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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2024

Beeindruckende Person, das Buch hat jedoch noch Luft nach oben

Unwritten
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Mir ist die Autorin seit einigen Jahren bekannt durch Insta, und ich muss sagen, sie gehört zu den wenigen Influencern die mir symphatisch sind. Sie hat eine erfrischende, bodenständige und anpackende ...

Mir ist die Autorin seit einigen Jahren bekannt durch Insta, und ich muss sagen, sie gehört zu den wenigen Influencern die mir symphatisch sind. Sie hat eine erfrischende, bodenständige und anpackende Art. Dies bringt sie in ihrem Account für mich zumindest rüber. Ich kaufe z. B. sehr gerne ihr Parfum.

Doch wie begann ihre Karriere, genau vor 10 Jahren und Karo nahm mich beim Lesen mit wie alles begann. Der Schreibstil ist recht einfach zu lesen und nachvollziehbar. Man hat das Gefühl den Karriereweg mitzugehen und erhält Einblicke in diese Welt. Jedoch fehlt es mir sehr an Tiefe, ich kann es schlecht in Wort fassen. Aber sobald es in einem Kapitel etwas interessanter wurde, kamen (für mich Lückenfüller) Sätze die von Elan und Power; Teamgeist etc. die sich zu oft wiederholten und inhaltlich dann irgendwie austauschbar waren. Ich finde Karo Kauer ist eine Person, die sehr viel erreicht hat, aber irgendwie ist der Bogen von Insta zum geschriebenen Wort nicht ganz perfekt gelungen

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Ganz gelungen

James Bond: Mit der Absicht zu töten
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Nachdem er in Trigger Mortis – Der Finger Gottes von James Bonds ersten Auftrag als 007 erzählte und danach den Roman Ewig und ein Tag in der Mitte der Karriere des Geheimagenten ansiedelte, vollendet ...

Nachdem er in Trigger Mortis – Der Finger Gottes von James Bonds ersten Auftrag als 007 erzählte und danach den Roman Ewig und ein Tag in der Mitte der Karriere des Geheimagenten ansiedelte, vollendet Horowitz jetzt seine Trilogie. Im Gegensatz zu fast allen anderen nicht von Ian Fleming geschriebenen 007-Büchern wird auch in Mit der Absicht zu töten keine in der Gegenwart angesiedelte Geschichte erzählt, die sich zudem auch noch darum bemüht, die Gigantomanie der 007-Kinofilme zu übertreffen. Anthony Horowitz, der bereits Bücher mit Sherlock Holmes schrieb, lässt seine Geschichte 1964 spielen, also in jenem Jahr in dem Ian Fleming starb und nicht mehr erlebte, wie sein letzter Roman Der Mann im dem goldenen Colt veröffentlicht wurde.

Fleming erzählt in diesem Buch nicht nur davon, wie James Bond versuchte, jenen gefährlichsten Hitman Francisco “Pistol“ Scaramanga zu töten, den Christopher Lee in der Verfilmung spielte. Am Anfang des Romans geht es darum, dass der KGB dem gefangen genommenen 007 das Gehirn gewaschen hat und nach London zurückschickt, damit dieser seinen Chef M tötet. Doch der Anschlag misslingt und nach einer intensiven Elektroschock-Behandlung ist Bond fast wieder der Alte und darf daher den Mann mit dem goldenen Colt jagen. Hier knüpft Anthony Horowitz an und lässt seinen Roman mit einem Begräbnis von M beginnen.

Die Beerdigung wurde in der Hoffnung fingiert, dass jene Russen, die Bond einst umdrehen wollten, den angeblichen Mörder aus der Haft befreien, um ihn für ihre Zwecke einzusetzen. Der Plan klappt, und 007 landet erst in Sankt Petersburg und dann in Moskau. Nach einigen perversen Tests wird er mit einem Mordauftrag nach Ostberlin geschickt. Horowitz gelingt auch diesmal eine spannende Geschichte, die genau wie Flemings Romane dadurch fasziniert, dass die Schauplätze, aber auch die Speisen und Getränke, detailliert beschieben werden. Natürlich gibt es auch eine bittersüße Love Story, sowie ein großartiges Finale. Dieses ist als letzter Einsatz von James Bond sehr viel überzeugender als Daniel Craigs Schwanengesang in Keine Zeit zu sterben.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Wundervoll hörenswert

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Leipzig 1933, Jakob Steinfeld ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, als ihn eine junge Frau bittet ihr Buch zu binden. Kurz darauf verschwindet sie.

Jakobs Sohn Robert ist am Anfang der siebziger ...

Leipzig 1933, Jakob Steinfeld ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, als ihn eine junge Frau bittet ihr Buch zu binden. Kurz darauf verschwindet sie.

Jakobs Sohn Robert ist am Anfang der siebziger Jahre Buchhändler, der auch private Büchereien auflöst. Als ihn seine Kollegin Marie um Hilfe bittet, die private Bücherei von Konrad Pallandt aufzulösen, löst sie damit auch eine Suche nach den Wurzeln von Robert aus, der seine Eltern nie kennengelernt hat.

Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen. Einmal begleiten wir Jakob 1933 als er aus dem Gefängnis entlassen wird. Mit seinem Freund Grigori leitet er eine kleine Buchhandlung im Bücherviertel Leipzigs in direkter Nachbarschaft zu den Fabriken der Verlegerfamilie Pallandt. Hier beginnt die Geschichte rund um Robert und ein später verschwundenes Buch.

Die zweite Zeitebene spielt ab 1943 als der Junge Robert von einem geheimnisvollen Fremden aus der Flammenhölle eines Bombenangriffs gerettet wird. Mit ihm zieht Robert ein knappes Jahr durch das vom Krieg geplagte Deutschland, immer auf der Suche nach einem speziellen Buch.

Im Jahr 1971 begleiten wir dann Robert und Marie, die beim Auflösen der privaten Bibliothek von Konrad Pallandt einige Bücher gefunden haben, die es eigentlich nicht geben dürfte. Dabei stoßen sie auf die Geschichte von Roberts Familie und lösen das Geheimnis seiner Herkunft.

Mich hat das Buch sehr berührt. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz und man leidet mit ihnen mit. Gut gefallen hat mir die schrittweise Lösung des Geheimnisses um Roberts Herkunft, die sich peu à peu in den drei Zeitebenen zusammensetzt. Was anfangs wie einzelne Fragmente, die nichts miteinander zu tun haben wirkt, ist am Ende wie ein Puzzle zusammengesetzt und alle Lücken sind geschlossen. So ergibt sich ein Gesamtbild, in dem nicht nur Roberts Geschichte zu Ende erzählt wird, sondern auch die vieler Nebenfiguren, die immer wieder auftauchen.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir neben Jakob auch Grigori, den ich ganz wunderbar fand. Und sich nebenbei auch zu einer Überraschung entwickelt hat. Und auch Jakobs Umfeld und deren Geschichten werden ganz nebenbei mit eingeflochten.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, es hat mich wirklich sehr berührt und begeistert.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Wundervoll

Das Lachen der Pinguine
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Der Roman hat mir sehr gut gefallen, ich fand ihn unterhaltsam und berührend. Dicke Pluspunkte für Zeit- und Lokalkolorit, was die Autorin sehr gründlich recherchiert hat. Ich habe viel Interessantes über ...

Der Roman hat mir sehr gut gefallen, ich fand ihn unterhaltsam und berührend. Dicke Pluspunkte für Zeit- und Lokalkolorit, was die Autorin sehr gründlich recherchiert hat. Ich habe viel Interessantes über das Leben von Caroline Mikkelsen und die Lebensverhältnisse Skandinavien in den 1930er Jahren erfahren. Besonders die spannende Schiffsreise in die Antarktis konnte ich beim Lesen intensiv miterleben.
Caroline hat mit ihrer warmherzigen und humorvollen Art sofort mein Herz erobert. Ich mag ihre bescheidene Art und wie sie mit positiver Energie und Durchsetzungskraft ihre Träume in die Tat umsetzt. Dabei ist sie ein gutherziger Mensch, der auch viel für andere da ist. Eine inspirierende Frau!

Ich mochte auch den zweiten Handlungsstrang über die australische Journalistin Jesse sehr gerne. Sydney in den 1990ern fand ich toll getroffen, die Szenen in der Zeitungsredaktion fand ich super unterhaltsam. Ich habe zwar ein paar Kapitel gebraucht, um mit Jesse warm zu werden, aber dann habe ich sie richtig ins Herz geschlossen. In ihren schweren Momenten habe ich mit ihr mitgelitten. Und ich war so froh, wie dass sie diese schöne Entwicklung gemacht hat.
Die Begegnung zwischen Jesse und der alten Caroline war ein Gänsehautmoment für mich.
Kurz: Ich kann den Roman sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Gute Unterhaltung

Die letzte Party
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in Ufer des malerischen Sees Llyn Drych gehört zu England, das andere zu Wales. Zwischen dem walisischen Dorf Cwm Coed und den von Engländern bewohnten Luxus-Lodges am anderen Ufer scheint eher unterkühlte ...

in Ufer des malerischen Sees Llyn Drych gehört zu England, das andere zu Wales. Zwischen dem walisischen Dorf Cwm Coed und den von Engländern bewohnten Luxus-Lodges am anderen Ufer scheint eher unterkühlte Stimmung zu herrschen. Und doch sind beide Gruppen gleichermaßen verdächtig, Rhys Lloyd ermordet zu haben. Der prominente Sänger ist im walisischen Dorf aufgewachsen und hat die Ferienanlage auf der englischen Seite aus dem Boden gestampft.

Da ist es nur logisch, dass der englische Polizist Leo Brady und die ortsansässige walisische Polizistin Ffion Morgan zusammen ermitteln. Zwischen ihnen gibt es einen etwas holprigen Start, denn ihre tatsächlich erste Begegnung ist ein One Night Stand an Silvester, nach dem sie bei den Ermittlungen am nächsten Tag unter ganz anderen Umständen wieder zusammentreffen. Erfreulicherweise wird das nicht zu einem verkrampften Dauerthema, sondern die beiden harmonieren gut, die Wellenlänge zwischen ihnen stimmt. Und doch merkt Leo deutlich, dass auch Ffion einiges zu verbergen hat.

Einen Großteil der Erzählung macht die Interaktion zwischen den Bewohnern von The Shore und Cwm Coed und innerhalb der beiden Gruppen aus. Man lernt haufenweise Leute kennen, die ich bis zum Ende hin auch immer noch mal verwechselte, weil es wirklich viele sind. Zudem werden immer mehr Verflechtungen aufgedeckt, die in der Vergangenheit wichtig waren oder aktuell existieren. Und je mehr man erfährt, desto mehr Menschen haben ein Motiv, Rhys um die Ecke zu bringen.

Die Reibereien zwischen Engländern und Walisern sind regelmäßig präsent, genauso wie die schöne Landschaft und walisische Worte und Namen, was eine ganz spezielle Atmosphäre schafft.

Ein Aspekt sind die Ermittlungen Leos und Ffions, doch eher noch wichtiger sind die zeitlichen Rückblicke, die Affären, Feindschaften, Betrug und noch viele andere Dinge aufdecken. Diese nicht ganz alltägliche Art des Erzählens hat mir gut gefallen, auch wenn es gerne auch drei oder fünf Handlungsstränge weniger hätten sein können. So werden es immer mehr Verdächtige statt dass sie nach und nach wegfallen und ich war bis zum Schluss ahnungslos, auch weil uns die Informationen in kleinen Häppchen über längere Zeit verabreicht werden. In diesem Fall wäre weniger tatsächlich mehr gewesen, was die Absichten und Motive angeht und was die Anzahl der Mitwirkenden betrifft. Leideer hat das das Tempo auch etwas ausgebremst und den Focus auf das Zwischenmenschliche konzentriert.

Am Ende passt die Auflösung zur Art des Buches und trotz der etwas überwältigenden Dichte und Summe hat mich “Die letzte Party” auf eine etwas ruhigere Art gut unterhalten.

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