"Mach dein Monster."
Ich war der Lärm, ich war die KälteVielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
In "Ich war der Lärm, ich war die Kälte" geht es um die junge Lex, die zusammen mit ihrer kleinen Schwester Iris, ihrer Mutter ...
Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
In "Ich war der Lärm, ich war die Kälte" geht es um die junge Lex, die zusammen mit ihrer kleinen Schwester Iris, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater John zusammenlebt.
Sie hat immer wieder mit ihrer Wut zu kämpfen, oft rastet sie komplett aus und zerstört alles, was ihr in die Quere kommt. Während ihr Stiefvater klare Vorstellungen davon hat, wie er Lex Verhalten begegnen möchte, ist ihre Mutter vollkommen überfordert und schwankt zwischen ihrer Zuneigung zu ihrer Tochter und dem Besänftigen ihres Verlobten John hin und her.
Lex selbst kommt im Laufe des Buches ihres eigenen Verhaltens auf die Schlichte und ist sich sicher, einen Verursacher ausgemacht zu haben: Stiefvater John als "Tyrann" der Familie.
Der Schreibstil von Jenny Downham hat mir in diesem Buch leider nicht gefallen. Sie setzt viel auf eine indirekte Wiedergabe des Geschehens. (Beispiel: "Sie fragte mich, ob ich das gesehen habe? Ob es mir gefallen habe? Ich mache einen unzufriedenen Eindurck?") Das Lesefluss war für mich dadurch sehr gestört und holprig.
Die Thematik des Buches, die ohne viel zu spoilern, auf emotionalen Missbrauch aufbaut, konnte mich überzeugen. Es wurde facettenreich dargestellt und zeigt, dass Missbrauch nicht entweder schwarz oder weiß sein muss.
Ebenfalls hat mir gefallen, wie das Thema Psychotherapie indirekt kritisiert wurde: Viel zu oft versuchen Therapeuten lediglich, die Symptome einer Krankheit zu "bearbeiten", selten wird tiefer nach den Auslösern geforscht. Bei Lex konzentrierte man sich lediglich darauf, wie man sie am besten still "stellt", ohne dass man auf ihre Gründe eingeht.
Die Charaktere waren sehr realitätsnah ausgearbeitet. So hat beinahe jeder Charakter seine guten und seine schlechten Seiten, so wie es im echten Leben nun auch mal ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich das Thema unfassbar faszinierend finde, mir aber die Umsetzung und gerade der Schreibstil leider nicht sonderlich gefallen haben.