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Veröffentlicht am 01.02.2024

Mobbing wird erst durch die Ignoranz der Menschen möglich

Ein toter Lehrer
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Das Debüt"Ein toter Lehrer"von Simon Lelic, hat es in sich.Auch nachdem man den Buchdeckel zugeklappt hat,läßt das Buch den Leser nachdenklich und emotional aufgewühlt zurück.Das Thema Mobbing zieht sich ...

Das Debüt"Ein toter Lehrer"von Simon Lelic, hat es in sich.Auch nachdem man den Buchdeckel zugeklappt hat,läßt das Buch den Leser nachdenklich und emotional aufgewühlt zurück.Das Thema Mobbing zieht sich wie ein roter Faden durch dieses ungewöhnlich aufgebaute Buch und man fragt sich immer wieder,warum die Verantwortlichen sich ihrer Pflicht entziehen konnten und warum keiner,der um die Probleme wußte, eingegriffen hat?

Der Roman spielt in England in einem drückend heißen Sommer.An einer Londoner Eliteschule tötet der 28-ig jährige Geschichtslehrer Samuel Szajkowski,während einer Schulversammlung 4 Menschen und dann sich selbst.In einzelnen Kapiteln kommen die beteiligten Personen, Eltern, Schüler und Kollegen zu Wort und erzählen von ihren Eindrücken und Erlebnissen mit Samuel Szajkowoski. Das Bild, dass daraufhin vorm Auge des Lesers entsteht, läßt die Frage aufkommen"Wer ist hier Täter und wer Opfer. Parallel zu diesen "Polizeiprotokollen" wird erzählt,auf welche Schwierigkeiten die Ermittlerin Lucia May stößt, bei ihren Bemühungen diesen Fall aufzuklären. Nicht nur, dass sie immer wieder das Gefühl hat,dass dieser Fall am liebsten tot geschwiegen würde, machen ihre Kollegen ihr das Leben schwer und sie deckt noch weitere schockierende Dinge auf.

Immer wieder werden Schüler,aber auch Eltern mit der Nachricht konfrontiert, dass in ihrem unmittelbaren Umfeld,z.B. in der Schule,oder am Arbeitsplatz gemobbt wird.Schüler werden drangsaliert, weil sie nicht die richtigen Klamotten haben,oder das Handy ,oder I-Phon nicht das richtige ist.In Chatrooms werden Kinder und Lehrer beleidigt und es werden Fotos von Prügeleien und andere Abartigkeiten ins Internet gestellt, die dann von anderen angeschaut werden .Rankinglisten über die hübschesten oder häßlichen Mädchen werden im Internet aufgestellt und jeder soll mit abstimmen.All diese Sachen sind heute keine Seltenheit mehr und vor allem an " JEDER " Schule möglich.Oder am Arbeitsplatz werden Kollegen gemobbt,weil man sie aufgrund ihres Alters loswerden möchte, oder weil ein andere Kollege auf die Stelle desjenigen scharf ist.Und vor allem keiner hat davon gewusst, wenn solche Geschichten public werden.Da frage ich mich immer:"Laufen diese Leute mit Scheuklappen durch die Gegend, oder ist man mittlerweile so ignorant gegenüber seinen Mitmenschen geworden, dass einem Verletzungen dieser Art nicht mehr auffallen, oder existiert das Wort Zivilcourage nur noch in unseren Lexikas?

Nach der Lektüre dieses Buches werden sich warscheinlich viele fragen, wie so etwas passieren konnte, obwohl soviele Anzeichen zu sehen waren.
Der Autor hat seine Sache aus meiner Sicht sehr gut gemacht.Obwohl ich mich zuerst an den ungewöhnlichen Aufbau dieser Geschichte gewöhnen musste,konnte ich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit feststellen, dass die Spannung dadurch gesteigert wurde.

Simon Lelic hat mit seinem Buch meiner Meinung nach den Nerv der Zeit getroffen und läßt hoffen, dass wir mit etwas mehr Sorgfalt, Respekt und Einfühlungsvermögen auf unsere Mitmenschen zugehen.
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6 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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primula 77
4,0 von 5 Sternen Bedrückend und realistisch
Rezension aus Deutschland vom 7. Januar 2013
Verifizierter Kauf
.. und zwischendurch teilweise etwas langatmig, deshalb nur 4 Sterne. Auf alle Fälle aber sehr lesenswert und interessant. Lohnt sich.
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BuchBesessen
3,0 von 5 Sternen Ein Lehrer läuft Amok.
Rezension aus Deutschland vom 4. August 2013
Verifizierter Kauf
Samual Szajkowski ist ein junger Geschichtslehrer an einer Eliteschule. Von Anfang an hat er keinen guten Stand bei den Schülern, wird gemobbt. Bei einer Schulversammlung zieht er plötzlich eine Waffe - und schießt. Unschuldige junge Menschen sterben, Leben werden zerstört.
Detective Lucia May ermittelt in dieser Sache. Doch sie findet mehr heraus, als ihrem Chef lieb ist...

Das Buch bringt ein wichtiges Thema zur Sprache, nämlich Mobbing. Hier ist es einmal so, dass ein neuer Lehrer gemobbt wird, kein Schüler. Das Ganze hat heftige Ausmaße, es ist nicht einer gegen einen, es sind viele, die hier gegen einen agieren.
Wie der Autor dem Leser die Story präsentiert, ist ziemlich einzigartig, jedenfalls habe ich noch kein Buch dieser Art gelesen. Zum einen liest man die Ermittlungen, die Lucia führt, insofern nichts Neues, allerdings bekommt man ansonsten die Hintergründe alle nur durch Zeugenaussagen zugetragen. Man selbst ist dabei praktisch Lucia, die die "Verhöre" führt, die Schüler und Lehrer, der Schulleiter, alle sprechen zu einem. Die Fragen, die sie gestellt bekommen, sind nicht auf das Papier gebracht, sie gehen aus den Antworten hervor. Mir hat diese Art und Weise des Erzählens auf der einen Seite gut gefallen. Auf der anderen Seite handelt es sich um teilweise wirklich heftige Sprüche, die die Jugendlichen von sich geben. Ich bin selbst noch jung, mir ist klar, dass es nicht wenige gibt, die so reden, aber es hat mich auch ziemlich genervt. Es war ja maximal eine Schülerin dabei, die eine halbwegs vernünftige Aussage gemacht hat (auch nicht durchgängig). Alle anderen - auch die Erwachsenen - bringen ständig unangemessenes und unwichtiges Zeug heraus, dass man nur so staunt. Irgendwie hätte ich mir mehr "normale" Schilderungen gewünscht, auch wenn die "rotzigen" Bekundungen nicht ganz hätten fehlen dürfen, da es sonst nicht so authentisch gewirkt hätte.
Aufreger gab es für mich viele, ein klarer Kritikpunkt meinerseits ist aber definitiv Walter, Lucias Kollege bei der Polizei. Eine ekelhafte Person, die scheinbar völlig sinnfrei austeilt und mich regelrecht angewidert hat. Seine Darstellung ist auch unglaublich klischeebehaftet. Es war alles etwas "too much", zu überspitzt, zu grob. Er wurde krampfhaft abstoßend dargestellt, hat durch sein Verhalten angeblich versucht, seine eigenen Unzulänglichkeiten zu verbergen. Meiner Meinung nach ist man hier etwas über das Ziel hinausgeschossen, ganz glaubwürdig erschien mir das alles - zum Glück - nicht.

Lucia May, die ermittelnde Beamtin, ist mir leider recht fremd geblieben. Zwar finde ich gut und wichtig, was sie getan hat, allerdings erschien sie als Person irgendwie nicht richtig ausgefeilt.

Als Leser stellt man sich im Verlauf des Buches immer mal wieder die Frage nach dem Warum. Auch wenn man sicherlich schon eine Ahnung hat, ist die Auflösung brisanter, als man vielleicht erwartet hätte. Die Frage, ob man diesen Amoklauf hätte verhindern können, wirkt noch einige Zeit nach.

Alles in allem fällt mir die Bewertung schwer. 3 Punkte erscheinen mir zu viel, 2 Punkte zu wenig. Ich würde gerne 2,5 vergeben, was ja nicht geht. Also runde ich auf 3/5 auf, aber es sind wirklich eher 2,5.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

die Macht der Banken

Erlösung
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Auch ich kann mich den Vorrezensenten nicht anschließen, die da sagten, dass es sich um einen verworrenen, schlecht konstruierten Roman handelt. Mich hat dieser Roman auf den meisten Seiten gefesselt und ...

Auch ich kann mich den Vorrezensenten nicht anschließen, die da sagten, dass es sich um einen verworrenen, schlecht konstruierten Roman handelt. Mich hat dieser Roman auf den meisten Seiten gefesselt und ich finde der Autor hat es geschickt verstanden, die Bankenkrisen und Börsencrashs der Vergangenheit zu einem spannenden Verschwörungsthriller zu verquicken.

Dr. Ella Bach, Notärztin aus Berlin, wird zu einem Notfall gerufen, der ihr ganzes Leben verändern soll.In einer Wohnung findet sie eine grausam zugerichtete Frau, die sie und ihr Kollege ins Krankenhaus zur Behandlung bringen. Am nächsten Tag ist diese Frau verschwunden und ihren Kollegen findet sie ermordet in seiner Wohnung vor.Für die Morde,auch die Patientin soll ermordet worden sein,macht man Ella Bach verantwortlich. Ella taucht unter und versucht auf eigene Faust die Hintergründe dieser Morde zu ergründen. Was sie dabei entdeckt,bringt sie und auch andere Personen in tötliche Gefahr.

Bis auf ein paar kleine Längen im letzten Drittel,fand ich diesen Roman superspannend und die Idee, die der Autor sich für seinen Roman aus Grundlage genommen hat, super.Man merkt ihm seine damalige Zeit als Journalist bei der "Welt"und "Zeit" an, die sich hier in der Recherche niederschlägt.Schon seine Romane um den Amsterdamer Kommissar Bruno van Leeuwen haben mir ausgesprochen gut gefallen,sowohl von der Sprache, alsauch von der Geschichte her.C.C. Fischer ist ein Autor, der anscheinend nicht jedem liegt.Ich allerdings kann nichts langweiliges oder Verworrenes in seinen Büchern finden.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

die Wut bricht sich Bahn

Mit der Faust in die Welt schlagen
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Warum kommt es gerade ist Ostdeutschland öfter zu Rechtsextremismus, was sind die Gründe dafür ?
Zum Teil geht dieses Buch dieser Frage nach. Trostlosigkeit, Langeweile , Perspektivlosigkeit, sind die ...

Warum kommt es gerade ist Ostdeutschland öfter zu Rechtsextremismus, was sind die Gründe dafür ?
Zum Teil geht dieses Buch dieser Frage nach. Trostlosigkeit, Langeweile , Perspektivlosigkeit, sind die Gründe dafür, dass Jugendliche, die den Halt zuhause verloren haben, Halt in anderen Gruppen finden.
Erzählt wird die geschichte von Philipp und Tobias, aufgewachesen in einem kleinen Dorf in Sachsen. Die Stimmung ist düster, wie die Entwicklung des Dorfes , in dem sie aufwachsen. Als dann die Familie zerbricht und auch noch Flüchtlinge ins Dorf kommen, braucht Tobias ein Ventil, denn mit dem Bruder hat er auczh gebrochen, auch der kann ihn nicht mehr beeinflussen.
Genauso trostlos wie das Dorf, ist die kurze abgehackte Sprache des Autors, die sehr gut zum Geschehen passt.
Ob dieses Buch ein Erklärung liefert, für vieles, was in Dresden und vielen anderen
ostdeutschen Städten läuft, wäre zu einfach gedacht, Denkanstöße sind es aber allemal.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

ein Buchdas sicherlich nicht überall ankommt

Stieg Larssons Erbe
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Vorab, ein Buch, das sicherlich nicht einfach zu lesen ist. Zum Einen, weil es schon bestimmte politische Grundkenntnisse der damaligen Zeit voraussetzt , um es interessant zu finden, zum Anderen, weil ...

Vorab, ein Buch, das sicherlich nicht einfach zu lesen ist. Zum Einen, weil es schon bestimmte politische Grundkenntnisse der damaligen Zeit voraussetzt , um es interessant zu finden, zum Anderen, weil gewisse Zusammenhänge nicht immer zu verstehen sind.
Dass es dann auch noch ein MIx aus Sachbuch und Krimi ist, macht es für manchen Leser sicherlich niocht einfacher.

Gut fand ich, dass der Autor die Aufzeichnungen von Stieg Larsson als Ausgangspunkt genommen hat, um diesen Roman zu schreiben. Denn alle Fans der Bücher dieses Autors werden viel Widererkennen und Paralellen zu den Büchern finden. Dass Stieg Larsson hier als Detektiv fungiert, hat sicherlich auch seinen Reiz. Je nachdem ob man ein Freund von Verschwörungstheorien ist, wird man die geschichte gut finden , oder nicht. Auf jeden Fall war es sehr interessant einen anderen Blick auf die Ermordung des damaligen Ministerpräsiden Schwedens zu werfen.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Sekunden, die über dein weiteres Leben entscheiden

Dreieinhalb Stunden
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Neulich noch im Fernsehen gelaufen und als Fan von Zeitgeschichte, durfte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.

Gut, die Handlung ist fiktiv,, aber wie de Autor auch sagte, standen Menschen ...

Neulich noch im Fernsehen gelaufen und als Fan von Zeitgeschichte, durfte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.

Gut, die Handlung ist fiktiv,, aber wie de Autor auch sagte, standen Menschen an jenem 13. August 1961 vor der Entscheidung gehe ich zurück oder bleibe ich im Westen? Den Menschen fiel die Entscheidung sowohl für die eine als auch für die andere Seite nicht leicht, dies merkt man auch den Charakteren der Handlung an. Man spürt ihren Zwiespalt und gerade dies fand ich sehr gut herausgearbeitet.
Sei es der Flugingenieur mit seiner Familie; das alte Paar, welches eine Urne nach Dresden überführen will; der Mann, der heiraten will; die DDR-Rock-Gruppe, die ihren ersten Gig im Westen hatte oder die Trainerin mit ihrer Turnerin. Jede überlegt, einige haben mehr zu verlieren, andere können durch das Bleiben im Westen gewinnen.
In der DDR wartet ein Vater auf die Rückkehr seiner Tochter. Eine Lokführerin muss entscheiden, wie sie handelt, wenn sie den Interzonenzug an der Grenze abholt. Aber wie entscheiden sich die Menschen im Zug und die Menschen in der DDR?

“Dreieinhalb Stunden” von Robert Krause zeigt die ganze Bandbreite des Tages, auch die Politik in der DDR mit dem Machtapparat in Berlin, den Vorgehen im Westen, die Entscheidung der Lokführer in der DDR. Die Entscheidungen des Machtapparats werden immer mit Einschüben gekennzeichnet, in denen über den Fortschritt des Mauerbaus berichtet wird. Erst denkt man gut, gibt einen guten zeitlichen Einblick der Situation, aber schnell wird einem die Verbindung zum Interzonenzug D 151 aus München deutlich.

Robert Krause hat ein Stück Zeitgeschichte aufgegriffen und spart dabei auch nicht mit den Unterschieden zwischen der noch jungen Bundesrepublik und der DDR auf. Auf der einen Seite der wirtschaftliche Aufschwung, auf der anderen Seite die Freiheit der Frau zu arbeiten, Kinderbetreuung und unbeschwertes Leben für Homosexuelle. Ohne Kritik zu äußern, bringt er neben diesen Unterschieden auch noch das Recht auf freie Meinungsäußerung im Westen und der Überwachung durch die Staatssicherheit im Osten unter. Dabei ist er nie wertend, sondern fügt diese nahtlos in die Handlungen und Dialoge seiner Charaktere ein.

Ein Buch ganz nach meinem Geschmack, flüssig zu lesen , auch durch die kurzen Kapiteln und ein Buch , bei dem man sich fragt, wie hättest du entschieden?

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