✎ Dr.med. Carola Holzner - Ab unter die Gürtellinie
Ab unter die GürtellinieIch wurde über »untenrum« nicht aufgeklärt. Ich musste es auf mich zukommen lassen, hab ab und zu ein Buch dazu gelesen und vieles ist für mich noch immer mit Scham behaftet. Daher bin ich persönlich dankbar, ...
Ich wurde über »untenrum« nicht aufgeklärt. Ich musste es auf mich zukommen lassen, hab ab und zu ein Buch dazu gelesen und vieles ist für mich noch immer mit Scham behaftet. Daher bin ich persönlich dankbar, dass es Aufklärungsbücher wie das vorliegende gibt.
Zuerst dachte ich, dass eine Autorenlesung bestimmt interessant ist. Immerhin hat sie selbst das Buch geschrieben und kann somit genau wiedergeben, wie sie was meint.
Doch für mich stellte es sich in diesem Fall als keine gute Wahl heraus.
Dr. med. Carola Holzner hat in meinen Augen - oder in diesem Falle Ohren - keine gute Sprechstimme. Sie weiß nicht, wie man Sätze betont. Liest ihren eigenen Vortrag schlimmer als in einer monotonen Vorlesung. Ich war gerade anfangs oft kurz davor, dass Hörbuch abzubrechen und mir die Printausgabe zuzulegen.
Im Endeffekt habe ich dies nicht getan, weil es mir dann leichter gefallen wäre, die Abschnitte zu Jungs und Männern zu überblättern. Doch auch das ist interessant und zuweilen wichtig, wenn man dieses Geschlecht in der Familie hat.
Der Informationsgehalt ist enorm hoch.
Ich habe vieles gelernt und über einiges gestaunt. Dass manche noch heute so schlecht aufgeklärt sind, mag unwirklich klingen, doch ich bin davon leider überzeugt. Oft genug sehe ich die Kinder in der Schulbibliothek heimlich und voller Scham die Aufklärungsbücher in die Hand nehmen. Es wird geschaut, gekichert und am Ende das Buch irgendwo versteckt, damit niemand sieht, was man in der Hand hatte.
Ich hoffe dann einfach immer, dass das nur kindliche Neugier ist und zu Hause jemand wartet, der aufklärt.
Ich bin auf alle Fälle davon überzeugt, dass es solcher Lektüre wie der vorliegenden bedarf.
Am liebsten mochte ich Beispiele aus dem Alltag der Autorin. Das hätten ruhig noch mehr sein dürfen.
Was mir neben der Vortragsweise am wenigsten gefallen hat, sind die Bezeichnungen „Schamlippen“, „Schamhügel“ und „Scheide“. Es werden auch die anatomisch korrekten Begriffe verwendet, doch Dr. Med. Carola Holzner fällt immer wieder dahin zurück. Ich fände es gut, wenn das Wort „Scham“ mit den Geschlechtsteilen nicht in Verbindung gebracht werden müsste. Worte formen unser Denken …
Sehr gut fand ich, dass wirklich alle Altersstufen angesprochen wurden. Vom Kind bis ins hohe Alter werden verschiedene Dinge aufgezählt und erklärt, sodass die ganze Familie etwas davon hat und man somit leichter ins Gespräch kommen kann.
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