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Veröffentlicht am 12.05.2024

Zwischen zwei Welten

Das Jahr ohne Sommer
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Die Protagonistin des Romans ist noch ein kleines Kind, als der Fluchtversuch ihrer Eltern aus der DDR misslingt und ihre Eltern im Gefängnis und sie dann zunächst in einem Kinderheim in Gera und dann ...

Die Protagonistin des Romans ist noch ein kleines Kind, als der Fluchtversuch ihrer Eltern aus der DDR misslingt und ihre Eltern im Gefängnis und sie dann zunächst in einem Kinderheim in Gera und dann bei ihrer Großmutter in Leipzig landet, bis sie mit sechs Jahren zu ihren Eltern, die mittlerweile von der BRD freigekauft wurden, ausreisen darf. Die Familie zieht dann aufgrund eines Stellenangebotes für den Vater nach Aachen, im äußersten Westen Deutschlands und das Mädchen lebt nun weit weg von der vertrauten Oma, die nicht in die BRD einreisen darf. Ihre Mutter ist seit der Haft körperlich so eingeschränkt, dass sie nicht mehr als Violinistin arbeiten kann, der Vater versucht, sich an das Leben der Westdeutschen anzupassen. Das Mädchen dagegen fühlt sich weder in der BRD noch in der DDR wirklich zugehörig, was sich auch mit der Wiedervereinigung nicht gibt.

Mich hat das Cover des Romans sehr angesprochen und ich fand auch die Geschichte sehr interessant, da sie die Schwierigkeiten beleuchtet, mit denen Menschen, die die DDR verlassen hatten, anschließend und teils ihr restliches Leben lang, zu kämpfen hatten. Sie waren von ihren Verwandten und bisherigen Freunden abgeschnitten, gegenseitige Besuche waren unmöglich und die Kommunikationswege auch stark eingeschränkt und der Überwachung unterworfen. Und zugleich war es auch nicht so leicht, in der neuen Heimat, mit anderen Bräuchen und Traditionen, Fuß zu fassen und heimisch zu werden. Romane, die diese Perspektive auf eine Flucht aus der DDR beleuchten gibt es nicht so viele. Die Autorin schreibt gut nachvollziehbar und anschaulich und so ist es mir gut gelungen, mich in die Beteiligten hineinzuversetzen, auch wenn ich selbst im Westen aufgewachsen bin.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Sehnsucht nach Veränderung

Mit den Jahren
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Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, da es mir zu abstrakt ist und mir auch die Farbgestaltung zu altbacken wirkt. Die Inhaltsangabe hat dann aber dennoch mein Interesse ...

Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, da es mir zu abstrakt ist und mir auch die Farbgestaltung zu altbacken wirkt. Die Inhaltsangabe hat dann aber dennoch mein Interesse geweckt.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Eva und Lukas, sie ist Lehrerin und noch ein Kind der DDR, er Künstler und aus einer recht wohlhabenden Hamburger Familie. Beide sind schon lange zusammen und haben zwei Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter. Irgendwann tritt Jette, die in der wahrscheinlich letzten Videothek Leipzigs arbeitet, zunächst in Lukas, dann auch in Evas Leben und sorgt für Unruhe in der Beziehung der beiden, da vor allem Eva beginnt, vieles in Frage zu stellen.

Ich konnte mich zwar nicht mit allen Handlungen der Beteiligten identifizieren, aber der Autorin ist es gelungen, dass ich mich sehr gut in sie, und insbesondere in Eva, hineinversetzen konnte. Deren Arbeit als Lehrerin schilder sie ebenfalls sehr authentisch. Auch die Rückblicke in die Kindheit und frühe Jugend Evas in der DDR fand ich sehr interessant. Die Entwicklungen in der Beziehung von Eva und Lukas empfand ich als gut nachvollziehbar. Nur mit Jette tat ich mir etwas schwerer. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Aufregende Zeiten in den Highlands

Die kleine Gärtnerei in den Highlands
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Beth Fraser lebt vom Vater ihrer kleinen Zwillinge getrennt in ihrer Heimat Applemore, in der Nähe ihrer Geschwister. Sie betreibt eine eigene kleine Gärtnerei, was ihr viel Freude bereitet, und hat sogar ...

Beth Fraser lebt vom Vater ihrer kleinen Zwillinge getrennt in ihrer Heimat Applemore, in der Nähe ihrer Geschwister. Sie betreibt eine eigene kleine Gärtnerei, was ihr viel Freude bereitet, und hat sogar zwei Mitarbeiterinnen. Als neben ihrem Grundstück ein Outdoorcamp für benachteiligte Jugendliche eröffnen soll, ist sie nicht besonders begeistert und noch weniger, als jemand aus der Einrichtung versehentlich ihren Folientunnel beschädigt. Aber, die Wogen zwischen ihr und Jack, dem Leiter der Einrichtung, glätten sich recht schnell und beide werden sogar für eine Doku über Menschen in den Highlands auserkoren. Allerdings hat Jack ein Geheimnis, das er auch Beth verschwiegen hat.

Der Roman entführt in die recht wilde Landschaft der schottischen Highlands mit all ihren Wetterkapriolen. Beth ist eine starke und selbstbewusste Frau, die mittlerweile weiß, was sie für sich und ihre Kinder will und auch Jack ist sympathisch. Seine Arbeit spielt dann aber, ebenso wie der Alltag der Gärtnerei, eher am Rand eine Rolle. Die Geschichte zwischen Beth und Jack war schon relativ vorhersehbar, aber das ist bei dem Genre ja recht oft so. Der Schreibstil war gut lesbar und anschaulich, sodass man sich die Handlungsorte gut vorstellen konnte.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Ein toter Schauspieler in St. Peter Ording

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen weiteren Teil von Tanja Janz St. Peter-Ording Krimis mit den Polizisten Ernie und Fred und der Lehrerin Ilva als Ermittler:innen. Die Gestaltung des Covers deutet ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen weiteren Teil von Tanja Janz St. Peter-Ording Krimis mit den Polizisten Ernie und Fred und der Lehrerin Ilva als Ermittler:innen. Die Gestaltung des Covers deutet definitiv auf einen Küstenkrimi hin, die Wahl des Titels überzeugt mich diesmal aber nicht besonders, da dieser, meiner Meinung nach, nicht zur Handlung passt.

In St. Peter-Ording findet der Dreh für einen Krimi statt, was viele Schaulustige anzieht. Zeitgleich übt Ilva mit ihren Schüler:innen und einer Praktikantin ein Theaterstück ein. Dann brennt am Abend der Premierfeier für dessen neuesten Film das Ferienhaus ab, das der bekannte Schauspieler Titus Frank gemietet hat und es stellt sich heraus, dass er während des Brandes in seiner Sauna gefangen war, da deren Tür von außen blockiert wurde, sodass er keine Chance hatte, dem Tod zu entkommen. Neben Ilva, Fred und Ernie stellt auch Freds Vater, ein pensionierter Kommissar, Ermittlungen an, indem er sich inkognito unter die Filmcrew mischt.

Es handelt sich wieder um einen recht amüsanten Küstenkrimi, bei dem manches aber doch etwas zu vorhersehbar war. Was Ilva angeht, hätte ich mir zudem gewünscht, dass neben ihrer Arbeit als Lehrerin und den Ermittlungen auf eigene Faust auch ihr Privatleben eine etwas größere Rolle einnimmt, gerade weil für sie in diesem Bereich einige Veränderungen anstehen. Der Schauplatz St. Peter-Ording spielt insofern eine Rolle, dass immer wieder Lokalitäten, Ortsteile und das Hotel Ambassador genannt werden, für mich hätten Natur und Meer aber noch einen etwas größeren Anteil haben dürfen. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar, sodass sich das Buch auch gut als Strandlektüre eignet.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Gegen die Wellen

Windstärke 17
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Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

Im ...

Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht nun Ida, die kleine Schwester von Tilda aus dem Vorgängerroman. Ida ist mittlerweile eine junge Frau. Nach dem Wegzug Tildas ist sie bei ihrer alkoholabhängigen Mutter geblieben, die sich vor zwei Monaten durch eine Überdosis Tabletten das Leben genommen hat. Ida hat sie gefunden und macht sich Vorwürfe, sie nicht gerettet zu haben. Ihr Traum vom Schreiben liegt nun erstmal auf Eis. Mit Tilda will sie keinen Kontakt und so landet Ida mehr oder weniger zufällig auf Rügen bei Knut und Marianne. Sie kellnert in Knuts Kneipe "Robbe" und mit Marianne, einer ehemaligen Grundschullehrerin verbringt sie den Rest des Tages. Manchmal versucht sie die quälenden Gedanken zu verdrängen, indem sie weit auf die Ostsee hinausschwimmt oder nachts durch den Wald rennt. Dabei begegnet ihr immer wieder Leif, der sich um seinen dementen Opa kümmert, was ihn ebenfalls sehr belastet.

Mich hat auch dieser neue Roman der Autorin schwer begeistert. Man kann ihn definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen, auch wenn dieser natürlich ebenfalls sehr lesenswert ist. Es ist keine leichte Kost, die Caroline Wahl serviert, da es unter anderem um Sucht, Trauerbewältigung und Krankheit geht. Sie hat aber einen tollen Schreibstil und schafft es, für alles passende Worte, gespickt mit tollen sprachlichen Bildern zu finden. Sie schreibt recht modern, aber nie nervig umgangssprachlich und es gelingt ihr, dass man sich sehr gut in Ida und all das, was in ihr vorgeht, hineinversetzen kann. Handlung gleitet dabei aber nie zu sehr ins Kitschige ab. Neben Ida als Protagonistin gibt es noch eine Reihe sehr liebenswerter Nebenfiguren, die ebenfalls überzeugend ausgestaltet wurden und auch die Insel Rügen als Schauplatz der Handlung kommt nicht zu kurz und bietet die passende Umgebung für das Chaos, was in Ida herrscht. Auf jeden Fall eines der Highlights des bisherigen Lesejahres.

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