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Jonas1704

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2017

Ein Brief-Roman über das Leben Leopoldines

Der grüne Palast
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Das Buch ist in Briefform gehalten, was mich in Büchern nicht begeistert. Wenn man aber erst mal richtig in der Geschichte drin ist, dann liest sich das Buch sehr flüssig und man merkt, dass letztends ...

Das Buch ist in Briefform gehalten, was mich in Büchern nicht begeistert. Wenn man aber erst mal richtig in der Geschichte drin ist, dann liest sich das Buch sehr flüssig und man merkt, dass letztends diese Schreibart doch treffend für diesen historischen Roman war.
Anfang des 19. Jahrhunderts. Leopoldine ist die Erzherzogin von Österreich. Obwohl nicht begeistert aber wegen politischen Hintergründen heiratet sie den portugiesischen Thronfolger Dom Pedro, welcher in Brasilien im Exil lebt. Gräfin Lazansky und den Fürsten Metternich nimmt sie gleich mit auf die Reise denn sie kennt weder das ferne Land noch ihren zukünftigen Ehemann. Dieser entpuppt sich jedoch als schlechter Charakter und die Beweggründe der Heirat sind alles andere als Gefühle und Familiengründung, obwohl letzere nicht zu kurz kommen wird. Leopoldine versucht ihre neue Heimat kennenzulernen, die wird mit der dort herschenden Armut konfrontiert und versucht ihren Beitrag zu leisten. Beeindruckend wird sie sich zu einer selbstbewusten Frau entwickeln, die sich für die unteren soziallen Schichten und die Politik interessiert.
Brasilien als Land wird schon in den Briefen beschrieben, gern hätte ich noch etwas mehr davon. Da der Roman fiktiv ist wollte die Autorin vielleicht sich damit nicht binden und datierte die Briefe kaum. Dies war etwas irreführend, denn man möchte schon ein Gefühl der Zeit haben.
Abgesehen von diesen kleinen Minuspunkten hat mich das Buch doch recht positiv überrascht.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Wenn es die Bienen nicht gäbe

Die Geschichte der Bienen
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Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. In drei Zeitebenen und in drei verschiedenen Ländern werden die Auswirkungen von einem peau a peau Austerben der Bienen geschildert, das fatale Folgen für die ...

Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. In drei Zeitebenen und in drei verschiedenen Ländern werden die Auswirkungen von einem peau a peau Austerben der Bienen geschildert, das fatale Folgen für die Menscheit haben könnte.
Im Jahr 1852 erfahren wir von dem englischen Samenhändler William, der versucht eine neue Lebensart der Bienen zu erforschen, hat aber wenig Erfolg damit und verfällt immer wieder in tiefer Auswegslosigkeit. In der nahen Gegenwart und zwar im Jahr 2007 erleben wir einen Imker in den Usa der sein ganzes Hab und Gut an seinen Sohn weiterreichen möchte, damit er die Tradition der Bienenzucht weiterführt, doch dessen Sohn hat andere Pläne. Als die Bienen anfangen aus einem unerklärlichen Grund auszusterben, wird das Problem landesweit erkannt.
Letztendlich finden wir uns im Jahr 2098 wieder und zwar in China. Die Bienen sind schon längst ausgestorben und die Menschen bestäuben nun von Hand die Blumen. Doch nicht nur das hat tragische Folgen.
Eine einfühlsame Geschichte, die uns erneut klarmacht wie wichtig jeder Lebensteil unserer Welt ist, und sei er noch so klein.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Eine lauwarme Fortsetzung

Das Panama-Erbe
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Teil zwei der Fantasy Trilogie von Susanne Aernecke und wieder geht es um das Heilmittel Amakuna, das gehütet und geschützt werden muss um nicht in falsche Hände zu geraten. Die Story spielt wieder in ...

Teil zwei der Fantasy Trilogie von Susanne Aernecke und wieder geht es um das Heilmittel Amakuna, das gehütet und geschützt werden muss um nicht in falsche Hände zu geraten. Die Story spielt wieder in zwei Zeitebenen in der Gegenwart, wo die junge Waise Sina in Zukunft das Bankimperium ihres Grossvaters übernehmen soll, etwas was sie gar nicht so will. Und in der Vergangenheit, im Jahre 1513, wo die ersten Spanier und mit ihnen der junge Medico nach Panama auswandern.
Sina erleidet einen Nervenzusammenbruch und sucht einen Stamm in Panama auf, um ihr zu helfen ihre Amnesie zu heilen. Dort verliebt sie sich und kommt den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur. Gleichzeitig wird sie mit Medico aus der Vergangenheit durch das Amakuna verbunden und beide versuchen das Heilmittel zu retten und zu schützen.
Der zweite Teil der Serie ist flüssig und spannend geschrieben, jedoch letztendlich bietet das Buch nichts gravierend Neues in Vergleich mit dem ersten Band. Da die Geschichten auch in sich abgeschlossen sind, glaube ich dass die meisten Leser bei einem der Bücher die Spannung spüren werden. Es folgt oftmals eine Wiederholung des Inhalts nur mit einem anderen Schauplatz. Das hat mir natürlich weniger gefallen und somit bleibe ich meiner Meinung treu, dass üblicherweise der erste Teil einer Trilogie immer der Beste sei.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Unkompliziert, lecker und für jeden Etwas

Simple
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Ich muss sagen, obwohl Kochbücher zu meinen Lieblingsgenres gehören, da ich immer wieder mal versuche etwas Besonderes zu kochen, gelingt es mit bei den oftmals komplizierten Rezepten eher weniger erfolgreich. ...

Ich muss sagen, obwohl Kochbücher zu meinen Lieblingsgenres gehören, da ich immer wieder mal versuche etwas Besonderes zu kochen, gelingt es mit bei den oftmals komplizierten Rezepten eher weniger erfolgreich. Anders war es bei diesem Kochbuch, das ein Geschenk war und ich endlich sagen kann, dass ich vieles mit einem guten Ergebnis nachkochen konnte.
Das Buch ist schon recht dick mit einem schönen Hardcover und stecht sofort ins Auge. Mir haben die Illustrationen sehr gefallen, etwas rustikal gestaltet und mit dezenten Farben präsentiert. Die Rezepte sehen natürlich alle mitsamt sehr lecker aus und die Zutaten sind fast alle leicht aufzufinden. Natürlich gibt es auch die komplizierten Zutaten dazu, heutzutage muss man als Koch um wahrscheinlich in Mode zu sein, ausfallende Zutaten beiinhalten, nur kommen diese nicht sehr oft vor. Die Ofenauberginen und die Räucherforelle gehören bereits zu meinen Lieblingsgerichten und ich habe auch schon versucht so manche Variante herzustellen, falls ich mal die eine order andere Zutat nicht im Haus hatte. Das ich ja bekanntlich beim Kochen einfacher als beim Backen. Da sollte man es lieber sein lassen. Die Desserts stehen noch auf meiner To do Liste.
Ich glaube die Autorin hat sich hiermit selbst übertroffen und einen ebenbürtigen Nachfolger zu ihrer Hühnchen Kochbuchversion herausgebracht.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Ein erschüttendes Zeugnis eines KZ-Überlebenden

Der letzte Überlebende
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Der polnische Jude Sam Pivnik beschreibt in diesem autobiographischen Roman die Grausamkeiten und Unmeschlichkeit die er in der Nazizeit durchlebt hat, wo er im Ausschwitz Konzentrationslager jahrelang ...

Der polnische Jude Sam Pivnik beschreibt in diesem autobiographischen Roman die Grausamkeiten und Unmeschlichkeit die er in der Nazizeit durchlebt hat, wo er im Ausschwitz Konzentrationslager jahrelang um seine Leben gekämpft hat. Er hat die Barbareien überlebt, die sich kaum ein Mensch vorstellen kann und man fragt sich wie "intakt" er aus dem Ganzen herausgekommen ist. Die seelischen Schäden und Traumatisierungen werden ihn ein Leben lang begleiten und es ist respekteinflössend wie er dieses Buch schreiben könnte.
Ausser ihm und seinen Bruder überlebt die übrige Familie die Gefangenschaft nicht und Pivnik muss dem unfassbaren Leiden die die SS Truppe den Menschen zufügte versuchen zu erdulden sowie auch die Hierarchiekämfe inmitten der Insassen. Es ist einfach unfassbar, was damals geschehen ist, wie eine Nation über eine andere einfach so entscheiden kann, dass sie unterwürdig sei und über Leben und Tod auf so grausamer Weise ein Urteil zu fallen in der Lage sei.
Dass diese Menschen nach all dem was sie ihren Mitmenschen zugefügt haben, noch abends einschlafen konnten, kann ich nicht nachvollziehen. Das kann natürlich keiner von uns. Es ist zudem sehr wichtig ,da dies oder gar etwas nahebringendes sich in der Geschichte der Menscheit nie wiederholt und deshalb muss man die Geschichte aufrechterhalten und über den Holocaust berichten. Dass es sogar heute noch Menschen gibt die diese Zeit und all diese Grausamkeiten infrage stellen, macht mich sehr stuzig und ist Beweis dafür dass die Logik des Menschen manipulierbar ist.
Ein hohes Respekt und ein wahres Dankeschön an Herrn Pivnik, der uns dieses lehrreiche Buch und erschüttende Zeugnis übergeben hat.