✎ Anna Menon & Keri Vasek - Bis zu den Sternen und wieder zurück ...
Bis zu den Sternen und wieder zurück ... - Liebeserklärung einer DrachenmamaManchmal sind es die kleinen Momente in einem Kinderbuch, die am längsten nachhallen. In „Bis zu den Sternen und wieder zurück …“ begleiten wir eine Drachenmama auf ihrem Weg ins Weltall.
Bevor sie überhaupt ...
Manchmal sind es die kleinen Momente in einem Kinderbuch, die am längsten nachhallen. In „Bis zu den Sternen und wieder zurück …“ begleiten wir eine Drachenmama auf ihrem Weg ins Weltall.
Bevor sie überhaupt abhebt, wird klar, wie viel harte Arbeit und Ausdauer nötig sind, um Großes zu erreichen. Genau darin liegt für mich der besondere Reiz: Die Geschichte macht Kindern verständlich, warum ein Elternteil auch mal länger weg sein kann, sei es wegen eines besonderen Jobs oder einer großen Aufgabe, und zeigt gleichzeitig, dass Liebe und Verbundenheit auch über Distanzen bestehen bleiben.
Beim Vorlesen habe ich selbst viele Gefühle durchlebt: die Traurigkeit des Abschieds, die Anspannung während der Reise, die große Wärme, die in jeder Geste der Drachenmama steckt, und schließlich die Freude über die Heimkehr. Dieser Bogen öffnet Türen für Gespräche mit Kindern über Trennung, Sehnsucht und Wiedersehen.
Und doch gibt eine Stelle, die mich nachdenklich machte.Die Passage, in der die Drachenmama sagt, sie komme immer zurück, empfinde ich als schwierig. Natürlich ist der Gedanke tröstlich, doch die Realität ist eben unsicherer. Man wünscht es sich so sehr - jeden Tag -, doch wirklich sicher kann niemand sein, denn es kann immer etwas passieren. Und da ich das selbst bereits erleben musste, wie schnell man einen geliebten Menschen verlieren kann, mag ich es einfach nicht, dass man diesen Satz inflationär nutzt.
Optisch ist das Buch etwas Besonderes. Die Illustrationen wurden aus Knete geformt, und obwohl die Figuren schlicht wirken, steckt eine erstaunliche Detailfülle darin. Unterschiedliche Strukturen, Farbnuancen und kleine Akzente laden dazu ein, länger hinzusehen.
Besonders schön finde ich den Anhang, in dem erklärt wird, wie das Buch entstanden ist. Zu wissen, dass Anna Menon die Geschichte sogar live aus dem Weltall vorgelesen hat, macht das Ganze fast magisch. Die Aufnahme kann man sich online ansehen - und allein dieser Gedanke verleiht dem Buch eine besondere Authentizität.
Ich finde das Buch eine niedliche Idee, die für Anna Menons Familie sicher ein Stück Ewigkeit ist. Der Weltraumbezug macht die Geschichte einzigartig, doch in ihrem Kern erzählt sie etwas sehr Universelles: dass Liebe und Nähe nicht an Orte gebunden sind, sondern überall hinreichen können.
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