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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

ungewöhnlich, aber intressant

Letterwerk | Stolz & Blei
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Letterwerk – Stolz & Blei von Vinachia Burke und David Pawn
Ich mochte das Buch. Auch wenn es nicht den großen Spannungsbogen hatte. Dafür gab es viele interessante Dialoge. Aber wir wollen von vorne beginnen. ...

Letterwerk – Stolz & Blei von Vinachia Burke und David Pawn
Ich mochte das Buch. Auch wenn es nicht den großen Spannungsbogen hatte. Dafür gab es viele interessante Dialoge. Aber wir wollen von vorne beginnen. Wir befinden uns in einer Low Fantasy Welt mit Steampunksetting, so der Klappentext. Ich persönlich liebe dieses Genre und die Ästhetik, welche damit einhergeht. Hier haben wir die Low Steampunk Variante, welche sich durch Kleinigkeiten äußert wie die Dampflok oder die Kleidung.
Die Welt, welche uns hier präsentiert wird, ist eine fiktive. Welche aber Ähnlichkeit zu Europa um die Zeit ab 1800 hat. Gegen 1804 fuhr bei uns die erste Dampflok. Wie bei uns, reisen die Menschen im Roman in unterschiedlichen Klassen. Und in der dritten, der Arbeiterklasse, treffen wir auf unsere zwei Hauptfiguren, Cannie frisch von zu Hause abgehauen und Timothy, ein Journalist auf dem Weg zurück in die Hauptstadt. Die beiden verbindet nichts, fast 40 Jahre Altersunterschied, unterschiedliche Stände, Ansichten, Zukunftswünsche. Und doch finden sie immer wieder zueinander. Sie treffen sich zum Kaffee oder Essen und reden. Und gerade diese Gespräche empfand ich als sehr interessant. So wurden unterschiedliche Themen angesprochen, welche auch in unserer Welt und Zeit stets präsent sind. Nur hoffe ich das einige der Meinungen der Figuren, nicht die der Schreibenden widerspiegelt. Gerade bei dem Thema des Genderns und Gleichberechtigung, war ich doch arg irritiert.
Die Story selbst wechselt zwischen den Dialogen und dem Kampf darum Cannies wahre Identität weiterhin zu verhüllen. Dieser „Kampf“ wird oftmals durch ihre Naivität gestört. Cannies Figur neigt dazu wie ein trotziges Kind bei einem unliebsamen Wort aus dem Raum zu rennen. Hierbei kommt es immer wieder zu spannenden Situationen, Verfolgungsjagden und Verwandlungsaktionen. Gerade die Schlussszene hält viel Spannung bereit.
Ich persönlich hätte mir insgesamt mehr Erklärungen zur Welt und der einzelnen Situation gewünscht. Warum genau musste Cannie so überstürzt, ohne große Planung oder Vorbereitung von zu Hause flüchten, wenn doch bis zu dem beängstigenden Ereignis noch 3 Jahre Zeit sind. Ebenso konnte ich mir kein genaues Bild der Bizachs und ihrer Kräfte machen. Wie diese unter Menschen leben und wodurch sie sich unterscheiden. Sehr interessante Geschöpfe über welche ich gerne mehr Details hätte. Hoffentlich dann im zweiten Teil, welcher schon bald erscheint.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Cosy gut

Bücher und Barbaren
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Bücher und Barbaren – Travis Baldree

Habe ich gesagt ich liebte Teil 1? Joar Leute, dann müsst ihr Teil 2 lesen.

Hier verbindet sich das Cosy, mit dem Found Family, der unwiderstehlichen Liebe zu Büchern ...

Bücher und Barbaren – Travis Baldree

Habe ich gesagt ich liebte Teil 1? Joar Leute, dann müsst ihr Teil 2 lesen.

Hier verbindet sich das Cosy, mit dem Found Family, der unwiderstehlichen Liebe zu Büchern mit Spannung und Action, sogar ein paar Kämpfe erleben wir mit. Wem es in Teil 1 zu ruhig war, kommt hier auf seine Kosten.

Es wird nicht eklig blutig, dafür ist die Story nach wie vor zu Cosy angelegt, aber ich glaube Untote bluten eh nicht so arg. Können Skelette bluten?

Besonders begeistert war ich hier wieder von der Found Family und dem natürlichen Einbinden unterschiedlichster Fantasyfiguren, auf eine Art wie man sie so nicht kennt. Und natürlich dem casual queeren Trope. Einer Lovestory, welcher ich gerne gefolgt bin, einfach weil sie sich so natürlich anfühlte und sehr slow burn am Rande daherkam.

Die Spannungselemente fügten sich perfekt dazu ein. Auch wenn es den schönen Buchladen ganz schön durcheinanderbrachte. Denn in diesem geschahen mitunter Szenen, welche jeder von uns Büchersüchtigen nachvollziehen kann. Also zumindest ich kann mich an das erste Treffen mit meinen Liebelingsautor*innen noch erinnern.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Toller Reihenauftakt

A Tempest of Tea
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A Tempest of Tea – Hafsah Faizal
„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“
Der Beginn einer Cosy Fantasy Crime Geschichte. Wenn dieses Teehaus mitten in London stehen würde, hätte ...

A Tempest of Tea – Hafsah Faizal
„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“
Der Beginn einer Cosy Fantasy Crime Geschichte. Wenn dieses Teehaus mitten in London stehen würde, hätte es mich nicht gewundert. Die Atmosphäre erinnerte mich sehr an meine Traumvorstellung des englischen viktorianischen Settings. So dass ich mich hier sofort wohl fühlte. Auch die Beschreibungen der Teestube bei Tage waren perfekt, ohne einen guten Tee in Griffweite sollte man mit der Lektüre nicht starten. Leider verbrachten wir nicht viel Zeit bei einem duftenden Tee, sondern eher auf der Suche nach einer geeigneten Crew für großen ,auferzwungenen, Überfall. Die Geschichte wird uns aus 3 wechselnden Perspektiven erzählt. Arthie, Jin und Flick. Alle haben ihre Eigenheiten, persönlichen Gründe und vor allem Geheimnisse. Einige schwerer, andere leichter zu lüften. Es wird viel Zeit im Buch auf die Zusammenfindung der Crew verwendet, sowie auf die Planung und Vorbereitung des Überfalls. Dieser dann selbst, ist recht schnell vorbei und völlig anders als geplant. Einiges an der Planung habe ich persönlich nicht immer zu 100% verstanden, hier hätte ich mir gern ein paar Sätze mehr dazu gewünscht. Diese hätte man an anderer Stelle einsparen können, so zum Beispiel bei der nächsten Erwähnung wie toll „XY“ in Jin´s / Flicks Augen ist. Der Found Family Aspekt hat bei den drei Hauptfiguren sehr gut funktioniert, die zwei weiteren blieben noch etwas außenvor, bekommen hoffentlich im weiteren Verlauf mehr Zugang. Die Charaktere, welche wir aber näher präsentiert bekommen haben, haben mir gut gefallen. Besonders Jin ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein verträumter junger Mann, ein treuer Freund und Bruder. Arthie mit ihrer abwesenden Art war schwer zu durchschauen, aber auch sie hat ihr Herz am richtigen Fleck und vergisst gern über der Liebe zu ihrer selbstgefunden Familie ihre Rache. Nur Flick hat noch weiteres Potential zur Entwicklung, wobei ich ihrem bisherigen Weg gern gefolgt bin. Eine sehr mutige junge Frau.
Die Story selber hat wechselnde Spannungskurven, je nachdem ob wir gerade mit Arthie auf Dächern entlang schleichen. Oder bei Flick und ihrer Selbstfindung sind. Aber beide Seiten sind notwendig um eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, um nach und nach hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Einige sind sehr oberflächlich, und konnten von den Charakteren und den Lesenden schnell entlarvt werden. Ein spezielles hat sogar mich sehr überrascht. Das ende lässt natürlich Fragen offen und uns mit einem kleinen Cliffhanger zurück, so dass ich hoffe Teil 2 bald lesen zu können. Denn dieser Auftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Was ist Angst?

Nur ein wenig Angst
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Nur ein wenig Angst – Alexander Kielland Krag
Ich Liebe dieses Buch, das vorweg. Ein gutes und wichtiges Buch, welches mit einfachen Worten schafft Dinge erklärbarer zu machen, sowie aufzeigt, dass dies ...

Nur ein wenig Angst – Alexander Kielland Krag
Ich Liebe dieses Buch, das vorweg. Ein gutes und wichtiges Buch, welches mit einfachen Worten schafft Dinge erklärbarer zu machen, sowie aufzeigt, dass dies uns alle betrifft. Vor Angst ist keiner gefeit.
Innerhalb des gesamten Buches wird nie thematisiert „Warum“.
Warum verspürt Cornelius mit einmal Angst, was ist der Auslöser.
Dies ist zwar auch sehr wichtig, aber nicht das entscheidende. Denn nur zu wissen „Warum“ beseitigt das Problem als solches nicht. Die Gefühle werden deswegen nicht kleiner oder unwichtiger. Und dass diese raumeinnehmend werden können, zeigt der Autor hier auf eindrückliche Weise. Manchmal findet man auf einer Seite nur einen einzigen Satz, in derselben Größe und Schriftart wie alle anderen. Aber durch dessen Bedeutung die ganze Seite und mehr einnimmt. Gefühle präsentiert welche schmerzhaft sind, sehr schmerzhaft. Wir beobachten einen jungen Menschen dabei, wie er auseinanderbricht und nichts mehr versteht. Sich selbst nicht mehr versteht.
„Zu gesund, um Hilfe zu bekommen. Zu krank, um keine Hilfe zu brauchen.“
Seine Freunde sind hierbei hilfreich. Menschen auf die er sich verlassen kann. Ein Privileg, was nicht alle Menschen haben. Deswegen, versucht diese Freunde zu sein. Seit aufmerksam, vielleicht habt ihr genau die Schulter, die jemand anderes gerade braucht.
Ich könnte noch mehr über das Buch und den Inhalt sprechen, das würde aber zu emotional und persönlich werden. Deswegen, noch einmal, bitte seit aufmerksam. Denn es geht uns alle an.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Bildgewaltig

Die sieben Monde des Maali Almeida
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Die Sieben Monde des Maali Almeida – Shehan Karunatilaka
Habt ihr euch schon einmal mit der Geschichte Sri Lankas beschäftigt?
Ich ehrlich gesagt nicht. Aber jetzt, zumindest am Rande, während des lesens ...

Die Sieben Monde des Maali Almeida – Shehan Karunatilaka
Habt ihr euch schon einmal mit der Geschichte Sri Lankas beschäftigt?
Ich ehrlich gesagt nicht. Aber jetzt, zumindest am Rande, während des lesens immer wieder. Nur in kleinen Dosen. Denn das, was ich gelesen habe, lässt einem das Blut gefrieren.
Maali Almeida ist Tod und er hat nur sieben Monde Zeit sich zu überlegen, was er will. Neu beginnen und alles hinter sich lassen, oder versuchen zu verstehen, wie er hierhergekommen ist. Denn der Himmel ist dies nicht, dafür geht es viel zu bürokratisch zu.
Das Buch wechselt zwischen kleinen Anekdoten seiner Zeit als Kriegsfotograf und der als Geist. In einer recht spritzigen und vor allem sehr witzigen Art werden uns hier Gräueltaten beschrieben, welche mich oftmals haben innehalten lassen. Nur das, was Maali erlebt hat, da stehen einem die Haare zu Berge. Wenn man sich dann überlegt, dass er nicht der einzige war, welcher solche Geschichten erzählen kann.
Hoch aktuell und brisant versteht es der Autor uns ein so wichtiges Thema nahe zu bringen. Mit einer Leichtigkeit, welche eine niederdrückt. Aufmerksam wurde ich durch das Cover, geblieben bin ich wegen des sprachgewaltigen Inhaltes. Eindrücklich erzählt Maali uns das Leben in Sri Lanka, welches viele von uns nur durch Urlaubsfotos kennen. Zerrüttet durch einen Bürgerkrieg, Missstände und Aufstände, Unterdrückung und vielem mehr. Dinge, welche wir hier wohl nicht so mitbekommen haben. Auch innerhalb des Buches wird dies kurz erwähnt und eine Erklärung gesucht, warum wir so wenig wissen. Dies ist auf so vieles in unserem Leben anwendbar.
Ganz große Erzählkunst. Ich bin tiefbeeindruckt.

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