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Veröffentlicht am 30.04.2018

Ein fesselndes, spannendes Buch

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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In "Iron Flowers: Die Rebellinnen" geht es um zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich zu sein scheinen. Serina wurde zu einer sogenannten 'Grace' erzogen, die anmutig, unterwürfig und vor allem schön ...

In "Iron Flowers: Die Rebellinnen" geht es um zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich zu sein scheinen. Serina wurde zu einer sogenannten 'Grace' erzogen, die anmutig, unterwürfig und vor allem schön sein soll, während Nomi rebellisch und mit der aktuellen Situation nicht zufrieden ist. Trotz all dem stehen sie sich nahe und die enge Verbindung zwischen ihnen war immer präsent, egal, was passiert ist.

Im Laufe der Handlung werden beide mit Situationen konfrontiert, die sie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen, und mir hat gut gefallen, wie die Autorin damit umgegangen ist. Die Protagonistinnen haben Probleme und wissen oft nicht, was sie tun sollen, aber sie stellen sich den Herausforderungen, wachsen wiederholt über sich hinaus und entwickeln dabei eine ganz neue Stärke. Gerade von Serinas Charakterentwicklung war ich begeistert und sie ist mir rasch ans Herz gewachsen, doch Nomi war mir ebenfalls sympathisch. Ich konnte mit beiden mitfühlen und die unterschiedlichen Kämpfe, die sie ausstehen mussten, waren sehr gut dargestellt. Die Kapitel, in denen es um Serina ging, fand ich einfach ein wenig fesselnder.

Das Tempo der Geschichte ist rasant und sie schreitet schnell voran. Das Buch ist definitiv packend und mitreißend, es passiert dauernd etwas und die Figuren erleben nicht nur eine Achterbahn der Gefühle, sondern müssen auch einiges durchstehen und können kaum zur Ruhe kommen. Einerseits fand ich dies gut, da man so immer weiter lesen wollte, um zu sehen, was als nächstes passiert; andererseits hätte ich mir zu ein paar Ereignissen weitere Details gewünscht und gerade das World Building kam mir zu kurz. Die Welt, die Banghart erschaffen hat, scheint sehr faszinierend, wenngleich auch unfair und in vielerlei Hinsicht schrecklich zu sein. Das, was man erfährt, macht neugierig auf weitere Einzelheiten und die Autorin hätte hier wirklich in die Tiefe gehen können, doch stattdessen liegt der Fokus auf den Protagonistinnen und dem Vorantreiben der Handlung. Besonders über die systematische Unterdrückung der Frauen bekommt man zwar einige Informationen, aber ich wollte trotzdem mehr und mir hat hier leider etwas gefehlt. Ebenso sind mir die Nebenfiguren ein wenig zu blass geblieben, auch wenn aus der Entwicklung der Geschichte hervorgeht, warum dies der Fall ist - deshalb hoffe ich, dass man im zweiten Band mehr über sie erfahren wird.

Insgesamt hat "Iron Flowers: Die Rebellinnen" mir gut gefallen. Es ist ein fesselndes, spannendes Buch, die Protagonistinnen fand ich beide sympathisch und bei den Nebenfiguren gibt es einiges Potential. Ich hätte es toll gefunden, noch mehr über die Welt an sich zu lesen, doch davon abgesehen hat die Geschichte mich wirklich überzeugt und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Guter historischer Krimi

Pforte der Verdammnis
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"Pforte der Verdammnis" ist ein historischer Krimi, der zur Zeit der Reformation in England spielt. Die religiösen Differenzen sind von großer Bedeutung für die Geschichte, vor allem, da der Protagonist ...

"Pforte der Verdammnis" ist ein historischer Krimi, der zur Zeit der Reformation in England spielt. Die religiösen Differenzen sind von großer Bedeutung für die Geschichte, vor allem, da der Protagonist von den Reformen voll und ganz überzeugt ist und es deshalb natürlich Meinungsverschiedenheiten mit den Männern in dem Kloster gibt, das er im Zuge seiner Arbeit als Kommissar des Königs aufsuchen muss. Das fand ich sehr interessant, da beide Positionen recht ausgeglichen vorgestellt wurden und man verstehen konnte, wie die unterschiedlichen Meinungen zustande kamen. Besonders hat mir gefallen, dass Shardlake im Laufe der Handlung mehrfach in eine Lage kam, in der er damit konfrontiert wurde, dass vielleicht nicht alles so positiv ist, wie er es gerne hätte und dass er seine eigene Haltung hinterfragen musste. Sein innerer Konflikt war glaubwürdig und hat ihn für mich als Charakter greifbarer gemacht.

Der Fall selbst war ebenfalls interessant und recht spannend. Die Ereignisse sind beklemmend, es gibt einige potentielle Verdächtige und es ist lange unklar, wem der Protagonist vertrauen kann. Da sein Vorgänger ermordet wurde, ist zudem ein Gefühl von Unsicherheit und eine gewisse Angst um das eigene Leben präsent. Dies wurde sehr echt dargestellt; auch die Auflösung konnte mich überzeugen und die Ermittlungen verliefen meiner Meinung nach realistisch. Es gibt zwar ein paar Stellen, an denen die Geschichte nur langsam voranschreitet, doch insgesamt ist das Buch atmosphärisch dicht und fesselnd. Mir hat außerdem gefallen, wie der Autor seine Handlung in das historische Umfeld eingebettet hat, nicht nur in Bezug auf den religiösen Konflikt, sondern auch, was das Leben im Kloster und die alltäglichen Probleme betrifft; die Darstellung kam mir authentisch vor.

Der Auftakt der Reihe um Matthew Shardlake hat mir gut gefallen und die Ereignisse am Ende des Buches machen definitiv neugierig darauf, wie es mit ihm weiter gehen und ob es langfristige Konsequenzen geben wird. Ich bin gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Ein interessanter Fall

Septagon
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"Septagon" war mein erstes Buch der Reihe, aber ich konnte der Geschichte trotzdem problemlos folgen. Der Fall war gut ausgearbeitet und mir hat besonders gefallen, dass das Zaubern eine so große Rolle ...

"Septagon" war mein erstes Buch der Reihe, aber ich konnte der Geschichte trotzdem problemlos folgen. Der Fall war gut ausgearbeitet und mir hat besonders gefallen, dass das Zaubern eine so große Rolle spielte und ein bedeutsamer Aspekt der Morde war. Der Autor hat dies, und die verschiedenen Rätsel, mit denen die Polizei konfrontiert wurde, faszinierend dargestellt und dadurch hat man auch gesehen, wie intelligent der Täter eigentlich ist und wie gründlich er alles durchdacht und geplant hat. Als Leser erfährt man seine Identität schon früh, aber das hat der Spannung für mich keinen Abbruch getan und die Einblicke in sein Leben und seinen Verstand fand ich sehr interessant.

Ich muss sagen, dass die Protagonisten für mich ein bisschen zu sehr im Hintergrund geblieben sind, obwohl man in diesem Band einiges über sie erfährt, da der Mörder einfach eine sehr starke Persönlichkeit hat und ich die Hintergründe seiner Taten irgendwie faszinierend fand. Trotzdem fand ich Jessica und Kevin sympathisch und sie sind auf jeden Fall beide gute Ermittler, die ihre Stärken und Schwächen haben.

Die Ermittlungsarbeit war meiner Meinung nach realistisch dargestellt und obwohl die Handlung in mancher Hinsicht vorhersehbar war, gab es ein paar überraschende Enthüllungen und die Geschichte wurde gerade gegen Ende sehr spannend, sodass man mit den Charakteren hoffen und bangen konnte. Die sich immer mehr zuspitzende Situation war fesselnd und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen; nun habe ich definitiv vor, noch die anderen Bände der Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Gelungene Fortsetzung

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges ...

"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges über die 'Apfelprinzessin' und ihre Geschichte. Dabei gab es ein paar Enthüllungen, die ich in dieser Form nicht erwartet hatte und die auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Teil machen. Gut gefällt mir hierbei, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, wie die Charaktere zueinander stehen und wer eigentlich bekämpft werden muss. Es ist momentan nicht leicht zu bestimmen, ob es überhaupt eine 'gute' Seite gibt und wenn ja, wem Will und seine Freunde helfen sollten, da alle Figuren sowohl positive als auch negative Eigenschaften zu haben scheinen. Das ist interessant und auch realistischer als eine schwarz/weiß-Zeichnung.

Die Kapitel in der Vergangenheit kamen mir dieses Mal packender vor; das heißt nicht, dass die Erlebnisse von Will langweilig waren, aber er ist bisher einfach trotz allem immer noch skeptisch und er und seine Begleiter bleiben im Vergleich etwas blass, während Mary ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Da man schon ein paar Informationen über ihre Zukunft bekommen hat, stellt man sich zudem die ganze Zeit die Frage, wie es so weit kommen konnte und das ist auf jeden Fall interessant. Dazu kommt, dass die Geschichte auch in diesem Band an einer spannenden Stelle endet, was etwas frustrierend ist und dafür sorgt, dass man gleich weiter lesen möchte, um mehr über die Figuren und ihre Erlebnisse zu erfahren.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Fesselnde Geschichte, die gut mit der Mythologie umgeht

Frostkuss
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Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. ...

Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. Das ist ihr wirklich gut gelungen; es war interessant zu sehen, wie die Charaktere von den alten Kämpfen, Göttern und geheimnisvollen Gegenständen beeinflusst wurden und die Ereignisse in diesem Band machen auf jeden Fall neugierig darauf, wie es weiter gehen wird. Gerade für Gwen hat sich die Lage sehr geändert und es gibt einiges Potential für die Fortsetzung, sodass ich am liebsten gleich weiter gelesen hätte.

In "Frostkuss" selbst wird die Protagonistin erst einmal damit konfrontiert, dass sie sich an der Mythos Academy nicht zugehörig fühlt, und obwohl mich nach einer Weile gestört hat, wie oft betont wurde, dass sie anders ist und keine Freunde hat, konnte ich doch mit ihr mitfühlen und sie war mir insgesamt sympathisch. Gerade ihre Gabe fand ich interessant; ich mochte, wie sie eingesetzt wurde, um die seltsamen Ereignisse zu untersuchen, die vor sich gingen, aber auch, dass Gwen noch nicht alles über den Umgang damit weiß, weil ich das realistisch fand.

Die Handlung selbst hat zunächst nur langsam Fahrt aufgenommen, mich dann aber gefesselt. Zwar ist die Aufklärung der Vorkommnisse in mancherlei Hinsicht vorhersehbar, doch es hat der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch getan und andere Aspekte haben mich überrascht. Die Konfrontation am Ende war auf jeden Fall packend und zugleich realistisch in Bezug auf die Fähigkeiten der Figuren. Die Liebesgeschichte hat mich dagegen nicht unbedingt überzeugt; mal sehen, wie es damit im zweiten Band weiter geht.