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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2023

Weihnachtsgspräche

Alle Jahre wieder
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David Wagner hat in seinem kleinen Büchlein ein Telefonat zwischen einem Vater und seiner Tochter festgehalten, in dem es sich vordergründig und vom Vater immer wieder angesprochen um eben jenen Besuch ...

David Wagner hat in seinem kleinen Büchlein ein Telefonat zwischen einem Vater und seiner Tochter festgehalten, in dem es sich vordergründig und vom Vater immer wieder angesprochen um eben jenen Besuch an den Feiertagen dreht. Hintergründig wird allerdings noch so vieles andere zur Sprache gebracht, wenn sich der Vater zum Beispiel an die Rituale seiner Kindheit erinnert. Mir hat das 110 Seiten umfassende Buch gut gefallen. Der Titel und auch das Cover (Weihnachtsbaum, Smartphone und Telefonhörer) verraten, dass es um Weihnachten geht. Es ist jedoch keine klassische Weihnachtsgeschichte. Das Gespräch ist flüssig und authentisch. Insgesamt aber ein interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Toller 1. Band

Das Sams 11. Das Sams und die große Weihnachtssuche
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Es ist der mittlerweile 11. Band rund um das Sams, Herrn Taschenbier, Frau Rotkohl und die Welt der Samse.
Dass man vielleicht einige „Vorkenntnisse“ haben sollte, sei auch erwähnt, aber der Autor stellt ...

Es ist der mittlerweile 11. Band rund um das Sams, Herrn Taschenbier, Frau Rotkohl und die Welt der Samse.
Dass man vielleicht einige „Vorkenntnisse“ haben sollte, sei auch erwähnt, aber der Autor stellt dem Buch einige Seiten an den Anfang, die zumindest die Grundlagen der Sams-Welt erklären. Grundsätzlich kann die Geschichte eigenständig gelesen werden, jedoch sollte man das Prinzip mit den Wunschpunkten kennen, um keine Verständnisprobleme zu bekommen. Und dann ist man auch schon ganz schnell drin im aktuellen Sams-Leben, bei Sams‘ Papa Taschenbier und der Nachbarin Frau Rotkohl. Weihnachtsfeier und Drumherum lesen sich lustig und die immer wieder eingefügten Reime sind meist auch niedlich. Insgesamt ist „Das Sams und die große Weihnachtssuche“ eine schöne, samsige Weihnachtsgeschichte, die nicht nur junge Lesende mögen werden.


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Veröffentlicht am 16.01.2023

Düster und spannend

Wehrlos
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Mareike, genannt Mieke, und ihre Tochter Nele sind auf dem Spielplatz. Nur kurz wurde Mieke von einer anderen Mutter abgelenkt und als sie sich zu ihrer Tochter umsieht, sieht sie in der Ferne, wie ein ...

Mareike, genannt Mieke, und ihre Tochter Nele sind auf dem Spielplatz. Nur kurz wurde Mieke von einer anderen Mutter abgelenkt und als sie sich zu ihrer Tochter umsieht, sieht sie in der Ferne, wie ein Mädchen die Vierjährige zu einem dunklen Auto bringt. Der Alptraum einer Mutter wird wahr und Nele wird entführt.
Zehn Minuten später ist die Polizei vor Ort, doch die kleine Nele bleibt verschwunden. Der/die Täter agieren blitzschnell und Nele soll nicht das einzig entführte Kind bleiben.
Mieke begibt sich selbst auf die Suche nach ihrer Tochter und gerät dabei in Lebensgefahr. Das Buch ist sehr klar strukturiert durch überwiegend kurze Kapitel, die mit Angabe des jeweiligen Tages, der Uhrzeit und dem Handlungsort versehen sind. Diese Kapitel sind wechselweise aus Sicht unterschiedlicher Personen geschrieben. So tauchen wir ein in die Gedankenwelt von Neles Mutter, Nele, verschiedenen Nachbarn, der Polizei, aber auch in die der an der Entführung beteiligten Personen. Und nach und nach erfahren wir immer mehr über die Hintergründe der Entführung.
Ein unglaublich spannender Thriller, der mich bis kurz vor Schluss gefesselt hat. Das Thema Sichtbarkeit in den sozialen Medien hat mich nachdenklich gestimmt und wird vielleicht den ein oder anderen dazu motivieren, den eigenen Umgang damit zu überprüfen. Trotz des für mich etwas enttäuschenden Endes, empfehle ich dieses Buch nur zu gern weiter.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Ich bin begeistert

Ensel & Krete
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Ensel und Krete erleben von dem Moment an in dem sie sich im Wald verlaufen nur noch Abenteuer. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Geschöpfe wie zum Beispiel einen Laubwolf und die unsterblichen Sternenstauner ...

Ensel und Krete erleben von dem Moment an in dem sie sich im Wald verlaufen nur noch Abenteuer. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Geschöpfe wie zum Beispiel einen Laubwolf und die unsterblichen Sternenstauner und geraten in die unmöglichsten Situationen. "Zum Glück" erlöst der Erzähler Hildegunst von Mythenmetz die Leser ab und zu an den spannendsten Stellen durch seine neueste stilistische Erfindung, die "Mythenmetzsche Abschweifung", in welcher er den Lesern seinen Schreibtisch näher erläutert, über seinen ärgsten Feind herzieht und eben alles erzählt was ihm gerade so durch den Kopf geht, sprich: er schweift ab.
Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten.Der Titel von Walter Moers' Buch lässt schnell eine Verbindung zu einen Bekannten Märchen erahnen und es lässt sich nicht abstreiten dass das Grundmotiv Ähnlichkeiten aufweist. Aber Walter Moers wäre nicht Walter Moers wenn er dem Ganzen nicht seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken könnte.
Und so folgen wir Ensel und Krete in eine Welt, die voller Wunder und Absonderheiten ist und hier und dort auch gerne allen Naturgesetzen trotzt.
Fhernhachen, Laubwölfe, Sternenstauner, Buntbären und vieles mehr bevölkert diese Welt und manchmal geben auch Pflanzen ihren Kommentar zu den Ereignissen ab.
Und auch alte Bekannte kann man treffen.
Und natürlich darf man den Zamonischen Autoren Hildegunst von Mythenmetz nicht vergessen, der sich auf seine ganz eigene Art und Weise in die Geschichte einbringt.
Wieder ein herrlicher Lesespaß.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Spannend bis zum Schluß

Eine Billion Dollar
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Für John Fontanelli, abgebrannter Pizzakurier in New York, wird dieses Gedankenspiel von einem Tag auf den anderen verstörende Wirklichkeit, denn er macht aus heiterem Himmel eine sagenhafte Erbschaft ...

Für John Fontanelli, abgebrannter Pizzakurier in New York, wird dieses Gedankenspiel von einem Tag auf den anderen verstörende Wirklichkeit, denn er macht aus heiterem Himmel eine sagenhafte Erbschaft von "einer Billion Dollar". Doch hat man tatsächlich weniger Sorgen wenn man so viel Geld hat, dass man damit Einfluss auf die ganze Welt nehmen kann? Oder macht man sich umso mehr Sorgen wenn man sieht was Geld alles bewirken kann (und was nicht)?

Die Geschichte hält denke ich für beinahe jeden Geschmack ein paar Prisen seiner liebsten Zutat bereit. Zum einen ist es ein Wirtschafts- und Politik-Thriller (wobei Thriller nicht ganz treffend ist), zum anderen eine Art Millieustudie in der auch ein wenig Seifenoper und große Gefühle nicht fehlen. Letzten Endes ist es eine Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage der Menschheit und der Frage ob und wie es für sie weiter geht.

Andreas Eschbach leuchtet in viele dunkle Ecken und zeigt Zusammenhänge auf, die den wenigsten Menschen bekannt sein dürften, die sich nicht mit der Materie beschäftigen. Dabei geht er gerade so weit ins Detail dass der Laie die Grundaussagen versteht aber nicht gelangweilt wird. So wie auch der Protagonist, beginnt der Leser mehr und mehr zu verstehen, wie das Recht auf Leben und Überleben in unserer globalisierten Welt verteilt wird und wo man ansetzen kann um diese Verteilung gerechter zu machen. Über den Lösungsansatz den Eschbach am Ende des Buches aufzeigt lässt sich streiten, aber wenn es das ist was die Leser nach dem Verzehr des Buches tun, hat es denke ich seinen Zweck erfüllt. Alles in allem ein spannendes Gedankenexperiment und ein wirklich lesenswerter, packender Roman, den ich trotz ~800 Seiten Umfang innerhalb weniger Tage durchgelesen habe.

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