Profilbild von Jenny12

Jenny12

Lesejury Star
offline

Jenny12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jenny12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2019

Gut recherchierter Psycho-Thriller

Einer wird sterben
0

Stella und Paul Johannsen tragen seit sechs Jahren ein schreckliches Geheimnis mit sich. Eines, bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist und die zwei nicht ganz unschuldig daran waren. Niemand in der so ...

Stella und Paul Johannsen tragen seit sechs Jahren ein schreckliches Geheimnis mit sich. Eines, bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist und die zwei nicht ganz unschuldig daran waren. Niemand in der so edelen Blumenstraße, in der sie wohnen, soll je davon erfahren.
Doch eines morgens steht ein fremdes Auto in ihrer Straße und die beiden Insassen scheinen alles zu beobachten was dort geschieht.
Können diese Personen ihr Geheimnis kennen?

"Einer wird sterben" ist ein gut durchdachter psychologischer Thriller. Die Geschichte hat eine interessante Grundidee und als Leser möchte man unbedingt erfahren, wie das Ganze für Stella und Paul ausgehen wird. Wer sind denn nun die Personen in dem schwarzen Auto und warum sitzen sie die ganze Zeit beobachtend dort?
Die ach so edele Blumenstraße hat jedenfalls ganz schön interessante Anwohner bei denen sicherlich auch nicht alles so blühend ist.

Ich war jedenfalls sehr neugierig wie die Geschichte ausgeht.Das Ende war absolut rund und schlüssig, allerdings hatte ich mir etwas mehr prickelnde Spannung erhofft. Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz so erreichen und mitreißen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das kann natürlich auch daran liegen, weil ich so meine Sympathieschwierigkeiten mit Stella, der Protagonistin hatte.

Alles in allem ein gut ausgearbeiteter Psycho-Thriller.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Ein toller Serienstart mit traumhaftem Setting

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
0

Sturmtochter - Für immer verboten ist der Auftakt einer Jugend - Fantasy Trilogie. Die erfolgreiche Autorin Bianca Iosivoni hat dazu ein traumhaftes Setting an den stürmischen Küsten Schottlands gewählt, ...

Sturmtochter - Für immer verboten ist der Auftakt einer Jugend - Fantasy Trilogie. Die erfolgreiche Autorin Bianca Iosivoni hat dazu ein traumhaftes Setting an den stürmischen Küsten Schottlands gewählt, was für mich nicht passender sein könnte, denn in der Geschichte geht es um fünf mächtige Clans, die mit ihren Gaben die Elemente beeinflussen können.


Die 17-jährige Ava ist eine beeindruckende junge Frau, die angetrieben aus ihrer Vergangenheit, nachts auf die Jagt geht.Sie jagt Elementare, was Wesen sind, die die Bewohner der schottischen Inseln bedrohen.Durch sie hat Ava vor vielen Jahren ihre Mutter verloren.Mit an ihrer Seite kämpft der attraktive und furchtlose Lance.Ihm kann Ava blind vertrauen.
Doch eines Tages geschieht etwas Unglaubliches.Ava entdeckt , dass sie die Kräfte des Wasser beherrschen kann und damit beginnt für sie eine neue Welt.Sie weiß nun, dass die fünf Clans mit ihren dazugehörigen Kräften existieren.

Eine tolle Geschichte mit Ava als sehr sympathische Protagonistin.Eine junge Frau, die sich furchtlos und kampfbereit allem stellt, was ihr gefährlich entgegen kommt.Auch die Nebenpersonen sind toll gewählt.Lance als Vertauter, aber dennoch mit so vielen Geheimnissen.Und Reid, der eher unsympathische Retter, einfach super interessant. Ein faszinierendes Spiel, was die Autorin mit uns Lesern spielt.Durch den von Bianca Iosivonis gewohnt tollen Schreibstil flog ich beim Lesen nur so durch die Seiten. Man möchte gerne alles auf einmal erfahren und muss sich aber natürlich mit kleinen Häppchen und einem super spannenden Aufbau der Geschichte abfinden.
Weder die Fantasy-Elemente noch der Gefühlsfaktor kommen in dieser Geschichte zu kurz.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für Sturmtochter 1 und ich freue mich schon sehr, bald die Fortsetzung zu lesen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Eine Geschichte, die den Glauben an das Gute im Menschen stärkt

Der Wal und das Ende der Welt
0

St. Piran ist ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen in Cornwall. Dort scheint die Hektik und der normale Alltagswahnsinn zu pausieren. Hier ist das aufregenste was passiert, eher das, was die gerade ...

St. Piran ist ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen in Cornwall. Dort scheint die Hektik und der normale Alltagswahnsinn zu pausieren. Hier ist das aufregenste was passiert, eher das, was die gerade einmal 300 Menschen in ihren Erzählungen aus dem normalen Tagesablauf machen.
Doch an einem Morgen wird ein nackter Mann am Strand gefunden. Die hilfsbereiten Bewohner kümmern sich um ihn, ohne irgendwelches Zögern und irgendwelche Vorbehalte.
Unmittelbar nach der Rettung von Joe Haak strandet ein Finnwal. Aus einem Impuls heraus mobilisiert Joe alle Bewohner des Fischerdorfes um diesen Wal zu retten.
Dies ist der Anfang einer Geschichte, die von großer Menschlichkeit erzählt.Joe lebt eigentlich in London und ist dort beruflich an der Entwicklung von Computerprogrammen beteiligt, die der Firma, in der er beschäftigt ist, großen Gewinn bringen bringen soll. Doch das er in St.Piran strandet, gleicht eher einer Flucht, als einem Erholungs-Trip, denn er hat unglaubliches in Gang gesetzt.

Der angesehene Autor John Ironmonger hat mit seiner Erzählung von Joe und den Bewohnern des Fischerdörfchens mein Herz berührt.
Zwischendurch war mir, als wären all diese Menschen meine eigenen liebgewonnenen Nachbarn. Als würde ich selbst zu dieser starken Gemeinschaft gehören.
In der heutigen hektischen und computergesteuerten Welt schlummert doch immer im Hinterkopf, was alles Schreckliches passieren könnte, wenn dieses Netz und die Versorgung einmal zusammenbricht.
Was würde dies aus uns zivilisierten Menschen machen?

Wundervoll einfühlsam erzählt uns John Ironmonger die Geschichte von Joe Haak, einem Wal und einer starken Gemeinschaft, die viel Hoffnung und den Glauben an allem Guten auf der Welt hinterlässt.
Ein ganz großartiges Buch, welches ich absolut empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein magischer Kriminalfall

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
0

Die Autorin C.L.Polk hat mit "Witchmark" ein besonderes Debut geschaffen, was sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt.Magisch auf jeden Fall, jedoch steckt in dieser Geschichte viel mehr als ...

Die Autorin C.L.Polk hat mit "Witchmark" ein besonderes Debut geschaffen, was sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt.Magisch auf jeden Fall, jedoch steckt in dieser Geschichte viel mehr als eine Hexenerzählung.Sie handelt von Politik und ihren Intrigen , geht aber auch um viel Leidenschaft und Gefühle verpackt in ein ungewöhnliches Setting.

Das Cover hatte mich zunächst einmal nicht wirklich eingefangen.Jedoch beim zweiten hinsehen ist es absolut faszinierend. Als müsste man sich auf die Magie erst einmal einlassen.Das Spiel mit dem Schatten, sowie der Zauber, wenn man das Licht ausmacht.
Durch fluoreszierende Farbe leuchtet ein Teil davon im Dunklen. Also beim zweiten hinsehen schon sehr cool.

Die Geschichte handelt von Miles Singer, einem jungen Arzt, der vor seiner Vergangenheit flüchtet und sich versteckt hält.Er praktiziert in einem Hospital für traumatisierte Kriegsheimkehrer.Eines Tages wird ihm ein Notfall gebracht.
Der Patient stirbt ihm auf dem O.P. Tisch weg und hinterlässt viele Fragen.Vor seinem Tod behauptete er vergiftet worden zu sein und hat die Hexenaura um Miles erkannt.Dies war ihm wohl nur möglich, da er selbst eine Hexe war. Gebracht wurde der Patient von Tristan Hunter, der ab diesem Moment die Aufklärung des Mordfalls zusammen mit Miles beginnt.
Dies ist die eine Seite der Geschichte.
Die andere ist, dass Aeland sich in einem schlimmen Krieg befindet.Es gibt wenige Magier, die ihre Magie als Sturmsänger mit all ihren Privilegien nutzen dürfen, denn sie schützen das Land vor Stürmen und Unwettern. Die anderen Begabten dienen ihnen als Sekundanten, quasi wie Sklaven, damit sie den Sturmsängern ihre Magie zur Verfügung stellen. Miles sollte solch ein Sekundat sein, aber das ist genau der Grund seiner Flucht.

Die Geschichte ist watteweich geschrieben und liest sich eigentlich sehr einfach, wenn man sich auf dieses ungewöhnliche Setting einlässt.Die magischen Umstände werden trotz ihres komlexem Umfangs schnell verständlich.Der Protagonist Miles ist so sympathisch, dass man ihn einfach ins Herz schließen muss.Derart mitfühlend und hilfsbereit geht er mit all seinen Mitmenschen, Patienten oder auch Magiern um.Ganz besonders gut hat mir die Beziehung zu seinem Ermittlungspartner Tristan gefallen, der auch ein Geheimnis in sich trägt. Dem Autor ist ein wirklich guter Spannungsbogen gelungen, der sich auf die Aufklärung des Falls bezieht, aber auch gleichzeitig auf Miles Privatleben.

Alles in allem ein wirklich gut gelungenes und außergewöhnliches Debut. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung für alle, die sich einmal in einen ganz neuen magischen Krimi begeben wollen.
Ich denke es wird eine Fortsetzung von "Witchmark" geben und ich wäre sofort als Leser wieder dabei.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein Meisterwerk des Grauens

1793
0

Auf 490 Seiten hat der schwedische Journalist Niklas Natt och Dag ein Meisterwerk erschaffen, was sich mit keinem anderen vergleichen lässt. Zu Recht sind ihm mit seinem historischen Thriller ...

Auf 490 Seiten hat der schwedische Journalist Niklas Natt och Dag ein Meisterwerk erschaffen, was sich mit keinem anderen vergleichen lässt. Zu Recht sind ihm mit seinem historischen Thriller "1793" viele Auszeichnungen zuteil geworden. Unter diesen ist auch der Schwedische Krimipreis für das beste Spannungsdebüt.

Man sollte sich von den schönen gold-glänzenden Farben auf schwarzem Grund, die dieses tolle Cover zeigt, nicht täuschen lassen. Denn die Geschichte ist alles andere als glänzend.
Sie ist grausam, schmutzig und total genial.

Man schreibt das Jahr 1793 in Stockholm. Die Befölkerung ist zu großen Teilen sehr arm und ihr Alltag wird vom Kampf ums tägliche Überleben in
dieser glanzlosen Stadt geprägt.
Eines frühen Morgens finden zwei Straßenkinder am Ufersaum des Fatburens die Überreste eines menschlichen Körpers. Diesen zu bergen holen sie den einarmigen Trunkenbold und Häscher Jean Michael Cardell aus einem Wirtshaus.
Cardell, auch Mickel genannt, macht sich noch vom Schnaps berauscht, mürrisch auf den Weg. Cardell hat bei seinem Einsatz im Krieg schon viel zu Gesicht bekommen, jedoch überschreitet dieser Fund auch seine schlimmsten Vorstellungen.Es ist klar, dass bei diesem nach Kloake stinkendem Bündel die Stadtwache informiert werden muss und die schwedische Polizei zum Einsatz kommt.
Es gibt einen Mann im Land, der gerade mit solch außergewöhnlichen Mordfällen häufig beauftragt wurde. Sein Name ist Cecil Winge. Der Jurist Winge ist ein ganz besonders schlauer Kopf, der sich etliche male bewiesen hat, wenn es um die Aufklärung ganz besonders prikärer Fälle ging.So ist er der Auserwählte für diesen Mordfall.
Jedoch läuft ihm in vielerlei Hinsicht die Zeit davon.Zum einen plagt ihn eine schlimme Krankheit. Er leidet an der Schwindsucht, die mitlerweile ein Stadium bei ihm erreicht hat, dass ihm beinahe alle Lebenskräfte fehlen.
Zum anderen wackelt der Stuhl seines Auftraggebers in der Behörde erheblich, so das Winge kaum Zeit bleibt die Identität des Toten, so wie die Umstände des Mordes aufzuklären.
So kommt es, dass Cecil sich die Hilfe des traumatisierten Veteranen Jean Michael Cardell erkauft.Es entsteht ein ganz besonders raffiniertes Ermittlungs-Team.

Aufgeteilt ist die Geschichte in 4 Teile, den Jahreszeiten des Jahres 1793 in Stockholm. Sie beginnt mit dem Herbst und springt für die Aufklärung des Mordes in die passende Zeit.
Der Schreibstil des Autors ist besonders anspruchsvoll und gerade die ersten 100 Seiten waren für mich alles andere als leicht zu lesen. Schwedische Namen von Orten, Gewässern oder Personen sind mir nicht so geläufig, so das sie zu dem historischen Schreibstil den Lesefluss einige male stocken ließen.Nach geraumer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und ich konnte kaum genug von der Geschichte bekommen.Sehr hilfreich habe ich auch die Stadtkarte am Anfang des Buches empfunden, zu der ich so etliche male zurückgeblättert habe.

Wer denkt, dass "1793" einfach nur ein Schweden-Krimi aus dem 18.Jahrhundert ist, der sollte sich nicht täuschen lassen.Besser würde die Bezeichnung Historischer-Thriller es auf den Punkt bringen. Denn diese Geschichte lässt nichts an Spannung und Grausamkeiten aus.Die Ekelgrenze in den Beschreibungen der Details ist sehr hoch angesetzt, so das man als Leser in einen Sog aus Gestank und Grauen gerät, dem man sich kaum entziehen kann.

Die Aufklärung des Falls ist ein Meisterwerk an Detektivarbeit mit der Genialität eines Traum-Ermittlerduos. Alles passte logisch zusammen und ergib abschließend das großartige Finale.

Ich bin absolut begeistert von "1793" , welches für Niklas Natt och Dag nur schwerlich zu wiederholen oder gar zu toppen ist.Ein einzigartiges Buch, mit ausgesprochem hohem Niveau an Recherche und Ausarbeitung. Eine Verfilmung dieser Geschichte würde ich mir wirklich sehr wünschen.
Eine absolute Leseempfehlung von mir für dieses Meisterwerk des Grauens und der Genialität an Ermittlungsarbeit.