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Veröffentlicht am 11.10.2022

✎ C. G. Drews - The Boy Who Steals Houses

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
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Dieses Buch war definitiv zuerst eine Coverentscheidung. Ich sah es, verliebte mich und musste weitere Informationen einholen. Als mich dann auch noch der Klappentext ansprach, musste ich es einfach haben, ...

Dieses Buch war definitiv zuerst eine Coverentscheidung. Ich sah es, verliebte mich und musste weitere Informationen einholen. Als mich dann auch noch der Klappentext ansprach, musste ich es einfach haben, obwohl ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre.

Die Erzählung an sich ist nett zu lesen.
Bereits zwischendurch gab es Begebenheiten, die ich nicht für voll nehmen konnte. Da läuft manches ein bisschen zu reibungslos ab. Es ist zu romantisiert. Verständlich, dass man zu der bedrückenden Handlung einen positiven Gegenpart benötigt, da die Lektüre sonst zu deprimierend ist. Doch realitätsnah war das für mich nicht immer.

Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, wo es solch eine Familie gibt. Klar, die Familie an sich existiert sicher. Viele Kinder. Viel Chaos. Viel Verständnis. Viel Streit. Viel Liebe. Doch der Vater reagiert gegenüber Sam (und seinem Bruder) ein wenig zu außergewöhnlich. Aber womöglich laufen dort draußen tatsächlich Menschen rum, die so viel Liebe im Herzen haben, dass sie Groll kaum kennen und den Leuten die Chancen geben, die sie verdient haben.

Das Ende war dann ... so nicht erwartet worden von mir. Es ist herzerwärmend, gerecht und sehr passend zum gesamten Verlauf. Eine Achterbahn der Gefühle.

Von mir bekommt dieser Jugendroman eine bedingte Leseempfehlung. Ich würde es niemandem schenken, bei dem/der ich weiß, dass mit diesem Thema nicht umgegangen werden kann. Es wiegt schwer und macht betroffen. Und selbst wenn einem das Thema interessiert, sollte jemand da sein, mit der/dem man darüber reden kann.

Ich fände eine Triggerwarnung übrigens angebracht, damit unwissende Lesende nicht in etwas hineinschlittern, mit dem sie nicht konfrontiert werden möchten.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.09.2022

✎ Andrea Schütze - Der größte Schatz der Welt

SAMi - Der größte Schatz der Welt
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Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ...

Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ist, haben wir ihn gemeinsam eingerichtet. Das ging ziemlich flott, sodass er schnell zum Einsatz kam.

Wir probierten Sami aus und mussten feststellen, dass er zwar einwandfrei funktioniert - jedoch nur, wenn man die Seiten festhält. Sobald sich das Blatt bewegte, las Sami eine andere Seite vor. Das irritierte mein Kind sehr.

Das größte Manko an diesem Spielzeug ist die Größe. Mit Sami muss man entweder am Tisch oder auf dem Boden sitzen. Das Buch mit dem angeklemmten Bären kann von meiner 4-Jährigen nicht in die Hand genommen werden, weil der Eisbär wirklich groß und schwer ist. Ich als Erwachsene könnte es zusammen halten, aber das ist ja nicht der Sinn dahinter. Dann kann ich die Geschichte gleich selbst vorlesen und brauche Sami nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt, den in Deutschland wohnende Haushalte weniger betrifft: Wir wohnen im Ausland und haben somit keine Möglichkeit, Bücher für den Lesebär aus der Bibliothek auszuleihen. Uns bleiben also lediglich Momente, in denen es Geschenke gibt. Denn mit 15-20€ ist ein Buch für Sami auch kein Schnäppchen. Da will es gut überlegt sein, welchen Titel man sich anschafft.

Noch bleibt Sami bei uns, doch ich bin gespannt, wie lange er für meine Tochter interessant sein wird. Er konnte uns nicht direkt vom Hocker hauen. Ich rate eher dazu, den Lesebär und entsprechende Bücher auszuleihen, damit er nicht seinen Reiz verliert.
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Ich liebe die Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Ich könnte stundenlang die Bücher, in denen ihre Zeichnungen vorkommen, betrachten. Allein deshalb nehme ich das Werk ständig in die Hand.

Leider gibt es eine Seite, die relativ dunkel ist und auf der schwarze Schrift verwendet wurde. Das ist ohne direktes Licht schwierig zu lesen. (vor allem am Abend, wenn das Licht bei uns gedämmt wird) Da sollte das Layout vielleicht nochmal drüber schauen und über eine Änderung nachdenken.

Die Erzählung finden mein Kind und ich berührend. Wenn ich sie selbst vorlese, kuscheln wir auf der Couch oder im Bett und ich fühle die Botschaft mit jeder Faser meines Körpers.

Lediglich an einer Stelle stolpere ich und lese sie daher nicht mehr vor. Sie kommt so herzlos herüber und passt überhaupt zum Rest. Mittlerweile weiß ich, dass das irgendeine Anspielung sein soll. Doch weder ich und schon gar nicht meine Kleine kennen diese Anspielung und sind einfach nur schockiert.

Das Werk hat eine Vorleseempfehlung ab 3 Jahren. Der Text ist in meinen Augen jedoch zu komplex für dieses Alter. Ab 5 Jahren ist die Textlänge ok.

Ich, als Erwachsene, bin verliebt in die Botschaft und in die Illustrationen.
Meiner 4-Jährigen ist Geschichte zu langatmig, doch sie findet die verschiedenen Dialekte der Tiere lustig.
Von uns gibt es daher eine Vorleseempfehlung für Vorschulkinder.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.07.2024

✎ Claudia Kühn - Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil
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Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. ...

Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. Und ob ich mir mit dieser Graphic Novel einen Gefallen getan habe, mag ich langsam zu bezweifeln …

Mich hat das Cover direkt angesprochen. Klare Linien, kräftige Farben. Dies setzt sich auch im Inneren fort.
Leider ist der Zeichenstil wenig abwechslungsreich. Viele Personen ähneln sich zu sehr und erst beim zweiten Lesen konnte ich sie definitiv unterscheiden. Beim ersten Mal musste ich öfter zurück blättern, um nachzuschauen, wer wer ist.
Hinzu kommt, dass eine Schrift in den Briefen gewählt wurde, die ich nur mit Mühe lesen konnte.

Da ich die Originalversion nicht kenne, habe ich keinen Vergleich zu der vorliegenden. Und doch wage ich zu behaupten, dass manch Entscheidendes fehlt.
Die Geschichte war teilweise sehr sprunghaft, nicht ganz nachvollziehbar. Es fehlt an Tiefe und mir an Hintergrundwissen. Wer den Roman kennt, wird an dieser Stelle wahrscheinlich einen Vorteil haben. Ich hatte keine Möglichkeit, richtig in das Geschehen einzutauchen.

Dennoch gab mir die Graphic Novel einen kleinen Einblick in die Urfassung und ich habe nun jedenfalls beschlossen, dass Jane Austens Version derzeit wohl eher keine Lektüre für mich ist.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.06.2024

✎ Nora Imlau - Ein total genialer Mummeltag

Ein total genialer Mummeltag
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Ich kenne bereits 3 Ratgeber von Nora Imlau und war nun auf dieses Bilderbuch von ihr gespannt.
Uns hat es angesprochen, weil wir auf Farbe stehen und bereits das Cover fröhlichbunt ist.

Als wir das Buch ...

Ich kenne bereits 3 Ratgeber von Nora Imlau und war nun auf dieses Bilderbuch von ihr gespannt.
Uns hat es angesprochen, weil wir auf Farbe stehen und bereits das Cover fröhlichbunt ist.

Als wir das Buch dann aufschlugen, wurden wir direkt ein wenig erschlagen.

Der Text ist für 3-Jährige zu viel. Die Sätze sind teilweise sehr verschachtelt; das Wort „Mummel“ kommt in nahezu jedem vor.
Selbst für meine 6-Jährige war es als Einschlafgeschichte nicht passend. (wir haben es dann tagsüber gelesen)

Die Zeichnungen innen sind so bunt und vielfältig wie außen. Für meine Tochter super, doch für die Kleinsten der Zielgruppe zu überladen, denn es gibt teilweise mehrere Szenen auf einer Doppelseite.

Ich als Erwachsene bzw. als Mama finde mich im Text und in den Illustrationen wieder. Und unser Nachwuchs musste sich eingestehen, dass es genau so auch mal hier abläuft und wir deswegen bereits einige Gespräche hatten.

Irgendwann wird erklärt, was der Unterschied zwischen Wunsch und Bedürfnis ist. Mein Vorschulkind hat es so einigermaßen verstanden. Dazu haben wir jedoch noch weiter ausgeholt und konkrete Beispiele gesucht. Ob 3-Jährige das schon begreifen - zumal es wirklich nur kurz angeschnitten wird -, wage ich zu bezweifeln.

Meine Empfehlung geht definitiv in Richtung „ab 5 Jahre“. Das zumindest ist meine persönliche Erfahrung mit Kindern

Frage meiner 6-Jährigen: Warum hat der Regenbogen einen rosa Streifen über dem roten?

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.06.2024

✎ Kerstin Gier - Silber-Trilogie 1 Das erste Buch der Träume

Silber - Das erste Buch der Träume
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Oft sehe ich Bücher in unserer Grundschulbibliothek, die auf Social Media gehypt wurden/werden, die ich selbst jedoch (noch) nicht kenne. Wenn sich die Gelegenheit also bietet, versuche ich hinein zu lesen, ...

Oft sehe ich Bücher in unserer Grundschulbibliothek, die auf Social Media gehypt wurden/werden, die ich selbst jedoch (noch) nicht kenne. Wenn sich die Gelegenheit also bietet, versuche ich hinein zu lesen, um bei den Kindern eventuell mitsprechen zu können.

Die Silber-Trilogie gehört da neuerdings dazu.

Ich muss leider sagen, dass es nichts ist, was mir im Gedächtnis bleiben wird.
Es passiert so viel und doch nichts.
Das Viele wird dann oft auch nur angefangen und nicht zu Ende erzählt, sodass am Schluss noch sehr viele Fragen offen sind.

Was mich aber am meisten gestört hat, war die Diskriminierung, die hier stattfindet.
Das ging teilweise überhaupt nicht und war für mich persönlich auch nicht mehr mit einem Augenzwinkern zu sehen.

Ich habe auf einer Plattform gelesen, dass manche Eltern das Buch ab 5 Jahren empfehlen. Eine offiziellere Stelle meint „ab 14“. Ich persönlich würde es Viellesenden ab 12 vorschlagen, obwohl sie sich mit den Charakteren wahrscheinlich nicht wirklich identifizieren werden können.

Es gibt ein paar niedliche Elemente und ein paar witzige Stellen. Doch ich denke, dass ich aus der Trilogie bereits herausgewachsen bin, denn zumindest der erste Band gab mir nicht wirklich was. Zudem wurden mir zu viele Klischees untergebracht.
Meine Neugier ging jedoch zumindest soweit, den zweiten Teil zu starten, denn ich erhoffte mir ein paar Antworten …

©2024 Mademoiselle Cake