehin belastete Vater-Sohn-Beziehung sein kann und belegt, dass miteinander reden der Schlüssel ist, der nicht nur Türen, sondern auch Herzen öffnet.
Hin und wieder liebe ich es mich in Form von Romanen und Filmen durch die deutsche Geschichte zu bewegen. Gerade die Zeit des Zweiten Weltkriegs, sowie die folgenden Neuausrichtungen des Landes finde ich ...
Hin und wieder liebe ich es mich in Form von Romanen und Filmen durch die deutsche Geschichte zu bewegen. Gerade die Zeit des Zweiten Weltkriegs, sowie die folgenden Neuausrichtungen des Landes finde ich unglaublich faszinierend und sehe in ihnen den Ausgangspunkt zahlreicher tragischer, aber auch schöner Familiengeschichten. Ein Buch, das mir in der letzten Zeit einiges abverlangt, aber auch sehr viel Begeisterung entlockt hat, ist "Saubere Zeiten" von Andreas Wunn. Grob gesagt durchstreift er dabei die Geschichte einer Familie über drei Generationen - von den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und der resultierenden Sprachlosigkeit, eingebrannten Erinnerungen, sowie dem Aufstieg und Fall zu Wirtschaftswunder-Zeiten und deren Prägungen und Folgen, auch für heutige Generationen.
Ein einziger Anruf sollte Jakob aus seinem journalistischen Alltag reißen. Sein Vater Hans wurde infolge eines Schlaganfalls ins Krankenhaus eingewiesen, doch trotz stabilen Zustands, sieht es schlecht um ihn aus. Jakob hatte nun schon seit einigen Monaten keinen Kontakt mehr zu ihm und sich geschworen, ihm bis auf weiteres aus dem Weg zu gehen, doch dies ändert nun alles. Er reist sofort an um bei seinem Vater zu sein, doch statt noch einmal mit ihm sprechen zu können und für ihn da zu sein, bleibt ihm nur noch der Abschied. Der Arzt drückt ihm nach einem kurzen Gespräch einen letzten Brief des Vaters in die Hand oder besser gesagt einen Zettel mit zwei kraftlos geschriebenen Worten: Drempel und Kiste. Und damit beginnt für Jakob eine Spurensuche, die ihm einiges erklären soll und wird, aber auch ein ganz neues Licht auf die Vergangenheit seiner Familie wirft. Sein Großvater Theodor, hatte einst sehr bescheiden als kleiner Drogist angefangen, bis er in den 50er Jahren durch die Erfindung das Waschpulvers ein sehr gefeierter Mann wurde. "Auber macht sauber", ein Slogan den bis heute nahezu jeder im Roman kennt und der der Familie sehr viel Vermögen einbrachte. Aber Aufstieg und Fall lagen nah beieinander, schon nach einigen Jahren verloren sie alles.
"...mein Vater ist wirklich sehr reich aufgewachsen. Sie haben in einer Villa gewohnt, er wurde mit dem Chauffeur zur Schule gefahren und so weiter. [...] Er war im Internat, und plötzlich war das Geld weg. Alles. Auch die Häuser, die auf den Namen meiner Großmutter eingetragen waren. Ich denke, mein Großvater hat sich verhoben. Er wollte Auber in Frankreich einführen. Hat investiert. Hat die Konkurrenz unterschätzt. Die Konkurrenz war plötzlich stärker, warum auch immer. Und er ging pleite, kam nie wieder auf einen grünen Zweig."
Mit den Tagebüchern des Großvaters und Tonbandaufnahmen des Vaters, sowie zahlreichen Fotos versucht Jakob nun der Geschichte seiner Familie nahe zu kommen und Lücken zu füllen - haben doch die Sprachlosigkeit des Großvaters, unter der schon Hans litt, die Schuld und die Unnahbarkeit seine Familie über Generationen hin sehr geprägt. Er findet in einzelnen Aufzeichnungen Hinweise, die ihn bis nach Rio de Janeiro führen und ausgerechnet hier, trifft Jakob die über 90 Jahre alte Bella Oliveira das Pedras, die ihm nicht nur einiges erklären kann, sondern auch eine Verbindung zu seiner Familie und Deutschland hat. Sie ist die Tochter des jüdischen Besitzers der einstigen Drogerie, in dem sein Großvater seine Lehre begann und damit das letzte fehlende Puzzleteil hinter dem Aufstieg und Fall des Familienimperiums Auber.
Ich weiß gar nicht, wie und wo ich beginnen soll, denn "Saubere Zeiten" von Andreas Wunn hat in mir sehr viel ausgelöst, sind die behandelten Themen doch irgendwie jedem bekannt und in jeder Familie still oder nach wie vor offensichtlich verankert. Die Zeit des Zweiten Weltkriegs hat nicht nur für sehr viel Leid und tragische Familiengeschichten gesorgt, sondern auch eine Wunde geschaffen, über die in den meisten Familien, selbst bis heute, kaum jemand so wirklich sprechen mag. Das Trauma des Krieges, des Fanatismus, der Auslöschung und Tötung, sowie des Verlustes ist nach wie vor etwas, das von den älteren Generationen, eben jenen, die es miterleben mussten, oftmals totgeschwiegen und die Vergangenheit wie durch eine hohe Mauer von allem ferngehalten und abgeschirmt wird - vielleicht weil das Geschehene so unglaublich schmerzhaft ist oder aber weil es schwer ist, ehrlich gegenüber sich selbst zu sein. Heutzutage verurteilt fast jeder den Krieg, aber auf welcher Seite stand man damals wirklich? War man von allem überzeugt oder ein Mitläufer? Wusste man vielleicht sogar mehr, als man zugibt? Hat man früher überhaupt etwas hinterfragt? Sich irgendwie für die Unschuldigen eingesetzt? Oder hat man selbst durch die Enteignung vieler jüdischer Familien Gewinne und Wohlstand erzielt?
Wunns Protagonist bzw. Jakob Aubers Großvater Theodor wurde so plötzlich zum Drogeriebesitzer mit allem was dazugehörte. Dass er dennoch sein Vermögen und Ansehen der Erfindung des Waschpulvers zu verdanken hatte, war dabei irgendwie nur zweitrangig und der spätere Verlust seines Reichtums vielleicht sogar die beste Fortsetzung? Zumindest fragte ich mich während des Lesens häufig, wie wohl alles gekommen wäre, hätte es den Krieg nicht gegeben, hätte es den Judenhass nicht gegeben und wie man mit diesem gewonnenen Vermögen fragwürdigen Ursprunges heute umgehen könnte? Und wie hätte sich wohl die Welt entwickelt, wäre das alles nie passiert? Wären wir heute als Familien vielleicht sogar offener und toleranter?
"Theodor Auber erzählte seiner Familie nie von dem, was er im Krieg erlebt hatte. Seine Frau und sein Sohn fragten nicht. Es wurde nicht darüber gesprochen. Er hatte Alpträume, das schon. Wenn er nachts aufwachte, hielt ihn seine Frau, meine Großmutter, im Arm. Aber sie fragte ihn nichts. Sie bemerkte, dass er Angst vor Regen hatte. Dass er sich in der Wanne mit dem Waschlappen die Haut wund schrubbte. Er sagte ihr nicht, dass er den Geruch von kaltem Schlamm nicht aus der Nase bekam. Das schrieb er aber in sein Tagebuch."
Ein weiteres großes Thema, das mir gerade zum Ende hin zu schaffen machte, war die Einsamkeit. Jakob pflegte schon lange keinen Kontakt mehr zu seinem Vater und dieser starb mehr oder minder einsam im Krankenhaus. Was er so genau in den letzten Jahren getan hat und wie er sein Rentenalter verbracht hat, bleibt anscheinend sein Geheimnis, so wie vieles andere auch. Von seinem Besitz und seinen aufbewahrten Erinnerungen, bleibt am Ende gerade mal ein Koffer übrig. Jakobs Vater suchte sich die Tonbänder, das 'Zimmer der Erinnerungen' als eine Art Ausweg um sich noch einmal alles von der Seele zu reden und so seinem Sohn vieles zu erklären und nahbarer zu machen, doch irgendwie ist es dann auch schon zu spät. "Ich war elf Jahre alt, als mein Großvater starb. Ich war einunddreißig, als meine Großmutter starb. Ich war vierundvierzig, als mein Vater starb. Warum habe ich mit ihnen so wenig über die Vergangenheit gesprochen?" fragt sich Wunn in den Anmerkungen. Man merkt diesem Buch stark an, dass ihn diese Frage sehr intensiv beschäftigt hat. Und ja, auch ich könnte mich das fragen. Du wahrscheinlich auch.
Wunn zeigt in diesem Roman wirklich sehr eindrucksvoll aus verschiedenen Blickwinkeln und Generationen einer Familie, was geschehen kann, wenn man nichts fragt bzw. Fragen nicht beantwortet werden und wie eine Familie durch die Sprachlosigkeit, die Geschichte und den Tod auseinanderfällt. Jakob fällt es schwer Liebe und Nähe zuzulassen, sich selbst wahrzunehmen und in sich reinzuhören. Und so kriselt es in seiner Ehe aus ähnlichen Gründen, wie bereits in den vorherigen Generationen. Am Ende macht er sich allein auf den Weg, um dem Geheimnis seiner Familie näher zu kommen, um die 90 -jährige Bella, Tochter des ehemaligen jüdischen Drogeriebesitzers, ausfindig zu machen und endlich Antworten auf Fragen zu finden... aber auch das hätte schon viel früher geschehen können.
"Alles, was wir tun, und alles, was wir sehen, und alles, was wir hören, ist in unserem Körper. Das Leid und die Freude. Die Liebe und das Glück. Und auch das Grauen. Es ist alles in uns drin. Es bleibt alles in uns drin. Und wir müssen lernen, damit umzugehen. Und auch mal was rauszulassen."
Auch wenn die Ausgangssituation eines sterbenden Verwandten und unausgesprochene Geheimnisse, die mit dem Verlust ans Tageslicht kommen nicht sonderlich neu ist, hat Wunn hier eine Geschichte erschaffen, die sehr intensiv daherkommt. Wunn beteuert zwar in seiner Anmerkung, dass diese Geschichte bis auf einzelne Fakten, die seinen Großvater und die Erfindung des Waschmittels betreffen, rein fiktiv ist und dennoch bleibt er seiner journalistischen Rolle treu, nimmt die Leser*innen mittels Jakobs Recherche, Tonbandaufnahmen und Tagebucheinträgen mit auf eine sehr nahbare Entdeckungsreise durch die Familiengeschichte der Aubers und erschafft damit den Eindruck, als könnte es wirklich seine eigene Spurensuche gewesen sein. Einzig die sehr detaillierten Ausschmückungen und Handlungen ließen mich anfangs nicht immer an das Nacherzählen dieser Aufnahmen glauben, aber ohne diesen Gedanken hat mich die Handlung wirklich gepackt. Es handelt sich bei "Saubere Zeiten" um einen großen, einnehmenden Roman über eine Familie, die in Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders Aufstieg und Fall erlebt, mit vielen Verlusten umgehen, 'Sprachlosigkeit vererbte' und so einiges ertragen musste. Für mich ein ganz besonderes Buch, ein Stück weit deutsche Historie und eine sehr mitreißende Vater-Sohn-Geschichte. Ich könnte nun noch viel mehr erzählen, aber ihr sollt es ja schließlich noch lesen... Eine große Leseempfehlung!
Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Er macht sich auf den Weg nach Trier, in das Zuhause seiner Kindheit. Dort findet er Unterlagen zur Vergangenheit seiner Familie und beginnt, sich ...
Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Er macht sich auf den Weg nach Trier, in das Zuhause seiner Kindheit. Dort findet er Unterlagen zur Vergangenheit seiner Familie und beginnt, sich näher damit zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war beruflich sehr erfolgreich in der Wirtschaftswunderzeit Deutschlands, er erfand ein besonders effizientes Waschpulver. Doch so erfolgreich er war, verlor er den gesamten Reichtum unter ungeklärten Umständen. Jakobs Nachforschungen führen ihn zurück in die Tage der Judenverfolgung im Dritten Reich, aber auch nach Rio de Janeiro in der heutigen Zeit.
Es ist eine spannende Geschichte über mehrere Jahrzehnte, die Jakob Auber hier ausgräbt. Weder sein Vater noch sein Großvater hatten viel erzählt über Ereignisse aus der Geschichte der Familie. Nun findet Jakob viele Erklärungen für all das, was die Familie geprägt hat, und gräbt sogar noch ein großes Familiengeheimnis aus. Der Leser erfährt die Geschichte aus Jakobs Sicht, mit den Ergebnissen in der Reihenfolge, wie Jakob sie aufdeckt. Das sorgt für viel Spannung, denn erst zum Schluss wird ein entscheidendes Puzzleteil dieser Geschichte gefunden. Die Charaktere der Erzählung erscheinen sehr authentisch. Auch wenn der Autor sich an die Geschichte seiner Familie angelehnt hat, ist ein guter Teil Fiktion dabei. Doch die Geschehnisse in diesem Buch erscheinen äußerst glaubwürdig. Es könnte tatsächlich so geschehen sein!
Mich hat diese Geschichte mit ihren Verwicklungen und Geheimnissen, die aufgedeckt werden wollen, sehr gut unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.