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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2018

In Bezug auf die Protagonisten enttäuschend

Between the Lines: Wilde Gefühle
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"Between the Lines: Wilde Gefühle" hat bei mir sehr gemischte Gefühle ausgelöst. Auf der einen Seite lässt das Buch sich gut lesen, die Geschichte enthält zwar einige Klischees, ist aber ganz unterhaltsam ...

"Between the Lines: Wilde Gefühle" hat bei mir sehr gemischte Gefühle ausgelöst. Auf der einen Seite lässt das Buch sich gut lesen, die Geschichte enthält zwar einige Klischees, ist aber ganz unterhaltsam und obwohl ich mit Dreiecksbeziehungen nicht viel anfangen kann, hat es hier recht gut funktioniert, selbst wenn das Hin und Her nach einer Weile doch anstrengend war. Auf der anderen Seite hatte ich ein großes Problem mit den Protagonisten. Emma war mir eigentlich sympathisch; sie ist ein typisches liebes Mädchen, das nicht so richtig glücklich mit ihrer Schauspielkarriere ist und ihre eigenen Träume hat. Ich mochte, dass sie sich nicht immer perfekt verhalten, sich schließlich weiter entwickelt und später klar gemacht hat, was sie wollte und zu dieser Entscheidung stand, auch wenn es ihr nicht leicht gefallen ist. Ihr Handeln konnte ich oft nicht richtig nachvollziehen, aber Webber hat die verwirrenden Emotionen recht überzeugend dargestellt. Reid und Graham dagegen...

Dadurch, dass die Hälfte des Buches aus Reids Sicht geschrieben ist, bekommt man einen guten Einblick in seine Gefühlswelt und das war von Vorteil, da man so sehen konnte, wie selbstbezogen er ist. Es war genau deshalb auch von Nachteil, da er mir nicht richtig sympathisch war und diese Einsichten dazu beigetragen haben, dass ich nicht verstehen konnte, was Emma in ihm gesehen hat. Er ist bestimmt kein schlechter Mensch und es gab Momente, in denen ich mit ihm mitfühlen konnte, doch insgesamt war es eher anstrengend, seine Sichtweise zu lesen und ich fand bedauerlich, dass er sich nicht wirklich weiter zu entwickeln schien. Bei Graham hatte ich das gegenteilige Problem - er scheint ein netter Kerl zu sein, allerdings ist er mir lange zu blass geblieben und ich hatte den Eindruck, nicht genug über ihn zu wissen. Ich konnte besser nachvollziehen, wieso Emma an ihm interessiert war, hätte es aber schön gefunden, mehr über seine Gedanken zu erfahren.

Was ich noch schade fand, war der mangelnde Fokus auf den Dreharbeiten an sich. Ich hätte gerne mehr über die Arbeit am Set erfahren und die Szenen, die sich damit befassten, waren für mich sehr interessant. Die Geschichte befasst sich jedoch hauptsächlich mit dem Gefühlschaos der Figuren und das war für mich ein wenig verschwendetes Potential.

Bei der Bewertung von "Wilde Gefühle" schwanke ich zwischen 2,5 und 3 Sternen. Das Buch hat mich ganz gut unterhalten und es gab Aspekte, die ich interessant und gelungen fand, doch mit den Protagonisten und damit den Liebesgeschichten hatte ich Schwierigkeiten. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht; was ich über die nächsten Bände gelesen habe klingt einerseits vielversprechend, andererseits hat mich dieser Band nicht richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Enttäuschend

Blindes Vertrauen
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Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen.

Ich muss zugeben, dass die Ausgangslage der Handlung mich von Anfang an gestört hat und dass ich vermutlich deshalb Schwierigkeiten hatte, mich auf das ...

Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen.

Ich muss zugeben, dass die Ausgangslage der Handlung mich von Anfang an gestört hat und dass ich vermutlich deshalb Schwierigkeiten hatte, mich auf das Buch einzulassen. Es war für mich einfach unglaubwürdig, dass die First Lady sich an eine Journalistin wendet, die sich selbst als "kleine Reporterin" mit "null Einfluss"bezeichnet, und die Gründe, die genannt wurden, konnten mich nicht überzeugen.
Schon nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, war ich sicher zu wissen, was passieren würde. Der Ausgang der Geschichte schien einfach so offensichtlich zu sein - und lange Zeit hat es auch so ausgesehen, als würde alles genau so kommen, wie ich es erwartet hatte. Deshalb war ich ehrlich gesagt ziemlich gelangweilt. Es gab zwar einige Twists und Momente, in denen ich dachte, dass die Geschichte endlich spannender werden würde, aber tatsächlich kam die Spannung erst ziemlich spät auf.
Ein Grund dafür ist bestimmt, dass ich nicht mit den Charakteren mitfühlen konnte. Sie waren mir, abgesehen von ein paar Nebenfiguren, allesamt nicht sympathisch und gerade mit der Protagonistin hatte ich große Probleme. Ihre Art, wie sie ohne jede Beweisgrundlage mit dem Kopf durch die Wand wollte und sich dabei für eine großartige Journalistin hielt, hat mich einfach genervt. Besonders dreist fand ich aber, dass sie das "rüde" Verhalten eines Mannes, dem sie durch ihre Recherchen geschadet hat, großmütig abgetan hat, als wäre sie ihm dadurch irgendwie moralisch überlegen. Ihre Probleme und die Gefahr, in der sie sich oft befand, waren mir recht egal und auch ihre Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich interessiert, weil sie sich meiner Meinung nach einfach unglaubwürdig entwickelt hat. Aber auch zu Vanessa konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen. Ihr Leiden hat mich nicht berührt und sie blieb, wie viele der Figuren, ziemlich blass.

Es gab durchaus interessante Wendungen, aber sie kamen erst spät im Buch. Die erste Hälfte war für mich ziemlich langweilig und in der zweiten Hälfte ist zwar einiges passiert, aber mit den Charakteren habe ich trotzdem nicht mitgefiebert und da mir das Schicksal der Figuren mehr oder weniger egal war, kam für mich auch kaum Spannung auf. Der größte Schock kam viel zu spät, direkt am Ende. Diese Wendung habe ich definitiv nicht vorausgesehen und sie hat mich definitiv geschockt, aber meine Meinung über das Buch hat sie nicht geändert.
2,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.10.2016

Enttäuschend

Verzaubert
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Auf "Verzaubert" war ich ziemlich gespannt. Es klang nach einer ziemlich klassischen erotischen Liebesgeschichte mit einem Hauch von Fantasy, was mich interessiert hat... aber leider konnte das Buch mich ...

Auf "Verzaubert" war ich ziemlich gespannt. Es klang nach einer ziemlich klassischen erotischen Liebesgeschichte mit einem Hauch von Fantasy, was mich interessiert hat... aber leider konnte das Buch mich nicht überzeugen.

Ein Punkt ist, dass hier nicht eine, sondern drei Geschichten erzählt werden, die alle recht kurz sind. Zwar geht es immer um das gleiche Paar, aber es sind sozusagen Momentaufnahmen aus ihrem Leben zusammen. Wie sie sich kennen lernen, ein großer Konflikt und ein weiterer, noch größerer Konflikt. An sich ist das kein Problem, aber ich hatte bei diesem Buch das Gefühl, dass die Entwicklungen immer sehr schnell gehen. In der ersten Erzählung springt man von ihrem ersten Mal direkt auf Wochen später, als sich entscheidet, ob sie zusammen bleiben können, und als Leser bekommt man nicht mit, wie sie sich angenähert haben - es wird erzählt, nicht gezeigt. Deshalb fiel es mir auch schwer zu glauben, dass die beiden sich lieben. Dass sie verrückt nach dem Sex miteinander sind, ja, ohne zu zögern, aber die Liebe habe ich ihnen trotz entsprechender Erklärungen nicht wirklich abgekauft.

Ich muss auch sagen, dass die beiden für meinen Geschmack viel zu viel Sex hatten. Natürlich hatte ich, da es eine erotische Liebesgeschichte ist, erwartet, dass die beiden oft miteinander schlafen, aber hier gibt es fast jede zweite Szene Sex. Das war mir einfach zu viel und hat nicht dabei geholfen, mir zu vermitteln, dass sie nicht nur wegen der körperlichen Freuden zusammen sind.
Dazu kommt noch, dass ich mich stellenweise ein wenig unwohl gefühlt habe - nicht, weil es um Unterwerfung geht oder weil er ihr 'Meister' ist, sondern weil sie sich gar nicht immer unterwerfen wollte, von ihm aber dazu gebracht wurde, da er zu wissen glaubte, dass sie das will und braucht. Obwohl sie den Sex doch immer genossen hat, fand ich das nicht ganz richtig und es war gut, dass sie ihn schließlich darauf angesprochen hat, dass sie gelegentlich andere Bedürfnisse hat als er. Auch, wie er mit ihrer Eifersucht umgegangen ist, fand ich unangemessen... insgesamt muss ich sagen, dass ich Probleme hatte, mit beiden Charakteren warm zu werden, aber vor allem Max war mir oft nicht wirklich sympathisch.

Die Geschichten lassen sich, wenn man von dem Übermaß an Sex absieht, gut lesen und das wenige, was man über die Fantasy-Elemente und die Hintergründe der Welt erfahren hat, fand ich interessant, aber davon gab es mir leider zu wenig. Da die Liebesgeschichte an sich mich nicht überzeugen konnte und ich im Gegenteil oft die Augen verdreht habe, kann ich dem Buch leider nur 2 Sterne geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Geschlechtertausch konnte mich nicht überzeugen

Biss-Jubiläumsausgabe - Biss zum Morgengrauen / Biss in alle Ewigkeit
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Achtung: Lang und ausführlich.

Ich bin an "Biss in alle Ewigkeit" mit keinen beziehungsweise sehr niedrigen Erwartungen herangegangen. Ich hatte zuvor schon viele negative Meinungen gehört und ehrlich ...

Achtung: Lang und ausführlich.

Ich bin an "Biss in alle Ewigkeit" mit keinen beziehungsweise sehr niedrigen Erwartungen herangegangen. Ich hatte zuvor schon viele negative Meinungen gehört und ehrlich gesagt hatte ich auch nur vor, mich über das Buch zu amüsieren. In Anbetracht dessen muss ich sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden. An sich war die Lektüre ganz angenehm und ich habe mich recht gut unterhalten gefühlt. Dies liegt allerdings hauptsächlich daran, dass ich die Handlung von "Twilight" trotz aller Probleme, die das Buch hat, ganz gerne mochte und die Geschichte der Neuerzählung sich zu großen Teilen überhaupt nicht davon unterscheidet. Einige Szenen wurden zwar ausgebaut und es gibt kleinere Veränderungen/Ergänzungen, doch ansonsten ist der Inhalt mehr oder weniger gleich. Deshalb habe ich versucht, Biss in alle Ewigkeit nur in Bezug auf den Geschlechtertausch zu bewerten... und hierbei ist meine Meinung leider nicht gerade positiv.

Im Vorwort führt Meyer aus, dass dieses Buch die Antwort auf die vielen Vorwürfe, dass Bella eine typische 'Jungfer in Nöten' sei, ist. Sie behauptet, dass eine Geschlechtsumwandlung nichts an der Geschichte geändert hätte und Bella ein Mensch in Nöten sei... und um dies zu beweisen, hat sie aus ihr Beaufort (kurz Beau) gemacht. Desweiteren behauptet Meyer, dass diese Umwandlung nur für 5-10% der Veränderungen in dieser Geschichte verantwortlich sei; den Rest habe sie überarbeitet, weil sie das schon lange tun wollte oder weil es Dinge waren, von denen sie sich wünscht, sie hätte sie damals so geschrieben. Ob dies die Wahrheit oder doch nur der Versuch ist, dem Vorwurf von Sexismus zu entgehen, sei dahin gestellt.
Die Charakterisierung der Figuren wurde großteils übernommen, wobei es durchaus (durch das Geschlecht bedingte?) Änderungen gibt. Besonders deutlich ist dies beim Protagonisten selbst. Zwar kocht er und kümmert sich um den Haushalt (was ich positiv erwähnen muss, ebenso wie die Tatsache, dass Julie (Jacob) nach wie vor Autos repariert), doch er steht nun auch auf Actionfilme und Superhelden und liest statt Austen ein Werk von Jules Verne, vermutlich um 'männlicher' zu wirken. Charakterlich gibt es Ähnlichkeiten zu Bella - beispielsweise eine gewisse Zurückhaltung, dass er verantwortungsbewusst ist und Regen hasst -, aber auch große Unterschiede. So ist Beau zwar zurückhaltend und er sieht sich als normal und langweilig an, er ist aber dabei doch recht selbstbewusst und sagt sogar, dass er "ganz zufrieden" mit sich selbst ist. Bella schien sich selbst mehr abzuwerten, als er es tut und dies war einer dieser Aspekte, bei denen ich mich gefragt habe, ob die Änderung auf den Geschlechtertausch zurückzuführen ist oder nicht.
Auch bei der Darstellung von Edythe habe ich mir diese Frage gestellt. In Szenen, in denen Edward aufgebracht war und fast schon bedrohlich wirkte, wurde sie eher traurig und niedergeschlagen, insgesamt reagierte sie sanfter ('weiblicher'). Hier lässt sich wieder argumentieren, dass Meyer sich vermutlich wünscht, sie hätte Edward so geschrieben, aber trotzdem fand ich es auffällig, wie sehr sie in die typische Rollenverteilung fällt. Gerade Beau sieht sie als verletzlich an und will sie dauernd beschützen, da sie wie eine kleine, "schwache" Frau wirkt und er darüber wohl nicht hinwegkommt, auch nachdem er weiß, dass sie ein Vampir ist. Es gibt hier ein paar gute Szenen, die das Muster unterbrechen; so bezahlt Edythe im Restaurant das Essen und als er sich beschwert sagt sie, er solle seine antiquierten Rollenvorstellungen loslassen, aber um ehrlich zu sein haben diese Momente sich angefühlt, als hätte die Autorin sie eingebaut um zu beweisen, wie fortschrittlich die Erzählung doch ist.

Andere Aspekte der Geschichte passen ebenfalls zu dieser typischen Verteilung. So wird Beaus 'Ohnmacht' im Biologieunterricht viel mehr lächerlich gemacht als Bellas; sein Kumpel geht sofort davon aus, dass er und Edythe Sex hatten und als er erfährt, dass sie ihn nur nach Hause gebracht hat, bezeichnet er dies als "jämmerlichste Geschichte, die ich je gehört habe". Charlie ist stolz, dass sein Sohn so einen guten Fang gemacht hat, anstatt den besorgten Vater zu spielen. Beau hatte als Kind keine Tanzstunden. Und so weiter und so fort.
Besonders auffällig fand ich, dass es keinerlei sexuelle Gewalt gibt. Royals (Rosalies) Hintergrundgeschichte wurde entsprechend geändert und auch die Szene in Port Angeles, als Beau/Bella gerettet werden muss, ist ganz anders. Während Bella ohne Grund (nur weil sie eine Frau ist) zum Opfer wird, gibt es bei Beau einen Grund und er soll auch nicht vergewaltigt, sondern erschossen werden. Einerseits finde ich das Fehlen von sexueller Gewalt sehr gut, andererseits ist das hier ganz offensichtlich ein Geschlechts-Unterschied - sexuelle Gewalt gegen Frauen wird als fast normal dargestellt, gegen Männer kommt sie dagegen nicht vor. Außerdem hat mich sehr gestört, dass Meyer einen Grund dafür, wieso Beau zum Opfer wird, konstruiert hat... es passt irgendwie nicht so ganz zu ihrer Behauptung, dass die Geschichte auch mit einem Geschlechtertausch noch die gleiche wäre, und es gibt noch ein paar weitere Szenen, wo dies der Fall ist. Andere funktionieren umgedreht einfach nicht wirklich und wieder andere sind unfreiwillig komisch.

Was mich überrascht hat ist das Ende, das eine Alternative zu "Twilight" anbietet. Prinzipiell war dies für mich interessant, aber Meyer hat versucht, die komplette Hintergrundgeschichte der nächsten drei Bände in fünfzig Seiten zu packen und das hat nicht funktioniert. Außerdem wirkte Beau auf mich ziemlich gefühlskalt. Die Idee fand ich ganz gut, aber die Umsetzung ist nicht wirklich gelungen.

Fazit
Leider hat der Geschlechtertausch in "Biss in alle Ewigkeit" für mich nicht wirklich funktioniert. Edythe ist zwar sympathisch und Beau im Großen und Ganzen nicht unsympathisch, aber Meyer ist es nicht gelungen zu beweisen, dass die Geschichte mit umgedrehten Geschlechtern noch die gleiche wäre. Sie bedient immer noch die klassischen Rollenbilder (nur auf andere Art) und während Edythe weniger bestimmend ist, ist nun Beau ziemlich besitzergreifend. Zudem hat die Autorin meiner Meinung nach zu sehr versucht zu betonen, wie fortschrittlich die Geschichte ist.
Da es aber ein paar wirklich gute Änderungen/Ergänzungen gab und ich gerade Edythe mochte, ist die Bewertung nicht noch schlechter ausgefallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschend

Die Hüterin - Das Erbe der Schlange
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Die Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch von 2009.

Um es gleich zu sagen: Das Erbe der Schlange hat mich sehr enttäuscht. Der Klappentext hat völlig falsche Erwartungen in mir geweckt und vor allem ...

Die Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch von 2009.

Um es gleich zu sagen: Das Erbe der Schlange hat mich sehr enttäuscht. Der Klappentext hat völlig falsche Erwartungen in mir geweckt und vor allem die Protagonistin hat mich genervt.

Als ich mit dem Lesen angefangen habe, wusste ich nicht, dass ich den zweiten Teil einer Reihe in den Händen hielt, da weder auf dem Buchrücken noch im Buch selbst ein Hinweis darauf zu finden ist. Es gibt aber in der Handlung selbst sehr viele Andeutungen, sodass ich irgendwann darauf kam, dass Das Erbe der Schlange kein alleinstehendes Buch ist. Man kann sich die Geschehnisse aus dem ersten Band (Die Hüterin) meiner Meinung nach auch recht gut zusammenreimen und ich hatte keine Probleme, der Handlung dieses Buches zu folgen. Es könnte aber sein, dass ich manche Entwicklungen anders beurteilen würde, wenn ich Band eins und damit die genaue Vorgeschichte der Figuren kennen würde, die sich in kurzen eingestreuten Informationen natürlich nicht vollständig rekonstruieren lässt.

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, mich auf die Geschichte einzulassen; ich kam nur sehr langsam voran, was sich aber besserte, als ich mich an den Schreibstil der Autorin (der auf mich recht "trocken" wirkt), gewöhnt hatte. Dennoch musste ich die Lektüre mehrfach unterbrechen, weil ich mich so über Rowena geärgert habe.
Es liegt nicht daran, dass sie wunderschön ist, besondere Begabungen hat, zur Hälfte zum "Alten Volk" gehört und dass sie sich den Sohn des Grafen geangelt hat, kurz - dass sie ein perfekter, herausragender Charakter zu sein scheint. Nein, ihr Jammern hat mich genervt.
Ich weiß nicht, ob in Band eins erklärt wurde, ob in dieser fiktiven Welt andere Regeln gelten, doch für meinen Geschmack war sie zu aufmüpfig. Ich verstehe, dass es ihr nicht gefällt, von Entscheidungen ausgeschlossen zu werden, die vor allem ihr Volk betreffen, aber es ist nun einmal so: als Frau hatte sie damals nicht viel zu melden. Nun ihrem Mann Cedric dafür die Schuld zu geben, ihn mit Kälte zu strafen und sich darüber zu beschweren, er hätte sie verlassen, wenn er doch nur seiner Pflicht nachgeht... das fand ich nicht glaubwürdig beziehungsweise es hat dafür gesorgt, dass ich mich gefragt habe, was das jetzt soll. Was mir bei einem Buch nicht gefällt, ist, wenn ich die Hauptperson - von der ich merke, dass sie mir sympathisch sein soll - nicht leiden kann und von ihr genervt bin, aber alle anderen sie glorifizieren und ihr Handeln rechtfertigen. Das war hier leider der Fall.

Anhand des Klappentextes hatte ich zudem erwartet, dass dieser geheimnisvolle Schatz eine größere Rolle spielen würde. Er kommt zwar vor und ist auch enorm wichtig, aber ich kann mich nur an wenige Szenen erinnern, in denen er aktiv gesucht wurde. Die meiste Zeit ging es eher um persönliche Streitereien, Szenen mit den Templern, die sich überlegen fühlten, und Gespräche im Alten Volk. Diese Szenen waren teilweise auch interessant, hatten aber kaum mit dem "Schatz" zu tun.

FAZIT:
Das Buch hatte durchaus Potential. Die Geschichte um die beiden alten Völker und ihre Verbundenheit zur Natur, ihre Gaben hätte mich sehr interessiert. Leider kam dieser Aspekt zu kurz, da die Autorin lieber das persönliche Drama die Geschichte um Rowena ausgeschmückt und ihr Privatleben thematisiert hat. Ein stärkerer Fokus auf dem Alten Volk und auch der Suche nach dem Schatz hätte dem Buch meiner Meinung nach wirklich gut getan.
Ich kann dem Buch (leider - denn wie gesagt, das Potential war da) nur 2,5 Sterne geben. Und das auch nur, weil ich die Hintergrundgeschichte um das Alte Volk so interessant fand und die Geschichte um die Templer mir hätte gefallen können, wenn sie mehr ausgebaut worden wäre: