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Veröffentlicht am 04.11.2023

Einfach Hygge

Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer
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Julia Rogasch ist es erneut gelungen einen tollen Wohlfühlroman zu kreieren, welcher es schafft, dass einem auch in den kühlen Wintermonaten warm um Herz wird.

Besonders finde ich auch immer wieder, dass ...

Julia Rogasch ist es erneut gelungen einen tollen Wohlfühlroman zu kreieren, welcher es schafft, dass einem auch in den kühlen Wintermonaten warm um Herz wird.

Besonders finde ich auch immer wieder, dass die Honigmilch in Julias Büchern immer eine kleine Rolle spielt. Das bringt mich jedes Mal wieder zum Schmunzeln und zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Bücher. Das Cover ist wunderschön, das ganze Taschenbuch glitzert und funkelt.
Auch bei den doch noch recht sommerlichen Temperaturen war mir nach einer Wintergeschichte.
Wen man von einer Geschichte behaupten kann, dass man sich wie umarmt von ihr fühlt, dann kann man es von dieser sagen. Schon nach ein paar Seiten hatte ich das Bedürfnis, mir einen Tee zu kochen und eine Kerze mit Orangenduft anzustecken. So fühlt sich "Hygge" an, ein wunderschönes dänisches Wort!
Bei den Büchern von Julia Rogasch vergesse ich beim Lesen schnell den Alltag und träume mich nach Sylt.


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Veröffentlicht am 04.11.2023

Sehr spannend und lesenswert

Wasserfallsturz
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Ich möchte diesmal vom Inhalt nicht viel preisgeben, ich kann nur eins sagen.....unbedingt Lesen.Schon beim Lesen des Prologes bekommt man gleich ein beklemmendes Gefühl. Der eindringliche Schreibstil ...

Ich möchte diesmal vom Inhalt nicht viel preisgeben, ich kann nur eins sagen.....unbedingt Lesen.Schon beim Lesen des Prologes bekommt man gleich ein beklemmendes Gefühl. Der eindringliche Schreibstil führt sofort zu einer Gänsehaut. Der österreichische Dialekt zwischendurch verleiht der Geschichte zusätzlich Authentizität. Von der ersten bis zur letzten Seite ist dieser Regionalkrimi ungewöhnlich spannend. Einmal mit diesem Krimi gestartet, ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, ihn wieder aus der Hand zu legen. Immer dann, wenn ich wissen möchte, wie es denn nun weitergeht, wechselt die Autorin in einen anderen Erzählstrang.

Die Spannung wird nach und nach aufgebaut und hält sich bis zum Schluss. Neben der Spannung und der immer zu während Frage was passiert als nächstes, erhöhen die kurzen Kapitel stets das Lesetempo.Ich hatte aufregende, fesselnde, packende und spannende Lesemomente und empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Nun bin ich schon auf den nächsten Fall von Franziska Fürst gespannt, denn dass es weitergehen wird, hat die Autorin bereits verraten. Mich hat Jennifer B. Wind auf jeden Fall begeistert, fasziniert und komplett überzeugt.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

600 Seiten voller Spannung

INFAMIUM
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Die Geschichte des Benediktiner-Novizen Ignatius und seines Begleiters, des Mönchs Bodowin, ist fesselnd erzählt. Ihre anfängliche Zweckgemeinschaft entwickelt sich im Handlungsverlauf zu einer Freundschaft ...

Die Geschichte des Benediktiner-Novizen Ignatius und seines Begleiters, des Mönchs Bodowin, ist fesselnd erzählt. Ihre anfängliche Zweckgemeinschaft entwickelt sich im Handlungsverlauf zu einer Freundschaft mit Schüler-Lehrer-Charakter, die beiden überstehen gemeinsam Verrat, Gewalt und Mord(versuche). „Infamium“ ist ein spannender und unterhaltsamer Historienroman, der durch seine Figuren und die lebendigen Schilderungen des elften Jahrhunderts lebt. Das Geschehen spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, in denen sich überraschende und stimmige Episoden wie ein eindrücklicher Ausflug in den mittelalterlichen Orient oder ein düsteres Schauermärchen finden.
Unbedingt erwähnt werden muss die ausgezeichnete Recherchearbeit des Autors, die es dem Leser / der Leserin ermöglicht, noch tiefer in das "dunkle" Mittelalter einzutauchen, ohne die Gefahr eines Abgleitens in Klischee oder Kitsch.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Sehr lesenswert

Unterleuten
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Bei diesem Werk handelt es sich um einen "Dorfroman". Er spielt in Unterleuten, einem fiktiven 200-Einwohner-Dorf, gelegen "eine Stunde von Berlin". Die darin geschilderten Ereignisse, die eine gewisse ...

Bei diesem Werk handelt es sich um einen "Dorfroman". Er spielt in Unterleuten, einem fiktiven 200-Einwohner-Dorf, gelegen "eine Stunde von Berlin". Die darin geschilderten Ereignisse, die eine gewisse Dramatik entwickeln, sind zeitlich im wesentlichen im heißen Sommer 2010 angesiedelt, mit einem Nachspann im April 2011. Für die "Ureinwohner" ist dieses Dorf "ein Gefängnis", für die Stadtflüchtlinge, die nach Unterleuten gezogen sind, ein Freiheitsversprechen, das aber enttäuscht wird. Trotz seines Umfangs von 640 Seiten lässt sich das Buch gut lesen. Mit seinen 61 Kapiteln und einem Epilog ist es in verdauliche Häppchen gegliedert. Es kommt mit weniger als 20 Hauptprotagonisten aus, darunter starke und polarisierende Charaktere. Es ist eine schöne Idee, jedes Kapitel aus der Perspektive eines Protagonisten zu erzählen, und dadurch die Erzählperspektive in jedem Kapitel wechseln zu lassen. Ein Namensverzeichnis erleichtert den Überblick, auch eine Grundstückskarte des Dorfes ist beigefügt. "Das Dorf als Dostojewski-Roman", heißt es auf Seite 415 ironisch. Das ständige Wechseln der Perspektive kann verwirren, muss es aber nicht. Die Charaktere werden dadurch in ihrer Innen- und Außensicht gezeigt, wirken mal sympathisch, mal unsympathisch. Einen "Helden", mit dem sich der Leser identifiziert, gibt es am Ende aber nicht. Die Autorin zeigt anschaulich und unaufdringlich, wie alles an allem und jeder an jedem hängt, und wie Verflechtungen und Verknüpfungen zwangsläufig dazu führen daß des einen Freud des andern Leid sein wird und zuletzt keine Gewinner sondern nur Verlierer bleiben. Keiner wird gewinnen - weil sich alle irgendwie gegenseitig bekriegen. Homo homini lupus.

Das alles spielt in dörflicher Nach-Wende-Umgebung in der Priegnitz - man hat als Leser das Gefühl, man schaut zu und ist dabei - nicht von oben in's Goldfischglas sondern auf der Dorfstraße.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Menschlich und mutig

Über Menschen
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Nach "Unterleuten" wollte ich dann auch "Übermenschen" lesen. scheint doch eine Verwandtschaft auf, die sich alsbald zeigt: Der Roman spielt auch auf dem Lande. Eine freudig erregte Berlinerin flieht vor ...

Nach "Unterleuten" wollte ich dann auch "Übermenschen" lesen. scheint doch eine Verwandtschaft auf, die sich alsbald zeigt: Der Roman spielt auch auf dem Lande. Eine freudig erregte Berlinerin flieht vor ihrem von Coronaangst geplagten Freund nach Brandenburg und fühlt sich gleich viel besser. Dann entdeckt sie direkt auf dem Nachbargrundstück den Nazi. Und der hat auch ein Kind.
Wohl wissend, dass sie nicht eingerichtet ist, kaum jemanden kennt und man im Dorf fast jeden mal braucht, schließt sie nicht uneigennützig einen Burgfrieden mit ihm. Hätte sie eine Feindschaft spüren lassen, hätte es Polizei, von denen man realiter nicht weiß, wie sie eingestellt ist und bald Gerichtsverhandlungen gegeben. Jedenfalls so läuft das in dauerhaften feindlichen Nachbarschaften auf dem Dorf ab. Das kostet Geld und sehr viel Nerven und bringt gar nichts „Unter Leuten“ war schon sehr gut, aber nach der Lektüre von „Über Menschen“ fehlt mir der sechste zu vergebende Stern.
Unglaublich mit welcher Klugheit, Empfindsamkeit, Aufmerksamkeit und Menschenliebe Juli Zeh diese Geschichte erzählt. Das ist ganz große Literatur.

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