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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2018

Gelungene Fortsetzung

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges ...

"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges über die 'Apfelprinzessin' und ihre Geschichte. Dabei gab es ein paar Enthüllungen, die ich in dieser Form nicht erwartet hatte und die auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Teil machen. Gut gefällt mir hierbei, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, wie die Charaktere zueinander stehen und wer eigentlich bekämpft werden muss. Es ist momentan nicht leicht zu bestimmen, ob es überhaupt eine 'gute' Seite gibt und wenn ja, wem Will und seine Freunde helfen sollten, da alle Figuren sowohl positive als auch negative Eigenschaften zu haben scheinen. Das ist interessant und auch realistischer als eine schwarz/weiß-Zeichnung.

Die Kapitel in der Vergangenheit kamen mir dieses Mal packender vor; das heißt nicht, dass die Erlebnisse von Will langweilig waren, aber er ist bisher einfach trotz allem immer noch skeptisch und er und seine Begleiter bleiben im Vergleich etwas blass, während Mary ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Da man schon ein paar Informationen über ihre Zukunft bekommen hat, stellt man sich zudem die ganze Zeit die Frage, wie es so weit kommen konnte und das ist auf jeden Fall interessant. Dazu kommt, dass die Geschichte auch in diesem Band an einer spannenden Stelle endet, was etwas frustrierend ist und dafür sorgt, dass man gleich weiter lesen möchte, um mehr über die Figuren und ihre Erlebnisse zu erfahren.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Fesselnde Geschichte, die gut mit der Mythologie umgeht

Frostkuss
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Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. ...

Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. Das ist ihr wirklich gut gelungen; es war interessant zu sehen, wie die Charaktere von den alten Kämpfen, Göttern und geheimnisvollen Gegenständen beeinflusst wurden und die Ereignisse in diesem Band machen auf jeden Fall neugierig darauf, wie es weiter gehen wird. Gerade für Gwen hat sich die Lage sehr geändert und es gibt einiges Potential für die Fortsetzung, sodass ich am liebsten gleich weiter gelesen hätte.

In "Frostkuss" selbst wird die Protagonistin erst einmal damit konfrontiert, dass sie sich an der Mythos Academy nicht zugehörig fühlt, und obwohl mich nach einer Weile gestört hat, wie oft betont wurde, dass sie anders ist und keine Freunde hat, konnte ich doch mit ihr mitfühlen und sie war mir insgesamt sympathisch. Gerade ihre Gabe fand ich interessant; ich mochte, wie sie eingesetzt wurde, um die seltsamen Ereignisse zu untersuchen, die vor sich gingen, aber auch, dass Gwen noch nicht alles über den Umgang damit weiß, weil ich das realistisch fand.

Die Handlung selbst hat zunächst nur langsam Fahrt aufgenommen, mich dann aber gefesselt. Zwar ist die Aufklärung der Vorkommnisse in mancherlei Hinsicht vorhersehbar, doch es hat der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch getan und andere Aspekte haben mich überrascht. Die Konfrontation am Ende war auf jeden Fall packend und zugleich realistisch in Bezug auf die Fähigkeiten der Figuren. Die Liebesgeschichte hat mich dagegen nicht unbedingt überzeugt; mal sehen, wie es damit im zweiten Band weiter geht.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Eine gute, interessante Geschichte, die mich aber emotional nicht berühren konnte

Liebe ist stärker als der Tod
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"Liebe ist stärker als der Tod" erzählt eine Geschichte, die eigentlich mitreißend sein sollte. Pierre und Eva, Ev genannt, treffen aufeinander, als er sie vor dem Freitod rettet, und die Liebesgeschichte, ...

"Liebe ist stärker als der Tod" erzählt eine Geschichte, die eigentlich mitreißend sein sollte. Pierre und Eva, Ev genannt, treffen aufeinander, als er sie vor dem Freitod rettet, und die Liebesgeschichte, die sich aus dieser Situation entwickelt, ist schön geschrieben. Sie ist eher still und leise, kommt ohne Kitsch aus und zieht sich gut durch die ganze Handlung. Die Protagonisten sind beide sympathische Charaktere und der Zusammenhalt und die Nähe, die sich zwischen ihnen entwickelt, hat mir sehr gefallen. Auch die Verbindung zur Malerei war gut dargestellt und es war deutlich zu sehen, wie seine Gefühle Pierre inspiriert und angetrieben haben. Die Nebenfiguren waren interessant, alle auf ihre Art speziell und sie haben das Leben ihrer Freunde auf jeden Fall bereichert. Ein weiterer Bonus ist, dass Paris sehr lebendig beschrieben war und man glauben konnte, selbst vor Ort zu sein.

Ich hatte angenehme Lesestunden und das Buch hat mich gefesselt, aber leider hat sie mich emotional nicht mitgenommen und ich hatte die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu den Figuren. Das hat es mir schwer gemacht, mit ihnen mitzufühlen, obwohl Kosalik eine Geschichte geschrieben hat, die durchaus tragisch sein kann. Es gab nur eine Stelle am Ende, die mich bewegt hat, und das fand ich schade; deshalb habe ich in der Bewertung einen halben Stern abgezogen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Angenehme Lektüre, die aber spannender hätte sein können

Das Haus der Seidenblüten
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In "Das Haus der Seidenblüten" geht es um Anna Butterfield, die vom Land in die Stadt zieht und plötzlich mit dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen ihrer gesellschaftlich gut gestellten Familie ...

In "Das Haus der Seidenblüten" geht es um Anna Butterfield, die vom Land in die Stadt zieht und plötzlich mit dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen ihrer gesellschaftlich gut gestellten Familie klar kommen muss, was ihr aus verschiedenen Gründen schwer fällt. Sie hat Heimweh, will eigentlich nicht nur aus Pflichtgefühl heiraten und liebt es, die Natur zu zeichnen, was sie in der Stadt nicht kann. Dazu kommt, dass sie Gefühle für den französischen Seidenweber Henri entwickelt hat und ihre Verbindung ganz und gar unstandesgemäß wäre...

Die Liebesgeschichte spielt eine ziemlich große Rolle, weshalb es mir gefallen hat, dass man nicht nur erfahren hat, was in Anna vor geht, sondern auch Einblicke in Henris Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Er hat teilweise eine ganz andere Sicht der Dinge als sie und ist als wenig privilegierter Ausländer, noch dazu ein verhasster Franzose, in einer Position, in der er viel über die Missstände und Probleme des Geschäftes mitbekommt. Die Schwierigkeiten, denen er in seinem Leben begegnet ist, waren eindringlich dargestellt. Da sein bester Freund in die Bold Defiance verwickelt ist, bekommt man viel von den Aufständen und den Bemühungen um angepasste Löhne mit. Besonders interessant ist hierbei natürlich, dass Annas wohlhabender Onkel als Händler auf der anderen Seite des Konflikts steht und man so ein recht umfassendes Bild der Lage bekommt.

Der Fokus liegt auf Anna, die hin und her gerissen ist zwischen Pflichtgefühl und dem Wunsch, zu zeichnen und einen Mann zu finden, den sie wirklich lieben kann. Die Einblicke in das Leben einer feinen jungen Dame waren auf jeden Fall interessant und es war faszinierend, mehr über die Mode des 18. Jahrhunderts und die Seidenweberei zu erfahren. Zudem waren die Figuren sympathisch und sie haben sich gut in die damalige Zeit eingefügt. Dem Buch fehlte meiner Meinung nach aber die Spannung; es gibt ein paar Momente, die für die Charaktere tragisch sind und bei denen man um sie bangen sollte, doch die Geschichte konnte mich nicht richtig mitreißen und emotional berühren, was ich schade fand. So war es zwar eine angenehme Lektüre, die mich gut unterhalten, aber nicht gefesselt hat. Ich war auch der Ansicht, dass sich alles etwas zu bequem fügte, obwohl ich das Ende an sich mochte und schön fand. Deshalb gibt es von mir 3,5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Ein interessanter Fall, der Einblicke in die Kultur und das Leben in Saudi-Arabien gibt

Wüstenblut
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"Wüstenblut" ist der dritte Band einer Krimi-Reihe, die sich auch sehr mit der saudi-arabischen Kultur befasst. Zu den Hauptfiguren gehört dabei Katya Hijazi, die es als Frau in einer männerdominierten ...

"Wüstenblut" ist der dritte Band einer Krimi-Reihe, die sich auch sehr mit der saudi-arabischen Kultur befasst. Zu den Hauptfiguren gehört dabei Katya Hijazi, die es als Frau in einer männerdominierten Gesellschaft nicht leicht hat, vor allem in ihrer Arbeit für die Polizei. Die Autorin schildert sehr direkt, wie Katya durch moralische und religiöse Vorstellungen eingeschränkt wird und wie dies sie sowohl beruflich als auch privat beeinflusst. Es ist leicht, mit ihr und anderen Charakteren, die benachteiligt werden, mitzufühlen, doch Ferraris urteilt nicht über die für uns fremdartigen Sitten, sondern stellt verschiedene Sichtweisen - von sehr modernen bis hin zu konservativen - vor.

Die Einschränkungen, die sich aus der Geschlechterungleichheit ergeben, wurden ebenfalls geschildert und es ist mir leicht gefallen, Katyas Frustration nachzuvollziehen, selbst wenn sie letztlich eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Falles gespielt hat. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Kultur des Landes und ich fand besonders interessant, dass gezeigt wurde, dass es auch für Männer keine unbedingt ideale Regelung ist und sie in ihren Beziehungen negativ beeinflusst werden können, was am leitenden Ermittler Ibrahim gezeigt wird. Für den westlichen Leser ist vielleicht einiges befremdlich, aber die dargestellte Situation regt definitiv zum Nachdenken an.

Der Fall selbst war interessant, gut aufgebaut und lange undurchschaubar. Die Ermittlungen gingen nicht zu schnell voran, was aufgrund der Tatsache, dass der Serienmörder bislang unentdeckt handeln konnte, sehr glaubwürdig war. Es gibt dabei ein paar beklemmende Momente, vor allem, wenn es um das Ausmaß der Taten und die dahinter liegende Motivation geht; bei Serientätern hofft man beim Lesen immer, dass sie gefasst werden können, bevor sie sich ihr nächstes Opfer vornehmen und das hat Ferraris gut herausgearbeitet.