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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das ist das Lieben, das kaum jemand kennt.

Süden und das Geheimnis der Königin
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Teil 7 der Süden - Reihe startet nicht wie gewohnt in Deutschland/München, sondern in Italien. Nicht lange und es gibt einen Zeitsprung ein paar Wochen zurück, kurz darauf gehen wir noch einmal in der ...

Teil 7 der Süden - Reihe startet nicht wie gewohnt in Deutschland/München, sondern in Italien. Nicht lange und es gibt einen Zeitsprung ein paar Wochen zurück, kurz darauf gehen wir noch einmal in der Zeit zurück, diesmal etwa 10 Jahre. - Diese Zeitsprünge habe ich gut überstanden, es gab keine Verwirrung oder dergleichen.

Südens neuen Fall fand ich wieder sehr interessant. Es wird zwar immer jemand vermisst und gesucht, aber der Autor schafft es trotzdem, durch seine detailgetreuen Beschreibungen der Charaktere und Situationen, Abwechslung und Spannung in die ganze Sache zu bringen. Obwohl ich hier leider gestehen muss, dass ich vergleichsweise lange gebraucht habe, mir die Buchfiguren zu merken.

Genial war hier aber, dass Tabor Süden einen Fall, der vor 10 Jahren aktuell war, durch eine verhungerte Männerleiche in der Gegenwart, wieder aufrollen und sogar erfolgreich abschließen konnte. - Das war wirklich gut umgesetzt!
Soraya, die "Königin", die dem Buch seinen Titel gibt, hat ein Geheimnis auf Lager, das äußerst bestürzend und abartig ist. Das Geheimnis für sich herauszufinden lohnt sich allemal.

Die Atmosphäre ist wie in jedem Süden sehr ruhig, wortkarg. Die stillschweigende Klarheit und Gewissheit Südens, gespickt mit außerordentlich genau und einzigartig skizzierten Charakteren, verleihen dem Ganzen ein unheimlich gutes Flair, in das man gerne eintaucht.

Blöderweise haben mich die ersten Sätze des Buches so neugierig gemacht und ziemlich hohe Erwartungen geweckt, weil da die Rede von einem Blutbad, Massaker ist, leider aber, war die Aufklärung dieser "Sache" dann aber eine klitzekleine Enttäuschung.

Nichtsdestotrotz ein ganz gut gelungener, Spannung aufbauender, neuer Fall für Süden und sein Team, der es wieder mal wert war zu lesen. Einen Stern ziehe ich aber trotzdem ab, weil ich diesmal mit dem merken der Buchfiguren, beinahe bis zum Schluss, erhebliche Probleme hatte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es gibt keinen Grund, davonzulaufen ...

Winterzauber wider Willen
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Kayla, eine 28-jährige erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit Weihnachten ganz negative und traurige Erinnerungen verbindet und genau deshalb diese Jahreszeit auch so sehr hasst, tut alles, um ihr so gut ...

Kayla, eine 28-jährige erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit Weihnachten ganz negative und traurige Erinnerungen verbindet und genau deshalb diese Jahreszeit auch so sehr hasst, tut alles, um ihr so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Dann lernt sie aber den attraktiven Jackson und seine Familie, eigentlich Kunden von ihr, kennen und wird quasi direkt hineingestoßen in das familiäre Weihnachtsfeeling. Kaylas erste Reaktion: Flucht! Doch Jackson nimmt sich Kayla an und zeigt ihr nicht nur den Familien-Wohnort, das beschauliche Snow Crystal, sondern auch, dass es keinen Grund gibt, davonzulaufen ...

Der flüssige Schreibstil lässt einen sofort komplett eintauchen in die Geschichte um Kayla und ihren ganz persönlichen Weihnachtshorror. Da man gleich zu Beginn erfährt, dass sie dieser Jahreszeit nicht viel abgewinnen kann, aber nicht WARUM, kam Kayla erst mal recht kühl und distanziert rüber. Erst nach und nach hat sie die wahren Gründe für ihre Abneigung gegen das Weihnachtsfest preisgegeben, und das auch nur, weil der einfühlsame Jackson langsam zu ihr durchdringen konnte.
Kayla, eine erwachsene Frau, die keine Beziehungen unterhält und sich nur auf ihre Arbeit konzentriert, hat schon bald mein Mitleid erregen können. Und dann hat es nicht lange gedauert, da war ich von Kaylas Art, ständig aus irgendwelchen Situationen zu flüchten, die sie an ihre eigene Familie erinnern, richtig genervt. - Also diese Protagonistin hat abwechselnd echt viele verschiedene Gefühle in mir hervorrufen können. - War das gut? Ich weiß es nicht. Letztlich habe ich ihr Verhalten doch großteils als nervig in Erinnerung. Hinzu kommt (aber das soll nicht in die Bewertung mit einfließen), dass die Hauptcharaktere dieses Buches übertrieben, und eigentlich auch unrealistisch, optisch perfekt und attraktiv sind ...

Herzallerliebst fand ich aber Jacksons Familie. Und großartig waren die tollen Beschreibungen, was Snow Crystal betrifft. Sich so ein schönes Örtchen vorzustellen: einfach traumhaft! - Da möchte man selbst am liebsten dort sein.
Eine kurzweilige und süße Winter- bzw. Weihnachtsgeschichte, die man ohne zu große Erwartungen zu hegen, lesen kann und die mit sympathischen Charakteren und den wunderschönen Beschreibungen des beschaulichen Snow Crystal punktet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Irreführend!

Wer nicht hören will, muss sterben
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Wer nicht hören will, muss sterben ist das zweite Buch einer Thriller-Reihe um Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und die Psychologin Liz Montario. Buch Nummer eins, Schwesterlein, komm stirb mit mir, ...

Wer nicht hören will, muss sterben ist das zweite Buch einer Thriller-Reihe um Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und die Psychologin Liz Montario. Buch Nummer eins, Schwesterlein, komm stirb mit mir, habe ich bereits gelesen und wenn ich die beiden allgemein gefühlsmäßig vergleiche, komme ich zu dem Schluss, dass dieses hier schlechter abschneidet. Für einen Thriller habe ich mir etwas mehr Spannung erwartet und diese Art des in die Irreführens fand ich irgendwie ungut.

Natürlich war es für mich, nach fast 1,5 Jahren Pause zwischen erstem und zweitem Buch, erfreulich, wieder von den wichtigsten Protagonisten zu lesen. Dazu zählt die Psychologin Liz Montario, die zur Zeit in England lebt und arbeitet, nun aber wegen einem Fall, bei dem man in Deutschland Hilfe von ihr benötigt, zurückkommt und für eine Weile wieder mit (den anderen wichtigen Charakteren) den Kommissaren Birgit und Miguel und deren Chef, dem Hauptkommissar Georg Stadler, zusammenarbeitet. Bei letzterem war ich übrigens recht überrascht, dass er mir so unsympathisch geworden ist. Sein ausschweifender Lebensstil, seitdem Liz nach England gegangen ist, mit viel Alkohol und schnellen Frauenbekanntschaften, wird wahrscheinlich niemand wirklich als positiv empfinden. So auch ich nicht.

Das Buch besteht aus ganz vielen, ganz kurzen Kapiteln, die jeweils durchschnittlich 3-4 Seiten haben. Die Kapiteltitel waren immer mit Datum und genauer Uhrzeit versehen, was insofern ganz praktisch war, weil man, als man mit dem ein oder anderen Erzählstrang irregeführt wurde, damit dann einen kleinen Anhaltspunkt hatte.
Bei den Erzählsträngen möchte ich auch gleich anknüpfen. Mir persönlich waren das einfach viel zu viele verschiedene. Das war anstrengend und verwirrend und teilweise hatten sie auch gar nichts mit dem Fall aus Deutschland zu tun. Auch ein bisschen was über das Brimborium aus England, mit dem Liz vor ihrer Abreise zu tun hatte, zu erfahren, war ja ganz nett und für mich wahrscheinlich auch spannender und interessanter zu lesen, letztendlich war es für Deutschland aber völlig irrelevant.

In meinen Augen kann diese Fortsetzung dem ersten Buch nicht ganz das Wasser reichen und überhaupt hätte sie ganz gut eine Spur mehr Spannung vertragen. Lesenswert ist das Buch trotzdem, keine Frage. Ich persönlich hoffe jedoch, dass sich im dritten Buch, Ich sehe was, und das ist tot, eine etwas durchdachtere Story findet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht übel. - Aber auch nicht herausragend!

Der Ruf des Kuckucks
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Vielleicht hatte ich schon wieder zu hohe Erwartungen an ein weiteres Buch von J.K. Rowling ... Von Ein plötzlicher Todesfall war ich recht enttäuscht, Der Ruf des Kuckucks hat mir zwar um einiges besser ...

Vielleicht hatte ich schon wieder zu hohe Erwartungen an ein weiteres Buch von J.K. Rowling ... Von Ein plötzlicher Todesfall war ich recht enttäuscht, Der Ruf des Kuckucks hat mir zwar um einiges besser gefallen, besonders herausragend fand ich es aber trotzdem nicht.

Was mir an dem Buch wirklich gut gefallen hat, waren die Hauptprotagonisten. Ein richtig cooler Hund ist der Privatdetektiv Cormoran Strike. Mit seiner lockeren, aufmerksamen und intelligenten Art und seinem perfekt unperfekten Aussehen, war er mir sehr sympathisch. Auch seine Assistentin Robin ist ein kluger, liebenswerter Charakter. Die beiden sind ein klasse Ermittlerduo, die sich wunderbar ergänzen, ich habe so gerne von ihnen gelesen.
Hier hört es dann aber leider auch schon auf mit der Begeisterung für die Charaktere. Bis auf den Wachmann Wilson, der statt "Ja" immer mit "Yeah" geantwortet hat (was ich ja leicht erheiternd fand), fand ich die anderen Buchfiguren allesamt höchst unsympathisch und/oder extrem nervig. Das Verhalten und die Ausdrucksweise so mancher Leute ist mir gehörig gegen den Strich gegangen: von nervtötend hysterischen, reichen Frauen, einem Modedesigner, der mir das "typische" Bild eines Schwulen vermittelt hat, mit dem ich nicht zurecht kam, eingebildeten oder jähzornigen, gewaltbereiten und sexbesessenen Männern, bis hin zu einer ärmlichen, depressiven Schwarzen, die scheinbar keiner so recht leiden konnte, war alles dabei, was Abneigung in mir hervorgerufen hat.

Geschimpft ist mir hier auch wieder zu viel geworden. Kann sein, dass ich in der Hinsicht empfindlich(er) bin, weil mir das bei Ein plötzlicher Todesfall schon so negativ aufgefallen ist, trotzdem habe ich das Gefühl, dass es zu häufig vorgekommen ist, als dass ich es nicht erwähnen müsste.
Teilweise war mir die Handlung auch einfach zu langatmig. Ich bin der Meinung, dass das Ganze ein bisschen mehr Spannung vertragen hätte.
Und die Auflösung am Ende hat mich... stutzig gemacht!? Aus der Sicht des Täters hätte ich, um mich selbst vor einer Verhaftung zu schützen, gewisse Dinge eben anders gemacht, bzw. unterlassen. - Da war mir Einiges irgendwie unverständlich.

Keine zu großen Erwartungen zu hegen ist meistens von Vorteil, und hier bei dieser Story ganz bestimmt. Denn dann kann man sich auf tolle Hauptprotagonisten und einige Rätselrate - Spekulierstunden freuen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsteres Verwirrspiel

Sorry
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Wenn man anfängt, dieses Buch zu lesen, fängt auch unweigerlich die große Verwirrung an. Eine Frage nach der anderen stellt man sich: Was hat es mit den sich zeitweise wiederholenden Kapitelüberschriften ...

Wenn man anfängt, dieses Buch zu lesen, fängt auch unweigerlich die große Verwirrung an. Eine Frage nach der anderen stellt man sich: Was hat es mit den sich zeitweise wiederholenden Kapitelüberschriften 'Davor', 'Danach', 'Der Mann, der nicht da war' und 'Du' auf sich? Wer ist wer? Woher bzw. wodurch kennen sich die Charaktere? In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Was ist von Bedeutung und was völlig irrelevant? ...
Das ist für mich ja eigentlich das Tolle an einem Thriller: sich nach und nach seine Fragen durchs Herauslesen beantworten zu können. Hier hat es mich aber gestört, dass das meiste Licht ins Dunkel erst ziemlich am Schluss gebracht wurde und ich mich eben fast bis ganz zuletzt nicht ausgekannt habe. - Auf eine Weise fand ich das deprimierend und für mich als Ungeduldige war das sowieso eher unpassend.

Da dieses Buch nach Still mein zweites Buch von Drvenkar war, war ich auch ob der Gemeinsamkeiten etwas enttäuscht: wieder das Thema Kindesmissbrauch (wenn auch ganz anders verarbeitet), wieder diese Kapitelüberschriften und wieder so ein (zugefrorener) See,... - Natürlich nicht gleich, aber doch ähnlich. Und sowas mag ich nicht so gerne, denn das hat für mich was Nachgemachtes bzw. Einfallsloses.

Nun will ich aber auch mal wirklich was Positives loswerden: der Schreibstil ist einfach unglaublich. Man fühlt sich richtig reingeworfen in die Geschichte. Drvenkar und Atmosphäre, das gehört einfach zusammen. Ich bin so angetan und fasziniert von seiner Art zu schreiben: einzigartig, mit Wiedererkennungswert, düster, melancholisch und spannungsgeladen. Der Schreibstil ist schlicht und einfach ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte!

Trotz meiner vielleicht verheerend wirkenden Kritikpunkte, vergebe ich gefühlsmäßig 4 Sterne. Denn als lesenswert empfinde ich das Buch allemal.