Profilbild von Island

Island

Lesejury Star
offline

Island ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Island über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Das Finale der Speicherstadt Trilogie

Der Traum von Freiheit
0

Bei "Der Traum von Freiheit" handelt es sich um den dritten und finalen Teil der Speicherstadt Trilogie um eine Hamburger Kaffeehändlerin zwischen Jahrhundertwende und Zweitem Weltkrieg. Die Handlung dieses ...

Bei "Der Traum von Freiheit" handelt es sich um den dritten und finalen Teil der Speicherstadt Trilogie um eine Hamburger Kaffeehändlerin zwischen Jahrhundertwende und Zweitem Weltkrieg. Die Handlung dieses Bandes beginnt im Jahr 1925 und endet nach Kriegsende. Mina führt den von ihrem Vater übernommenen Kaffeehandel eigenständig und ist mit ihrem Ehemann Frederik nur noch auf dem Papier verheiratet, während sie eigentlich mit Edo, dem Vater ihrer zweiten Tochten zusammen ist, der sich im Ersten Weltkrieg schwere Verletzungen zugezogen hat. Ihre Schwester Agnes ist mit dem jüdischen Musiker Anton verheiratet.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Folgen für Mina und ihre Familie und Firma, aber auch für andere Menschen und schließlich der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mitsamt der Bombenangriffe, die Hamburg stark getroffen haben. Das im Roman mitzuerleben, war interessant und erschreckend zugleich. Mina selbst meistert alles mit einer großen Stärke und bleibt sich treu, obwohl auch sie einige Schicksalsschläge verkraften muss.

Etwas gestört hat mich bei diesem Teil aber, dass es teilweise zu größeren Zeitsprüngen kam und das Schicksal mancher Personen dann einfach in einem kurzen Satz abgehandelt wurde. Gerne hätte ich auch etwas detaillierter erfahren, wie es nach dem Krieg mit der Firma weiterging, da auch die Nachkriegszeit ja keine leichte war. Der Schreibstil der Autorin war aber gut lesbar und anschaulich. Die Geschichte von Mina, ihrer Firma und ihrer Familie konnte mich wieder sehr fesseln und so finde ich es etwas schade, dass das nun der Abschluss der Trilogie war.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 05.07.2021

Die Retterin der verschmähten Manuskripte

Dein Herz in tausend Worten.
0


Millie hat mit 16 ihre Eltern verloren und es fällt ihr eher schwer, sich auf andere Menschen wirklich einzulassen, nur zu ihrem Bruder hat sie ein richtig enges Verhältnis. Sie arbeitet als Assistentin ...


Millie hat mit 16 ihre Eltern verloren und es fällt ihr eher schwer, sich auf andere Menschen wirklich einzulassen, nur zu ihrem Bruder hat sie ein richtig enges Verhältnis. Sie arbeitet als Assistentin bei einem kleinen Buchverlag in Notting Hill und soll unter anderem abgelehnte Manuskripte entsorgen, die sie aber lieber liest. Dabei stößt sie auf eine Liebesgeschichte mit tragischem Ausgang, die sie in ihren Bann zieht. Sie beschließt, Textstellen, die sie besonders beeindrucken, in der Stadt zu verteilen oder anderen Menschen zukommen zu lassen. So wird auch der Verfasser der Geschichte zufällig darauf aufmerksam, dass jemand Ausschnitte aus seinem Roman in Umlauf bringt und will mehr über die Hintergründe erfahren.

Der Roman hat eine nicht ganz gewöhnliche, fast etwas märchenhafte Handlung. Die Geschichte ist interessant, die Hauptperson Millie sehr liebenswürdig, richtig identifizieren konnte ich mich mit ihr aber nicht und auch beim männlichen Protagonisten, dem Autor William Winter konnte ich nicht alle Verhaltensweisen nachvollziehen, auch wenn er sympathisch wirkt. Der Schauplatz London, insbesondere Notting Hill, wird sehr reizvoll beschrieben, den würde ich auch gerne einmal selbst erkunden.

Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und anschaulich, die Covergestaltung passt zu einem Liebesroman, hätte aber noch etwas mehr auf die konkrete Handlung bezogen sein können.
Millie hat mit 16 ihre Eltern verloren und es fällt ihr eher schwer, sich auf andere Menschen wirklich einzulassen, nur zu ihrem Bruder hat sie ein richtig enges Verhältnis. Sie arbeitet als Assistentin bei einem kleinen Buchverlag in Notting Hill und soll unter anderem abgelehnte Manuskripte entsorgen, die sie aber lieber liest. Dabei stößt sie auf eine Liebesgeschichte mit tragischem Ausgang, die sie in ihren Bann zieht. Sie beschließt, Textstellen, die sie besonders beeindrucken, in der Stadt zu verteilen oder anderen Menschen zukommen zu lassen. So wird auch der Verfasser der Geschichte zufällig darauf aufmerksam, dass jemand Ausschnitte aus seinem Roman in Umlauf bringt und will mehr über die Hintergründe erfahren.

Der Roman hat eine nicht ganz gewöhnliche, fast etwas märchenhafte Handlung. Die Geschichte ist interessant, die Hauptperson Millie sehr liebenswürdig, richtig identifizieren konnte ich mich mit ihr aber nicht und auch beim männlichen Protagonisten, dem Autor William Winter konnte ich nicht alle Verhaltensweisen nachvollziehen, auch wenn er sympathisch wirkt. Der Schauplatz London, insbesondere Notting Hill, wird sehr reizvoll beschrieben, den würde ich auch gerne einmal selbst erkunden.

Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und anschaulich, die Covergestaltung passt zu einem Liebesroman, hätte aber noch etwas mehr auf die konkrete Handlung bezogen sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2021

Spannender Krimi vor schöner Kulisse

Tod auf Madeira (Ein Madeira-Krimi 1)
0

Bei "Tod auf Madeira" handelt es sich um den ersten Band einer neuen Krimi-Reihe, die auf der zu Portugal gehörenden "Blumeninsel" Madeira spielt. Das Cover gibt dann auch gleich einen Vorgeschmack auf ...

Bei "Tod auf Madeira" handelt es sich um den ersten Band einer neuen Krimi-Reihe, die auf der zu Portugal gehörenden "Blumeninsel" Madeira spielt. Das Cover gibt dann auch gleich einen Vorgeschmack auf die vielfältige Landschaft dort und stimmt einen auf den Schauplatz ein, bzw. sorgt dafür, dass man am liebsten nicht nur beim Lesen in Gedanken dort hin reisen möchte, sondern besser in der Realität.

Die Krimi-Autorin Laura Flemming, die gerade in einer privaten und beruflichen Krise steckt, reist mit ihrer Freundin Britta, mehreren mit Britta befreundeten Paaren und einem Fitnesstrainer als Wanderguide auf die Insel im Atlantik. Alle außer ihr reisen bereits seit Jahren in dieser Konstellation zusammen nach Madeira, obwohl sie eigentlich recht wenig gemeinsam zu haben scheinen. Diesmal läuft aber alles anders als geplant und gleich bei der ersten Wanderung stirbt ein Mitglied der Gruppe an einem allergischen Schock. Krimi-Autorin Laura zweifelt bald daran, dass dies ein Zufall war und lernt so den Kommissar Mauricio Torres kennen, der ihr anfangs wenig sympathisch ist und zudem private Probleme zu haben scheint. Andererseits ist er auch sehr attraktiv.

Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen, da ich selbst schon auf Madeira war und viele der Beschriebenen Orte, Gerichte, Getränke und Wanderungen wiedererkannt habe. Es ist also eine ordentliche Portion Lokalkolorit vorhanden, die richtig Lust auf eine erneute Reise nach Madeira macht. Die Spannung blieb lange erhalten, da bis fast zum Schluss wenig offensichtlich ist, was das Mordmotiv war. Auch der Schreibstil ist gut lesbar und besonders, was die Beschreibungen der lokalen Besonderheiten angeht, sehr anschaulich. Die Charaktere der Protagonist:innen sind ebenfalls recht überzeugend ausgestaltet, auch wenn es mir persönlich noch etwas schwer fällt, sie komplett ins Herz zu schließen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2021

Was passierte damals wirklich?

Nordwestzorn
0

Wie man schon anhand des sehr passend gestalteten Covers erkennen kann, spielt auch "Nordwestzorn", der zweite Band der Reihe um die aus München in den Norden gezogene Kommissarin Anna Wagner und Dienststellenleiter ...

Wie man schon anhand des sehr passend gestalteten Covers erkennen kann, spielt auch "Nordwestzorn", der zweite Band der Reihe um die aus München in den Norden gezogene Kommissarin Anna Wagner und Dienststellenleiter Hendrik Norberg, der nach einem Schicksalsschlag zurück in seinen Heimatort gekommen ist, in St. Peter Ording.

Anna Wagner leitet dort nun die neu gegründete Vermisstenstelle und bekommt es so auch bald mit einem Fall aus dem Jahr 2004 zu tun. Während einer Klassenfahrt ist damals ein neunjähriger, herzkranker Junge spurlos verschwunden. Nachdem die Suche nach ihm erfolglos blieb, wurde der Fall irgendwann zu den Akten gelegt. Nun ist aber einer der damals Verdächtigen nach langer Zeit im Ausland zurück in St. Peter Ording und wird kurz nach seiner Ankunft dort ebenfalls vermisst gemeldet. Die Ermittler stoßen schnell auf den alten Fall und finden Schwachstellen bei der damaligen Ermittlungsarbeit. Auf viel Kooperationsbereitschaft der vor mehr als 15 Jahren eingesetzten Kollegen können sie nicht hoffen, diese reagieren abweisend bis feindselig auf die Wiederaufnahme der Ermittlungen.

So gestaltet sich die Arbeit eher schwierig und auch privat gibt es so manche Baustelle, was die beiden Protagonist:innen aber sehr nahbar und sympathisch macht. Die Ermittlungsarbeit steht dennoch im Mittelpunkt der Handlung und wird gut nachvollziehbar beschrieben. Der Fall bleibt lange spannend, wird aber nicht zu blutig oder gruselig und auch für ausreichend Nordsee-Lokalkolorit ist gesorgt. Der Schreibstil der Autorin ist anschaulich und gut lesbar.

Obwohl es sich um den zweiten Band einer neuen Reihe handelt, ließe sich dieser Teil auch ohne Kenntinis des Vorgängers lesen, es schadet aber nichts, ihn zu kennen, da dieser ebenfalls sehr lesenswert ist und man so besser mit allen Beteiligten vertraut wird und sich auf ein "Wiedersehen" im zweiten Teil freut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2021

Warum brodelt es unter der Erde?

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 2: Vulkane
0

Der Band über die Vulkane stammt aus der Erstleser Sachbuchreihe "Wieso, Weshalb, Warum?", die im Ravensburger Verlag erscheint. Sie richtet sich an junge Leser:innen aber der 2. Jahrgangsstufen, das Buch ...

Der Band über die Vulkane stammt aus der Erstleser Sachbuchreihe "Wieso, Weshalb, Warum?", die im Ravensburger Verlag erscheint. Sie richtet sich an junge Leser:innen aber der 2. Jahrgangsstufen, das Buch eignet sich aber zum Vorlesen und Bilder betrachten auch schon für interessierte Vorschüler, da die Texte auf einem kindgerechten Niveau verfasst sind. Durch die kurzen Kapitel und die gut lesbare Schrift, fällt es Erstlesern jedoch nicht schwer, erste Leseerfahrungen zu sammeln und zugleich mehr über das spannende Thema Vulkane herauszufinden. Zudem erleichtern Bilder und Illustrationen zusätzlich das Textverständnis.
Das Cover zeigt (natürlich) die Illustration eines Vulkans, der gerade Feuer spuckt, aber zwei weitere Fotos von einem Geysir und einem Maar lassen gleich erahnen, dass Vulkanismus auch dort vorkommt, wo man ihn nicht sofort vermutet.
Im Buch selbst erfährt man dann alles (für diese Altergruppe bereits verständliche) Wissenswerte über Vulkane. Was ist daran gefährlich? Wie sind sie aufgebaut? Wie entstehen sie? Welche Arten gibt es? Was ist ein schlafender Vulkan? Wie kann der Mensch von Vulkanen profitieren und vieles mehr. All das wird immer mit passen Bildern ergänzt. So eignet sich das Buch auch perfekt für die Vorbereitung erster Referate. Als kleinen Bonus gibt es zusätzlich noch Rätsel, ein kleines Wissenspiel mit Kärtchen zum Ausschneiden und Sticker, die auf einer bestimmten Seite den Beschreibungen zugeordnet werden können. So ist das Buch sehr vielfältig und bietet den Kindern neben dem Lesen auch noch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten, die zudem dazu führen, dass mehr Wissen "hängen bleibt".
Daher empfehle ich das Buch gerne allen kleinen "Vulkanforschern", die von dieser Naturgewalt fasziniert sind. Aber auch deren Eltern können sicher noch das ein oder andere Neue über Vulkane erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil