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JaninaEl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2023

Geht ins Herz und bricht es dir

Lichte Tage
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In Lichte Tage erlebt man die Geschichte von den Freunden Ellis und Michael und dem Auf und Ab, dem Auseinanderleben und Zusammenfinden ihrer Freundschaft – zumindest auf den ersten Blick. Während wir ...

In Lichte Tage erlebt man die Geschichte von den Freunden Ellis und Michael und dem Auf und Ab, dem Auseinanderleben und Zusammenfinden ihrer Freundschaft – zumindest auf den ersten Blick. Während wir im Laufe des Buches zeitlich und örtlich durch ihre Leben navigieren, teils (und zuerst) aus der Sicht von Ellis und teils aus der von Michael, lernen wir, wie viel mehr hinter dieser besonderen Verbindung steckt, die erste große Liebe nämlich. Damit nicht genug, tragische Erlebnisse und ein Unfall ereignen sich und erwischen den/die Lesenden kalt. All das habe ich nicht erwartet, als ich mit dem Buch angefangen habe, da weder der Klappentext noch der Leseeindruck diese herzzerreißenden Themen gespoilert hat. Das fand ich unglaublich spannend und gleichzeitig hat es mich emotional wirklich ergriffen und traurig gemacht. Überhaupt nicht im schlechten Sinn, aber doch unerwartet. Obwohl ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe, hatte ich teilweise Schwierigkeiten damit, den zeitlichen Sprüngen zu folgen und mich an den Punkten der Lebensgeschichten zu orientieren. Vielleicht war ich auch einfach zu sehr emotional involviert, um der logisch folgen zu können ;)
Das Buchcover und die Haptik/Qualität des Buchs und seines Einbands selbst sind wunderschön und so feinfühlig, wie das Geschriebene und die Gestaltung der Charaktere selbst – einfach so wunderbar detailreich und unaufdringlich, dass man sich darin einfach verlieren kann. (auch hier wieder: im besten Sinne!)
Alles in allem hat mich das Buch von vorn bis hinten positiv überrascht und ist mir einfach direkt ins Herz gegangen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Ohne Mich – ohne Begeisterung

Ohne mich
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In „Ohne Mich“ folgen wir einer Jura-Absolventin während ihres Berufseinstiegs und, viel wichtiger, kurz nach der Trennung von ihrem Ehemann, den sie sehr jung und kurz geheiratet hat.
Der Erzählstil ist ...

In „Ohne Mich“ folgen wir einer Jura-Absolventin während ihres Berufseinstiegs und, viel wichtiger, kurz nach der Trennung von ihrem Ehemann, den sie sehr jung und kurz geheiratet hat.
Der Erzählstil ist sehr besonders, gleichzeitig interessant aber auch kühl und sehr direkt – ein bisschen, wie die Protagonistin selbst. Während ich anfangs und zum Ende hin wirklich gespannt war, verlor ich schnell Sympathie und Interesse an ihr und ihrer Geschichte. Viele Geschehnisse und Teile des Erzählten konnte ich nicht nachvollziehen, waren mir zuwider oder haben mich schlichtweg gejuckt. Dadurch zog sich das Buch im Mittelteil für seine knapp nur 200 Seiten wirklich sehr. Ich nahm irgendwann eine so resignierte und entrückte Haltung der Protagonistin gegenüber ein, wie sie selbst im Buch gefühlt ihrem kompletten Umfeld gegenüber. In dieser Hinsicht hat die Erzählung also wirklich etwas vermittelt, allerdings nicht im besten Sinne. Anstatt mich zu unterhalten, zum Nachdenken zu bringen, Emotionen zu wecken oder irgendeine Regung hervorzurufen, las ich die Zeilen innerlich eher reglos und abgestumpft.
Viele der Probleme und Struggle konnte ich als junge Frau ja nachvollziehen und das Thema/die Prämisse fand ich sehr spannend, als ich das Buch begonnen habe, aber wieso sollte ich einer Figur folgen, die keinerlei Entwicklung oder Reflektion oder sonstiges aufweist. Mir fehlte wohl der Sinn der Geschichte.
Mich störte auch, dass so viele Fässer (zwischenmenschliche Beziehungen, Gefühle, Gedanken) aufgemacht wurden, dann aber nicht weiter verfolgt und lieblos wieder fallengelassen wurden. Manche davon hätten mein Interesse geweckt, wie sich gewisse Dinge weiterentwickeln oder was die Gefühle und Gedanken der Erzählerin dazu gewesen wären.
Ich möchte nicht sagen, dass ich das Buch durch und durch negativ fand, aber meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen und hätte es mehr Seiten gehabt, hätte ich es vermutlich nicht fertig gelesen.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Interessante Ideen und Gedanken süß verpackt.

Falling in love was not the plan
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Die zielstrebige Eliza möchte Chefredakteurin ihrer Schulzeitung werden und hat dafür schon während ihrer ganzen Schulzeit alles andere hintenangestellt – Freizeit und soziale Kontakte/Freundschaften inklusive. ...

Die zielstrebige Eliza möchte Chefredakteurin ihrer Schulzeitung werden und hat dafür schon während ihrer ganzen Schulzeit alles andere hintenangestellt – Freizeit und soziale Kontakte/Freundschaften inklusive. Als sie die Wahl gegen den frischen Redakteur und ehemaligen Star-Sportler Len verliert, verfasst sie wütend ein Manifest gegen das System, das seit jeher Führungspositionen in der Schule männlich besetzt, also einen Appell für den Feminismus und female Empowerment. Sie wollte es zwar nicht veröffentlichen, aber als der Artikel von jemand Unbekannten veröffentlicht wird, ist es ein Skandal, der einen großen Shitstorm gegen die eher unbeliebte Eliza nach sich zieht, aber auch den Anfang einer Feminismus-Bewegung an der Schule markiert. Gleichzeitig müssen der populäre Len und Eliza auf Anordnung des Rektors zusammenarbeiten und entgegen aller Erwartungen entwickelt sich eine Freundschaft und sogar noch mehr.
Diverse Ideen und Einstellungen zu Themen Feminismus, Gleichberechtigung, Herkunft, Identität, und viele weiterer, mit denen sich junge Leute zwangsläufig konfrontiert sehen, treffen in Form verschiedener Schüler aufeinander und werden so im Laufe der Geschichte diskutiert, infrage gestellt und aufgearbeitet. Dadurch ergeben sich tolle Gedankengänge, die auch den/die Leser*in zum Nach- und Überdenken anregen. Zumindest im besten Fall, nämlich dann, wenn man offen gegenüber den Gedanken ist und meiner Meinung nach hat die Autorin Michelle Quan eine super angenehme Art, diese Gedanken ausführlich zu vermitteln und das, ohne lehrhaft oder langatmig zu klingen. Ich denke, eine Menge junger Menschen könnten einige Anstöße aus dieser Geschichte ziehen.
Das Setting an sich ist recht generisch, z.B. die Schauplätze, die Entwicklung der Liebesgeschichte, die Figuren und Figurenkonstellationen sind eher standardmäßig, heteronormativ und altbekannte Tropen. Das stört mich dahingehend nicht, dass ich solche Coming-of-Age und YA Geschichten in Büchern, Filmen und Serien sehr liebe und nicht genug davon bekommen kann. Aber wirklich neu wurde das Rad hier nicht erfunden und die Erzählung bleibt, bis auf das Thema Feminismus, eher konservativ. Wen das nicht stört, so wie mich, wird das Buch sicher genießen und verschlingen.
Das Cover ist ganz süß, aber etwas zu kindlich, was der Story nicht gerecht wird, wie ich finde.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Auch ein schöner Zufall: Entdeckung dieses Buches

Der schönste Zufall meines Lebens
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Die Geschichte über die junge Köchin/Café-Besitzerin Penny, deren Leben durch diverse Schicksalsschläge guter und schlechter Natur in verschiedene Richtungen und Situationen gelenkt wird, hat mir unheimlich ...

Die Geschichte über die junge Köchin/Café-Besitzerin Penny, deren Leben durch diverse Schicksalsschläge guter und schlechter Natur in verschiedene Richtungen und Situationen gelenkt wird, hat mir unheimlich gut gefallen. Sie kämpft gleichzeitig mit den üblichen Problemen und Sorgen einer jungen Erwachsenen, die gerne Liebe finden würde, aber auch mit ganz speziellen Stolpersteinen in ihrem Leben, wie z.B. dem Verlust ihrer Mutter, dem eigenen besiegten Krebs und die dadurch bedingten Probleme beim Kinderwunsch.
Trotz allem Druck und schlechten Erfahrungen beweist sie Stärke beim Daten und der Suche nach dem richtigen Partner, da sie es nicht einsieht, sich für einen Mann und eine Beziehung zu verbiegen. Als sie schon aufgeben wollte, ergeben sich ganz unverhofft neue und wunderschöne Begegnungen, die einen als Leser fesseln, begeistern und selbst etwas Glaube an die Liebe zurückgewinnen lässt.
Ungewöhnlich, aber im besten Sinne, ist der Schreibstil, der sich ständig ändert, vor allem, was Erzähler und Perspektive angeht. Einmal an diese fehlende Stringenz gewöhnt, macht es Spaß und bleibt das ganze Buch hindurch erfrischend, Pennys Story zu folgen. Einzig die wörtlichen Reden wirken unnatürlich, steif und etwas aus der Zeit gefallen, was allerdings auch der Übersetzung und der üblichen Problematik beim Lesen Bücher in Nicht-Originalsprache geschuldet sein kann und worüber man auch gut hinwegsehen kann. Die Figuren sind so gut gezeichnet, dass man sich mit etwas Fantasie selbst einbilden kann, wie die Gespräche im echten Leben junger Menschen verlaufen und klingen würden :)
Ich bin froh, das Buch gewonnen zu haben und es somit durch einen Zufall gelesen zu haben. Allein dem Cover nach hätte ich mir das Buch nämlich eher nicht gekauft, da es mir ein bisschen zu sehr nach Kitsch und abgedroschener Liebesgeschichte aussieht. Die Erzählung geht auch etwas in diese Richtung und lässt manchmal einen gewissen Tiefgang vermissen, genauso wie Ereignisse, die man noch nicht in unzähligen anderen Liebesromanen so oder so ähnlich lesen konnte. Dennoch habe ich diese Kurzweiligkeit der Geschichte genossen und als Unterhaltung dankend angenommen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Schmaler Grat zwischen feinfühlig und träge

Ein unendlich kurzer Sommer
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Grundsätzlich hat mich das Thema und anfänglich auch die Charaktere sehr interessiert, aber wirklich gefesselt hat mich leider beides nicht und im Laufe der Erzählung sogar immer weniger. Ich konnte mich ...

Grundsätzlich hat mich das Thema und anfänglich auch die Charaktere sehr interessiert, aber wirklich gefesselt hat mich leider beides nicht und im Laufe der Erzählung sogar immer weniger. Ich konnte mich nicht wirklich in die Figuren, ihre Entscheidungen und Lebensrealitäten reinfühlen, was mir das Interesse daran, ihren Weg zu verfolgen, etwas erschwert hat. Im Großen und Ganzen war das Buch aber nett zu lesen, hatte schöne Momente. Die überwiegende Melancholie war vor allem an verregneten Sommerabenden eine passende Stimmung, hat mich allerdings für leichte oder warme Sommertage dann eher weniger zum Lesen motivieren können. Dementsprechend habe ich eine Weile und länger als gewohnt für die Lektüre gebraucht. Das Design vom Buchcover gefällt mir sehr gut und passt in seiner Ruhe und Unaufgeregtheit zum Inhalt.

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