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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Absolutes Lesehighlight – topaktuell und spannend bis zum letzten Wort

Going Zero
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Der Social-Media Mogul Cy Baxter lädt zum ultimativen Test seines Unternehmens Fusion für Überwachungstechnologie ein: 10 Menschen, Profis und Amateure, sollen 30 Tage unauffindbar bleiben, dem Sieger ...

Der Social-Media Mogul Cy Baxter lädt zum ultimativen Test seines Unternehmens Fusion für Überwachungstechnologie ein: 10 Menschen, Profis und Amateure, sollen 30 Tage unauffindbar bleiben, dem Sieger winken 3 Millionen Dollar Preisgeld. Im Falle eines Erfolgs winkt Cy ein Mega-Deal mit der CIA.
Anthony McCarten legt sofort ein hohes Tempo vor. Viele der Zeros werden mit Hilfe der Technologie schnell gefasst; Drohnen, Datenbänke und Algorithmen sorgen dafür, dass Fusion oft schon vorher weiß, was die Kandidaten machen. Nur die unscheinbare Bibliothekarin Kaitlyn Day spielt dieses Spiel nach ihren eigenen Regeln und mit ihrem eigenen Ziel.
Das alles liest sich spannend, ein richtiger Pageturner, der einem den Atem stocken lässt. Unweigerlich fängt man an zu überlegen, wieviel von der Technik schon Realität ist. Man schaut sein Smartphone, seinen Fernseher, ja sogar seine Einkaufsliste bald mit anderen Augen an. Big Data und der gläserne Mensch, die größten Probleme unserer Zeit werden vom Autor auf die Spitze getrieben, zeigt die Gefahren auf und stellt auch oft die ethischen Fragen.
Die Protagonisten sind sehr gut gelungen. Allen voran Kaitlyn Day, an der man immer neue Seiten entdeckt, Erika, Cys Assistentin und Partnerin und oft auf Gewissen. Besonders interessant ist natürlich Cy Baxter, der immer betont, dass er das Gute will: Sicherheit für alle Menschen, doch schnell verschwimmen die Grenzen.
Eine absolute Leseempfehlung, auch wenn die Gefahr besteht, dass man danach etwas mehr paranoid wird.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Der Wolf von Møn, Odin und Skandale - spannender Thriller

Rot. Blut. Tot.
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Inhaltsangabe:
»Da war der Wolf. Er kam jede Nacht. Nebelgrau, mit gelben Augen und mächtigen Pfoten. Er konnte seine Krallen durch den Stoff seines Hemdes spüren. Sie drangen in ihn ein. Der ganze Wolf ...

Inhaltsangabe:
»Da war der Wolf. Er kam jede Nacht. Nebelgrau, mit gelben Augen und mächtigen Pfoten. Er konnte seine Krallen durch den Stoff seines Hemdes spüren. Sie drangen in ihn ein. Der ganze Wolf drang in ihn ein …«Nach 30 Jahren Haft kehrt ein entlassener Mörder in seine alte Heimat auf die Insel Møn zurück. Alle wissen, was der „Wolf von Møn“ damals getan hat. Als Leichen mit brutal auseinandergerissenen Kiefern auftauchen, beginnt für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Kopenhagener Mordkommission eine Menschenjagd.
Auch der zweite Band um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen von Anne Nørdby besticht durch eine gut durchdachte, spannende und überraschende Handlung. Diese wird im Wechsel abwechselnd aus der Sicht der Ermittler und des Täters beschrieben. Sehr überzeugend mischt die Autorin in die Handlung um die Morde und Skandale den Glauben an nordische Götter wie Thor und Odin ein. So erfährt man auch, dass es in Dänemark die anerkannte Glaubensgemeinde der Asengläubige (Asatru) gibt. Die Autorin (die auch auf der Insel Møn lebt) bleibt sowohl bei den Ortschaften als auch bei den beschriebenen Ereignissen (z.B. um die Insel Lindholm) eng an der Realität, was der Handlung einen besonderen Reiz verleiht.
Nur Jespers Frauenprobleme, die ihn in entscheidenden Momenten im Weg sind und die sehr knapp angerissene Geschichte um Jespers Tochter Josie stören etwas.
Insgesamt hat wir der zweite Band noch besser gefallen als der erste Band, da er schneller und gradliniger erzählt ist. Ein spannender Page-Turner, den man auch ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Band gut lesen kann.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Guter Krimi im englisch-walisischen Spannungsfeld

Die letzte Party
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Spannend, aber auch verwirrend

Am Morgen nach der großen Sylvester-Party treibt die Leiche von Rhys Lloyd im See. Die Bewohner des Ferienresorts The Shore und viele Bewohner des walisischen Dorfes Cwm ...

Spannend, aber auch verwirrend

Am Morgen nach der großen Sylvester-Party treibt die Leiche von Rhys Lloyd im See. Die Bewohner des Ferienresorts The Shore und viele Bewohner des walisischen Dorfes Cwm Coed stehen unter Verdacht. Zusammen mit dem englischen Ermittler DC Leo Brady muss die walisische Ermittlerin FFion Morgen ermitteln, doch mit vielen Verdächtigen ist Ffion befreundet oder verwandt. Und anscheinend hat jeder seine Geheimnisse.
Das schöne Cover mit einem Martiniglas stimmt gut in die Handlung ein. Sehr gut gelungen ist der Autorin das Gefühl für die angespannte Stimmung, die zwischen Walisern und Engländern herrscht. Misstrauen und Ablehnung herrscht überall. Auch die Personen sind gut charakterisiert.
Ich habe allerdings gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Zum einen machen die vielen Personen mit zum Teil ungewohnten walisischen Namen es schwer, den Überblick zu gewinnen. Die Kapitel wechseln dabei zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, zudem steht in den Kapiteln auch immer eine andere Person im Mittelpunkt, so dass man als Leser hin und her springt. Aber der erste Teil endet dann mit einem genialen Cliffhanger und die vielen Informationen fügen sich immer mehr zu einem Gesamtbild zusammen. Die Auflösung ist gut und bietet die ein oder andere Überraschung.
Fazit: Kein einfach zu lesender Krimi, der aber durch interessante Charaktere und gute Stimmungsbilder überzeugt.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannender Reihenauftakt - politisch und emotional

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Im morgendlichen Schneegestöber verunglückt an der Berliner Siegessäule ein Kleinlaster, der Fahrer flieht und die Unfallzeugen finden auf der Ladefläche die Leiche einer halbnackten Frau, auf ihrem Körper ...

Im morgendlichen Schneegestöber verunglückt an der Berliner Siegessäule ein Kleinlaster, der Fahrer flieht und die Unfallzeugen finden auf der Ladefläche die Leiche einer halbnackten Frau, auf ihrem Körper steht eine Adresse – die Privatadresse des Bundeskanzlers. Am Tatort trifft die Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer – und das ist kein Zufall.
Marc Raabe hat mit seiner vierbändigen Tom-Babylon-Reihe den Maßstab für Thriller hoch angesetzt. Jetzt eine neue Thriller-Reihe, wieder in Berlin und wieder ein Ermittler-Duo?
Was einem erst einmal so bekannt vorkommt, entwickelt Marc Raabe aber zu einem explosiven neuen Reihen Auftakt, der zu keinem Moment langweilig wird und genug Potential für weitere Bände liefert. Zuerst einmal fällt das Cover durch seine grell pinke Farbe und dem tiefschwarzen Buchschnitt sofort ins Auge. Doch nicht nur die Optik des Buches bietet viel, auch die Story ist sehr gut gelungen. Marc Raabe wagt sich in höchste politische Kreise und lässt das BKA, Mayer und Tschaikowski beim Bundeskanzler ermittelt. Da dies politischer Sprengstoff ist, setzen auch die Medien und Social Media alles daran, brisante Informationen zu bekommen und es stellt sich die Frage, wann aus Informationen Fakten werden. Zudem stehen den Ermittlern auch immer wieder die eigenen Vorgesetzten im Weg. Außerdem verbindet eine gemeinsame Vergangenheit Art und den Bundeskanzler. Der Schreibstil hat einen fast durchgehend hohen Spannungsbogen, die Handlung ist klar aufgebaut, so dass man jederzeit den Überblick über die Personen und die Handlung behält.
Das neue Ermittlerduo funktioniert beim Leser sofort. Natürlich haben beide ihre persönlichen Probleme, doch die werden perfekt in die Handlung integriert, so dass sich eine tiefschichtige Charakterisierung der Protagonisten ergibt.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Einfache Nacherzählung des Films mit schönen Illustrationen

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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Der Charme der Asterix-Comics fehlt leider

Im gallischen Dorf erscheint ein Händler mit der Tochter der chinesischen Kaiserin. Asterix und Obelix reisen nach China um die Kaiserin zu retten. Auch Caesar ...

Der Charme der Asterix-Comics fehlt leider

Im gallischen Dorf erscheint ein Händler mit der Tochter der chinesischen Kaiserin. Asterix und Obelix reisen nach China um die Kaiserin zu retten. Auch Caesar mischt kräftig mit.
Vorab muss man sagen, dass es sich hier um ein Buch zum Realfilm von Guillaume Canet handelt. Das heißt, die Geschichte wird in knappen Texten erzählt, die auf jeder Seite mit den comictypischen Zeichnungen illustriert sind.
Das Coverbild ist schön gelungen und bietet viel Wiedererkennungswert. Auch sind die Illustrationen gut gelungen. Fabrice Tarrin hat hier zum zweiten Mal nach Das Geheimnis des Zaubertranks einen Asterix-Band zu einem Film illustriert.
Leider fehlt der Story fast alles, was einen Asterix-Comic ausmacht, denn der Inhalt der Geschichte wird hier vor allem über den Text transportiert. Der Text ist sehr einfach, fast auf Erstleserniveau und lässt auf allen Seiten den Witz der Asterixbände vermissen. Die Dialoge sind platt, die Handlung unglaublich simpel. Zudem werden Eigenschaften der Gallier, die man liebgewonnen hat, völlig über Bord geworfen. Asterix und Obelix sind nur am Zanken, Wildschweinkost und Zaubertrank sollen abgesetzt werden und von der Freundschaft ist oft wenig zu spüren.
Fazit: Vielleicht funktioniert die Handlung als Film, als Band zum Film hat es mich keinesfalls überzeugt.
Leider nur 2 von 5 Sternen

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