Großartig
Psyche: Verdammt freiUnd hiermit endet die Greek Goddesses Reihe von Lucia Herbst. Und was für ein episches Ende. Aber auch die Geschichte zuvor hat es in sich.
Waren wir mit Medusa im Gerichtsaal, mit Persephone in der Unterwelt, ...
Und hiermit endet die Greek Goddesses Reihe von Lucia Herbst. Und was für ein episches Ende. Aber auch die Geschichte zuvor hat es in sich.
Waren wir mit Medusa im Gerichtsaal, mit Persephone in der Unterwelt, haben wir mit Psyche die Welt gesehen. Oder zumindest die welche Eros ihr erlaubte. Und dies war nicht viel.
Das was von vielen seit Jahrhunderten als die größte Liebe besungen wird, ist doch eigentlich nur traurig. Sie ist Zwang, Verleumdung, Gewalt, Macht Ausübung, sie ist krank, sie ist Sucht.
„Er hat mich verletzt und mich von sich abhängig gemacht. Inwiefern ist er besser als Hades? Der Herrscher der Unterwelt hat Persephone mit Schmerzen an sich gebunden, Eros mich mit Liebe. Macht es einen Unterschied? Eros´ Liebe hat auch wehgetan; jeden Augenblick, wenn er nicht bei mir war. Er war meine Droge.“ Zitat Seite 98
Die Autorin schafft es auch in diesem Abschlussband mich wieder in ihren Bann zu ziehen. Ich weiß wie viel Arbeit in einem buch steckt, von der Idee bis zum fertigen Werk. Ich hoffe Lucia verzeiht mir, wenn ich dies an einem Tag eingeatmet habe. Der Schreibstil nimmt einen völlig ein. Sie erzählt eine grausame Geschichte, nur mit leisen Worten. Diese rütteln an den eigenen Gefühlen, lassen einen nachdenklich zurück. Ab wann wird Liebe gefährlich? Ab wann ist es zu viel? Und darf man alles im Namen der Liebe tun?
„Es ist klar, warum Eros und Dionysos befreundet sind: Wo die Liebe ist, bleibt der Wahnsinn nicht fern, denn hinter der Maske der Liebe versteckt sich zu oft die Fratze des Irrsinns.“ Zitat Seite 116
Von Buch zu Buch steigt auch der fantastische Anteil. War dies bei Medusas Geschichte noch aufgrund der mythologischen Wesen, wird dies im nun abschließenden Band gesteigert. Unterschiedliche weitere Wesen und Figuren erscheinen, Zauber werden gewoben und wir reisen durch viele Jahrhunderte. Weit in die Zeit der griechischen Götter und ihrer Gräueltaten. So dass Leser welche etwas mehr Fantasy wünschen, voll auf ihre Kosten kommen. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Aber anders als gedacht, hat der Gott der Liebe eher weniger damit zu tun. Und diese Geschichte hat mir zum Schluss mein Herz gebrochen. Und ich schäme mich nicht dies zu zugeben: Ich habe lange nicht mehr so geweint wie bei der Beschreibung der Beziehung von Psyche und eines Charakters, welcher mit Leichtigkeit mein Herz eroberte. Denn dies versteht die Autorin nur zu gut: Götter so viel Menschlichkeit zu geben das man mit ihnen fühlt und mitfiebert, sich freut und weint. Und ich kann nur auf viele weitere Storys aus dieser Welt hoffen. Ich möchte verdammt noch mal wissen wie es Ariadne geht, oder Hel. Gib mir eine Geschichte zu Hel. ❤️🦋
„Es ist nicht Vergebung, was die Welt braucht. Denn Vergebung nutzt nur den Tätern und ermuntert sie weiterzumachen. Es ist Versöhnung. Weiterzumachen zu können, wenn man am Geschehenen und an sich selbst zu zerbrechen droht, egal ob Täter oder Opfer.“ Zitat Seite 366