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Veröffentlicht am 06.03.2022

Kurzweilige Unterhaltung

Meine kleine Welt
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Das neue Werk von Ewald Arenz hat gleich mein Interesse geweckt, da es sich bei ihm um einen Schriftsteller aus meiner fränkischen Heimat handelt, der (wie ich) als Lehrer arbeitet. In diesem Fall handelt ...

Das neue Werk von Ewald Arenz hat gleich mein Interesse geweckt, da es sich bei ihm um einen Schriftsteller aus meiner fränkischen Heimat handelt, der (wie ich) als Lehrer arbeitet. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um einen Roman, sondern um einzelne Geschichten, Episoden (jeweils etwa zwei bis drei Seiten lang) aus dem Leben einer "völlig normalen fünfköpfigen Familie" mit einem vierjährigen und einem 18-jährigen Sohn und einer 13-jährigen Tochter. Somit ist quasi die ganze Vielfalt an unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansichten in einer Familie komprimiert und es bietet sich genug Stoff für unterhaltsame und oft auch sehr witzige Geschichten aus dem Familienalltag und ein bisschen auch aus dem Arbeitsleben. Der Autor lässt uns durch sein alter Ego Heinrich einfach daran teilhaben und jedem mit Kindern wird zumindest vieles davon bekannt vorkommen, auf jeden Fall regen die Beschreibungen und der selbstironische und humorvolle (aber nie zu plumpe) Erzählstil von Ewald Arenz immer wieder zum Schmunzeln an. Damit haben sie auch viel mit Kolumnen zum Familienleben gemein, wie sie regelmäßig in allen möglichen Zeitschriften erscheinen. Manches erschien mir persönlich etwas zu übertrieben dargestellt, aber das ist sicher Geschmackssache und jeder erlebt und empfindet das anders. Der Schreibstil von Ewald Arenz ist auf jeden Fall gewohnt gut lesbar und sehr anschaulich. Ich denke, das Büchlein eignet sich als kurzweilige Lektüre für zwischendurch, zum Beispiel in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, oder auch als passendes kleines Mitbringsel zu einer Einladung bei einer Familie.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Spannende Familiensaga mit interessanten Schauplätzen

Zeiten des Wandels
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Bei "Zeiten des Wandels" handelt es sich um den fast 600 Seiten starken ersten Teil einer fünfbändigen Saga um die Familie Delgado, die zunächst am Fuße des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca ein kleines ...

Bei "Zeiten des Wandels" handelt es sich um den fast 600 Seiten starken ersten Teil einer fünfbändigen Saga um die Familie Delgado, die zunächst am Fuße des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca ein kleines Weingut betreibt und unter den wirtschaftlichen Folgen des Kriegsausbruchs im restlichen Europa und der Konkurrenz aus anderen Weinbaugebieten zu leiden hat. Das ist auch einer der Gründe, warum Tochter Antonia und deren Mann Mateo kurz nach ihrer Hochzeit ins Ferne Kuba auswandern, um unter den dortigen klimatischen Bedingungen Wein anzubauen, und Antonias Eltern und ihre drei Geschwister auf Mallorca zurücklassen. Sowohl der auf Mallorca zurückgebliebene Teil der Familie als auch die Auswanderer müssen im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder Schicksalschläge überstehen.

Mich hat diese Familiengeschichte sehr gefesselt, ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, nachdem ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte. Einerseits fand ich es spannend, in die Zeit vor gut 100 Jahren einzutauchen und mehr darüber zu erfahren, wie anders das Leben auf Mallorca und auf Kuba damals war. Andererseits haben ich vor allem die weiblichen Protagonistinnen schnell ins Herz geschlossen und mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert, wenn mal wieder große Steine in ihrem Weg lagen. Der Schreibstil des Autorenduos war dabei gut lesbar und recht anschaulich, sodass man sich gut an den jeweiligen Schauplatz versetzen konnte, die historischen Tatsachen wirken gut recherchiert. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, dadurch dass dies erst der erste Band ist und noch vier weitere folgen, blieben natürlich so gut wie alle Handlungsstränge recht offen.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Dunkle Wolken ziehen über dem Palais Heiligendamm auf

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Dies ist der dritte Teil einer (hoffentlich) vierbändigen Reihe über das Palais Heiligendamm und dessen Inhaberfamilie Kuhlmann. Julia, die Enkelin des Hotelgründers ist mittlerweile erwachsen und bringt ...

Dies ist der dritte Teil einer (hoffentlich) vierbändigen Reihe über das Palais Heiligendamm und dessen Inhaberfamilie Kuhlmann. Julia, die Enkelin des Hotelgründers ist mittlerweile erwachsen und bringt sich leidenschaftlich ins Hotel ein, während ihre Eltern sich etwas zurückziehen und auch ihr Onkel Paul zwischenzeitlich anderen Verpflichtungen nachgeht. Auch in Liebesdingen tut sich bei Paul, dessen Schwester Luise und Julia etwas. Zugleich gewinnen die Nationalsozialisten aber auch immer mehr an Macht und Einfluss, was sowohl Auswirkungen auf das Hotel als auch auf das Privatleben aller hat.

Ich fand es sehr interessant und spannend, wie es Michaela Grünig gelungen ist, wahre historische Ereignisse mit dem Leben der beteiligten Personen zu verknüpfen, sodass man die Konsequenzen davon aus deren Perspektive miterlebt und nicht nur aus der Distanz des Geschichtsunterrichts oder von Dokumentationen über den Nationalsozialismus. Die historischen Fakten wirken gut recherchiert und alles wird durch den Erzählstil der Autorin sehr anschaulich und greifbar. Auch die einzelnen Charaktere sind überzeugend gestaltet und jede:r auf seine Weise liebenswert.

Ein kleines Manko stellt für mich dar, dass noch nicht festzustehen scheint, ob es noch einen weiteren Band geben wird und dennoch die meisten Handlungsstränge nicht voll abgeschlossen sind. Daher hoffe ich sehr, dass wir bald doch noch eine Fortsetzung der Geschichte lesen dürfen.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Dachs und Rakete erobern die Stadt

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
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Bei diesem Kinderbuch hat mich das liebevoll-witzig gestaltete Cover mit seinen freundlichen bunten Farben gleich neugierig gemacht und auch die raue Haptik des Einbandes, die es natürlicher wirken lässt, ...

Bei diesem Kinderbuch hat mich das liebevoll-witzig gestaltete Cover mit seinen freundlichen bunten Farben gleich neugierig gemacht und auch die raue Haptik des Einbandes, die es natürlicher wirken lässt, gefällt mir gut.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen der Erfinder Herr Dachs und seine Freundin, die Schnecke Rakete. Deren Namensgebung lässt schon vermuten, dass es sich um ein humorvolles Kinderbuch handelt und besonders die witzigen Überschriften der 13 Kapitel verstärken diesen Eindruck. Aber auch ansonsten versteht es der Verfasser wortgewandt, aber zugleich auch kindgerecht zu schreiben, witzig, aber nicht zu sehr ins Klamaukige abdriftend. Kinder werden viel Spaß an diesem Schreibstil haben. Etwas Ernst ist aber auch dabei, Herr Dachs und Rakete werden nämlich von der Baustelle eines Erlebnisparks aus ihrem paradiesischem Abenteuerspielplatzgarten mit viel Gemüse und Obststräuchern vertrieben. So landen sie mit Sack und Pack in der großen Stadt, wo sie glücklicherweise schnell Zuflucht und Anschluss finden und einige Abenteuer erleben.

Ich denke, das Buch ist super zum Vorlesen für 3-6-Jährige geeignet, durch die Einteilung in 13 Kapitel bietet es sich auch als Vorlesebuch zum Einschlafen an. Die sehr liebevoll gestalteten und bunten Illustrationen verstärken die Lesefreude zusätzlich und treffen den Geschmack der Kinder genauso wie den der erwachsenen Vorleser. Gleiches gilt für den Schreibstil mit viel Wortwitz.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Einblicke

Das Vorkommnis
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Im Mittelpunkt von "Das Vorkommnis" steht eine Frau um die 40, Mutter mehrer Kinder. Sie scheint Schriftstellerin und Dozentin für neuere Literatur zu sein und wird auf einer Lesung von einer Fremden angesprochen, ...

Im Mittelpunkt von "Das Vorkommnis" steht eine Frau um die 40, Mutter mehrer Kinder. Sie scheint Schriftstellerin und Dozentin für neuere Literatur zu sein und wird auf einer Lesung von einer Fremden angesprochen, die ihre Halbschwester ist. Nach dieser Begegnung kommt es aber zu keinen weiteren Treffen, die Geschichte ihrer Halbschwester und damit auch die ihres Vaters und ihrer Mutter lassen sie danach aber nie mehr ganz los. Auch nicht, als sie beruflich für einige Zeit an eine Uni in den USA geht und ihre Mutter und ihre Kinder mitnimmt, ihr Mann aber in Deutschland zurückbleibt. Sie denkt immer wieder über das Verhältnis ihrer Eltern zueinander, ihr doch recht distanziertes Verhältnis zu ihrer "echten" Schwester, mit der sie aufgewachsen ist, zu ihren Kindern und ihrem Mann nach und darüber, wie viele Menschen wissentlich oder unwissentlich Halbgeschwister haben.

Den größten Teil des Romans nimmt die Zeit in den USA ein. Die Kapitel sind oft sehr kurz und episodenhaft, vieles wird nur knapp angerissen, ohne, dass es sich komplett klärt. Dadurch fehlen mir persönlich ein bisschen der rote Faden und eine echte Handlung, wobei es der Autorin andererseits sehr gut gelingt, ihre durcheinander geratenen Gefühle authentisch und eindrücklich in Worte zu fassen. Die weiteren Personen bleiben für meinen Geschmack dagegen zu blass, man kann sich kein wirkliches Bild von ihnen machen. Damit bleiben für mich interessante Gedankengänge beeindruckend in Worte gefasst, aber eine Geschichte, die noch mehr Potential gehabt hätte.

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