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Veröffentlicht am 15.12.2019

Kartoffel-Basics

Kartoffeln kreativ
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Dieses Buch bietet kurz und knapp allerlei Rezepte mit Kartoffeln. So richtig 'kreativ' wie der Titel es verspricht, sind die Rezepte aber nicht. Eher eine Sammlung von typischen Basics wie Kartoffel-Waldpilzsuppe ...

Dieses Buch bietet kurz und knapp allerlei Rezepte mit Kartoffeln. So richtig 'kreativ' wie der Titel es verspricht, sind die Rezepte aber nicht. Eher eine Sammlung von typischen Basics wie Kartoffel-Waldpilzsuppe und Herzogin-Kartoffeln sowie internationalen Klassikern wie Runzelkartoffeln und Tortilla.

Trotzdem kommen alle Rezepte ohne übermäßig viele exotische Zutaten aus, sehen lecker aus und meine bis jetzt probierten Rezepte waren unkompliziert und schmackhaft (die Kartoffel-Lasagne z.B.).

Hervorzuheben ist auch die neue praktische App mit der man Rezepte verwalten kann, die Nutzung wird auch in einer Umschlagsseite dieses Buches erklärt. Mit der App kann man Lieblingsrezepte deutlich besser im Blick behalten als 'old school' mit Lesezeichen.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Lesenswert!

Die Arena: Grausame Spiele
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Ich bin ja bei Büchern aus dem Young Adult- Genre immer etwas skeptisch. In gefühlt 80% dieser Bücher ist der Plot und das Worldbuilding einfach nur eine farbenfrohe Fassade für eine triste Lovestory zweier ...

Ich bin ja bei Büchern aus dem Young Adult- Genre immer etwas skeptisch. In gefühlt 80% dieser Bücher ist der Plot und das Worldbuilding einfach nur eine farbenfrohe Fassade für eine triste Lovestory zweier jugendlicher Charaktere.

Auch hier hatte ich diese Befürchtung, in dieser Story um Hoshiko und Ben, zwei Jugendlichen die in England etwa 25 Jahre in der Zukunft leben (der Plot legt aber nahe, oder es ist eine Logiklücke, dass es sich eher um eine parallele Realität handelt, da auf Ereignisse Bezug genommen wird, die schon passiert sein müssten). In diesem England ist Ben der Sohn der Ministerin für Dreg-Kontrolle. Dregs, das sind alle Nicht-Englischen Personen, die behandelt werden wie Dreck, die im mittelalterlichen Sinn vogelfrei sind und unter elenden Bedingungen leben. Hoshiko ist eine Dreg, als solche wurde sie ihrer Familie entrissen und gezwungen im 'Zirkus', einer Mischung aus klassischem Zirkus und einer römischen Gladiatorenarena, aufzutreten. Dort kämpft sie in jeder Vorstellung um ihr nacktes Überleben, wie auch alle anderen Artisten. Ben ist ein 'Pure', so nennen sich in dieser Welt die Übermenschen, Personen rein-englischer Abstammung. Er führt ein behütetes, privilegiertes Leben. Bis er im Zirkus auf Hoshiko trifft...

Die Kernfrage ist also: ist diese abstoßend-faszinierende Welt wieder nur der Mummenschanz, der einen schwachen Lovestory-Plot verbergen soll? Zum Glück nicht! Dieses Buch hat alles, was ich mir von jeder YA-Dystopie wünsche! Ein faszinierendes Worldbuilding, viele actionreiche Szenen, super ausgearbeitete Charaktere und herzzereißende Momente und einen kritischen Umgang mit gesellschaftlichen Brennpunkt-Themen, wie hier Rassismus!

Ja, auch hier gibt es eine Lovestory, aber sie hält sich so dezent im Hintergrund, dass es wirklich nicht stört. Hoshiko und Ben sind als Charaktere faszinierend konsequent gezeichnet. Hoshikos Wut auf die Pures hat die Autorin hervorragend beschrieben, ebenso wie Bens anfängliche Naivität bezüglich der Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Es war seit längerer Zeit mal wieder eine YA- Story bei der ich wirklich mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten habe. Wer Lust auf eine Young Adult- Dystopie hat, die eine Aura permanenter Lebensgefahr atmet und mit dem immer mitschwingenden Rassismus-Thema und teilweise wirklich heftig-grausamen Szenen umgehen kann: lest dieses Buch oder hört das Hörbuch! Von mir gibt es eine unbedingte Kauf-Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Teil 2 zeigt sich als würdiger Nachfolger

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Wer Band 1 gelesen hat, muss erst mal stark sein: alle liebgewonen Charaktere wie z.B. Dr. Dieffenbach oder die Hebamme Frau Vogelsang spielen leider keine Rolle mehr, in Ulrike Schweikerts zweitem ...

Wer Band 1 gelesen hat, muss erst mal stark sein: alle liebgewonen Charaktere wie z.B. Dr. Dieffenbach oder die Hebamme Frau Vogelsang spielen leider keine Rolle mehr, in Ulrike Schweikerts zweitem Band ihrer Charité-Reihe wechseln wir nämlich die Epoche. Die Handlung beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts mit der ersten weiblichen Ärztin an der Charité, Dr. Rahel Hirsch, und endet im Dritten Reich.

Eben jene Dr. Rahel Hirsch ist auch der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Buches. Eine der großen Stärken von Ulrike Schweikert ist es, die Lebenslinien ihrer Protagonisten spannend nachzuzeichen. Auch hier klebt man mit den Ohren an der Geschichte und bewundert, wie sich Rahel durch die Querelen ihrer Zeit kämpft. Ebenso spannend ist der Plot um Rahels Freundin, die Wäscherin Barbara, die eine ambitionierte Kämpferin für Frauenrechte ist.

Alles in allem wieder ein großartiger historischer Roman von Ulrike Schweikert. Sollte es einen Folgeband geben, werde ich ihn mir defintiv zu Gemüte führen. Auch Svenja Pages macht ihren Job als Hörbuchsprecherin wieder exzellent, somit ist die Hörbuch-Ausgabe sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Die Fortsetzung begeistert

Zimmer 19
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Zweite Teile sind ja oft ein zweischneidiges Schwert. Die Balance zu halten aus frischem Wind und den vetrauten Elementen eines Serienauftakts, das ist gerade bei Thrillern oft nicht ganz gegeben. ...

Zweite Teile sind ja oft ein zweischneidiges Schwert. Die Balance zu halten aus frischem Wind und den vetrauten Elementen eines Serienauftakts, das ist gerade bei Thrillern oft nicht ganz gegeben. Aber Marc Raabe weiß hier zu begeistern.

Erneut schickt er den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns in einen Fall, einen wie er öffentlicher nicht sein könnte! Bei der Eröffnungsvorstellung der Berlinale soll eigentlich ein kinderfreundlicher Animationsfilm gezeigt werden, doch statt dieses Films flimmert ein Snuff-Film wie er übler nicht sein könnte vor hunderten Prominenten auf der Leinwand, in dem eine junge Frau vergewaltigt und ermordet wird.

Die Frage ist: eine abgedrehte Kunstaktion oder das echte Zeugnis eines Mordes? Ist die Tochter des Berliner Bürgermeisters Keller nur zu weit gegangen oder ist sie das Opfer einer grausamen Tat?

In diesem Teil der Tom Babylon- Reihe spielt der Autor angenehm mit den Klischees, die rund um Politprominenz existiert. Tom und Sita müssen sich gegen Verstocktheit, Kontaktverbote und Denkverbote durchsetzen. Einfach sind solche Ermittlungen nicht, aber Toms Unterweltverbindungen helfen da mal wieder die offiziellen Wege zu umgehen. Auch auf Sitas Vergangenheit wird in diesem Thriller mehr Fokus gelegt.

Im Hintergrund bleibt hier Toms Privatleben, mit seiner Frau Anne und seinem kleinen Sohn. Das tut der Geschichte aber ganz gut, denn der Plot, der immer wieder zwischen Gegenwart und jüngerer Vergangenheit wechselt, ist schon voll genug. Lediglich seine Schwester (als Kind verstorben), die ihm immer wieder erscheint und zu ihm spricht, spielt hier das Bindeglied.

Die Wendungen in der Geschichte waren wenig vorhersehbar, so dass sich für mich keine relevanten Längen ergeben haben. Auch die Auflösung des Falls, nachdem ich mir zwischendrin immer wieder dachte 'wie will der Autor DAS logisch erklären', war gut gemacht, so dass sich für mich fast keine Logiklücken ergeben haben.

Ein guter und unterhaltsamer Thriller mit einer Menge Action. Ich bleibe an dieser Reihe defintiv dran.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Für Fans ein Muss

Die Wanderschriftsteller
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Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Buch von Iny Lorentz, hinter dem Pseudonym versteckt sich das Schrifsteller-Paar Iny Klocke und Elmar Lorentz, gelesen habe. Es war 'Die Kastratin', aber das ist ...

Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Buch von Iny Lorentz, hinter dem Pseudonym versteckt sich das Schrifsteller-Paar Iny Klocke und Elmar Lorentz, gelesen habe. Es war 'Die Kastratin', aber das ist schon ewig her.
Es folgten so ziemlich alle Bände um Marie Schärer, besser bekannt als 'Die Wanderhure'. Und damit habe ich nur einen kleinen Teil dessen gelesen, was Iny Lorentz über die Jahre zu Papier gebracht haben.

In diesem Buch erfährt man viel über ihren literarischen Werdegang, angefangen bei Kurzgeschichten-Anthologien in ihren jungen Jahren hin zu dem dem über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Autorenpaar,, das sie jetzt sind.

Ihre Inspiration beziehen die beiden dabei aus ihren Reisen, die fast immer nur halb dem Vergnügen dienen und mindestens zur Hälfte der Inspiration und der Recherche für neue Buchprojekte.

Der Leser wird hier mitgenommen in den Lorentzschen Wohnwagen auf eine Reise durch quasi ganz Europa und an die Orte geführt, an denen die Romane spielen. Angefangen bei der Konstanzer Bodenseeregion, in der die Geschichte der Wanderhure beginnt, über Wien bis hin ans Nordkap und nach Apulien, liest man hier die Geschichte dieser Reisen und das auch noch reichlich farbig bebildert.

Für Fans der Autoren und Freunde von Reiseberichten ist dieses Buch eine wahre Freude. Wer also Iny Lorentz- Fans in der Familie hat, hat hier schon einen ganz heißen Geschenketipp!