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Veröffentlicht am 16.08.2024

weder Fisch noch Fleisch

Weißglut
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Beim Lesen des Buches " Weißglut" habe ich mich immer gefragt, was will der Autor?Will er eine Kommödie schreiben oder einen Krimi?Leider habe ich bis zum Schluss keine befriedigende Antwort bekommen. ...

Beim Lesen des Buches " Weißglut" habe ich mich immer gefragt, was will der Autor?Will er eine Kommödie schreiben oder einen Krimi?Leider habe ich bis zum Schluss keine befriedigende Antwort bekommen.

Die Protagonistin Sarah flieht aus München nach Finnlad. Welch ein Gegensatz, hier in Finnland viel Natur, die den Kampf gegen die Highheels gewinnt, zuhause in München Schikeria.
Aber damit nicht genur, dass Sarah den falschen Ort ansteuert, findet sie auf ihrem Weg sogar noch eine männliche Leiche, von der die Polizei annimmt, dass es nicht nur Sarahs Geliebter war, sondern , dass sie ihn auch um die Ecke gebracht hat.

Aber was kann man von der finischen Polizei auch erwarten. Sarah muss sich selbst darum kümmern den Mörder zu finden.

Leider war das Buch weder Fisch noch Fleisch. Für einen Krimi war zu wenig Spannung da und für eine Komödie zu wenig Humor. That`s is. Schade ; vielleicht das nächte Mal.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

spannend, obwohl nicht immer stringent

Signum
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" Refugium" konnte mich begeistern und so war es für mich klar, ich lese auch den Nachfolgeband, weil ich vor allem wissen will, wie es mit Kim und Julia weitergeht und es geht interessant und spannend ...

" Refugium" konnte mich begeistern und so war es für mich klar, ich lese auch den Nachfolgeband, weil ich vor allem wissen will, wie es mit Kim und Julia weitergeht und es geht interessant und spannend weiter mit den beiden.

Auch wenn es schon ein Jahr her ist, dass ich " Refugium " gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten wieder einzusteigen, da Julia und Kim wieder gut eingeführt wurden. Auch die Erinnerung an die anderen Personen kam wieder, vor allem auch Astrid, die hier auch wieder eine Rolle spielt.

Das Buch ist schon an einigen Stellen sehr grausam, da Missbrauch und Folter eine Rolle spielen. Auch Rechtsextremismus ist ein Thema,Julia recherchiert hier für ein Buch, also ein Thema auf der Höhe der Zeit.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass kein roter Faden vorhanden war, weil alles etwas durcheinandergeriet, doch im Gesamteindruck konnte mich das Buch begeistern, auch weil viele Überraschungen in das Geschehen gebracht wurden. Vor allem die Weiterentwicklung von Julia und Kim war spannend und so kann man den Thriller als spannend, unterhaltsam, aber eben auch als grausam bezeichnen, was für Personen , die das Thema Missbrauch triggern könnte ,nicht von Vorteil wäre.

Alles in allem ein guter zweiter Teil mit ein paar Längen.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

sehr aktuell vom Schreibstil, aber etwas sperrig im Schreibstil

Das Lied des Propheten
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Aktueller könnte ein Roman nicht sein als „Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch.
Obwohl eine Dystopie ist er doch sehr nahe dran an allem, was uns im Moment Sorge, wenn nicht sogar Angst macht, der Vormarsch ...

Aktueller könnte ein Roman nicht sein als „Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch.
Obwohl eine Dystopie ist er doch sehr nahe dran an allem, was uns im Moment Sorge, wenn nicht sogar Angst macht, der Vormarsch der rechten Parteien weltweit.

Paul Lynch greift dieses Thema in seinem Buch auf und zeichnet ein Land, in diesem Falle Irland,wo eine rechte Partei an die Macht kommt. Anhand einer Familie werden die Veränderungen, die damit einhergehen beschrieben.
Eilish Mann wird von heute auf morgen, ohne Vorwarnung verhaftet und an einen unbekannten Ort verbracht.
Eilish versucht ihre Kinder und ihren dementen Vater vor dieser Gefahr zu schützen.

Dieses Buch erzählt wirklich ein erschreckendes Szenario. Hier wird aufgezeigt, wie schnell ein demokratisches System ausgehebelt werden kann. Werte, die man für selbstverständlich hielt werden abgeschafft, Angst und Schrecken verbreitet, die fast in eine Handlungsunfähigkeit mündet.

Ein Thema das wichtig ist und eine breite Masse erreichen sollte, was wahrscheinlich nicht der Fall ist, da Leute , die dies lesen sollten ,wahrscheinlich eher nicht zu solchen Büchern greifen.

Einzig mit dem Schreibstil hatte ich meine Probleme. Als etwas sperrig und mühsam habe ich ihn empfunden.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

ein Buch das sicherlich viele Frauen anspricht

Ava liebt noch
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AVA ist 43, Mutter dreier Kinder und verheiratet mit einem vielbeschäftigten Juristen. AVA selbst ist Lektorin, übt aber seit der Geburt der Kinder diesen Beruf nicht mehr aus. Sie übernimmt die Carearbeit ...

AVA ist 43, Mutter dreier Kinder und verheiratet mit einem vielbeschäftigten Juristen. AVA selbst ist Lektorin, übt aber seit der Geburt der Kinder diesen Beruf nicht mehr aus. Sie übernimmt die Carearbeit der Familie, kümmert sich um Kinder, Schwiegereltern, Haus , Garten usw und das in den Augen ihres Mannes mit einer Selbstverständlichkeit, die ihm die Möglichkeit gibt Karriere zu machen. Doch AVA ist nicht glücklich. Sie liebt ihre Kinder, verliert sich dabei aber immer mehr selbst und möchte am liebsten ihre Sachen packen und alles hinter sich lassen.
Im Supermarkt sieht sie beim Einkaufen Kieran, einen 26 jährigen Studenten, der ihre innersten Instinkte anspricht, die einer Frau, die sie neben der Mutterschaft und Ehe ja auch noch hat, obwohl sie ihr abhanden gekommen zu sein scheinen.
Sie beginnt eine Affäre mit Kieran und spürt endlich, dass sie auch noch Frau ist, ein Wesen abseits von Pubertätsproblemen,Zickereien, Schulproblemen, Putzfrau, Krankenschwester, Köchin, Seelentrösterin etc.
hat sie ein Anrecht darauf ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen zu sein als Ehefrau und Mutter dreier Kinder?
AVA kann endlich wieder durchatmen, Anspruchsvolle Gespräche führen, ihre Libido ausleben und sich einfach nur spüren. Dass sie sich dabei verliebt, war eigentlich nicht geplant.

Was für ein Debütroman. Ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen, gemerkt, dass er das anspricht, was viele Frauen bewegt und vielleicht sogar dazu bringt, sich gegen Familie zu entscheiden.
Sicherlich wird dieses Thema polarisieren. Manche werden sagen, wie kann sie nur, sie hat sich für Familie entschieden, führt ein previlegiertes Leben und kann doch nicht einfach ihren Egoismus in den Vordergrund stellen, nur weil es ihr gerade in den Kopf kommt. Aber ist es wirklich selbstverständlich, dass der Mann Karriere macht und die Frau ihr Leben aufgibt und nur noch für die Familie da ist, kann das gut gehen? Ja und Nein, je nachdem, was für ein Typ man ist und was man vom Frausein erwartet.
Obwohl ich schon im Rentenalter bin, konnte ich AVA gut verstehen und ich habe mich gefreut, dass die Beziehung zu Kieran ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt hat und sie sich selbst wiedergefunden hat, als Frau und als Mensch.
Die Autorin hat meiner Meinung nach mit dieser Geschichte einen Nerv getroffen, der sicherlich viele Frauen und Mütter anspricht. Die Partnerwahl, wenn man Familie gründen will ist sicherlich wichtig, wenn man Wert darauf legt selbst Frau zu bleiben und nicht zum Muttertier zu mutieren, die 24 Stunden verfügbar sein muss, ohne eigene Bedürfnisse zu haben und Anerkennung zu erfahren.
Nebenbei ist es eine meiner Meinung nach wunderschöne Liebesgeschichte, die unbedingt gelesen werden sollte.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

für mich der Abschluss einer sehr überzeugenden Trilogie

Vielleicht können wir glücklich sein
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„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat ...

„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat mittlerweile 4Kinder und Georg, „Täwe“ ist im Krieg. Ihre Stelle als Leiterin des Kinderheimes hat sie aufgegeben, gibt aber immer noch vor,sich mit dem Regime arrangiert zu haben. Klara versucht ihren Alltag zu meistern, sofern das unter den Umständen möglich ist. Mit ihren Gedanken ist sie oft bei Tolla, die sie in gutem Willen, dass es ihr dann besser geht, mit der Kinderlandverschickung nach England verschickt hat. Der Zug ist aber nicht in England angekommen, sondern in Theresienstadt. Klara macht sich Vorwürfe, vor allem als Täwe ihr berichtet, dass Tolla eine der Menschen war, die er auf dem „Todesmarsch“von Ausschwitz gesehen hat.Lebt Tolla noch? Schon seit langem bleiben ihre Briefe unbeantwortet. War es falsch Tolla wegzugeben?

In der Gegenwart ist Isabell, die Enkelin von Klara diejenige , die zusammen mit ihrer Mutter das Haus ihrer Großmutter nach ihrem Tod ausräumt und dabei die Kassetten ihrer Großmutter gefunden hat, auf denen sie ihre Geschichte und die von Tolla, einem jüdischen Mädchen, die sie als ihre Tochter ausgegeben hat, erzählt. Isabell will Klaras Lebensgeschichte als Buch herausbringen und beschäftigt sich ausgiebig mit Klaras Geschichte. Klara, die Großmutter, die immer etwas harsch und streng mit ihr war und die ihrer Ansicht nach mehr gegen das NS Regime hätte vorgehen sollen,mehr Widerstand hätte leisten können und nicht wie Klara, sich arrangieren .

Gerade hier im letzten Band der Trilogie wird noch mal der Unterschied des Denkens innerhalb der Generationen klar. Wer hat sich schuldig gemacht?Hätte man mehr wissen können und dementsprechend handeln?Hätte man Tolla retten können?

Ich kann mich daran erinnern, dass auch ich viele dieser Fragen meinen Eltern gestellt habe. „Warum habt ihr nicht mehr Widerstand geleistet, ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr nichts gewusst habt.“
Es ist immer leicht aus einer Komfortzone heraus Vorwürfe zu machen, aber gerade dieses Buch zeigt auf, wie schwierig es war, durch diese Zeiten zu kommen. Nicht jeder war geeignet und mutig genug in den Widerstand zu gehen, viele haben im Kleinen Widerstand geleistet, wie Klara mit Tolla. Hätte sie das Leben ihrer vier Kinder auf‘s Spiel setzen sollen.?Ich denke auch, dass die Menschen zu der Zeit Verdrängung als Mittel der Wahl angewandt haben, um nicht verrückt zu werden. Wenn sie alles an sich herangelassen hätten, hätte sie die Zeit nicht überlebt. An Klara sieht man, wieviel Kraft es sie gekostet hat, für ihre Kinder stark zu bleiben und ihnen eine einigermaßen „schöne „Kindheit zu bieten in all dem Elend und der Gewalt und gleichzeitig nach außen den Schein aufrecht zu erhalten regimetreu zu sein. Was wäre die Alternative gewesen, was hätten wir gemacht mit 4 Kindern?

Ich finde es ist der Autorin gut gelungen diesen Zwiespalt darzustellen, die Schuld, die Klara immer in sich trug Tolla gegenüber, die sie in ihrem Innern verschließen musste, um nicht verrückt zu werden.
Wer sind wir und woher nehmen wir die Arroganz hier Vorwürfe zu formulieren, wo wir uns nicht im Ansatz vorstellen können, was diese Menschen durchgemacht haben.

Wir leben in einer Demokratie,in der wir ohne Angst vor Strafe unsere Meinung äußern dürfen.Wir haben nur durch Berichte aus den Medien eine Vorstellung davon, was in Autokratien passiert und mir reicht schon die Vorstellung, um Verständnis und vor allem Respekt vor Menschen zu haben, die einfach nur versuchen zu überleben.

Bücher wie diese sind wichtig, um daran zu erinner, welches Unrecht geschehen ist und vor allem, wie gut es uns heute geht. Kämpfen wir dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.

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