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Veröffentlicht am 11.01.2019

Grandioser Teil einer langen, unterhaltsamen Reise

Die Phileasson-Saga - Die Wölfin
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Ich habe wirklich lange schon keinen Fantasy-Roman mehr in Händen gehalten und ich muss sagen, dass „Die Wölfin“ wieder richtig Lust gemacht hat. Auf das Genre. Auf Das Schwarze Auge. Und darauf, die Wettfahrt ...

Ich habe wirklich lange schon keinen Fantasy-Roman mehr in Händen gehalten und ich muss sagen, dass „Die Wölfin“ wieder richtig Lust gemacht hat. Auf das Genre. Auf Das Schwarze Auge. Und darauf, die Wettfahrt bis zum Ende zu begleiten. Und das, obwohl ich schlimmer Mensch erst mit diesem Band in die Saga gestartet bin.

Mit „Die Wölfin“ nimmt uns das Autorenteam Bernhard Hennen und Robert Corvus zum dritten Mal mit auf Wettfahrt der Seefahrer Asleif Phileasson und Beorn, dem Blender. Angesiedelt ist das Abenteuer in der Welt Das Schwarze Auge.

Eine Mannschaft zusammenzuhalten, sich ihr Vertrauen zu sichern und Gefahren von ihnen abzuwenden, da hat man schon mal alle Hände voll zu tun. Erst recht, wenn man dies nicht wie gewohnt auf See, sondern an Land vollbringen muss. Die beiden rivalisierenden Drachenführer Phileasson und Beorn ziehen in ihr nächstes Abenteuer, das sich jeweils sehr unterschiedlich gestaltet. Es gilt Rätsel zu lösen und allerhand Konflikte zu bewältigen. Dabei tun sich manche düstere Abgründe auf.

Ein großes Lesevergnügen nicht nur für diejenigen, die bereits mit der Welt Das Schwarze Auge vertraut sind. Jedoch können sich Eingeweihte durchaus über ein paar besondere Schmankerl freuen, was Persönlichkeiten, Orte und Elfengeschichte anbelangt.

Geheimnisse laden zum Mitraten ein und auch so einige köstlich humoristische Elemente sind enthalten. Die alten sowie neuen Figuren gewinnen im Laufe der Geschichte an Facetten hinzu, jedoch kann das Buch allein schon durch die Vielzahl an Charakteren nicht allen in der Hinsicht gerecht werden. Da die Saga aber insgesamt 12 Bände beinhalten wird, heißt es getrost warten, denn es bleibt noch viel Raum zum Erzählen.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Menschsein und Menschlichkeit in einer fernen Zukunft

Das Imago-Projekt
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Verloren.
Wir sind nun eine gefährdete Spezies.
Auf Großraumschiffen sind wir auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche nach letzten Kolonien der Menschen.
Was wir diesmal finden sollten, sollte alles ...

Verloren.
Wir sind nun eine gefährdete Spezies.
Auf Großraumschiffen sind wir auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche nach letzten Kolonien der Menschen.
Was wir diesmal finden sollten, sollte alles bisher Dagewesene übertreffen: Eine überlegene Intelligenz jenseits des Vorstellbaren. Wie wird sie auf uns reagieren und wie werden wir ihr begegnen?

Wer „Feuer der Leere“, den Vorgänger-Roman zum „Imago-Projekt“ gelesen hat, dem ist die Hauptperson Kara Jeskon bereits bekannt. Auch etliche andere Charaktere haben erneut ihren Auftritt, was Grund zur Wiedersehensfreude ist, aber kein Zwang, das vorige Buch gelesen zu haben. Für Eingeweihte: Besonders die ESOX und die SQUID stehen in diesem Band im Vordergrund.

Als Koexistentialistin hält Protagonistin Kara allen Widerständen zum Trotz am Frieden zwischen allen Rassen und Völkern fest. Erschwert werden ihre Bemühungen durch die Differenzen der Menschen untereinander, die auf ihren Raumschiffen sehr unterschiedliche soziale und politische Systeme ausgebildet haben. Auch körperliche Veränderungen gehören dazu…

Genetische Optimierung, Cyberimplantate, Schnittstellen…wo hört das Mensch-Sein auf und wo die Menschlichkeit? Was wird eines Tages möglich sein? In welchen Formen wird der Mensch weiterbestehen können? Robert Corvus hat seinem Roman reichlich philosophische Tiefe verliehen, die nachhallt. Immer noch.

Die Einführung in das erzählte Universum, mit seinen technischen und physikalischen Strukturen und Gesetzen geschieht fließend nebenbei, so dass das vorhandene Glossar nicht unbedingt zu Rate gezogen werden muss. Wie für den Autor typisch, gilt es um lieb gewonnene Romanfiguren zu bangen und der Ausgang lässt sich schwer voraussagen. Schön in diesem Teil ist die entstehende Verbindung zwischen Karas Geschichte und den sogenannten „Speicherbildern“, mit denen die Kapitel jeweils abschließen. Optimal für kleine Lesepausen ist übrigens die Kapitel-Länge. Obwohl die Übergänge der Kapitel manchmal nicht zum Ausruhen einladen!

Viel Spannung und frische Ideen für uns Sophonten (Buch-Insider ? )!

Veröffentlicht am 11.01.2019

Lesespaß bis zum Ende

Gryphony, Band 1: Im Bann des Greifen
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Melody und ihr Freund finden ein Ei, aus dem schon bald ein Greifenjunges schlüpft: Agravain. Die Aufzucht eines Greifen entpuppt sich als eine Herausforderung, zumal plötzlich düstere Gestalten hinter ...

Melody und ihr Freund finden ein Ei, aus dem schon bald ein Greifenjunges schlüpft: Agravain. Die Aufzucht eines Greifen entpuppt sich als eine Herausforderung, zumal plötzlich düstere Gestalten hinter ihnen her sind.

Michael Peinkofers Fantasy-Geschichte „Gryphony, Band 1 – Im Bann des Greifen“ hält durchweg die Spannung: ein geheimnisvoller Ring, ein weiser alter Mann, der offensichtlich mehr weiß, als er sagt und zusätzlich Konflikte in der Schule und Existenzängste. Es gibt eine Menge, was Melody rumtreibt. Besonders schön ist die Verbindung zwischen Melody und dem jungen Greifen, die sich über Gedanken miteinander verständigen. Das Buch enthält beflügelnde Illustrationen von Helge Vogt und schließt am Ende mit einer besonders witzigen Szene, die lange im Gedächtnis bleibt.

Die Leselust ließ die ganzen 224 Seiten lang nicht nach und wem das nicht genug ist: „Gryphony“ setzt sich in weiteren Bänden fort.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Gelungener weicher Thriller

Das Böse in deinen Augen
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"Dieses Mädchen weiß Dinge. Sie weiß Sachen, die sie nicht wissen dürfte.“

Als Imogen Reid die elfjährige Ellie Atkinson kennen lernt, ist sie geschockt über die Feindseligkeit, die der Kleinen entgegengebracht ...

"Dieses Mädchen weiß Dinge. Sie weiß Sachen, die sie nicht wissen dürfte.“

Als Imogen Reid die elfjährige Ellie Atkinson kennen lernt, ist sie geschockt über die Feindseligkeit, die der Kleinen entgegengebracht wird. Doch es ist nicht zu leugnen, dass immer wieder schlimme Dinge um das Mädchen herum geschehen, wenn es wütend wird. Schon bald kommen auch Imogen erste Zweifel an Ellies Unschuld.

Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, dass man einem Autoren auch noch eine zweite Chance geben sollte. Waren die Verstrickungen in ihrem Vorgänger-Roman „Die stille Kammer“ doch recht übertrieben und die absichtlich in die Irre führende Spuren störend, hat Jenny Blackhurst mit „Das Böse in deinen Augen“ eine Geschichte geschaffen, von der man nicht meinen würde, dass sie aus derselben Feder stammt.

Wächst man ohne Liebe auf, ist es beinahe, als würde sie einen innerlich ausfüllen. Sie weiß nicht, wohin, aber sie ist immer noch da, wartet darauf, jemandem geschenkt zu werden.
Für einen Thriller hält sich die Spannung in Grenzen, dafür hat es einen Touch Mystery und man darf Imogen bei ihrer pädagogischen Arbeit begleiten. Tatsächlich habe ich mich nie gelangweilt gefühlt, weil der Roman an sich einfach schön geschrieben ist und bis zur Auflösung habe ich auch ziemlich lange gebraucht, da ich mir gar nicht so viele Gedanken dazu machte, sondern einfach weiterlesen wollte.

Auch wenn die Geschichten nichts miteinander zutun haben, sind sich die Cover von „Die stille Kammer“ und „Das Böse in deinen Augen“ vom Aufbau her sehr ähnlich. Ein Bezug zur Geschichte lässt sich tatsächlich herstellen, wenn man danach sucht, aber er springt einem nicht direkt ins Auge.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Beste Jugend-Fantasy-Unterhaltung!

Das Lied der Krähen
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Dieses Buch hat einfach alles: super ausgearbeitete Charaktere, die richtige Prise Humor, Spannung, unerwartete Wendungen und Zusammenführungen… das musst du gelesen haben!
Kein Wunder, dass dieser Fantasy-Bestseller ...

Dieses Buch hat einfach alles: super ausgearbeitete Charaktere, die richtige Prise Humor, Spannung, unerwartete Wendungen und Zusammenführungen… das musst du gelesen haben!
Kein Wunder, dass dieser Fantasy-Bestseller schon in 20 Sprachen übersetzt wurde.

„Dirtyhands war gekommen, und er würde zusehen, dass die Drecksarbeit erledigt wurde.“

Worum geht es? Man kann sich vielleicht eine Mischung aus Ocean’s Eleven, Mission Impossible und dem A-Team vorstellen. Eine unmögliche Aufgabe mit einer unverschämt hohen Belohnung: Es gilt, jemanden aus einer bislang unbezwungenen Festung herauszuholen. Wobei das Buch aber wirklich getragen wird von den unglaublich ans Herz gehenden Charakteren. Sie sind alle Überlebende. Ihre Vergangenheit hat sie zu dem geformt, was sie nun sind. Gerade das macht es nicht immer so ganz einfach.

Selten habe ich es derart bedauert, dass ich mir das Ebook statt dem gedruckten Buch gekauft habe. Nicht nur, dass das Cover und die innen befindlichen Karten selbstverständlich auf dem Lesegerät nicht so anzuschauen sind (Beschriftungen kaum lesbar), das gedruckte Buch hat sogar einen schwarzen Buchschnitt!

Der englische Titel „Six of Crows“ klingt weniger GoT-inspiriert und verrät uns auch schon, wie viele „Krähen“ wir durch die Geschichte begleiten werden.

Anderen Rezensionen habe ich entnommen, dass viele Leser Probleme hatten, sich in die Welt einzufinden, was ich allerdings absolut nicht nachvollziehen kann. Es gibt genug Erläuterungen und im Laufe des Buches wird das Gesamtkonstrukt selbstverständlich immer klarer. Man darf vielleicht nicht davon ausgehen, dass einem alle Erklärungen mit einem Mal vorgesetzt werden. Es ist eher ein langsames Rantasten, dadurch wird man aber auch nicht mit zu viel Information überlastet.

„Das Herz ist ein Pfeil. Es braucht ein Ziel, um zu treffen.“

Es dauert seine Zeit, bis die eigentliche Handlung (vom Klappentext) anläuft. Dafür wird viel Raum für die Charaktereinführung gelassen. Immerhin sind es 6 Personen und alle sehr unterschiedlich in ihren Begabungen, ihrer Herkunft und auch in ihren Schwächen. Pro Kapitel schlüpfst du in einen anderen Charakter und wirst dabei mit Rückblicken bzw. Hintergrundwissen gefüttert. Das Buch hat brutale Seiten, aber auch eine zarte Romantik. Viel Sehnsucht, aber auch Verzweiflung. Und verdammt gute Dialoge!

In die deutsche Übersetzung schlichen sich kleine Fehler ein. Zum Beispiel gibt es in dieser Welt eine eigene Währung, dennoch taucht in einer Redewendung der Cent auf. Wer wirklich ohne solche Störungen auskommen möchte, dem bleibt nur das Original.

„Keine Klageweiber, keine Beerdigungen.“