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Veröffentlicht am 28.06.2023

dieses Buch lässt niemanden unberührt

Warten auf ein Wunder
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„Warten auf ein Wunder“ ist mein zweites Buch dieser Autorin und es hat mich genauso gefesselt, wie das erste. Die Autorin behandelt in diesem Buch ein Thema , was keine Frau unberührt lassen wird. Es ...

„Warten auf ein Wunder“ ist mein zweites Buch dieser Autorin und es hat mich genauso gefesselt, wie das erste. Die Autorin behandelt in diesem Buch ein Thema , was keine Frau unberührt lassen wird. Es geht um ungewollte und gewollte Schwangerschaft.

Angesiedelt ist das Buch in Irland 1975 und 2010. Es werden die Schicksale verschiedener Frauen beschrieben, die entweder ungewollt schwanger werden , wie Catherine 1975, die daraufhin in ein Heim für ledige Mütter kommt, was von der Kirche geführt wird, oder die alles riskieren , um schwanger zu werden. Ihre Ehen, ihre Beziehungen , ihre Karrieren und ihre Gesundheit.

Mit einer Empathie, die ihresgleichen sucht, schildert die Autorin das Leben dieser Frauen, wobei mich die Geschichte von Catherine am meisten berührt hat, aber auch die Geschichten der anderen Frauen, die alles versuchen, um das zu bekommen , was anderen selbstverständlich erscheint, nämlich Mutter zu werden, hat mich teilweise erschüttert, habe ich doch selbst drei Söhne und nie Probleme gehabt schwanger zu werden.Um so wichtiger finde ich es , sensibel mit der Frage umzugehen „Na, wollt ihr denn bald Kinder.“ Man weiß nie, was man damit lostritt.

Das Buch habe ich in wenigen Tagen durchgelesen, weil es mich nicht nur sehr angesprochen hat, sondern auch toll und flüssig geschrieben ist. Der Schluss war für mich ein bisschen zu dick aufgetragen, aber trotzdem empfinde ich dieses Buch als absolutes Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

wie es damals war

München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.
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München 1972 ist ein Buch, dass die Geschehnisse der damaligen Olympiade hier in Deutschland gut wiedergeben.Dass viele von diesem Ereignis nicht all zu viel wissen, mag damit zusammenhängen, dass sich ...

München 1972 ist ein Buch, dass die Geschehnisse der damaligen Olympiade hier in Deutschland gut wiedergeben.Dass viele von diesem Ereignis nicht all zu viel wissen, mag damit zusammenhängen, dass sich die Sicherheitsleute, die Polizei und auch die Politiker damals nicht mit Ruhm bekleckert haben. Schon im Vorfeld wurde ein Polizeipsychologe hinzugezogen, der verschiedene Szenarien durchspielte und auch die Möglichkeiten diesen vorzubeugen. Doch mit der Arroganz, die uns Deutschen ja so oft eigen ist, wollte man von so etwas nichts wissen und den Spielen nicht die Leichtigkeit nehmen und nahm dafür in Kauf, dass gerade die Israelische Mannschaft, Opfer dieser Ignoranz wurde.

Dies Buch erklärt auf sehr anschauliche Weise die Ereignisse der damaligen Zeit aus der Sicht verschiedener Personen.Es wird spannend und flüssig erzählt und zeigt eine gute Recherche seitens der Autorin.

Nebenbei wird noch die Geschichte von Angelika, einer DDR Sportlerin erzählt, die im Bogenschiessen ihren Wettkampf bestreitet und während der Spiele den israelischen RingerRoman kennenlernt. Ihre Geschichte zeigt, wie streng DDR Sportler kontrolliert wurden, um nur nicht die Vorteile der westlichen Welt kennen zu lernen oder sogar diese Zeit zur Flucht zu nutzen.

Alles in allem ein informatives Buch dieses Ereignisses, warum man den Nebenschauplatz mit Angelika aufgemacht hat, hat sich mir allerdings nicht ganz erschlossen, hat mich aber auch nicht arg gestört.

Die Protagonisten Angelika und Roman waren mir schon sympathisch, aber auch Manfred der Polizist und Robert der Reporter wurden gut beschrieben.

Der Schreibstil war flüssig, so dass man das Buch gut lesen konnte.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

eine Familienfeier mit Folgen

Adas Fest
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„Adas Fest“ ist ein Familienroman, der erzählt, wie Verschwiegenes irgendwann an die Oberfläche drängt und einer riesigen Welle gleich, alles durcheinander wirbelt.

Ada will ein letztes Mal ein großes ...

„Adas Fest“ ist ein Familienroman, der erzählt, wie Verschwiegenes irgendwann an die Oberfläche drängt und einer riesigen Welle gleich, alles durcheinander wirbelt.

Ada will ein letztes Mal ein großes Fest feiern mit Freunden und Familie und zwar in Südfrankreich in ihrem Haus, in dem sie so lange mit ihrer Familie gelebt hat und in dem so viele Dinge geschehen sind.Ihr Mann, ein erfolgreicher Maler,ist gestorben und auch von ihrem Haus muss sie Abschied nehmen, denn der Klimawandel bedroht die Küste und es besteht die Gefahr, dass ihr Haus den Wellen zum Opfer fällt.
Als ihre Töchter verfrüht eintreffen, ist es Zeit für die Wahrheit und diese hat es in sich.

Katrin Burseg ist eine gute Erzählerin. Es macht einfach Spaß ihren Geschichten zu folgen und so ging es mir auch mit diesem Buch.Die Figuren wuchsen mir ans Herz im Laufe der Geschichte, obwohl mir nicht alle von Anfang an sympathisch waren.Das Geheimnis offenbart sich nach und nach, was die Spannung aufrecht erhält, obwohl man es am Ende schon ahnt.Die Atmosphäre Südfrankreichs tut sein übriges und so war das Buch ein schönes Leseerlebnis.Der letzte Stern fehlt, weil mir das Ende schon ein bisschen in die Länge gezogen schien, als wenn man die Seiten füllen wollte

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Veröffentlicht am 28.06.2023

gut, aber mit Längen

UNTEN
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„Unten“von Rebekka Moser war ein Thriller auf den ich sehr gespannt war und auf den ich mich gefreut habe. Die wirklich gute Rezensionen haben dazu geführt, dass ich es anderen ungelesenen Büchern vorgezogen ...

„Unten“von Rebekka Moser war ein Thriller auf den ich sehr gespannt war und auf den ich mich gefreut habe. Die wirklich gute Rezensionen haben dazu geführt, dass ich es anderen ungelesenen Büchern vorgezogen habe, doch ich muss sagen, dass es mich ein bisschen enttäuscht hat.

Der Fall an sich ist spannend, obwohl nicht neu von der Thematik. Es verschwinden immer wieder Frauen, aktuell die Frau eines türkischen Botschafters. Kommissar Heinzle, gerade zurück im Dienst nach dem Krebstod seiner Frau, ist immer noch angeschlagen. Konfrontiert mit diesem Fall, begibt er sich an die Aufklärung , nicht wissend, welcher Sumpf ihn erwartet.

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch gut, der Fall war, wie ich oben schon erwähnte nichts Neues. Es verschwinden Frauen und man weiß nicht wer dahintersteckt. Das es sich um einen Serientäter handelt, stellt sich auch erst später raus. Was anders ist, ist, dass die Tat und auch einige andere Ereignisse im Buch einen rassistischen Hintergrund haben, was natürlich nicht aktueller sein kann.Auch Rechtsradikalismus spielt eine Rolle. Der Populismus und Nationalismus werden wieder gesellschaftsfähig und man fragt sich an mancher Stelle im Buch, wie weit es mit der eigenen Einstellung bestellt ist, wann fängt Rassismus an und welche Vorurteile hat man selbst.Das war ein Aspekt im Buch, den ich sehr gut fand. Was ich weniger gut fand, waren die Längen, die in dem Buch vorkamen und die meinen Lesegenuss geschmälert haben. Die ausschweifenden Beschreibungen und Selbstgespräche des Täters, seine Motivation zum Töten, die ich nicht nachvollziehen konnte, was wahrscheinlich auch nicht verwunderlich ist, entspringen sie doch einem kranken Hirn.Aber auch manch andere Länge, die sich mit den Querelen innerhalb des Polizeiapparates befasste , störte mich. Zum Schluss nimmt das Buch noch mal richtig Fahrt auf, was mich dann wieder versöhnt hat.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

wie die Natur bei der Gesundung hilft

Apfeltage
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Als ich das Buch „Apfeltage „ begann, hatte ich mich auf eine leichte, unterhaltsame Geschichte eingestellt und bekam doch so viel mehr.

Amande verliert bei einem Verkehrsunfall ihren Mann, er wollte ...

Als ich das Buch „Apfeltage „ begann, hatte ich mich auf eine leichte, unterhaltsame Geschichte eingestellt und bekam doch so viel mehr.

Amande verliert bei einem Verkehrsunfall ihren Mann, er wollte nur kurz einen Schlüssel abgeben und kommt nicht wieder. Amande, im siebten Monat schwanger , ist so traumatisiert, dass bei ihr vorzeitige Wehen auftreten und sie auch noch ihre Tochter verliert.
Sie beschließt sich von der Welt zurückzuziehen und vergräbt sich in einem abgelegenen Haus in der Auvergne.Sie schließt die Fensterläden, isst nur das Nötigste und verschläft , dank Schlaftabletten die Tage, nachdem sie lange Zeit nicht schlafen konnte. Sie blockt jegliche Kontakte ab, bis sie die Gartenkalender der Vorbesitzerin findet, die nach dem Tod ihres Mannes einen Apfelbaum pflanzte und einen Garten anlegte. Anhand von Rezepten und Anweisungen für Pflanzzeit und Gartenpflege, fängt auch Amande an ihre ersten Schritte hin zur Gesundung zu gehen. Sie erlebt das Leben mit und von der Natur als inspirierend und merkt, wie es ihr von Tag zu Tag besser geht und sie wieder langsame Schritte zurück ins Leben geht.

Die Schilderungen in diesem Buch fand ich wirklich sehr berührend. Die Phasen der Trauer wurden wirklich gut beschrieben und der langsame Prozess der Gesundung war treffend geschildert. Für mich war es dadurch nicht nur ein Buch, dass Trauer beschreibt, denn auch die gehört zu unserem Leben dazu, sondern es hat auch viel Hoffnung ausgestrahlt und hatte auch gewisse spirituelle Aspekte, die während einer Trauerverarbeitung durchaus hilfreich sein können.

Auch wurde diese Geschichte für mich sehr realistisch beschrieben, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken.

Für mich, trotz des traurigen Themas ein sehr gelungenes Buch.

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