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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Typischer Sullivan

Im Schatten des Kronturms
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Wer noch nie Fantasy gelesen hat, sei hier gewarnt. Sullivan schreibt klassische Fantasy und pflegt dabei den Erzählstil der guten alten Zeit. Er verliert sich gern in Beschreibungen, nimmt sich Zeit die ...

Wer noch nie Fantasy gelesen hat, sei hier gewarnt. Sullivan schreibt klassische Fantasy und pflegt dabei den Erzählstil der guten alten Zeit. Er verliert sich gern in Beschreibungen, nimmt sich Zeit die Handlung aufzubauen und baut interessante, ausgefeilte Charaktere. Manche legen ihm das als Langatmigkeit aus, mir gefällt es aber, aber als erfahrene Fantasy-Leserin bin ich ausschweifende Beschreibungen ja gewohnt.

In 'Im Schatten des Kronturms' erzählt Michael J. Sullivan die Geschichte von Hadrian Blackwater und Royce Melborn, einer ein Krieger, einer ein Mörder, die sich begegnen und die Diebesbande Riyria gründen. Dieses Buch ist der Prolog zu den bereits erschienenen Riyria-Chroniken, man kann es zuerst lesen aber auch nachdem man die bereits veröffentlichten Bücher gelesen hat.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, aber man muss eben den klassischen, manchmal etwas trockenen Erzählstil, mögen. Ganz so vom Hocker gehauen wie die The First Empire-Reihe hat es mich nicht, aber es ist passable, unterhaltsame Fantasyliteratur.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Donnerlittchen, das ist mal ein Fantasy-Highlight!

Priest of Bones
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Dieses Buch zu lesen war mir eine wahre Freude!

Mit Priest of Bones hat Peter McLean eine großartige Fantasyerzählung geschaffen, in einem so nicht sehr oft erzählten Setting!

Der Krieg ist ...

Dieses Buch zu lesen war mir eine wahre Freude!

Mit Priest of Bones hat Peter McLean eine großartige Fantasyerzählung geschaffen, in einem so nicht sehr oft erzählten Setting!

Der Krieg ist aus, die Schlacht von Abingon ist geschlagen und unserer lieben Frau sei Dank hat Tomas Piety die Schlacht überlebt! Er kehrt mit seinem Trupp Berufstotschlägern heim nach Ellinburg, einer verarmten, kleinen Industriestadt und stellt fest, dass nicht viel von seiner früheren Position als Anführer der Gang 'Pious Men' geblieben ist. Doch Tomas hat den Willen sich ausnahmslos alles zurückzuholen.

Dieses Buch atmet den authentischen Spirit der frühen Neuzeit. Die dreckigen, bettelarmen Gassen des Stadtviertels Stink erinnern an das städtische England der Unterschichtwährend der Frühzeit der industriellen Revolution. In diese Atmosphäre werden einige Fantasyelemente gestreut, doch der Hauptteil der Story wird von Bandenrivalitäten und politischer Intrige getragen. Was mir überdies gut gefällt, ist die sehr explizite, nicht ansatzweise feinfühlige Wortwahl, die im Kontrast zum durchaus empathischen und sehr intelligenten Hauptcharakter steht. Manchen ist diese Sprache zu viel des Guten (ein Charakter heißt z.B. 'Kant, die Kackbratze') für mich hat es aber großartig in das Setting gepasst.

Der Spannungsbogen ist gut ausgearbeitet und Tomas, Ailsa und Bloody Anne als Hauptcharaktere so sympathisch, dass man mitfiebern muss!

Ich habe dieses Buch geliebt und empfehle es jedem Fantasy-Fan als Pflichtkauf (wenn ihr damit leben könnt, dass Tacheles geredet wird und das Buch mit wenig klassischer Ritterlichkeit auskommt).


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Veröffentlicht am 28.02.2020

Spannend!

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Dies ist der 2. Teil der Sayer Altair-Reihe.

Bei einer Wanderung im Shenandoah-Nationalpark stößt FBI-Agen Max Cho mit seiner Leichenspürhündin auf eine Grube voller menschlicher Überreste. Frisch aus ...

Dies ist der 2. Teil der Sayer Altair-Reihe.

Bei einer Wanderung im Shenandoah-Nationalpark stößt FBI-Agen Max Cho mit seiner Leichenspürhündin auf eine Grube voller menschlicher Überreste. Frisch aus dem Krankenstand zurück wird FBI-Agentin Sayer Altair dorthin entsandt um den vermeintlichen Cold Case aufzukären. Doch der Fall ist scheinbar gar nicht so kalt, wie zunächst vermutet...

Wir haben es hier mit typischer Thrillerkost zu tun, in der auch einige ziemlich fiese Folterszenen vorkommen. Leser*innen mit einer Sensibilität gegenüber Gewalt gegen Kinder seien hiermit gewarnt, dieses Buch könnte euch unangenehm belasten.

Der Spannungsbogen ist gut, man ist fast sofort mitten im Geschehen und ein knallharter Thriller vermischt sich hier mit Ränkespielen innerhalb Quanticos sowie einem tollen Plot, in dem man sich von fast zu Anfang an fragt, wem man hier eigentlich trauen kann.

Peter Lontzek als Hörbuchsprecher besitzt eine perfekte Thrillerstimme, er beherrscht alle Facetten vom ruhigen Erzähler bis hin zur durchgeknallten Psychopathie, es macht echt Freude ihm zuzuhören.

Den einzigen kleinen Minuspunkt den ich hier anbringen könnte, ist, dass ich die verantwortliche Person sofort in Verdacht hatte. Meine Intuition hat mich nicht getrogen, auch wenn der Autor es einem wirklich schwer macht und ich zwischendrin, inmitten all der unerwarteten Wendungen, meine Theorie fast aufgegeben hatte.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Überzeugt nicht

Hate is all I feel
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Die vielen guten Reaktionen und Attribute wie 'ausgefallen', die diesem Buch von anderen Rezensenten gegeben wurden, kann ich mir nur damit erklären, dass diese noch nicht so viele Dark Romance-Bücher ...

Die vielen guten Reaktionen und Attribute wie 'ausgefallen', die diesem Buch von anderen Rezensenten gegeben wurden, kann ich mir nur damit erklären, dass diese noch nicht so viele Dark Romance-Bücher gelesen haben.

In Hate Is All I Fell trifft 50 Shades of Grey auf klischeehafte Charaktere und ein High-School-Setting. Mit Dark Romance hat das freilich wenig zu tun.

Abigail ist 17 und in ihrer Stadt Teil der 'Elite', ihrem Vater gehört Manning Motors, ein Automobilkonzern und die Familie gehört zu den reichsten der USA. Die Familie Manning verbinden enge Bande mit anderen superreichen Familien der Gegend und um die Pfründe zu sichern wurde ein Ehevertrag für Abigail mit einem der Söhne der anderen Familien ausgehandelt, als sie erst 10 Jahre alt war. Auch ihr Bruder, selbst ebenfalls noch Teenager, ist schon fest versprochen. Er hat es allerdings leichter, denn Drew liebst seine Auserwählte Jane, während Abigail ihren Zukünftigen Trent kein bisschen leiden kann (angesichts seines bösartigen Charakters ist das nachvollziehbar). Da in ihrem Ehevertrag sinnloserweise auch ihre Jungfräulichkeit Bestandteil des Vertrages ist, beschließt sie dem Patriarchat ein Schnippchen zu schlagen. Doch dieser One-Night-Stand hat Folgen...

Dark Romance ist mir nicht neu, ich bin was dieses Genre angeht sogar sehr verwöhnt andere Verlage haben da großartige Titel im Programm. Umso mehr hat mich hier der Inhalt dieses Buches hinter dem wirklich schönen Cover verärgert.

Die Darstellung der Charaktere ist inkonsistent. Abigail wird z.B. einserseits als kämpferisch und rebellisch beschrieben, andererseits lässt sie sich wirklich von jedem begrapschen und vorführen, als wäre sie sich ihrer sozialen Stellung nicht bewusst. Das hat für mich nicht gepasst. Die männlichen Charaktere sind durch die Bank allesamt triebgesteuert, egoistisch, kaltherzig und missachten jedwede Grundregel des sozialkonformen Verhaltens, während die Aufgabe der Mädchen ist, sich Sorgen zu machen ob ihre armen Freunde nicht unter 4 Wochen Sexentzug im Sommercamp 'leiden', weil sie ubiquitär vorhandene Befriedung ihrer sexuellen Bedürfnsse ja gewohnt sind. Denn offensichtlich sind die Jungs nicht nur reich, sondern zu dumm, um auf das Naheliegendste zu kommen. Die Ärmsten! Ich muss mich gleich übergeben...

Das Buch hat leider samt und sonders eher etwas von Stockholm-Syndrom meets Pubertät. Mir hat da das echte 'Dunkle' was Dark Romance den Namen gibt, gefehlt. Was man bekommt sind Highschool-Gezicke, bestenfalls durchschnittliche Sexszenen und sexuelle Übergriffigkeiten, die aber nur Kulisse sind, um die abstruse Story am Laufen zu halten. Das Ende war auch nicht richtig gut, war aber zu erwarten, da es ein Serienauftakt ist.

Leider ein Lowlight des Dark Romance-Genres.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Dufte Story!

Shadowscent
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Im Kaiserreich Aramtesch stinkt es gewaltig nach Intrige! Kurz vor der Ernte der Dakkaipflanze, des kostbarsten Rohstoffes in Aramtesch, geht die einzige Plantage mit diesen Pflanzen in Rauch auf und bei ...

Im Kaiserreich Aramtesch stinkt es gewaltig nach Intrige! Kurz vor der Ernte der Dakkaipflanze, des kostbarsten Rohstoffes in Aramtesch, geht die einzige Plantage mit diesen Pflanzen in Rauch auf und bei ihr wird der Thronfolger Prinz Nissan bewusstlos aufgefunden. Dieser Brand sieht so gar nicht nach Zufall aus...

Das Worldbuilding in Aramtesch hat mir imponiert. Das Kaiserreich setzt sich aus Einzelstaaten zusammen und der Kaiser samt seiner Gemahlinnen aus jedem Landesteil bewahren es vor Zerwürfnis und Zerfall. In diesem Reich ist alles auf Düfte und Gerüche ausgelegt. So ist Parfumeur einer der angesehensten Berufe, an allen Ecken wird geräuchert. Es gibt einen ganzes ungeschriebenes Regelwerk welche Düfte und Räucherwaren wann, vom wem und in welcher Situation anzuwenden sind, jeder trägt einen Duft und auch in den Schimpfworten wird sich fast stets auf Gestank bezogen. Also eine perfekte Lektüre, wenn man mal endlich den Duftkerzen-Vorrat daheim aufbrauchen will.

Die selbstbewusste Rakel, der Lehrling der Dufthüterin, mit ihrem feinen Supernäschen und Ash, der Leibwächter des Prinzen, fliehen um ein Heilmittel für Nissan zu finden. Denn eines ist klar: was auch immer den Prinz in seinen Zustand versetzt hat, keine bekannte Behandlung wird ihn retten können.

Was mich irritiert hat, war hier die Klassifizierung als Jugendliteratur. Trotz der Protagonisten, die selbst in ihren Teeniejahren sind, kommt diese Fantasystory ganz schön erwachsen und stellenweise auch etwas blutig daher. Für mich ist es eher 'normale klassische Fantasy', die aber die jugendliche Leserschaft nicht ausschließt.

Die beiden Charaktere sowie ihre Storybögen sind angenehm klischeefrei, der Spannungsbogen ist etwas uneinheitlich, aber es ist stets eine gute Grundspannung da und das Ende der Geschichte hat mich wirklich zufrieden gestellt.

Ich habe Shadowscent als Hörbuch genossen, die Hörbuchumsetzung mit Dagmar Bittner als Rakels Erzählerstimme und Julian Hoyerseck als Ashs Erzählerstimme hat mir gut gefallen. Beide passen stimmlich prima in ihre Rolle.

Für Fans klassischer Fantasy ist Shadowscent defintiv einen Versuch wert!

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