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Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein guter Krimi

Dein Tod komme
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"Dein Tod komme" beinhaltet einen Fall, bei dem schon auf den ersten Blick klar ist, dass er nicht leicht zu lösen sein wird. Rina stößt bei einem Waldspaziergang auf menschliche Überreste, die schon älter ...

"Dein Tod komme" beinhaltet einen Fall, bei dem schon auf den ersten Blick klar ist, dass er nicht leicht zu lösen sein wird. Rina stößt bei einem Waldspaziergang auf menschliche Überreste, die schon älter sind, wodurch die Ermittlung erschwert wird. Spuren sind kaum noch zu entdecken und als wäre es nicht genug, nach Jahren einen Mord aufklären zu müssen, wird der Fall rasch um einiges komplizierter und die Protagonisten müssen erkennen, das mehr dahinter steckt, als es zuerst den Anschein hat.

Die Ermittlungen waren meiner Meinung nach gut und realistisch dargestellt. Es geht manchmal nur sehr langsam voran, aber das ist aufgrund der Umstände mehr als verständlich und ich hätte es unglaubwürdig gefunden, wenn Decker und seine Kollegen einen alten Fall ohne größere Probleme gelöst hätte - vor allem, da es dann so ausgesehen hätte, als sei ursprünglich nicht gründlich gearbeitet worden. Die Autorin präsentiert einige Zeugen, viele potentielle Verdächtige und jede Menge Details, von denen niemand genau weiß, ob sie nun für ihre Arbeit relevant sein werden oder nicht. Trotz all dieser Informationen hatte ich aber keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen und ich fand, dass Kellerman es geschafft hat, die verschiedenen Figuren gut zu balancieren, auch wenn einige zeitweise in den Hintergrund rückten. Mir hat ebenfalls gefallen, dass nicht immer alles glatt ging und die Ermittler trotzdem unermüdlich daran gearbeitet haben, voran zu kommen.

Die Auflösung an sich fand ich überzeugend, allerdings muss ich sagen, dass mir am Ende irgendetwas gefehlt hat, obwohl die Handlung selbst durchaus abgeschlossen ist und man weiß, wer die Tat begangen hat. Es wirkte ein bisschen abrupt, nachdem die Protagonisten so lange damit verbracht haben, verschiedenen Spuren nachzugehen und die Puzzleteile zusammenzusetzen. Das ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt und davon abgesehen fand ich das Buch ziemlich gut.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Eine mitreißende Geschichte um Freundschaft und Mut

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Ich hatte schon viel Gutes über Leigh Bardugo gehört, aber noch nie eines ihrer Bücher gelesen. Als ich gesehen habe, dass sie über Wonder Woman schreibt, war das die perfekte Gelegenheit, dies zu ändern; ...

Ich hatte schon viel Gutes über Leigh Bardugo gehört, aber noch nie eines ihrer Bücher gelesen. Als ich gesehen habe, dass sie über Wonder Woman schreibt, war das die perfekte Gelegenheit, dies zu ändern; ich mag DC (und Marvel) sehr gerne, auch wenn ich noch nicht viele der Comics gelesen habe, und fand das Konzept der "DC Icons" Jugendbuch-Reihe interessant. Deshalb war ich gespannt, wie "Wonder Woman: Kriegerin der Amazonen" mir gefallen würde, und meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Anhand der Inhaltsangabe hatte ich nicht damit gerechnet, dass auch Alia die Hauptrolle spielen würde, doch das tut sie. Sie ist ein junges Mädchen, das eigentlich im Sommer ihrem Traum ein Stück näher kommen wollte, doch stattdessen muss sie erfahren, dass sie die Kriegsbringerin ist und großes Unheil über die ganze Welt bringen wird, falls das nicht verhindert wird. Als Charakter ist sie definitiv interessant und ihre Dynamik mit Diana hat mir gut gefallen; zu Beginn war sie sehr skeptisch und hat versucht, für alles eine logische, nachvollziehbare Erklärung zu finden, was ich glaubwürdig und nachvollziehbar fand. Ich fand es ein bisschen schade, dass Dianas Kontakte mit der ihr mehr oder weniger unbekannten menschlichen Welt nicht aus ihrer Sicht geschildert wurden. Alias Perspektive war dennoch interessant, es war komisch, wie sie die Reaktionen ihrer Begleiterin interpretiert hat und ich mochte, dass die verschiedenen Figuren alle bedeutsam und entscheidend für den Fortgang der Handlung waren, nicht nur die titelgebende Heldin.

Diana selbst war mir von Anfang an sympathisch. Aufgrund der Umstände ihrer Existenz hat sie Probleme damit, von den anderen Amazonen akzeptiert zu werden, und dies wurde ebenso wie das komplizierte Verhältnis zu ihren Schwestern und ihrer Mutter gut dargestellt, sodass ich mit ihr mitfühlen konnte. Obwohl sie ganz besondere Fähigkeiten hat, sehr stark und begabt ist, hat die Autorin es mühelos geschafft, dass der Leser sich mit der Protagonistin identifizieren kann und Bardugo hat auf jeden Fall gezeigt, dass eine Heldin Zweifel, Schwächen und Ängste haben kann und wie mutig es ist, dann trotzdem weiter zu kämpfen und alles zu riskieren, um das Richtige zu tun.

Die Geschichte hat etwas langsam angefangen, doch ich fand es schön und unterhaltsam dargestellt, wie Diana und die 'richtige' Welt aufeinander geprallt sind und die Spannung ist schon bald aufgekommen. Die Charaktere werden mit verschiedenen Gefahren konfrontiert und es werden Opfer gefordert, was gezeigt hat, wie ernst die Bedrohung ist. Dazu kommt eine Wendung, die mich überrascht, aber trotzdem überzeugt hat und die dafür sorgte, dass das Finale absolut mitreißend war. Das Abenteuer, das die Figuren bestehen müssen, hat einen sehr befriedigenden Abschluss und obwohl ich am Ende gerne noch mehr gehabt hätte, war ich damit zufrieden.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Emotionale Liebesgeschichte

Love Emergency – Und plötzlich ist es Liebe
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In "Und plötzlich ist es Liebe" ist das Konzept der 'zweiten Chance' sehr wichtig; Shane hat seine Freundin Sinclair zurückgelassen, als sie 18 beziehungsweise 16 waren, und trotz ihrer Jugend war die ...

In "Und plötzlich ist es Liebe" ist das Konzept der 'zweiten Chance' sehr wichtig; Shane hat seine Freundin Sinclair zurückgelassen, als sie 18 beziehungsweise 16 waren, und trotz ihrer Jugend war die Beziehung zwischen ihnen ernst, sodass die Trennung beiden schwer gefallen ist. Verstärkt wird das ganze dadurch, dass beide nicht wirklich wissen, was damals genau bei ihrem Partner abgelaufen ist, sodass zwischen ihnen Leid, Kummer und Missverständnisse stehen. Gerade Sinclair fällt es schwer, sich wieder auf Shane einzulassen und die Gefühle, die seine Rückkehr in ihr auslösen, sind nicht unbedingt positiv.

Samanthe Beck hat dieses Gefühlschaos sehr schön und eindringlich dargestellt. Es war nicht immer leicht zu lesen, wie schmerzhaft die Situation für die Protagonisten war und wie ihre Vergangenheit sie immer noch belastet, aber mir hat sehr gut gefallen, dass Shane alles versucht hat, um Sinclair wieder für sich zu gewinnen und dass er nach all den Jahren immer noch wusste, was sie braucht und wie er sie am besten überzeugen kann. Die Chemie zwischen den beiden war die ganze Zeit deutlich präsent und die erotischen Szenen sind der Autorin gut gelungen, doch besonders gut fand ich, dass die emotionale Komponente dabei eine Rolle spielte und es immer darum ging, die Beziehung zwischen ihnen zu stärken und zu reparieren. Es hat für meinen Geschmack zwar etwas zu lange gedauert, bevor die Missverständnisse zwischen ihnen wirklich aufgeklärt wurden und beide erfahren haben, was vor zehn Jahren wirklich passiert ist, aber es war irgendwie verständlich, da es eine große Last und ein schweres Thema war.

Die Charaktere selbst fand ich beide sympathisch und vor allem Shanes Charakterentwicklung war sehr gelungen. Man erkennt, dass er seit seiner Jugend reifer geworden ist, selbst wenn er immer noch Fehler macht und manchmal unüberlegt handelt, doch im Laufe der Handlung zeigt er klar, dass er ein toller Mensch und Partner ist. Auch Sinclair hat sich weiterentwickelt und es war schön zu sehen, wie sie sich langsam geöffnet hat, was nicht unbedingt ein einfacher Prozess war. Meiner Meinung nach hat die Autorin die Balance zwischen noch vorhandenen Gefühlen, körperlicher Anziehung und dem Jahre lang aufgebauten Schmerz gut geschildert und ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und mitfiebern. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Interessanter Fall mit erschütternden Momenten

In eisiger Nacht
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"In eisiger Nacht" befasst sich mit dem Thema Menschenhandel - und schon der Prolog konfrontiert den Leser mit der harten Realität der Situation, als junge Frauen illegal in einem Lastwagen nach England ...

"In eisiger Nacht" befasst sich mit dem Thema Menschenhandel - und schon der Prolog konfrontiert den Leser mit der harten Realität der Situation, als junge Frauen illegal in einem Lastwagen nach England geschmuggelt werden und dabei qualvoll erfrieren. Man kann nur hilflos lesen, wie die Frauen sterben, ohne ihnen helfen zu können, und die Vorstellung, was die Ermittler am Tatort vorgefunden haben, ist schrecklich. Der Autor hat hier sehr klare, tragische Bilder geliefert und das ganze wird nur noch dadurch verstärkt, dass man die verzweifelte Lage der Opfer selbst miterlebt hat.

Der Fall an sich war spannend und interessant; Parsons präsentiert einige Verdächtige, die alle ihre eigenen Motive für die Tat gehabt hätten, und natürlich ist die Situation auch komplexer, als sie auf den ersten Blick wirkte. Die Situation der Menschen, die auf ein besseres Leben, eine neue Chance hoffen und dabei benutzt und missbraucht werden, war eindringlich dargestellt und vor allem, da man sich der Tatsache bewusst ist, dass das Problem wirklich existiert, war das Buch in dieser Hinsicht beklemmend und packend. Dazu kamen noch die brenzligen Situationen, in die Max und seine Kollegen gerieten; allerdings muss ich sagen, dass sie zwar in Gefahr waren und schreckliche Dinge passieren, mich dies aber emotional nicht bewegen konnte. Ich fand es durchaus traurig, nachhaltig betroffen gemacht hat es mich dagegen nicht richtig. Das liegt vielleicht daran, dass gegen Ende doch ziemlich viele Ereignisse in kurzem zeitlichem Abstand aufeinander folgen und gerade der Protagonist wieder viel abbekommt, wodurch es für mich weniger bedeutsam war. Es ist gut, dass die Handlung vorangeht und es keine Längen gibt, doch am Ende war es doch ein bisschen zu schnell.

Ich fand auch die Entwicklungen, die die Personen durchmachen, interessant und mir hat gefallen, dass die Ereignisse aus dem vorherigen Band Konsequenzen hatten. Positiv zu erwähnen sind noch die Szenen mit Max und seiner Tochter, die wieder schön und quasi kleine Verschnaufpausen waren, bevor er sich wieder dem Fall und all seinen grausamen und tragischen Einzelheiten widmen musste.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Gefühlschaos

Stronger (Naples-Pier-Reihe 2)
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Da mir der erste Band um die Clique vom Naples Pier ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt darauf, die Fortsetzung zu lesen, vor allem, da Mia mir schon in "Closer" sehr sympathisch gewesen ...

Da mir der erste Band um die Clique vom Naples Pier ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt darauf, die Fortsetzung zu lesen, vor allem, da Mia mir schon in "Closer" sehr sympathisch gewesen war.

Mia durchlebt in "Stronger" ein totales Gefühlschaos. Zuerst trennt sich ihr Freund überraschend von ihr und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass er bereits Gefühle für eine andere hat und ihre Freunde davon wussten. Sie flieht dann zu ihrem Bruder und trifft auf Josh, mit dem sie sich sofort hervorragend versteht und den sie in den nächsten Wochen und Monaten so gut kennen lernt, dass sie sich langsam in ihn verliebt. Doch er scheint auf Männer zu stehen und Mia befürchtet, dass sie ihren besten Freund verlieren könnte, wenn er erfährt, was sie empfindet. Ihre Lage wird dadurch nicht einfacher, dass Josh verwirrende Signale aussendet und sie sich nicht sicher sein kann, was er eigentlich will.

Für den Leser ist natürlich klar, dass irgendein Missverständnis vorliegen muss - schließlich erwartet man bei einer Liebesgeschichte auch Romantik und die Formulierung "scheinbar schwul" deutet auch schon an, dass Mia nicht alles weiß. Die Situation war dennoch überzeugend dargestellt; man kann sehen und nachvollziehen, warum es für die Protagonistin so wirkt, als hätte sie keine Chance bei Josh. Deshalb hat es mir gefallen, dass die zweite Hälfte des Buches aus seiner Sicht erzählt wurde und man mehr darüber erfahren hat, was er wirklich denkt und fühlt. Leider hat es auch dazu beigetragen, dass ich die beiden packen und schütteln wollte, weil sie es sich unnötig schwer gemacht haben, aber an sich waren die Missverständnisse und die verpassten Gelegenheiten unterhaltsam und realistisch. Gegen Ende wurde es vielleicht ein bisschen zu viel, letztlich hat sich allerdings zum Glück alles geklärt.

Die Liebesgeschichte selbst hat sich gut entwickelt. Mir hat gefallen, dass von Anfang an die Ahnung da war, dass zwischen den Protagonisten mehr sein könnte, sie aber zuerst beste Freunde waren, die über alles geredet und sich vertraut haben. Josh hat Mia nach ihrer Trennung wirklich dabei geholfen, sich wieder zu fangen und sich über die ganze Situation klar zu werden und ich fand es vernünftig, dass sie danach nicht sofort eine neue Beziehung angefangen, sondern erst vollständig mit ihrer alten Liebe abgeschlossen hat, bevor sie bereit für etwas neues war. Die Anziehungskraft war die ganze Zeit präsent und die Chemie stimmte auf jeden Fall, doch der anfängliche Fokus darauf, wie die Freundschaft sich immer mehr vertieft hat, war schön und als schließlich mehr daraus wurde, kannten sie einander schon sehr gut. Das heißt nicht, dass sie keine Fehler gemacht haben oder dass alles leicht war, wie auch der Epilog zeigt; trotzdem hat man immer gemerkt, dass sie zusammen passen.

Besonders toll war, dass Mason und Jackson in diesem Band ebenfalls eine große Rolle spielten und man mehr über ihre Beziehung erfahren hat.