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Veröffentlicht am 15.09.2016

»Am Ende sind wir beide voneinander abhängig.«

Asche zu Asche
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Das war jetzt bereits mein 7. Buch, in dem ich den adeligen Inspector, Sir Thomas Lynley, und seine etwas verschrobene Kollegin, Sergeant Barbara Havers, bei ihren Ermittlungen begleitet habe.
Wie bei ...

Das war jetzt bereits mein 7. Buch, in dem ich den adeligen Inspector, Sir Thomas Lynley, und seine etwas verschrobene Kollegin, Sergeant Barbara Havers, bei ihren Ermittlungen begleitet habe.
Wie bei den vorherigen Bänden kommt auch in Asche zu Asche die Spannung nicht zu kurz.
Erzählt wird hier aus der Sicht Lynleys, Barbara Havers und in diesem Fall auch großteils aus Olivias Sicht, die eine wirklich interessant ausgedachte Protagonistin mit einem Charakter, den man nach und nach kennenlernt und auch liebgewinnen wird, ist.

Elizabeth George erzählt mit einer solchen Intelligenz und Raffinesse die Umstände dieses rätselhaften Todes und der damit verbundenen Unwahrheiten. Sie beschreibt die Beziehungen, Gedanken und Verhaltensweisen aller Protagonisten, sowohl der Altbekannten, als auch der Neuen, auf eine so realistische und anschauliche Art und Weise, dass jeder Satz, den man liest, Vergnügen bereitet. Kurz gesagt: sie schafft es, den Leser fast ganz bis zum Schluss immer wieder auf eine andere Fährte zu locken, um dann am Ende die Bombe platzen zu lassen. - Selbst als ich dann einige Male dachte: Jetzt weiß ich aber, was hier gespielt wird, ist die Autorin mit neuen Informationen angerückt und hat mich wieder staunen lassen, wie falsch ich doch gelegen habe.

Und zum Schluss sollen natürlich die ausführlichen und wundervollen Beschreibungen der Schauplätze auch nicht unerwähnt bleiben. - 100%ig bildhaft geschrieben und teilweise so faszinierend zu lesen, dass es mich nur noch tiefer in die Geschichte hineingezogen hat.

Also für mich ein rundum gelungener sowie fabelhafter 7. Lynley-Havers-Fall. Aber nichts anderes habe ich von Elizabeth George erwartet und bin ich von ihr ohnehin schon gewöhnt.
Deswegen vergebe ich für dieses Werk die verdiente, volle Sternezahl: 5!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Kindermörder mit einer Schwäche für Freiluft-Rippchen

Der Teufel von New York
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Die Handlung von Der Teufel von New York spielt 1845 in New York - es handelt sich hier um einen historischen Krimi. Mein erster Eindruck von der Leseprobe war eigentlich sehr positiv.
Timothy Wilde, der ...

Die Handlung von Der Teufel von New York spielt 1845 in New York - es handelt sich hier um einen historischen Krimi. Mein erster Eindruck von der Leseprobe war eigentlich sehr positiv.
Timothy Wilde, der durch eine Feuersbrunst seine Arbeit als Barmann verloren hat, hat durch seinen Bruder Valentine Arbeit als Polizist bekommen. Eine Arbeit, die er vorerst nur widerwillig angenommen hat, unter anderem, weil Val sie ihm quasi aufgezwungen hat. - Dass das Verhältnis zwischen den ungleichen Brüdern so zerklüftet ist, fand ich während des Lesens immer wieder schade, teilen sie sich doch ein schreckliches Erlebnis von vor vielen Jahren ...
Die kleine Bird Daly, die mit ihrem blutbesudelten Kleidchen direkt in die schützenden Arme Timothy Wildes läuft, hatte bisher kein erfreuliches Leben als Kinderdirne. Dadurch, dass dieses junge Mädchen aber so kluge Dinge von sich gegeben und eine erfinderische Lüge nach der anderen erzählt hat, hätte man meinen können, dass man es mit einer Erwachsenen zu tun hat. - Das hat mich nicht nur einmal stutzig gemacht. Ich dachte mir: Welches kleine Mädchen redet und benimmt sich denn so? - So ein Verhalten als realistisch anzusehen empfand ich als sehr schwierig.
Und dann gab es da auch noch die umwerfend hübsche, aber scheinbar doch nicht ganz perfekte Mercy Underhill, die für Timothy immer schon eine anbetungswürdige Göttin war. - Obwohl Mercy in meinen Augen mit ihrer Art und ihrem Auftreten einen vorerst unnahbaren und etwas kühlen Eindruck hinterlassen hat, war sie mir, nachdem klar war, warum sie sich so distanziert verhält, mit Timothy eine der sympathischsten in diesem Buch.

Den Plot fand ich schon von Anfang an interessant: New York im 19. Jahrhundert, eine frisch gegründete Polizei, einige Kinderleichen und dann auch noch die blutbesudelte Bird. - Da wollte ich natürlich unbedingt erfahren, was da passiert ist und ob es Timothy bzw. der Polizei gelingt, den Fall aufzuklären, zumal zu damaligen Zeiten die kriminaltechnischen Möglichkeiten ja auch noch in den Kinderschuhen steckten.
Erwartet habe ich deshalb einen packenden Krimi, der wirklich spannend ist. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht so fesseln, wie ich mir das gewünscht hätte. Woran es nun aber genau gelegen hat, kann ich gar nicht wirklich definieren. Die Atmosphäre war gut, es war alles sehr bildlich erzählt und die Sprache der Protagonisten sowie deren Verhalten schienen mir für die damaligen Verhältnisse recht authentisch zu sein. Trotzdem konnte die Handlung bei mir nicht wirklich Spannung erzeugen. - Das war mir einfach etwas zu ruhig für einen Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Meteoriten, Marihuana, Epilepsie, einer einzigartigen Freundschaft und dem Tod

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
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Bereits die ersten 24 Seiten hatten mich überzeugt und richtig neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht. Denn was hat ein 17-Jähriger mit einem Päckchen Marihuana, und einer Urne mit sterblichen Überresten ...

Bereits die ersten 24 Seiten hatten mich überzeugt und richtig neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht. Denn was hat ein 17-Jähriger mit einem Päckchen Marihuana, und einer Urne mit sterblichen Überresten am Beifahrersitz, vor? Eine Frage, die ich nur beantwortet bekommen konnte, wenn ich mir von Alex die ganze Geschichte erzählen lassen würde. Also habe ich weitergelesen und war sogleich von der direkten Art des 17-jährigen Alex Woods so amüsiert, weil seine absolute Ehrlichkeit von zwei Polizisten bei einer Befragung zu seinen "Souvenirs" im Auto, bei einer Grenzkontrolle, völlig verkehrt aufgenommen wurde.
Alex beginnt dann also die Geschichte seines bisherigen turbulenten, 17-jährigen Lebens zu erzählen. Beginnen tut er mit dem Meteoriteneinschlag vor einigen Jahren, der ihn zu einer Berühmtheit gemacht hat, von der er allerdings nichts mitbekommen hat, weil er dadurch ja im Koma lag. Er erzählt von der Schule, von seinen fürchterlichen Klassenkollegen, die ihm das Leben zur Hölle machen, von seiner ein klein wenig verrückten, aber liebevollen Mutter, von seiner guten, aber sehr "speziellen" Freundin Ellie, von seiner beinahe dauerschwangeren Katze, die den Namen des Teufels trägt und auch von dem alten Mr. Peterson, der für Alex zu einem wahren Freund wird.

Alex Woods ist liebenswert, klug, ein begeisterter Leser und ein treuer Freund, auf den man sich verlassen kann. Von Seite zu Seite ist er mir mehr ans Herz gewachsen. Alex' Beziehung zu dem alten Mr. Peterson fand ich interessant und rührend gleichermaßen, denn welcher Jugendliche gibt sich schon dauerhaft und so gerne mit einem alten, einsamen Mann ab? Welcher Jugendliche riskiert für einen alten Mann einen möglichen Konflikt mit dem Gesetz? Welcher Jugendliche nimmt die größten Risiken und Strapazen in Kauf, um einem alten Mann seinen letzten Wunsch zu erfüllen? Alex Woods tut das. Und genau das war so unglaublich und faszinierend zu lesen, dass ich das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand gelegt hätte.

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat ist ein Buch, dass sowohl komisch, als auch traurig ist. An einigen Stellen musste ich laut loslachen und an anderen hatte ich mit den Tränen zu kämpfen.
Wem eine gewisse Ernsthaftigkeit, aber auch Humor in einem Buch wichtig ist und wer Lust auf eine Geschichte über bedingungslose Freundschaft hat und liebenswerte und einzigartige Charaktere kennenlernen will, der sollte sich dieses Buch auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fernwehproduzierend

Das Meer, in dem ich schwimmen lernte
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Die junge und scheinbar innerlich zerrissene und unvollständige Ronja, die auf ihrer Reise durch Mexiko versucht, zu sich zu finden, lernt erst Julia kennen, mit der sie eine Freundschaft entwickelt, die ...

Die junge und scheinbar innerlich zerrissene und unvollständige Ronja, die auf ihrer Reise durch Mexiko versucht, zu sich zu finden, lernt erst Julia kennen, mit der sie eine Freundschaft entwickelt, die für beide einen besonderen Stellenwert bekommt. Schon bald entschließt sich Julia aber wieder zurück nach Hause zu ihrem Freund nach Deutschland zu gehen. Obwohl sich die zwei noch nicht lange kennen, reißt der Kontakt nicht ab. - Diese Verbindung dürfte etwas ganz Besonderes sein.
Und plötzlich ist da Ismael. Ronja und Ismael gehen wie selbstverständlich auf Reisen und verlieben sich ineinander.

So eine wunderschöne, fernwehproduzierende Geschichte habe ich noch nie gelesen. Durch das Geschriebene bekommt man richtig Lust, auch eine Reise zu unternehmen. Ich konnte mir all die schönen Beschreibungen der Kulisse, Gerüche und Situationen richtig gut vorstellen. - Als wie wenn ich selbst mittendrin wäre.
Dominiert wird die ganze Geschichte eher von Ruhe vermittelnden Beschreibungen der Innenwelt der Protagonisten. Dadurch wurde viel zwischen Ronja und Ismael nicht ausgesprochen. - Das hat mich etwas gestört. Zwischen den beiden war immer alles scheinbar so harmonisch und klar. Dass die zwei über gewisse Dinge nicht reden konnten oder wollten hat man dann am Schluss, beim Abschied auch gemerkt, und mich etwas unzufrieden das Buch zuschlagen lassen müssen.

Alles in allem eine zauberhaft geschriebene Geschichte, die zum Träumen einlädt, mich aber letztlich unbefriedigt zurückgelassen hat. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Abschluss einer Trilogie

Der Prophet des Todes
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Das ist der dritte und letzte Thriller der Reihe um den Ermittler Julius Kern und dem Massenmörder Tassilo Michaelis.
Bereits die ersten zwei Bücher Die Reinheit des Todes und Der Todeszauberer habe ich ...

Das ist der dritte und letzte Thriller der Reihe um den Ermittler Julius Kern und dem Massenmörder Tassilo Michaelis.
Bereits die ersten zwei Bücher Die Reinheit des Todes und Der Todeszauberer habe ich ganz gebannt verschlungen. Das war bei diesem Thriller hier nicht anders. Hätte ich mehr Zeit am Stück gehabt, hätte ich ihn in einem weggelesen. Vincent Kliesch schreibt sowohl spannend, als auch bildhaft und abwechslungsreich. Besonders seine Abschlusssätze am Ende eines Kapitels haben mir immer Lust gemacht, sofort weiterzulesen.
Erneut von Julius Kern zu hören und von Tassilos perfiden Spielchen zu lesen war für mich wieder ganz aufregend, weil es der Autor geschafft hat, mit immer neuen, intelligenten Gedanken und Handlungsabläufen um die Ecke zu kommen. Langweilig wurde es in meinen Augen in keiner Sekunde während des Lesens. Und so etwas hinzubekommen ist gut. Nein, das ist fantastisch!!
Fast bin ich etwas traurig, dass es mit den beiden Kontrahenten nicht mehr weitergeht, aber vielleicht werde ich vom Autor in näherer Zukunft in dieser Hinsicht doch noch überrascht!?

Jedenfalls kann ich diese Trilogie jedem Krimi- und Thrillerliebhaber wärmstens empfehlen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich damals durch "Zufall" an das dritte Buch gekommen bin und mir die ersten beiden Teile vorher auch noch zu Gemüte geführt habe. Gelohnt hat es sich absolut. Und weitere Vincent Kliesch - Bücher werden sich ganz sicher ebenfalls in meine persönliche Bibliothek "verirren".