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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Stil und wunderbar

Weihnachtshaus
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Ein kleines, eher unscheinbares Büchlein mit knapp 110 Seiten. Das Cover find ich schön schlicht und mal fernab vom klassischen Weihnachtsbuch. Sehr passend somit auch zum Inhalt. Denn die Geschichte ist ...

Ein kleines, eher unscheinbares Büchlein mit knapp 110 Seiten. Das Cover find ich schön schlicht und mal fernab vom klassischen Weihnachtsbuch. Sehr passend somit auch zum Inhalt. Denn die Geschichte ist keine klassische Weihnachtsgeschichte. Sie ist sanft, geht sehr tief und das mit wenigen, aber sehr gut gewählten Worten. Die Gefühlswelt der Protagonistin kommt dadurch sehr gut zur Geltung. Der Stil ist sehr prosaisch, also eher nüchtern, trocken und distanziert. Mich hatte es an Schullektüre erinnert, was aber nicht heißen soll, dass es schlecht ist.
Die Geschichte in kurzen Kapitel hat mich berührt, dabei kam die weihnachtliche Stimmung gut auf, auch wenn es eher um Trauer und deren Verarbeitung geht. Man kann es sicherlich in einem Rutsch durchlesen, aber ich habe nach eigentlich fast jedem Kapitel zumindest eine kurze Pause gemacht um es sacken zu lassen.
Die Protagonistin ist sehr sympathisch, genauso wie die Nebencharaktere. Die Herzlichkeit derer hat mir gut gefallen und man bekommt richtig Lust dem Café einen Besuch abzustatten.
Also eine klare Empfehlung für ein besonderes, weihnachtliches Buch.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Wundervolles Kleinod

Das Geschenk der Weisen und andere Weihnachtserzählungen
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Die bekannte weihnachtliche Kurzgeschichte in einer illustrierten Ausgabe - nettes kleines Buch.
Die Geschichte von O. Henry von den gegenseitigen Geschenken eines Paares, die durch schmerzhaften Verzicht ...

Die bekannte weihnachtliche Kurzgeschichte in einer illustrierten Ausgabe - nettes kleines Buch.
Die Geschichte von O. Henry von den gegenseitigen Geschenken eines Paares, die durch schmerzhaften Verzicht erkauft sind und die wahre Liebe so schön illustrieren, ist weithin bekannt. Sie ist nett, wenn auch immer ein bißchen in Gefahr, ins kitschige abzugleiten. Die Bilder dazu von Ulriket Möltgen sind ebenfalls nett, aber nicht außergewöhnlich.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Wundervoll

Novecento
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Novecento - eine bezaubernde Geschichte von einem Kind auf hoher See, das sich so an seine Umgebung anpasst, dass es eher landkrank als seekrank wird - und daran zugrunde geht. Barrico beschreibt in Monologform ...

Novecento - eine bezaubernde Geschichte von einem Kind auf hoher See, das sich so an seine Umgebung anpasst, dass es eher landkrank als seekrank wird - und daran zugrunde geht. Barrico beschreibt in Monologform den Werdegang vom Ozeanpianisten, einem Tastengenie, dem nicht einmal die großen Meister des Pianojazz das Wasser reichen können. Wie schon in 'Seide' lässt der Autor mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit die Geschichte von Anfang bis zum Ende fließen - obgleich man meinen könnte, der Dialog fehle bei einem alleinigen Geschichtenrzähler, ist es genau umgekehrt - durch die Erinnerung des Erzählers erstrahlt der Bericht in neuem Glanz und man könnte glauben, es wäre erst gestern gewesen, als Novecento mit seinem Klavier die Wellen bespielt. Die Handlung ist schnell erzählt und lädt doch zum immer wieder lesen ein: Ein Kind wird auf einem Schiff ausgesetzt, von einem Heizer auf einem Kreuzfahrtschiff gefunden und wächst von da an dort auf - da der neue Vater fürchtet, man nehme ihm das Kind weg, sollte man herausfinden, daß es nicht ihm gehört, lässt er es von da an auf dem Schiff und somit bekommt Novecento (ital. für 1900 - das Jahr der Geburt des Kindes) Zeit seines Lebens keinen festen Boden mehr unter seine Füße. Die Abenteuer, die darauf folgen, werden von einem Musiker, der sich für lange Zeit an Bord befindet, wiedererzählt und aus seiner Perspektive in eine packende Geschichte verwandelt. Durch die einfühlsame Erzählung und die Form des inneren Monologes auf einer Theaterbühne hat Alessandro Barrico ein Werk geschaffen, welches einem träumen lässt und zugleich zu denken gibt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Endlich wieder Moers

Der Bücherdrache
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In einem Traum begegent Hildegunst von Mythenmetz dem Buchling Hildegunst Zwei, der seine gesamten literarischen Werke studiert und auswendig lernt. Der Buchling berichtet ihm von seinem Abenteuer, wie ...

In einem Traum begegent Hildegunst von Mythenmetz dem Buchling Hildegunst Zwei, der seine gesamten literarischen Werke studiert und auswendig lernt. Der Buchling berichtet ihm von seinem Abenteuer, wie er sich einsst auf den Weg zum sagenumwobenen, im Ormsumpf hausenden Bücherdrachen macht, um ihm, dem ormgetränkten Ormakel, die Frage aller Fragen zu stellen. Dabei durchquert er die Lederne Grotte und die Katakomben - und trifft auf allerlei seltsame Geschöpfe.

Endlich gibt es eine kleine Fortsetzung der Zamonienromane. Die Geschichte um den Bücherdrachen wird mit Illustrationen von Walter Moers bildhaft unterstrichen, was wiederum die gesamte Erzählung lebendiger wirken lässt. Der Buchling Hildegunst Zwei erzählt vom ormgetränkten Bücherdrachen und wie er sich von einem ganz normalen Drachen zu einem solch legndären Wesen etnwickeln konnte.

Eine sehr schöne Geschichte wenn auch sehr kurz.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Moers ist immer lesenswert

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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Wie so viele Zamonien-Romane beschreibt auch dieser im Grunde eine Reise, in der die Hauptfigur nicht nur Abenteuer erlebt sondern auch mehr über sich selbst herausfindet und dabei an ihren Herausforderungen ...

Wie so viele Zamonien-Romane beschreibt auch dieser im Grunde eine Reise, in der die Hauptfigur nicht nur Abenteuer erlebt sondern auch mehr über sich selbst herausfindet und dabei an ihren Herausforderungen wächst. Auch sonst kommen die üblichen Elemente eines solchen Romans vor: Aufzählungen, wechselnde sich stark voneinander unterscheidende Szenerien und Landschaften, scheinbar harmlose Herausforderungen welche fast ins Verderben führen und exotische Wortschöpfungen als Garnierung.
Auffällig ist, dass die Geschichte - zumindest auf mich - einen deutlich weicheren, versöhnlicheren Eindruck macht als die vorherigen Geschichten. Elemente der Gnadenlosigkeit, Härte oder des kalten Zynismus - wie Eispins Vernichtungswille, der alles tötende Laubwolf oder gnadenlose Zirkusspiele - finden sich hier nicht wirklich. Tatsächlich braucht die Geschichte auch relativ lange, um wirklich richtig zu beginnen.
Trotzdem ist dies kein schlechtes Buch. Die beiden Hauptfiguren sind interessante Charaktere die mit eher unauffällig untypischen Kombinationen von Eigenschaften und Angewohnheiten ausgestattet sind. Die Sprache des Buches ist angenehm und flüssig und ist gibt viele sehr schöne, phantasievolle und liebevoll ausgedachte und beschriebene Passagen und Szenerien.
Dieses Buch ist kein Knaller wie "Die Stadt der träumenden Bücher" oder "Rumo" sondern eine angenehme Lektüre die zwei oder drei Tage gut unterhält und den Leser mit einem Lächeln zurücklässt. Wenn dieser denn auch bereit ist, sich darauf einzulassen.

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