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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2017

Schöne, berührende Liebesgeschichte

Lichterzauber in Manhattan
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Eva und Lucas könnten unterschiedlicher nicht sein; er schreibt Bestseller, in denen Figuren kaltblütig andere ermorden, er ist zynisch und hat sich von der Welt so weit wie möglich zurückgezogen, nachdem ...

Eva und Lucas könnten unterschiedlicher nicht sein; er schreibt Bestseller, in denen Figuren kaltblütig andere ermorden, er ist zynisch und hat sich von der Welt so weit wie möglich zurückgezogen, nachdem er seine geliebte Frau verloren hat. Eva dagegen ist sehr optimistisch und romantisch veranlagt. Sie liebt die Feiertage, den Schnee, die ganze festliche Stimmung, während er alles ablehnt. Als Lucas' Großmutter Eva beauftragt, seine Wohnung weihnachtlich zu dekorieren, kommt es logischerweise zu einem Konflikt zwischen den beiden. Zumindest so lange, bis Lucas merkt, dass Evas Anwesenheit ihn inspiriert und bei seiner Schreibblockade zu helfen scheint...

Die ganze Handlung findet innerhalb weniger Wochen statt. Trotzdem hat Morgan überzeugend dargestellt, wie sie in dieser objektiv kurzen Zeit tiefe, echte Gefühle füreinander entwickeln können. Am Anfang ist ihr Verhältnis noch ein wenig angespannt und Lucas vermutet hinter allem, was sie tut, unlautere Motive, doch sie kommen sich schnell näher und vertrauen sich schon bald Dinge an, die sie noch nie jemandem erzählt haben. Dadurch entsteht eine ganz besondere, tiefe Bindung zwischen ihnen, die die Autorin wirklich schön geschrieben hat. Man merkt, dass sie einander wirklich nahe sind. Sie ergänzen sich, spornen einander an und sie können jeweils ausgezeichnet mit den Eigenarten des anderen umgehen. Natürlich gibt es neben humorvollen Neckereien ernste Konflikte, allerdings bemühen sie sich darum, sie zu klären und offen zu kommunizieren, was mir gefallen hat.

Die Charaktere an sind gut ausgearbeitet. Evas positive Einstellung und ihr optimistischer Blick auf die Welt sorgen einfach für gute Laune und die Beschreibungen der Gerichte, die sie kocht, lassen das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich mochte auch, wie sie mit Problemen und ihrem Schmerz umgegangen ist, dass sie nie die Hoffnung aufgegeben hat und weiterhin bereit war, an das gute in jedem Menschen zu glauben. Lucas war mir ebenfalls sympathisch. Er wurde in der Vergangenheit verletzt und hat sich deshalb verschlossen, aber hinter seiner rauen Schale steckt definitiv ein Mann, der einfühlsam sein kann und der in der Lage ist, Eva genau so zu nehmen, wie sie ist. Es war schön zu sehen, wie er langsam bereit war, sich auf sie einzulassen.

Da ich letztes Jahr im Dezember "Für immer und einen Weihnachtsmorgen" gelesen habe, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin, das ebenfalls in der Weihnachtszeit spielt - und in "Lichterzauber in Manhattan" ist es Morgan wieder gelungen, die weihnachtliche Atmosphäre perfekt einzufangen. Ich konnte mir das Schneegestöber und die klirrende Kälte sehr gut vorstellen und obwohl sie die Gefahren des Wetters dargestellt hat, war die Vorstellung, wie die Protagonisten durch den Schnee spazieren, doch sehr romantisch und auch die ganze Dekoration klang toll. Man könnte fast Lust bekommen, selbst ein paar Weihnachtslieder zu singen, obwohl das Fest noch zwei Monate in der Zukunft liegt.

"Lichterzauber in Manhattan" ist eine schöne, berührende Liebesgeschichte, die mich von Anfang an gefesselt und bezaubert hat. Den Rest der Reihe muss ich auf jeden Fall noch lesen.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Überzeugender Auftakt

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
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"Das verborgene Orakel" ist der erste Band einer Reihe, die sich mit Apollo befasst. Sie spielt circa sechs Monate nach Ende der "Helden im Olymp"-Bücher, die ich bisher noch nicht gelesen habe. Trotzdem ...

"Das verborgene Orakel" ist der erste Band einer Reihe, die sich mit Apollo befasst. Sie spielt circa sechs Monate nach Ende der "Helden im Olymp"-Bücher, die ich bisher noch nicht gelesen habe. Trotzdem konnte ich der Geschichte problemlos folgen, da der Fokus auf der neuen Katastrophe liegt und die jugendlichen Halbgötter hier nur unterstützende Figuren sind.

Wer die anderen Bücher von Riordan schon gelesen hat, weiß, was man zu erwarten hat, wenn der arrogante, sehr von sich überzeugte Gott - beziehungsweise Ex-Gott - die Rolle des Ich-Erzählers übernimmt. Es ist unterhaltsam, wie er glaubt, alle würden ihn anbeten und die Narrative war definitiv sehr humorvoll. Gut gefallen hat mir allerdings die Wandlung, die er durchgemacht hat. Dadurch, dass er gezwungen ist, als sterblicher Mensch zu leben, erfährt er aus erster Hand, wie schwer dieses Dasein ist, und das öffnet ihm durchaus die Augen. Es ist interessant, über diese Veränderung zu lesen und hinter Apollos Fassade zu blicken; er war mir von Anfang an sympathisch, doch gegen Ende des Buches hatte ich ihn richtig ins Herz geschlossen und ich habe mit ihm mitgefühlt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihm weiter gehen und wie seine weiteren Abenteuer ihn beeinflussen werden.

In "Das verborgene Orakel" kommen erneut einige Mythologien zusammen und wie bereits gewohnt hat der Autor sie kreativ und fesselnd verarbeitet. Ich fand ein paar der Entwicklungen vorhersehbar, weshalb sie mich nicht wirklich schockieren konnten, aber mich hat bewegt, wie der Protagonist darauf reagiert hat. Zwischendurch schwirrte mir beinahe der Kopf von den ganzen Enthüllungen und Wendungen und obwohl ich zuerst besorgt war, wie Riordan den Stoff verarbeiten würde, hatte er mich am Ende doch überzeugt. Es gibt hier viel Potential für die nächsten Bände und ich freue mich darauf zu sehen, welche Überraschungen in Zukunft auf den Leser und Apollo warten.

Das Buch konnte mich nicht ganz so begeistern wie die "Percy Jackson"-Reihe, aber dennoch ist es durch und durch gelungen. Die Geschichte ist fesselnd, wendungsreich, humorvoll und auch abgedreht. Man kommt auf keinen Fall zu kurz, sodass ich wieder 4,5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Packend und bewegend

Das Mädchen aus Brooklyn
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Auf "Das Mädchen aus Brooklyn" war ich sehr gespannt, da "Vierundzwanzig Stunden" von Musso letztes Jahr zu meinen Highlights gehörte. Es war wendungsreich, sehr fesselnd und ich konnte es nicht aus der ...

Auf "Das Mädchen aus Brooklyn" war ich sehr gespannt, da "Vierundzwanzig Stunden" von Musso letztes Jahr zu meinen Highlights gehörte. Es war wendungsreich, sehr fesselnd und ich konnte es nicht aus der Hand legen, sodass ich hohe Erwartungen für sein neues Buch hatte - und ich wurde nicht enttäuscht.

"Das Mädchen aus Brooklyn" liefert eine Geschichte, die von Anfang an packend ist. Gemeinsam mit Raphaël erkundet man die Vergangenheit seiner Verlobten Anna und versucht herauszufinden, was geschehen ist und wieso sie sagt, für drei Leichen verantwortlich zu sein. Dabei ist nichts, wie es scheint und nach und nach kommt man hinter eine Kette von furchtbaren Ereignissen, die eine unvorstellbare Reich- und Tragweite haben. Das hat mir sehr gefallen; man ist langsam dahinter gekommen, was in Wahrheit passiert ist, aber jede Antwort hat neue Fragen aufgeworfen und die Suche nach diesen 'Puzzleteilen' war sowohl interessant als auch spannend. Verkompliziert wird die Situation natürlich dadurch, dass Anna spurlos verschwunden ist und Raphaël sie finden möchte. Die Lage ist brisant und gefährlich und der Autor scheut sich nicht, dies immer wieder zu verdeutlichen. Die Wahrheit ist schonungslos und oft grausam und dabei stellt sich natürlich die Frage, wer Anna eigentlich ist und ob Raphaël sie lieben kann, wie sie ist - egal, was sie getan hat. Zudem fragt man sich unwillkürlich, wie viel die Mitmenschen eigentlich verbergen können, ohne dass man nur den Hauch einer Ahnung davon hat...

Die Figuren waren für mich beinahe zweitrangig, obwohl sie alle gut ausgearbeitet und vielschichtig sind . Ein Großteil der Geschichte wird von dem Protagonisten und seinem Freundes Marc erzählt, doch besonders gefallen hat mir, dass zwischendurch immer Kapitel aus der Sicht anderer Charaktere gibt und man somit mehr über sie und ihr Leben erfahren konnte. Dies war teilweise sehr beklemmend und bedrückend, aber notwendig, um die Handlung abzurunden. Die Erzählperspektive war für mich auf jeden Fall gelungen.

Das Buch ist bis zuletzt wendungsreich und spannend. Selbst als man denkt, nun alle Fakten zu kennen und am Ende angelangt zu sein, kann der Autor den Leser noch einmal überraschen und schockieren, doch alle Entwicklungen waren passend und sie haben im Nachhinein einiges erklärt. Es bleiben noch ein paar Dinge offen, davon abgesehen mochte ich das Ende aber.
Insgesamt bekommt das Buch von mir 4,5/5 Sternen. Es konnte mich durchgängig fesseln und die Mischung aus spannendem Krimi und einem bewegenden Roman ist gut gelungen.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Toller Abschluss

Plötzlich Prinz - Die Rache der Feen
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"Die Rache der Feen" ist ein gelungener Abschluss der Trilogie. Wie die beiden Vorgänger ist das Buch packend und fesselnd, lässt sich gut lesen und bietet eine gute Mischung aus Abenteuer und Charakterentwicklung.

Der ...

"Die Rache der Feen" ist ein gelungener Abschluss der Trilogie. Wie die beiden Vorgänger ist das Buch packend und fesselnd, lässt sich gut lesen und bietet eine gute Mischung aus Abenteuer und Charakterentwicklung.

Der Konflikt, dem die Protagonisten sich in diesem Band stellen müssen, ist der wohl schwerste für sie alle; nicht nur müssen sie gegen die Armee von Vergessenen antreten, nein - sie wird von Keirran angeführt, Ethans Neffen, der ihn beinahe umgebracht hat und der bereit ist, so gut wie alles zu opfern, um sein Ziel zu erreichen. Sein Charakter hat sich stark geändert, was erschreckend war; der Autorin ist es gut gelungen zu zeigen, welche Konsequenzen sein teils unüberlegtes Handeln aus dem zweiten Band hatte. Und auch in "Die Rache der Feen" müssen Opfer gebracht werden, so tragisch sie auch sind. Bis zuletzt war ich mir nicht sicher, wie die Geschichte ausgehen würde, obwohl das Ende letztlich keine große Überraschung war. Gut fand ich, dass die Ereignisse nicht einfach übergangen wurden und dass nicht automatisch alles friedlich und perfekt war, da dies unrealistisch gewesen wäre, doch da Ethan an sich kein Teil des Feenreiches ist, bekommt man als Leser leider nicht allzu viel davon mit, was nach dem Kampf passiert. Das fand ich wirklich schade.

Meiner Meinung nach wurde die Schlacht am Ende ein bisschen zu kurz abgehandelt, aber da man schon im ganzen Buch die Auswirkungen spüren konnte, hat es mich nicht zu sehr gestört und letztlich war es ein passender Ausgang. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin gezeigt hat, dass das Leben der Charaktere weiter geht und ihre Geschichte nicht beendet ist, nur weil man als Leser keinen Anteil mehr daran haben wird. So kann man sich selbst denken, wie es in der Zukunft weiter gehen wird.
Insgesamt hat die "Plötzlich Prinz"-Reihe mir sehr gut gefallen, sogar besser als die ursprünglichen vier Bücher. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, sind aber eigentlich alle sympathisch, die Konflikte sind persönlich und dadurch ziemlich tragisch und die Abenteuer sind ebenfalls packend. Ich kann die Reihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Es bleibt spannend

Plötzlich Prinz - Das Schicksal der Feen
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"Das Schicksal der Feen" ist auf dem gleichen hohen Niveau wie der erste Band der Trilogie. Der Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen, das World Building ist wieder toll und die Charaktere sind interessant ...

"Das Schicksal der Feen" ist auf dem gleichen hohen Niveau wie der erste Band der Trilogie. Der Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen, das World Building ist wieder toll und die Charaktere sind interessant und gut ausgearbeitet. Dazu kommt, dass die Konflikte alle unglaublich persönlich sind und dadurch einige tragische, herzzerreißende Situationen entstehen.

Einige Figuren, allen voran Keirran, treffen in diesem Buch Entscheidungen, die logisch betrachtet nicht nachvollziehbar sind und furchtbare Konsequenzen haben, aber der Autorin ist es gelungen, deutlich zu machen, wieso sie so handeln. Als Leser möchte man sie packen und dafür sorgen, dass sie zur Vernunft kommen, doch zugleich fragt man sich, ob man nicht ähnlich handeln würde, wenn es um das Leben der Menschen ginge, die man über alles liebt, komme was wolle. Ich wollte mit keinem der Charaktere tauschen und so, wie sich das Dilemma zugespitzt hat, frage ich mich wirklich, wie die Geschichte ausgehen wird - ein Happy End scheint momentan ziemlich unmöglich zu sein, vor allem nach dem Cliffhanger, wobei ich mir hier recht sicher bin, wie er aufgelöst werden soll. Für fast alle steht sehr viel auf dem Spiel und ich bin gespannt, was Kagawa sich noch hat einfallen lassen.

Die Handlung selbst war spannend, ohne von Action überlagert zu sein. Die Protagonisten erleben wieder einige Abenteuer, doch ihre Emotionen und die Beziehungen untereinander sowie die im Vergleich kleineren Probleme spielen die ganze Zeit eine wichtige Rolle. Mir hat diese Balance gut gefallen, da eine Geschichte - egal wie packend und fesselnd sie ist - mit blassen, eindimensionalen Charakteren nicht wirklich gut sein kann. So war es interessant zu sehen, was alle motiviert und wie sie sich weiterentwickelt haben. Und natürlich war es auch nett, alte Bekannte wiederzusehen.