Unkonventioneller und herzlicher Coming-of-Age-Roman
Es fällt mir wirklich schwer, die genauen Punkte zu benennen, weshalb ich den Roman einfach großartig fand. Wahrscheinlich war es das Gesamtpaket.
Die Geschichte war fantastisch. Rachel erzählt rückblickend ...
Es fällt mir wirklich schwer, die genauen Punkte zu benennen, weshalb ich den Roman einfach großartig fand. Wahrscheinlich war es das Gesamtpaket.
Die Geschichte war fantastisch. Rachel erzählt rückblickend von ihrer Zeit als Studentin in Cork. Damals lernte sie James kennen und zog kurzerhand mit ihm in ein heruntergekommenes Haus, schwärmte für einen Dozenten und versuchte sich mit Aushilfsjobs über Wasser zu halten. Die Freundschaft zwischen Rachel und James wirkte sehr vertraut, loyal und unkonventionell, wobei Rachel James auf ein Podest stellte, zu dem man als Leser:in kaum Zugang erlangte. Auch die Schwärmereien für ihren Dozenten blieben nicht fruchtlos; jedoch nicht auf eine Art, wie sie Rachel sich erhofft hatte.
Rachel teilt mit den Leser:innen viele ihrer Gedanken aus ihrer Studienzeit, was sehr intim und ehrlich wirkt, und reflektiert vieles. Auch ihre Sorgen, geschuldet der Rezession um 2010 in Irland, werden von ihr nicht beschönigt. Sorgen, die zunehmen, als sie ihren Job verliert, schwanger wird und sich im katholischen Irland mit dem Thema Abtreibung beschäftigen muss. Eins fand ich währenddessen besonders schön: Egal, ob kleine oder große Krisen, die Freundschaft mit James überstand im Laufe der Zeit alles.
Ich kann »Die Sache mit Rachel« sehr empfehlen. Viele lebensnahe Themen werden miteinander kombiniert und oft mit einem Augenzwinkern und einer Prise Fröhlichkeit verwoben. Man begleitet in diesem Coming-of-Age-Roman Rachel bei der Suche nach ihrem Platz im Leben und erfährt nebenbei vieles über die Hintergründe, die Irland 2010 sehr bewegt haben.