Profilbild von Jasminleon

Jasminleon

Lesejury Star
offline

Jasminleon ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jasminleon über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein beklemmender, düsterer und rasanter Thriller!

Düsterhof (Thriller)
0

,,Düsterhof" ist der neuste Thriller von Melissa Schwermer, der am 26.04.22 im FeuerWerke-Verlag erschienen ist. Mir hat die düstere und beklemmende Geschichte sehr gut gefallen, dessen Atmosphären sich ...

,,Düsterhof" ist der neuste Thriller von Melissa Schwermer, der am 26.04.22 im FeuerWerke-Verlag erschienen ist. Mir hat die düstere und beklemmende Geschichte sehr gut gefallen, dessen Atmosphären sich den jeweiligen Handlungen gut angepasst und sie deshalb für ordentlich Spannung und Gänsehaut gesorgt haben. Die Autorin hat solide Ermittlungsarbeiten zwischen ihren Protagonisten Annabelle Hart und Felix Hertzlich aufgeteilt, die auf den ersten Blick zwar charakterlich und ermittlungstechnisch grundverschieden sind, doch zusammen ein taffes und mutiges Duo abgeben. Ich wurde mit in eine Welt einer verstörenden und grausamen Vergangenheit genommen, die in der Gegenwart drei Frauen auf brutale Weise das Leben gekostet hat. Auf der Suche nach einem gefährlichen Frauenmörder stoßen die Anwältin und der Privatdetektiv gleichzeitig auf einen Pferderipper, der seit Jahren auf verschiedenen Höfen Pferde absticht. Auch das Pferd des ersten Opfers stand auf der Liste des Rippers, weshalb das Ermittlerduo versucht, einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen herzustellen. Dabei kommen sie einem brutalen Psychopathen auf die Schliche, der gerade dabei ist, einen gestörten und perfiden Plan zu erstellen.

Dass der Ex-Freund des ersten Opfers nicht der Täter ist, war für mich relativ schnell klar. Doch die Staatsanwaltschaft hat sich auf ihn als Täter schnell verbissen, während Annabelle Hart sich für ihren Mandanten einsetzt und belastende Beweise findet. Der Therapeut wird aus der Untersuchungshaft entlassen und kurze Zeit später geschieht der nächste brutale Frauenmord. Während Annabelle und Felix weiter auf der Suche nach Beweisen für ihren Verdächtigen sind, verschwindet dieser jedoch plötzlich. Da hier das Motiv Eifersucht im Raum steht, geht das Thema auch der taffen Anwältin an ihre Nieren. Denn auch sie hat während ihren Ermittlungen mit ihrem ziemlich eifersüchtigen Ex-Freund zu kämpfen, weshalb sie von großem Unbehagen heimgesucht wird.

Die komplexe Welt eines Psychopathen wurde mit der Zeit immer mehr beleuchtet. Ich habe immer wieder gerätselt, wer wohl wirklich hinter diesen brutalen Frauenmorden steckt und ob es gleichzeitig auch der mysteriöse Pferderipper ist. Auch habe ich, besonders im letzten Drittel, oftmals mit den Protagonisten mitgefiebert. Während Felix sich bemüht, mit Annabelle an einem Strang zu ziehen, verschwindet auch noch plötzlich seine autistische Schwester. Dies ist der Punkt, wo er nicht mehr klar denken kann und alles dafür tut, sie zu finden. Denn er ahnt, dass etwas Schlimmes passiert sein muss, da sie als Autistin niemals ihren Termin bei ihrer Therapeutin vergessen hätte. Diese Zeit nutzt Annabelle aus und begibt sich währenddessen und überraschenderweise mithilfe ihres Ex-Freundes, auf Alleingang.

Die Geschichte ist fesselnd, unvorhersehbar und wendungsreich, was für einen schnellen Lesefluss gesorgt hat. Die beiden Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und der Perspektivenwechsel zwischen den beiden hat dafür gesorgt, dass ich dessen Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen konnte. Besonders Felix, nachdem seine Schwester spurlos verschwunden ist. Beide Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben, trotz meiner anfänglichen Bedenken, super zusammengearbeitet. Dies habe ich anfangs nämlich so nicht befürchtet, weshalb ich mich über dessen Entwicklung umso mehr gefreut habe. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und bildlich, der die Handlung auch bildlich gut vorantreibt. Es gibt zwar brutalere Szenen, die für mich jedoch gut zu verkraften waren. Trotzdem haben diese für ein erschreckendes Kopfkino gesorgt. Der Spannungsbogen hat sich gut im oberen Bereich aufgehalten, der zwischendurch immer mal wieder ganz kurz wegen ein paar Nebensächlichkeiten pausiert hat. Trotzdem hat mir dieser Thriller insgesamt sehr gut gefallen, weshalb er von mir gute vier Sterne bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2022

Rachsüchtige Mumien, ein toter Professor und viele weitere spannende Fälle aus dem alten Wien!

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
0

,,Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Kriminalfall für Inspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer von Oliver Pötzsch, der am 31. März 2022 im Ullstein-Verlag erschienen ...

,,Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Kriminalfall für Inspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer von Oliver Pötzsch, der am 31. März 2022 im Ullstein-Verlag erschienen ist. Das charmante und gleichzeitig chaotische Ermittlerduo hat hier wieder mit vollem Einsatz gezeigt, dass im alten Wien, Ende des 19. Jahrhunderts, nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Nachdem ein hoch angesehener Professor für Ägyptologie im Kunsthistorischen Museum in Wien tot als Mumie aufgefunden wird, werden gleichzeitig junge Männer brutal ermordet. Doch als wenn dies nicht schon genug wäre, wird im neu eröffneten Tierpark ein Tierpfleger von einem Löwen angefallen und ebenfalls tödlich verletzt. Herzfeldt glaubt nicht an einen Fluch von Mumien, die auf Rache aus sind und so ermittelt er heimlich auf eigene Faust weiter, nachdem die Ermittlungen in diesem Fall für ihn unzufrieden abgeschlossen werden. Gleichzeitig wird ihm bewusst, dass im Fall der Strichermorde auch nicht mit rechten Dingen ermittelt wurde. Deshalb sucht er Hilfe und Rat beim kauzigen Totengräber Rothmayer. Während die Protagonisten mit einer ausgiebigen Mördersuche beschäftigt sind, hat der Autor mich gleichzeitig tief in die vergangene Zeit des alten Wiens eintauchen lassen.

Der schrullige Totengräber, der von außen wie eine harte Nuss wirkt, zeigt in einigen Momenten seinen weichen Kern. Vor allem dann, wenn es um seine Ziehtochter Anna geht. Denn die ständigen Besuche vom Jugendamt stressen ihn ungemein und er verhindert mit allen Mitteln, dass sie ihm weggenommen wird. Auch in dieser Geschichte ist er damit beschäftigt, ein neues Buch zu schreiben. Regelmäßig gibt es deshalb zu Anfang eines neuen Kapitels kurze Ausschnitte aus ,,Totenkulte der Völker“. Diese fand ich unheimlich interessant, aber auch ansonsten wurden in diesem historischen Kriminalroman viele interessante Informationen zu geschichtlichen Hintergründen eingestreut. Dieser Roman, der auf den ersten Blick eine Mumiengeschichte zu sein scheint, bietet im weiteren Verlauf weitaus viel mehr. Mehrere Fälle ergeben nach und nach einen gut durchdachten, spannenden und schlüssigen Plot, der mit hervorragend, schwarzen Humor gewürzt ist. Ebenfalls gelungen finde ich auch die Anfänge der Kriminalistik, die sehr interessant beschrieben werden.

Nicht zu vergessen ist die Rolle von Julia, der Freundin von Herzfeldt. Sie ist Tatortfotografin und schaut so in die tiefsten Abgründe, die sie einfach nicht loslassen und immer mehr psychisch zusetzen. Deshalb versucht sie, mehr Zeit mit ihrer taubstummen Tochter Sisi zu verbringen, während ihr der mysteriöse Fall aus dem Tierpark keine Ruhe lässt. Ihre Hartnäckigkeit hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ihre Beziehung zum charmanten Herzfeld nicht die stabilste ist. So ergeben der Totengräber Rothmayer, Inspektor Leopold von Herzfeldt und Anna ein taffes und interessantes Team, welches der Handlung immer wieder neue Wendungen verleiht. Jeder einzelne ist gut ausgearbeitet und da abwechselnd aus dessen Perspektiven geschrieben wurde, konnte ich mich sehr gut in verschiedene Gedankengänge und Handlungen hineinversetzen. Wer Probleme mit dem Verstehen einiger Wörter aus dem alten Wien hat, dem ist am Ende mit „Wienerisch für Piefkes (negative Bezeichnung für einen Deutschen)“, einer Auflistung und Übersetzung von einigen Wörtern, geholfen. Anfangs gibt es auch noch eine Auflistung der wichtigsten Charaktere, die hier regelmäßig vorkommen. Gerade für Neueinsteiger ist diese Liste sehr hilfreich.

Die Atmosphäre von Wien zum Ende des 19. Jahrhunderts ist hervorragend eingefangen, sodass ich oftmals wirklich gedacht habe, ich wäre mitten im Geschehen. Die Protagonisten sind sehr interessante Persönlichkeiten, besonders der Totengräber mit seinen Ecken und Kanten. Meistens sind die Dialoge im Wiener-Dialekt geschrieben, was die ganze Geschichte noch authentischer rüberbringt. Das einzige, was mich gestört hat, war das hin und her springen der verschiedenen Fälle, die zwar alle sehr spannend waren, mich ab und zu jedoch etwas überrumpelt haben. Außerdem hätte ich mehr über die Beziehung zwischen Rothmayer und seiner Anna gelesen, da der Titel des Buches ja darauf hinausläuft. Die historische Geschichte ist flüssig und sehr realistisch geschrieben, deshalb gibt es von mir gute vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2022

Ein solider Justiz-Krimi, dessen Hintergrund auf einer realen und erschreckenden Begebenheit basiert!

Der dreizehnte Mann
0

,,Der dreizehnte Mann" vom Autorenduo Florian Schwiecker und Michael Tsokos ist ein Justiz-Krimi, der am 01.03.2022 im Droemer Knaur-Verlag erschienen ist. Der erste Band hatte mir vor einiger Zeit mehr ...

,,Der dreizehnte Mann" vom Autorenduo Florian Schwiecker und Michael Tsokos ist ein Justiz-Krimi, der am 01.03.2022 im Droemer Knaur-Verlag erschienen ist. Der erste Band hatte mir vor einiger Zeit mehr schlecht als recht gefallen, trotzdem wollte ich dieser Fortsetzung eine Chance geben. Diesen Band fand ich diesmal deutlich besser und spannender, auch der Facharzt für Rechtsmedizin, Dr. Justus Jarmer, dem der Ruf einer rechtsmedizinischen Koryphäe vorauseilt, ist in dieser Geschichte deutlich präsenter. Er kommt öfter zu Wort als im ersten Band, was mir schon deutlich besser gefallen hat. Rocco Eberhardt ist so gesehen der dominierende Charakter, der mit etwas Hilfe des Rechtsmediziners versucht, einen längst verjährten Missbrauchs-Skandal aufzuklären und weiteren Vertuschungen eine Stimme zu geben. Das Thema Politik, welches hier mit drin hängt, wurde geschickt mit eingebunden. Jarmer, der wieder regelmäßig Kugelschreiber um seine Finger kreisen lässt und Eberhardt, der ständig alkoholische Getränke genießt, haben Situationen erzeugt, die mir zu oft vorkamen. Diese ständigen Wiederholungen hätte ich nicht so oft lesen müssen, was mich auch schon im Vorgängerband gestört hat. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber die beiden Protagonisten haben bei mir erneut einen arroganten Hauch hinterlassen, da sie, besonders Jarmer, eine leicht hochnäsige Art an sich haben. Beide Herren wissen, dass sie in ihren Jobs gut, wenn nicht sogar die besten, sind. Durch das ständige betonten ihrer Stärken entstand für mich dann diese Arroganz.

Nichtsdestotrotz kamen diese beiden Charaktere sehr gut rüber und wurden meiner Meinung nach deutlich besser ausgearbeitet. So konnte ich dessen Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen und besonders Eberhardt, der eigentlich Angeklagte verteidigt, hat positive Charakterzüge an den Tag gelegt. Er hilft nicht nur bei der Identifizierung einer Wasserleiche, auch geht ihm das Schicksal von Timo Krampe sehr nah. Sein Gefühlschaos wurde authentisch beschrieben, während er seine Jugendliebe wieder trifft und anschließend mit ihr zusammenarbeitet. Jarmer hat seine festen Rituale und ist ein Gewohnheits- und Familienmensch, eigentlich das komplette Gegenteil von dem Berliner Strafverteidiger. Trotzdem schaffen sie es, gemeinsam hinter einen erschreckenden Skandal zu blicken und brisante Indizien genauer unter die Lupe zu nehmen. Obwohl diese auf den ersten Blick eindeutig erscheinen, hat mich am Ende eine Wendung überrascht, mit der ich nicht gerechnet habe.

Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Die 103 sehr kurzen Kapitel, verteilt auf 340 Seiten, sind rasant und bieten durch den wechselnden Perspektivenwechsel Abwechslung. Auch bildlich konnte ich der kompletten Handlung sehr gut folgen. Erschreckend ist der reale Hintergrund, der spannend in diesen fiktiven Krimi eingearbeitet wurde. Den Skandal um das Granther-Experiment haben die Autoren teilweise zur Inspiration des realen Kentler-Experiments entnommen. Dieses ,,Experiment“ hat es leider wirklich gegeben, welches im Jahr 2008 auf den verstorbenen Psychologen, Sexualwissenschaftler und Professor für Sozialpädagogik Helmut Kentler zurückzuführen ist. Kentler vertrat die obskure Ansicht, dass Kinder und Jugendliche aus zerrütteten Verhältnissen am besten wieder in ein geordnetes Leben zurückfinden würden, wenn man sie in die Obhut von Pädophilen gibt. Seine verstörte Ansicht hat viele Kinderseelen noch tiefer verletzt, da er der Meinung war, dass es ihnen bei oftmals verurteilten Männern besser geht und sie dort endlich ein liebevolles Umfeld erhalten.

Wer in diesem Krimi alles seine Finger mit im Spiel hatte und wie diese versucht haben Beweise zu vernichten, hat mich spannend unterhalten. Zum größten Teil fand ich die komplette Handlung diesmal sehr unterhaltsam und auch deutlich unvorhersehbarer. Spannung wurde langsam aufgebaut und der erschreckende, abartigste Hintergrund dieser Geschichte hat mir Gänsehaut beschert. Außerdem fand ich interessante Einblicke aus den Verhandlungen im Gerichtssaal, dem Alltag eines Strafverteidigers und Details aus dem rechtsmedizinischen Bereich passend eingearbeitet. Dies hat dem Krimi eine Menge Authentizität eingebracht, Insiderwissen wurde für Laien verständlich eingearbeitet. Von mir gibt es vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2022

Auf der Suche nach einer geheimen Rezeptur gibt es spannende Verbindungen zwischen dem Mittelalter und der Gegenwart!

Die Rezeptur: Thriller
0

,,Die Rezeptur" von Catherine Shepherd aus dem Kafel-Verlag ist ihr zwölfter Zons-Thriller, der am 28. März 2022 erschienen ist. Auch diese Geschichte, die aus zwei spannenden Zeitebenen besteht, hat mich ...

,,Die Rezeptur" von Catherine Shepherd aus dem Kafel-Verlag ist ihr zwölfter Zons-Thriller, der am 28. März 2022 erschienen ist. Auch diese Geschichte, die aus zwei spannenden Zeitebenen besteht, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen. Wer schon Bände aus der Zons-Reihe gelesen hat, kann sich erneut auf lebendige und gut ausgearbeitete Protagonisten freuen. Denn auch diesmal wird parallel im mittelalterlichen und dem heutigen Zons ermittelt, wo jeweils skurrile Morde geschehen. Schnell steigt in beiden Zeiten die Opferzahl in die Höhe, worauf Oliver Bergmann in der Gegenwart und Bastian Mühlenberg aus der Vergangenheit, ermitteln. Denn beide Mörder scheint eines zu verbinden: Das Geheimnis der ewigen Jugend!

Die beiden Handlungsstränge aus den unterschiedlichen Zeitebenen wechseln sich ab und sorgen so direkt für doppelte Spannung, sodass schnell eine unbehagliche und dichte Atmosphäre entsteht. Spannend und mysteriös verknüpft die Autorin diesen Wechsel, weshalb ich während des Lesens die ganze Zeit am mitfiebern und miträtseln war. Doch wie gewohnt nützte mir mein Kopfzerbrechen überhaupt nichts, da die Autorin wie immer unvorhersehbare Ereignisse eingebaut hat. Diese waren zwischendurch nicht zu erahnen, sodass mich die Auflösungen der beiden Geschichten völlig überrascht haben. Gekonnt wurde ich auf falsche Fährten geführt und mir wurde eine breite Palette an Verdächtigen präsentiert. Zwei Fälle, die zwar 500 Jahre Unterschied aufweisen, jedoch hinterhältige Verbrechen gemeinsam haben. Während im damaligen Zons Mönche der Reihe nach heimtückisch vergiftet wurden, beendet der Täter in der Gegenwart auf grausame Weise und nacheinander das Leben verschiedener Ärzte aus einer chirurgischen Schönheitsklinik. Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg suchen jeweils nach Verbindungen zwischen den Opfern und begeben sich anschließend auf einen Wettlauf gegen die Zeit. Die wechselnden Zeitebenen enden häufig mit einem fiesen Cliffhanger, die es mir schwer gemacht haben, das Buch an die Seite zu legen. Mich haben außerdem regelmäßig neuen Wendungen und Erkenntnisse erwartet, was den Spannungsbogen noch weiter in die Höhe getrieben hat.

Es wird aus Bastian Mühlenbergs' (Mittelalter) und Oliver Bergmanns’ (Gegenwart) Sicht geschrieben, sodass ich dessen Gedankengänge und Handlungen sehr gut nachvollziehen konnte. Der zeitliche und geschichtliche Sprung zwischen damals und heute empfand ich als glaubhaft und spannend. Geschickt, schlüssig und nachvollziehbar wurden Gemeinsamkeiten/Verbindungen eingearbeitet. Die historischen und gegenwärtigen Ereignisse entwickeln sich im rasanten Tempo und haben für eine Menge Rätselstoff und Nervenkitzel gesorgt. Auch die Nähe zu den beiden Hauptcharakteren Bergmann und Mühlenberg ist gegeben. Obwohl Catherine Shepherd mich nicht mit ausschweifenden Beschreibungen und unnötigen Längen aufgehalten hat, konnte ich mir trotzdem beide Handlungen bildlich sehr gut vorstellen. Das Thema und die Botschaften des Gesamtinhalts kommen deutlich rüber, da die Zeitsprünge gut aufeinander abgestimmt sind. Hohe Spannung wird schon ab der ersten Seite aufgebaut, die bis zur letzten Seite durchgehend gehalten wird. Gut durchdachte Verknüpfungen von Historie und Gegenwart werden durch Spannung, einer geheimnisvollen Atmosphäre, einem unvorhersehbaren Geschehen und aktionsreiches Handeln hervorragend miteinander verbunden. Von mir gibt es deshalb auch für diesen rasanten Zons-Thriller eine glasklare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2022

Tolle Inspirationen für Leseratten!

Ich lese!
0

,,Ich lese!" von Attilio Cassinelli ist ein ausdrucksstark und schön illustriertes Kinderbuch, welches am 11.04.22 im Insel-Verlag erschienen ist. Der Autor zeigt in klaren und schnörkellosen Illustrationen, ...

,,Ich lese!" von Attilio Cassinelli ist ein ausdrucksstark und schön illustriertes Kinderbuch, welches am 11.04.22 im Insel-Verlag erschienen ist. Der Autor zeigt in klaren und schnörkellosen Illustrationen, wo man überall ein Buch lesen kann. Er inspiriert dadurch für viele und unterschiedliche Situationen, die man sinnvoll nutzen kann, um in die Welt der Bücher und Geschichten einzutauchen. Diese sinnvolle Aktivität wird durch zahlreiche und leicht verständliche Momente in Form von teilweise lustigen Bildern gezeigt. Zu jeder Lesesituation erscheint ein einfacher Satz, der die jeweilige Situation auf den Punkt beschreibt. Meine dreijährige Tochter lässt ihrer Fantasie öfter freien Lauf und interpretiert ihre eigene Situation, die trotzdem zu dem Bild passt. Sie kann jeden Satz problemlos nachsprechen, da die Sätze, wie erwähnt, leicht und einfach geschrieben wurden.

Egal ob alleine oder in einer Gruppe, leise oder laut, ein Buch oder mehrere, im Urlaub oder auf dem Klo, Attilio Cassinelli zeigt mit seinem stabilen Büchlein tolle Situationen auf, um Zeit sinnvoll nutzen zu können. Dabei kommen verschiedene Tiere vor, die seine Situationen klasse darstellen. Mir gefällt das schöne Buch sehr gut, da es immer wieder Spaß macht, alle Lesesituationen durchzugehen. Es wird gezeigt, das lesen niemals langweilig wird. Deshalb ist das Büchlein das perfekte Buch für kleine Leseratten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere