Profilbild von JessicaImReihenhaus

JessicaImReihenhaus

Lesejury Profi
online

JessicaImReihenhaus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JessicaImReihenhaus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Eine gehypte Romanze mit ein paar Schönheitsfehlern

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
0

Durch einen impulsiven und wenig durchdachten Kuss kreuzen sich die Wege von Promotionsstudentin Olive und Professor Adam Carlsen.
Wie es der Zufall will profitieren beide davon, dass die Welt um sie ...

Durch einen impulsiven und wenig durchdachten Kuss kreuzen sich die Wege von Promotionsstudentin Olive und Professor Adam Carlsen.
Wie es der Zufall will profitieren beide davon, dass die Welt um sie herum denkt sie seien ein Paar, also beschließen sie sich einmal in der Woche auf ein Fake-Date zu treffen. Doch ist wirklich alles nur ein Fake?

Ich habe das Buch tatsächlich wegen des wissenschaftlichen Settings gekauft. Ich wollte mich einfach wieder wie 25 fühlen, als ich selbst noch in einem Labor gearbeitet habe. Man merkt, dass die Autorin sich bestens in der universitären Forschung auskennt und ich musste das eine oder andere Mal schmunzeln, da scheinbar alle (oder zumindest sehr viele) Promotionsstudenten die gleichen Probleme zu haben scheinen. Besonders gut haben mir auch die Hypothesen zu Anfang jedes Kapitels gefallen.

Der Rest war okay; Olive ist ein sehr liebenswerter Hauptcharakter, die Love-Story an sich war nett und süß, aber das war‘s dann auch schon. Was wirklich anstrengend war, dass sich Olive dauernd entschuldigt und auf jeder Seite mindestens einmal erwähnt wird wie groß (und heiß) Adam ist. Puh… ich glaube mit besagten 25 hätte mir das Buch sehr gut gefallen, heute, ein paar Jährchen später, bekommt es von mir maximal ein wohlwollendes Lächeln. Ich komm nicht mehr umhin dauernd zu denken ‚sag halt doch einfach die Wahrheit‘. Auch wenn wir Olives Gedanken kennen und sie uns wissen lässt warum genau sie jetzt schon wieder lügt.

Empfehlen kann ich das Buch nur echten RomCom Fans. Ich persönlich kann den Hype nicht so wirklich nachvollziehen.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Nur sehr mittelmäßig

Die Sache mit Rachel
0

Rachel ist Studentin und hat einen Crush in Form ihres Literaturprofessors Dr. Byrne. Eher durch Zufall organisiert sie eine Lesung seines neuen Buches in der Buchhandlung, in der Rachel und ihr bester ...

Rachel ist Studentin und hat einen Crush in Form ihres Literaturprofessors Dr. Byrne. Eher durch Zufall organisiert sie eine Lesung seines neuen Buches in der Buchhandlung, in der Rachel und ihr bester Freund James arbeiten. Am Abend der Lesung nimmt das Schicksal seinen Lauf und es entwickelt sich eine Geschichte voller Heimlichkeiten und Unaufrichtigkeiten. Was ziemlich nett ausgedrückt ist. Man könnte auch sagen es wird gelogen, bestohlen und hintergangen. Dass es zu einem Punkt in der Geschichte zur Eskalation kommen muss ist von Anfang an klar, alles arbeitet darauf zu und dann ist es irgendwie nur ein Knallfrosch und kein Feuerwerk, in dem die Geschichte gipfelt.

Definitiv positiv hervorheben muss man meines Erachtens die Erzählweise. Durch Rachels Ich-Perspektive in die Lockerheit der Sprache fliegt durch die Seiten. Man kann Rachel dadurch gut verstehen und ihre Gedanken und Beweggründe nachvollziehen, aber es sind zum Großteil die einer 21-jährigen Studentin, die man mehr als einmal schütteln möchte und ihr zuschreien will: jetzt red halt doch endlich mal Klartext! Und das macht es dann doch etwas mühsam dem Plot interessiert und gebannt zu folgen.

Zu guter Letzt muss man sich ja doch immer fragen, was das Buch bezwecken möchte, warum die Geschichte unbedingt erzählt werden musste. Ich habe das Gefühl, dass es hier eigentlich darum geht, dass junge Frauen im Irland des 21. Jahrhunderts nicht so frei sind, wie sie sein sollten. Es kommt ein wichtiges Thema zur Sprache (über das ich nicht mehr erzählen kann ohne zu spoilern) bei dessen Erzählung man merkt, dass es der Autorin sehr wichtig zu sein scheint - zu Recht im Übrigen. Nur hätte es für diesen einen Aspekt nicht dieses Geplänkel drum herum gebraucht.