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Veröffentlicht am 16.08.2024

ein Buch das sicherlich viele Frauen anspricht

Ava liebt noch
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AVA ist 43, Mutter dreier Kinder und verheiratet mit einem vielbeschäftigten Juristen. AVA selbst ist Lektorin, übt aber seit der Geburt der Kinder diesen Beruf nicht mehr aus. Sie übernimmt die Carearbeit ...

AVA ist 43, Mutter dreier Kinder und verheiratet mit einem vielbeschäftigten Juristen. AVA selbst ist Lektorin, übt aber seit der Geburt der Kinder diesen Beruf nicht mehr aus. Sie übernimmt die Carearbeit der Familie, kümmert sich um Kinder, Schwiegereltern, Haus , Garten usw und das in den Augen ihres Mannes mit einer Selbstverständlichkeit, die ihm die Möglichkeit gibt Karriere zu machen. Doch AVA ist nicht glücklich. Sie liebt ihre Kinder, verliert sich dabei aber immer mehr selbst und möchte am liebsten ihre Sachen packen und alles hinter sich lassen.
Im Supermarkt sieht sie beim Einkaufen Kieran, einen 26 jährigen Studenten, der ihre innersten Instinkte anspricht, die einer Frau, die sie neben der Mutterschaft und Ehe ja auch noch hat, obwohl sie ihr abhanden gekommen zu sein scheinen.
Sie beginnt eine Affäre mit Kieran und spürt endlich, dass sie auch noch Frau ist, ein Wesen abseits von Pubertätsproblemen,Zickereien, Schulproblemen, Putzfrau, Krankenschwester, Köchin, Seelentrösterin etc.
hat sie ein Anrecht darauf ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen zu sein als Ehefrau und Mutter dreier Kinder?
AVA kann endlich wieder durchatmen, Anspruchsvolle Gespräche führen, ihre Libido ausleben und sich einfach nur spüren. Dass sie sich dabei verliebt, war eigentlich nicht geplant.

Was für ein Debütroman. Ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen, gemerkt, dass er das anspricht, was viele Frauen bewegt und vielleicht sogar dazu bringt, sich gegen Familie zu entscheiden.
Sicherlich wird dieses Thema polarisieren. Manche werden sagen, wie kann sie nur, sie hat sich für Familie entschieden, führt ein previlegiertes Leben und kann doch nicht einfach ihren Egoismus in den Vordergrund stellen, nur weil es ihr gerade in den Kopf kommt. Aber ist es wirklich selbstverständlich, dass der Mann Karriere macht und die Frau ihr Leben aufgibt und nur noch für die Familie da ist, kann das gut gehen? Ja und Nein, je nachdem, was für ein Typ man ist und was man vom Frausein erwartet.
Obwohl ich schon im Rentenalter bin, konnte ich AVA gut verstehen und ich habe mich gefreut, dass die Beziehung zu Kieran ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt hat und sie sich selbst wiedergefunden hat, als Frau und als Mensch.
Die Autorin hat meiner Meinung nach mit dieser Geschichte einen Nerv getroffen, der sicherlich viele Frauen und Mütter anspricht. Die Partnerwahl, wenn man Familie gründen will ist sicherlich wichtig, wenn man Wert darauf legt selbst Frau zu bleiben und nicht zum Muttertier zu mutieren, die 24 Stunden verfügbar sein muss, ohne eigene Bedürfnisse zu haben und Anerkennung zu erfahren.
Nebenbei ist es eine meiner Meinung nach wunderschöne Liebesgeschichte, die unbedingt gelesen werden sollte.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

für mich der Abschluss einer sehr überzeugenden Trilogie

Vielleicht können wir glücklich sein
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„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat ...

„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat mittlerweile 4Kinder und Georg, „Täwe“ ist im Krieg. Ihre Stelle als Leiterin des Kinderheimes hat sie aufgegeben, gibt aber immer noch vor,sich mit dem Regime arrangiert zu haben. Klara versucht ihren Alltag zu meistern, sofern das unter den Umständen möglich ist. Mit ihren Gedanken ist sie oft bei Tolla, die sie in gutem Willen, dass es ihr dann besser geht, mit der Kinderlandverschickung nach England verschickt hat. Der Zug ist aber nicht in England angekommen, sondern in Theresienstadt. Klara macht sich Vorwürfe, vor allem als Täwe ihr berichtet, dass Tolla eine der Menschen war, die er auf dem „Todesmarsch“von Ausschwitz gesehen hat.Lebt Tolla noch? Schon seit langem bleiben ihre Briefe unbeantwortet. War es falsch Tolla wegzugeben?

In der Gegenwart ist Isabell, die Enkelin von Klara diejenige , die zusammen mit ihrer Mutter das Haus ihrer Großmutter nach ihrem Tod ausräumt und dabei die Kassetten ihrer Großmutter gefunden hat, auf denen sie ihre Geschichte und die von Tolla, einem jüdischen Mädchen, die sie als ihre Tochter ausgegeben hat, erzählt. Isabell will Klaras Lebensgeschichte als Buch herausbringen und beschäftigt sich ausgiebig mit Klaras Geschichte. Klara, die Großmutter, die immer etwas harsch und streng mit ihr war und die ihrer Ansicht nach mehr gegen das NS Regime hätte vorgehen sollen,mehr Widerstand hätte leisten können und nicht wie Klara, sich arrangieren .

Gerade hier im letzten Band der Trilogie wird noch mal der Unterschied des Denkens innerhalb der Generationen klar. Wer hat sich schuldig gemacht?Hätte man mehr wissen können und dementsprechend handeln?Hätte man Tolla retten können?

Ich kann mich daran erinnern, dass auch ich viele dieser Fragen meinen Eltern gestellt habe. „Warum habt ihr nicht mehr Widerstand geleistet, ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr nichts gewusst habt.“
Es ist immer leicht aus einer Komfortzone heraus Vorwürfe zu machen, aber gerade dieses Buch zeigt auf, wie schwierig es war, durch diese Zeiten zu kommen. Nicht jeder war geeignet und mutig genug in den Widerstand zu gehen, viele haben im Kleinen Widerstand geleistet, wie Klara mit Tolla. Hätte sie das Leben ihrer vier Kinder auf‘s Spiel setzen sollen.?Ich denke auch, dass die Menschen zu der Zeit Verdrängung als Mittel der Wahl angewandt haben, um nicht verrückt zu werden. Wenn sie alles an sich herangelassen hätten, hätte sie die Zeit nicht überlebt. An Klara sieht man, wieviel Kraft es sie gekostet hat, für ihre Kinder stark zu bleiben und ihnen eine einigermaßen „schöne „Kindheit zu bieten in all dem Elend und der Gewalt und gleichzeitig nach außen den Schein aufrecht zu erhalten regimetreu zu sein. Was wäre die Alternative gewesen, was hätten wir gemacht mit 4 Kindern?

Ich finde es ist der Autorin gut gelungen diesen Zwiespalt darzustellen, die Schuld, die Klara immer in sich trug Tolla gegenüber, die sie in ihrem Innern verschließen musste, um nicht verrückt zu werden.
Wer sind wir und woher nehmen wir die Arroganz hier Vorwürfe zu formulieren, wo wir uns nicht im Ansatz vorstellen können, was diese Menschen durchgemacht haben.

Wir leben in einer Demokratie,in der wir ohne Angst vor Strafe unsere Meinung äußern dürfen.Wir haben nur durch Berichte aus den Medien eine Vorstellung davon, was in Autokratien passiert und mir reicht schon die Vorstellung, um Verständnis und vor allem Respekt vor Menschen zu haben, die einfach nur versuchen zu überleben.

Bücher wie diese sind wichtig, um daran zu erinner, welches Unrecht geschehen ist und vor allem, wie gut es uns heute geht. Kämpfen wir dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

durchaus interessant, aber etwas zäh in der Umsetzung

Wie Treibgut im Fluss
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Das Buch „Wie Treibgut im Fluss“lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits haben mir die historischen Erzählstränge gut gefallen, anderseits war mir das Erzählte manchmal zu wenig strukturiert und der ...

Das Buch „Wie Treibgut im Fluss“lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits haben mir die historischen Erzählstränge gut gefallen, anderseits war mir das Erzählte manchmal zu wenig strukturiert und der Autor schweifte mir dann zu sehr vom Thema ab. Der Erzählstrang in der Gegenwart, der sich um Niklas und seinen Sohn Linus drehte , fand ich am uninteressantesten.

Erzählt wird die Geschichte von Niklas Vorfahren,die eine große Sehnsucht treibt,die auch Niklas nicht fremd ist, nach einem besseren Leben suchen.
250 Jahre zuvor machen sich Bauern aus dem Hundsrück auf den Weg in die Neue Welt. Ihre Reise endet allerdings an der holländischen Grenze, in der Nähe von Kleve, wo ihnen die Einreise in die Niederlande verweigert wird und somit die Hoffnung von Rotterdam aus nach Amerika zu reisen. So siedeln die Bauern in der nicht unbedingt fruchtbaren Gegend um Kleve herum und ringen dem Boden unter einem entbehrungsreichen Leben das Nötigste ab. Hinzukommt, dass die Gemeinschaft dem Neuen Glauben anhängt und von den Katholiken in dieser Gegend gemieden werden.

200 Jahre später wird Niklas Großmutter geboren, deren Geschichte ebenfalls erzählt wird. Ihre Träume, ihr Leben und ihre Freundschaft zu Änne, dem protestantischen Mädchen, das eigentlich nicht ihre Freundin sein darf.

Parallel dazu wird in der Gegenwart Niklas Geschichte erzählt, der seinen Sohn Linus zeitweise betreut, nachdem er sich nach einem Seitensprung von seiner Mutter getrennt hat.

Ich fand wie schon oben erwähnt, viele Passagen dieses Buches,vor allem die historischen, wirklich sehr interessant und habe sie gerne gelesen. Doch manchmal fehlte mir die Struktur in der ganzen Erzählung und ich hatte das Gefühl, der Autor wollte zuviel in diese Geschichte packen und das hat mir das Lesen manchmal etwas schwer gemacht und den Lesefluss etwas zäh werden lassen.

Den Titel des Buches interpretiere ich dahingehend, dass wir Menschen im Fluss des Lebens manchmal wie Treibgut sind, die Strudel uns manchmal unter Wasser ziehen und wir immer wieder kämpfen müssen, um an die Oberfläche zu gelangen.

Der Schreibstil des Buches hat mir an sich gut gefallen und bis auf einige Längen im Lesefluss habe ich das Buch das Sehnsucht, Freundschaft, Glaube und Hoffnung vereint, gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

leicht, locker und sehr unterhaltsam

Komm schon, Baby!
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Wer noch seinen Urlaub vor sich hat und noch Strandlektüre braucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Leichte, locke Unterhaltung, die die gedanken ausschalten lässt und einfach nur Spaß haben lässt. Flotte ...

Wer noch seinen Urlaub vor sich hat und noch Strandlektüre braucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Leichte, locke Unterhaltung, die die gedanken ausschalten lässt und einfach nur Spaß haben lässt. Flotte Sprüche, die mich häufig auflachen liessen, obwohl manchmal eine etwas überzogene und leicht vorhersehbare Handlung , aber heh, bei diesem Buch sucht man keinen geistigen Höhenflug , sondern einfach nur leichte Unterhaltung und die bekommt man.

Juli ist Hebamme, die sich sehr aufopfernd um ihre Patienten kümmert. Auf einem Rockfestival lernt sie Matteo kennen und verbringt eine Nacht mit ihm. Leider bleibt diese Nacht nicht ohne Folgen. Juli, mittlerweile 38, entscheidet sich für das Kind, nur doof, dass Matteo gebunden ist und seine Freundin eine Klientin von Juli ist, also auch schwanger.

Wie schon erwähnt ist die Handlung des Buches schon etwas vorhersehrbar, die einzelnen Figuren manchmal etwas klischeelastig und die Sprüche manchmal etwas drüber, aber hier erwartet man, dass man lachen kann und das habe ich und zwar oft.

"Lässt man den Mann dran bevor man den Ehering im Klo runterspült" oder

"Da hilft nur E-bay. Mutter preiswert abzugeben, top Zustand, man sollte sie nur nicht mit anderen Menschen zusammenbringen"

Diese und einige andere Sprüche sind mir in Erinnerung geblieben.

Wie gesagt, keine hohe Literatur , aber ein Buch, dass sich zum Abschalten fantastisch eignet.

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Veröffentlicht am 06.08.2024

brutal, spannend und schonungslos gut

Yoko
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Yoko ist eine junge Frau,deren Leben sich um ihren Vater und seine Metzgerei dreht. Als ihr Vater stirbt, schließt sie die Metzgerei, obwohl sie selbst das Handwerk gelernt hat und eröffnet eine Glückskeksmanufaktur. ...

Yoko ist eine junge Frau,deren Leben sich um ihren Vater und seine Metzgerei dreht. Als ihr Vater stirbt, schließt sie die Metzgerei, obwohl sie selbst das Handwerk gelernt hat und eröffnet eine Glückskeksmanufaktur. Ihr Leben verläuft in geregelten Bahnen bis eines Tages etwas passiert das eine Reaktion bei ihr hervorruft, die eine brutale Kettenreaktion auslöst, die nicht mehr zu stoppen ist. Die Ereignisse überschlagen sich und sie kämpft nicht nur gegen die chinesische Mafia, sondern auch gegen die Polizei.

Ich bin diesem Thriller von Anfang an atemlos gefolgt. So brutal wie er beginnt, steigert er sich weiter in eine Gewaltspirale, die mich häufig innehalten ließ, weil ich nicht wusste, wohin das noch führen sollte.
Ich mag an sich keine brutalen Thriller, aber die Idee dieses Buches, das was noch aufgedeckt wird und die Weiterentwicklung der Geschichte waren einfach genial.

Ich kenne schon einige Bücher dieses Autors und bin jedesmal wieder begeistert von seine Ideenvielfalt, die er in seinen Büchern beweist.

Die Figur der Yoko hat mir trotz ihres Handelns gut gefallen, der Schreibstil war flüssig und durchgehend spannend und so kann ich dieses Buch allen empfehlen, die einen stringent spannendes Buch zu schätzen wissen.

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