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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

✎ Alexandra Helmig - Alva und das Leuchten der Erinnerung

Alva und das Leuchten der Erinnerung
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Ich hatte, ehrlich gesagt, von diesem Buch etwas anderes erwartet ... Etwas Tiefgreifenderes; etwas, was ins Herz geht; etwas, was ich meiner 5-Jährigen gerne mit auf den Weg geben würde ...
Doch so richtig ...

Ich hatte, ehrlich gesagt, von diesem Buch etwas anderes erwartet ... Etwas Tiefgreifenderes; etwas, was ins Herz geht; etwas, was ich meiner 5-Jährigen gerne mit auf den Weg geben würde ...
Doch so richtig warm werde ich mit der Geschichte nicht ...

Wir begleiten Alva, die Erinnerungshüterin, auf ihren Weg zu den Menschen. Sie erinnert sie an längst Vergessenes. Die Leute sind dankbar, dass sie den Moment noch einmal erleben dürfen - in Gedanken oder wahrhaftig.

Doch warum die Erinnerungen verschwunden waren, wird nicht so richtig erklärt.
Auch nicht, warum es eben passiert, dass manche Erinnerungen mit der Zeit verblassen.
Oder was man dagegen tun kann.

All das fehlt mir. (und meinem Kind)

Wir lasen das Werk gemeinsam, aber einen Gesprächsanlass haben wir nicht gefunden.

Einzig die wunderschönen Illustrationen von Valeria Docampo haben mir gefallen.

Klar darf ein Bilderbuch auch einfach mal nur Spaß machen, doch das ist hier nicht gegeben. Meine Tochter zumindest mag es nicht mehr vorgelesen bekommen.

In meinen Augen ist dies ein Bilderbuch für Erwachsene. Denn: Wer hechtet den ganzen Tag von einem Termin zum anderen? Wer kann kaum noch Momente der Stille und Besinnlichkeit genießen? Wer ist mehr in der digitalen als in der realen Welt unterwegs?
Es sind nicht unsere Kinder ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.09.2023

✎ Lara Schützsack - Sonne, Moon und Sterne

Sonne, Moon und Sterne
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Nachdem ich "Derselbe Mond" von Lara Schützsack gelesen und als gut befunden hatte, wollte ich gerne noch andere Werke aus ihrer Feder kennenlernen. "Sonne, Moon und Sterne" hat mich nicht ganz so sehr ...

Nachdem ich "Derselbe Mond" von Lara Schützsack gelesen und als gut befunden hatte, wollte ich gerne noch andere Werke aus ihrer Feder kennenlernen. "Sonne, Moon und Sterne" hat mich nicht ganz so sehr erreichen können.

Es kommt eine geballte Ladung an Themen in der Geschichte unter: Depression (auch wenn sie niemals beim Namen genannt wird); Kinder, die helfen, um über die Runden zu kommen; Freundschaft; erstes Verliebtsein; Trennung (auf Zeit) der Eltern; Alleinerziehende; Tot; Abschied nehmen; Ausbrechen aus dem Alltag; Pubertät; ...

Es wirkt nicht überladen, doch für mich auch nicht so richtig stimmig. auf 240 Seiten kann man mit so einer Fülle an Problemen nicht ins Detail gehen - und genau das hat mir an manchen Stellen gefehlt.
Ein Kinderroman ab 10 Jahren darf gerne ein bisschen tiefgreifender sein, ohne seine Leichtigkeit zu verlieren. Lara Schützsack hat versucht, die sichere Schiene zu fahren und hat, meiner Meinung nach, die Charaktere dadurch zu oberflächlich herausgearbeitet.

All die oben genannten Bereiche werden angesprochen, Kinder lernen, dass dies in der Welt um sie drumherum existiert, doch kein Punkt wird besonders herausgearbeitet. Alles bleibt im Raum hängen.
Mir fehlt die Behaglichkeit.

"Sonne, Moon und Sterne" ist daher kein Buch, welches mir lange im Gedächtnis bleiben wird. Es ist jedoch gut geeignet, um über die genannten Themen ins Gespräch zu kommen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 18.09.2023

✎ Julia Blesken - Berliner Kinder 2 Hasenherz

Hasenherz. Held aus Versehen
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Ich wusste nicht, dass es vor "Hasenherz" bereits einen Roman rund um die Freunde gibt, doch "Mission Kolomoro" ist nun direkt auf meiner Wunschliste gelandet.

Der Schreibstil von Julia Blesken ist verständlich ...

Ich wusste nicht, dass es vor "Hasenherz" bereits einen Roman rund um die Freunde gibt, doch "Mission Kolomoro" ist nun direkt auf meiner Wunschliste gelandet.

Der Schreibstil von Julia Blesken ist verständlich und ohne viele Schnörkel. Man findet leicht in die Geschichte hinein und fühlt sich mit dem Protagonisten auf Anhieb wohl. Die Autorin hat sich ein bisschen Zeit gelassen und so muss das Ganze erstmal richtig Fahrt aufnehmen. Doch von Anfang an habe ich immer mal wieder geschmunzelt.

"Hasenherz. Held aus Versehen" ist aus der Sicht von Fridolin "Fridi" erzählt. Um seine Schüchternheit zu unterstreichen, wählte die Verfasserin ein interessantes Stilmittel: Sie lässt uns an Fridolins Gedanken teilhaben, die sich dadurch absetzen, dass die Schrift kursiv gemacht wurde. So kommt man dem Kind wirklich nahe und fühlt sich ihm verbunden. Es ist toll zu sehen, wie er im Laufe der Erzählung (über sich hinaus) wächst.

Auch die anderen Charaktere sind toll dargestellt. Vielschichtig, divers - jedoch leider ebenso mit einigen Klischees behaftet. Da hätte ich mir ein sensibleres Herangehen (und/oder Lektorat) gewünscht.
Dennoch treffen wir hier auf eine bunte Gesellschaft. Die Kinder lernen unterschiedliche Lebensweisen kennen und - was ich richtig toll finde - sie akzeptieren einander so, wie sie sind.
Nicht jede Person hat sich in mein Herz geschlichen, doch jede Person in diesem Buch hat es verdient, dass man sie/ihn nicht vergisst.

An der ein oder anderen Stelle hätte ich gerne noch so eins, zwei Informationen mehr gehabt. Im Großen und Ganzen jedoch hat Julia Blesken einen facettenreichen Kinderroman erschaffen, der seine Leichtigkeit bis zum Schluss nicht verliert.

Wir erfahren kein Alter der Kinder, aber es kommen Themen wie Ramadan, erste Verliebtheit, Obdachlosigkeit, Berufs-/Zukunftswünsche, verschiedene Familienkonstellationen, ... vor, weswegen ich denke, dass die Lektüre gut ab ca. 10 Jahren geeignet ist.

Ich bin gespannt, ob es noch mehr Kinder aus dieser Bande geben wird, die ihre eigene Geschichte bekommen ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.09.2023

✎ Susanna Leonard - Annie Londonderry, Die Radfahrerin

Die Radfahrerin
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Nachdem ich aus der Reihe bereits Dian Fossey und Ada Lovelace kennenlernen durfte, war ich sehr auf Annie Londonderry gespannt.

Anfangs war es noch sehr interessant zu verfolgen, wer die Frau ist und ...

Nachdem ich aus der Reihe bereits Dian Fossey und Ada Lovelace kennenlernen durfte, war ich sehr auf Annie Londonderry gespannt.

Anfangs war es noch sehr interessant zu verfolgen, wer die Frau ist und aus welchem Leben sie ausbrechen möchte. Doch je weiter die Fahrt voranschreitet, desto weniger bekommt man erzählt.

Ich hatte das Gefühl, immer mal wieder zu springen. Es fehlen mir Beschreibungen der einzelnen Stationen. Irgendwie konnte man ihren Weg nicht wirklich mitverfolgen, weil ganze Teile einfach fehlen.

Zudem machten mir die Lügen, die Annie erzählt, sie mir mehr und mehr unsympathischer. Immer öfter hatte ich das Bedürfnis, abbrechen zu wollen, weil ich dachte, dass Frau Leonard zu sehr über die Stränge schlug. Doch nach kurzer Recherche wusste ich, dass Annie es mit der Wahrheit tatsächlich nicht so genau nahm.

Wir haben hier keine Biografie vorliegen, sondern einen Roman. Susanna Leonard hat zugunsten der Dramaturgie Dinge hinzugedichtet - kein Problem. Doch warum wird man dann so abrupt aus der Geschichte gerissen? Warum gibt es keine Informationen darüber, wie das Leben der Protagonistin weiterging? Was wurde aus ihren Kindern? Wie haben sie das Abenteuer erlebt?

Die Autorin hat Erzähltalent und hätte es hier ruhig noch ein wenig intensiver nutzen können.
Mich haben die zwei anderen Romanbiografien mehr abgeholt und auch im Nachgang nachhaltiger beschäftigt.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 14.09.2023

✎ Petra Hülsmann - Hamburg-Reihe 3 Glück ist, wenn man trotzdem liebt

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Dieses Buch kommt mal wieder aus dem Fundus meiner Aktion 'vergessene Schätze'. Damals stellten es Kathi & Zwerghuhn von Lesendes Federvieh vor.

Mir haben die Cover der Reihe (ich dachte, es wären alles ...

Dieses Buch kommt mal wieder aus dem Fundus meiner Aktion 'vergessene Schätze'. Damals stellten es Kathi & Zwerghuhn von Lesendes Federvieh vor.

Mir haben die Cover der Reihe (ich dachte, es wären alles Einzelteile) damals sehr gefallen. Doch irgendwie habe ich mich nicht so recht ran getraut, weil ich mit Chick-Lit gerechnet habe. Dieses Genre trifft meist nicht meinen Nerv.

Bei Petra Hülsmanns Roman handelt es sich jedoch um einen amüsanten Frauenroman, der mir ein paar schöne Lesestunden bescherte.

Isabelle ist eine eher nervige Protagonistin. Ich habe sie jedoch im Laufe der Geschichte kennen- und ein wenig mögen gelernt. Anhand ihrer Person sieht man sehr gut, was Worte mit einen machen können. Es war schön, sie wachsen und aufblühen zu sehen.

Die anderen Charaktere sind von Anfang an liebenswert. Alle werden sehr authentisch dargestellt. Ihnen wird Leben eingehaucht und sie bekommen Ecken und Kanten. Immer, wenn sie auf der Bildfläche auftauchten, konnte man Isabelle ein wenig in den Hintergrund schieben und sich an ihnen erfreuen.

So ein Liebesroman ist oft sehr vorhersehbar. Doch das störte mich in diesem Fall gar nicht. (damit hatte ich auch gerechnet) Ich hatte einen Wohlfühlroman in der Hand, der mir ein paar vergnügliche Lesemomente bereitete - mehr erwarte ich (manchmal) gar nicht von einem Buch.

Mal schauen, vielleicht genehmige ich mir einen anderen Teil der Reihe als Hörbuch, denn Hülsmanns locker-leichter, humorvoller Schreibstil sagt mir sehr zu.

©2023 Mademoiselle Cake