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JaninaEl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2023

Große Rührung und Anregung - absolute Empfehlung

Nachts erzähle ich dir alles
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Ich habe mich nach Aufschlagen der Leseprobe direkt nach den ersten beiden Seiten auf das Buch beworben, denn es brauchte nicht viel, um mein Interesse zu wecken: 1. Eine Playlist; 2. Eine RICHTIG GUTE ...

Ich habe mich nach Aufschlagen der Leseprobe direkt nach den ersten beiden Seiten auf das Buch beworben, denn es brauchte nicht viel, um mein Interesse zu wecken: 1. Eine Playlist; 2. Eine RICHTIG GUTE Playlist und 3. noch zwei sehr unterschiedliche aber mich gleichermaßen ansprechende Zitate. Ich hatte direkt das Gefühl und die Hoffnung, dass das ein Buch nach meinem Geschmack sein könnte von einer Autorin, die ähnlich gestrickt ist oder deren Gedanken ich zumindest gut nachvollziehen KÖNNTE. Viel mehr wusste ich ja nicht über den Rest des Buchs, aber ich bin eben schnell zu begeistern, wenn ich Eigenheiten in anderen entdecke, mit denen ich mich irgendwie identifizieren kann.
Dann las ich den Roman und war von Anfang bis Ende gefesselt, berührt und zu sehr vielen Gedanken und Überlegungen angeregt, was mein eigenes Leben betrifft. Viel mehr kann man von einem Buch nicht verlangen, ich bin wirklich begeistert! :) Viel schwerer fällt es mir jetzt in Worte zu fassen, was es genau ist, was mich an der Geschichte, dem Schreibstil der Autorin, den Charakteren und wie sie einem gemächlich und subtil aber liebevoll nähergebracht werden, am meisten begeistert. Es ist die Summe all der Dinge und ich glaube, ich bin einfach Fan von Anika Landsteiner und mag ihre Art zu Erzählen, denn dabei werden nicht nur Ereignisse so schön und detailreich, aber realitätsnah beschrieben, sondern gleichzeitig auch ein Haufen Themen rund ums Leben, Frausein, Beziehungen, Bedürfnisse – kurz die ganz großen Fragen, die einen so umtreiben - so ehrlich behandelt, wie man (ich) es sich selbst im wahren/eigenen Leben oft nicht traut oder eingesteht.
Ich möchte nicht zu viel verraten, sondern einfach nur meine Begeisterung und Freude über das Entdecken des Buches und der Autorin kundtun und es bedingungslos weiterempfehlen. Unerwähnt sollte auch nicht das wunderschön gestaltete Cover des Buches sein, das mit seinen satten Farben direkt Aufmerksamkeit auf sich zieht und sich das auch leisten kann, denn das Innere enttäuscht daraufhin (zumindest mich) nicht.
Außerdem habe ich große Sehnsucht nach Frankreich bekommen und plane meinen nächsten Urlaub dorthin :)

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Geht ins Herz und bricht es dir

Lichte Tage
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In Lichte Tage erlebt man die Geschichte von den Freunden Ellis und Michael und dem Auf und Ab, dem Auseinanderleben und Zusammenfinden ihrer Freundschaft – zumindest auf den ersten Blick. Während wir ...

In Lichte Tage erlebt man die Geschichte von den Freunden Ellis und Michael und dem Auf und Ab, dem Auseinanderleben und Zusammenfinden ihrer Freundschaft – zumindest auf den ersten Blick. Während wir im Laufe des Buches zeitlich und örtlich durch ihre Leben navigieren, teils (und zuerst) aus der Sicht von Ellis und teils aus der von Michael, lernen wir, wie viel mehr hinter dieser besonderen Verbindung steckt, die erste große Liebe nämlich. Damit nicht genug, tragische Erlebnisse und ein Unfall ereignen sich und erwischen den/die Lesenden kalt. All das habe ich nicht erwartet, als ich mit dem Buch angefangen habe, da weder der Klappentext noch der Leseeindruck diese herzzerreißenden Themen gespoilert hat. Das fand ich unglaublich spannend und gleichzeitig hat es mich emotional wirklich ergriffen und traurig gemacht. Überhaupt nicht im schlechten Sinn, aber doch unerwartet. Obwohl ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe, hatte ich teilweise Schwierigkeiten damit, den zeitlichen Sprüngen zu folgen und mich an den Punkten der Lebensgeschichten zu orientieren. Vielleicht war ich auch einfach zu sehr emotional involviert, um der logisch folgen zu können ;)
Das Buchcover und die Haptik/Qualität des Buchs und seines Einbands selbst sind wunderschön und so feinfühlig, wie das Geschriebene und die Gestaltung der Charaktere selbst – einfach so wunderbar detailreich und unaufdringlich, dass man sich darin einfach verlieren kann. (auch hier wieder: im besten Sinne!)
Alles in allem hat mich das Buch von vorn bis hinten positiv überrascht und ist mir einfach direkt ins Herz gegangen.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Packend und rasant

Verheizte Herzen
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Die Protagonistin Ana ist Ehefrau, Familienmutter, Anwältin und – momentan am bestimmendsten für ihre Gedanken – die (ehemalige) Geliebte ihres kürzlich verstorbenen Klienten, selbst Ehemann und Vater. ...

Die Protagonistin Ana ist Ehefrau, Familienmutter, Anwältin und – momentan am bestimmendsten für ihre Gedanken – die (ehemalige) Geliebte ihres kürzlich verstorbenen Klienten, selbst Ehemann und Vater. Dadurch treffen die gefühlte Witwe, Ana, und die eigentlich Witwe, Connors Ehefrau Rebecca, aufeinander. Der Versuch, die Trauer, die sie eigentlich nicht fühlen sollte und dürfte, zu überwinden wird dabei unweigerlich an ebendiese Frau geknüpft.
Verheizte Herzen von Sarah Crossan ist ein Buch, dessen Thema und Prämisse mich eigentlich nicht besonders anspricht, interessiert oder reizt. Umso überraschter war ich, wie schnell ich es durchgelesen hatte, weil es mich einfach von Anfang an gepackt und gefesselt hat. Ich kann gar nicht genau sagen, ob es der spezielle Schreibstil ist, der Gedanken, Dialoge und Situation so prägnant, gut nachvollziehbar und echt darstellt, dass man rasant Seite um Seite verschlingt und gar nicht anders kann, als dem schnellen und hoch getakteten Rhythmus zu folgen. Oder ob es die Protagonistin ist, die ebenso einnehmend und für mich begreiflich in ihrem Handeln war. Wahrscheinlich bedingen sich diese zwei Punkte, die die Verzweiflung, Verwirrtheit und Hilflosigkeit in dieser nicht öffentlich verarbeitbaren Trauer im Geheimen so nachfühlbar werden lässt, sodass eine mir so fremde Geschichte und Handlung doch direkt ins Herz und an die Nieren geht.
Was die ganze Leseerfahrung noch komplett rund macht, ist das großartige Cover, mit dieser speziellen Farbe und Textur, das alles und nichts sagt und dabei ganz einfach auch großartig aussieht. Genau nach meinem Geschmack, was das Design und die Gedanken dahinter angeht.

Wirklich tolles, überraschend packendes Werk, nachdem ich sofort Fan von Sarah Crossan und ihrer speziellen Art zu schreiben, wurde!

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Sehr bewegtes und bewegendes Dolce Vita

Via Torino
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Das Buch erzählt die Geschichten dreier Frauen dreier Generationen, deren Weg immer wieder nach/über Italien führt und ihren Lauf nehmen. Es springt zwischen den Protagonistinnen hin und her, aber behandelt ...

Das Buch erzählt die Geschichten dreier Frauen dreier Generationen, deren Weg immer wieder nach/über Italien führt und ihren Lauf nehmen. Es springt zwischen den Protagonistinnen hin und her, aber behandelt auch sprunghaft Phasen in deren jeweiligen Lebenswegen und selbst innerhalb von Kapiteln, in denen solche Phasen behandelt werden, finden oftmals Zeitsprünge und Rückblenden oder Voraussichten statt. Es passiert also sehr viel, allerdings herrscht kein Chaos, vielmehr bekommt man ein Gefühl für das bewegte Leben der, jeweils auf ihre eigene Art, sehr starken Frauen. Dabei fiebert man mit jeder einzelnen Geschichte sowohl separat als auch später, wenn sie immer mehr miteinander verwoben werden, als Ganzes mit.
Sehr unterschiedlich sind die Leben der drei Frauen trotz ihrer engen Beziehung und Verwandtschaft sind, da Einflüsse, wie das Aufwachsen, die Familiensituation und das Ansehen / die Stellung in der Gesellschaft, sehr unterschiedlich von den Frauen erfahren werden. Ebenso spiegelt sich diese Unterschiedlichkeit in im Erzählerischen und in der Ausdrucksweise wider. Dadurch werden einem die Charaktere ganz subtil vermittelt. Solche und weitere stilistische Mittel führen unweigerlich zu einer Spannung und großem Interesse daran, in welche Richtung sie die Leben der Frauen entwickeln. Oder eher, wie sich der Weg dahin gestaltet, denn die Richtung und das Ergebnis dieser Wege sind schon sehr früh eindeutig. Allerdings trägt dieses vermeintliche Wissen eher zum eben erwähnten Interesse und der Spannung bei, anstatt diese zu mindern.
Neben den spannenden Lebensgeschichten behandelt die Erzählung zudem auf eine sehr persönliche und ergreifende Art und Weise (vorwiegend italienische) Zeitgeschichte, mit all seinen bewegenden Krisen, Facetten und Einflüssen auf die Kultur und Gesellschaft.
Einziger Kritikpunkt, der ab und an stört, sind die wörtlichen Reden, die oftmals sehr steif und gestelzt erscheinen, vor allem getätigt von jungen Charakteren. Solche wörtlichen Reden bilden jedoch nur einen kleinen Teil der Erzählung ab und der restliche Schreibstil ist so angenehm und von Zeit zu Zeit poetisch schön, sodass sich darüber okay hinweglesen lässt.
Alles in allem also eine wirklich bewegende Erzählung dreier sehr bewegter Leben rund um den Sehnsuchtsort Italien.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Eine Coming-of-Age Geschichte mit „Twist“ genau nach meinem Geschmack

Die Sache mit Rachel
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Rückwirkend wird die Geschichte von Rachel und ihrem besten (schwulen) Freund James erzählt, die eine Art platonische Liebesbeziehung in ihrer späten Coming-of-Age-Phase führen. Vordergründig spielen die ...

Rückwirkend wird die Geschichte von Rachel und ihrem besten (schwulen) Freund James erzählt, die eine Art platonische Liebesbeziehung in ihrer späten Coming-of-Age-Phase führen. Vordergründig spielen die Beziehungskonstrukte der beiden und daraus resultierende Probleme und Emotionen eine große Rolle, aber der rote Faden das spannendste Resultat der Geschichte ist für mich eher die Freundschaft der beiden. Auch das Finden der eigenen Identität und des eigenen Platzes darin fällt darunter und ist für meinen Geschmack wirklich toll und einzigartig von Caroline O’Donoghue erzählt. Ich bin wirklich direkt Fan ihres Schreibstils und ihrer Erzählweise geworden und freue mich auf (hoffentlich) weitere so tolle und zum Nachdenken anregende Geschichten. Zwischendurch hatte das Buch ein paar Längen, die ich aber gerne und schnell verzeihen konnte :)
Großartig finde ich das Cover gelungen, das so ästhetisch ansprechend, originell und zeitgemäß ist, dass ich mich das Buch einfach gerne und prominent ins Regal gestellt habe. Ich freue mich immer über gute Bücher, die dann auch noch so präsentabel gestaltet sind, dass sie einen würdigen Platz im Bücherregal bekommen können :)
Leider bin ich auch bei diesem Buch wieder einem Phänomen begegnet, dass mich in den letzten Jahren häufiger genervt hat, für das die Autorinnen aber überhaupt nichts können und was gar keine Kritik an ihnen oder ihren Werken darstellen soll. Bereits im Voraus konnte ich nämlich an mehreren Stellen den Vergleich mit Sally Rooney lesen (wie beispielsweise auch schon bei Cleopatra und Frankenstein von Coco Mellors), was wirklich keiner der Autorinnen gegenüber gerecht oder fair ist, da sie alle ihre eigenen Geschichten auf ihre eigene und einzigartige Art und Weise erzählen. Natürlich verstehe ich den Marketing-Aspekt, nach Sally Rooneys Erfolgen, mit ihrem Namen auf andere und (noch) unbekannte Autorinnen hinzuweisen und Fans deren Bücher schmackhaft zu machen. Aber andere (meist männliche) Autorinnen aus denselben Ländern oder Sprachräumen werden doch auch nicht immer in einen Topf geworfen, nur weil sie über das Genre (mehr oder weniger entfernt) „verwandt“ sind. Es wirkt für mich einfach faul und unoriginell, neue Bücher von jungen Autorinnen immer nur im Vergleich zu bereits bestehender/zeitgenössischer Literatur zu besprechen und zu bewerten, anstatt alle Werke für sich stehen und sprechen zu lassen und inhaltlich wie auch stilistisch individuell zu betrachten. Zudem schürt das immer irgendwie eine Erwartungshaltung, vor allem für Fans von Sally Rooney, die in den meisten Fällen einfach in die falsche Richtung geht und dadurch Gefahr läuft, enttäuscht zu werden und zwar ganz unabhängig vom Inhalt und der Qualität des Buches. Wie gesagt, das kann überhaupt keine Kritik an den Autor*innen oder deren Büchern sein, aber irgendwie wollte ich das mal loswerden.

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