Profilbild von Jonne_10

Jonne_10

Lesejury Profi
offline

Jonne_10 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jonne_10 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Schurkisch, gediegen fies, mit cooler Grundidee

Long Live Evil
0

Ich war sehr gespannt auf dieses besondere und wirklich hervorstechend beworbene Werk von der Autorin Sarah Rees Brennan, die ich bisher noch nicht kannte. Long Live Evil ist ihr erster Erwachsenenroman. ...

Ich war sehr gespannt auf dieses besondere und wirklich hervorstechend beworbene Werk von der Autorin Sarah Rees Brennan, die ich bisher noch nicht kannte. Long Live Evil ist ihr erster Erwachsenenroman. Es strahlt uns LeserInnen mit dem opulenten Buch ein sattes kultig, cooles Gesamtpaket an. Von der Grundidee des Buches war ich sofort begeistert und Leigh Bardugo auf dem Cover als Empfehlung zu haben und noch dazu im Innenklappenteil von viel Prominenz gefeiert zu werden, macht natürlich neugierig. Ich finde, allein das kultige, groschenromanartige Cover ist ein echter Hit und die stolzen 589 Seiten liegen gut in den Händen und winken mit einer top Isekaiidee. Cool ist zudem der Spruch der Autorin, dass einen manchmal nur Fantasy vor der Realität retten könne. Da ist viel dran und hat mich angesprochen. Die ersten Seiten lassen einen gleich sehr warm mit der Story werden. Es geht um die schwerst krebskranke Rae und ihre Schwester Alice, die sich sehr lieben. Beide leben inzwischen damit, dass Rae sterben muss, weil es keine Heilung für sie gibt. Rae liegt im Krankenhaus und hat ihr Lieblingsbuch Zeit des Eisens mit dabei, das sie wirklich heiß und innig liebt. Es kommt eine Frau ins Krankenzimmer und macht ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. Sie darf in Ihr Lieblingsbuch Zeit des Eisens durch eine magische Pforte reisen und als die Figur, die ihr am besten dort in Eyam passt, wieder aufwachen. Die Blume von Leben und Tod wird Raes Chance sein, geheilt in der Realität wieder aufzuwachen. Aber, ob sie das schafft? Rae sagt natürlich ja und schon wacht sie in Zeit des Eisens als die Schurkin Lady Rahela auf, der der kaiserliche Henker am nächsten Tag droht.

Dann gibt es durch all die vielen Seiten, die ich auf jeden Fall als Kunst empfinde, ein wildes Tohuwabohu, in welchem man zunächst tatsächlich sich noch amüsiert und auch mithalten kann. Es flacht dann irgendwann ab in ein Zuviel. Es gibt viele Figuren, die sind bis auf Emer, die sehr Geschmacksache ist, alle ganz imposant. Das auch mehr oder weniger, je nachdem, wo sie sich jeweils hinein oder hinausdrehen bzw. hinausretten müssen. Denn Rae bzw. Lady Rahela hat, ich würde sagen wenig Durchblick, aber einige Portionen wildes Glück und stampft sich so durch die Zeit des Eisens Welt. Das Stampfen von Lady Rahela hat den Nachteil, dass sie und ansteckend dann auch andere Figuren die Geschichte von Zeit des Eisens immer stärker verändern. Sie trifft schnell auf ein paar Figuren, die mehr oder minder quasi Gefährten sind, und schiebt sich durch die Eisenzeit. Sie hat in der Figur Kobra eine Art Zwiekumpel, der, was sein Geheimnis ist, auch aus der Realität in das Buch gereist ist und dort festsitzt. Er lohnt sich als Figur, auch weil er sich im Buch eine eigene goldene Welt erschaffen hat und gefürchtet ist. Es gibt viel Zeug und Geränkel mit dem Kaiser (echt oder nicht echt), mit der Figur Key, Lia und anderen Figuren, das einem Spaß machen kann. Ich empfand es als zu simpel und ehrlich gesagt über weite Teile nervig. Das Buch hat lange Passagen, bei denen man einfach nicht mehr weiter mag. Die Erwartungshaltung, das Rae bzw. Rahela, auch wenn sie nun eine fiese, bösartige Schurkin ist, so ihren Weg macht, die durfte man eigentlich haben, dachte ich mir. Aber sie ist mir immer blasser im Verlauf vorgekommen, während andere immer mehr glänzten. Es hielt mich etwas die kleine Hoffnung auf etwas Romance zwischen Key und Rahela. Das will ich mal so stehen lassen. Am Ende ruft Teil 2. Der Schreibstil wächst mit seinen Aufgaben und Theaterspiel ins kapriziös-sarkastische mit starken Ablandungen überall. Vielleicht ist es auch ein gelungenes Chaos? Am Ende war ich persönlich froh, als es vorbei war. Für mich kein Teil 2 mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2024

Eine wunderbare und liebevolle Geschichte um den Wert der Freundschaft

Der kleine Grimlin und die große Portion Mut - Eine Freundschaftsgeschichte
2

"Der kleine Grimlin" ist ein bemerkenswertes Buch, das sich ganz schnell ins Kinderherz und auch von uns Erwachsenen als Mit- und Vorlesende spielt. Empfohlen ist es von Baumhaus für Kinder ab 5 Jahren., ...

"Der kleine Grimlin" ist ein bemerkenswertes Buch, das sich ganz schnell ins Kinderherz und auch von uns Erwachsenen als Mit- und Vorlesende spielt. Empfohlen ist es von Baumhaus für Kinder ab 5 Jahren., es ist ganz toll illustriert und hat mehrere süße Goodies im Gepäck. Die beiden Innenklappen laden zum Spielen mit dem Reiseweg des Grimlins ein, den er auf dem Rückweg nicht mehr alleine tut. Auf der Baumhaus-Website steht dafür ein passender Bilderbogen zum Herunterladen und Ausschneiden bereit. Im Buch gibt es dann noch Rezepte zu entdecken und eine Bastelanleitung, die Spaß macht. Die Rezepte sind yummy und können schnell zusammen fürs gemeinsam Weiterlesen gebraut werden . Und nun zur Geschichte. Der kleine Grimlin ist seit je her ein freundlicher und zurückgezogener, etwas ungeselliger Bewohner der flüsternden Weite. Er hat nicht gern Besuch und mag auch keine Überraschungen oder Zwangsgeselligkeit. Seine Waren legt er im Wichteldorf lieber vor die Tür als ein nettes Pläuschchen mit seinen Kunden zu halten. Freunde hat er keine, was ihn ganz und gar nicht stört. Bis sich die kleine Süßschneck´ an ihn heranschneckt und sein Leben so langsam in Bewegung kommt. Ein kleiner bunter Vogel öffnet seine Herzenspforte und schleicht sich sehr sympathisch in Grimlins Alleinsein hinein. Das ist alles wundervoll geschrieben und wirklich herzallerliebst. Wenn es 10 Sterne gäbe, bekäme dieses kunstvoll gemachte Buch einfach alle 10 von mir. Jedenfalls nähern sich der kleine Vogel und der Grimlin tatsächlich an - was einem Wunder gleicht - und ab da ist für den Grimlin Veränderung dran. Der kleine Vogel und er werden eine knuddelige WG, bis eines Tages sein kleiner Freund verschwunden ist. Der kleine Grimlin ist schwer verzweifelt und wagt sich auf eine große, beschwerliche und auch etwas unheimliche Reise in den Zapfenfresserwald, dem sein düster-finsterer Ruf vorauseilt. Da darf man nicht hin, denn lebend geht es wahrlich kaum heraus. Es entspinnt sich eine abenteuerliche Reise, bei der der Grimlin viel sieht und lernt und einem selbst das Herz ganz warm und wärmer wird. Es ist auch ein bisschen ein weises Buch, das kindgerecht daher kommt und Wege und Lösungen bietet über die man sich miteinander unterhalten kann beim Lesen. Viel zu lachen gibt es auch. Ganz zauberhaft. 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 07.09.2024

Supersüß und toll zum Vorlesen

Huiii, wer ist denn da noch wach? – Ab ins Bett und Gute Nacht!
0

"Huiii, wer ist denn da noch wach?" ist ein so niedliches und liebenswertes Pappbilderbuch und eine rundum gelungene Einschlafhilfe. Gemacht ist es für die Kleinen ab 2 Jahren. Auf den 16 Seiten sprüht ...

"Huiii, wer ist denn da noch wach?" ist ein so niedliches und liebenswertes Pappbilderbuch und eine rundum gelungene Einschlafhilfe. Gemacht ist es für die Kleinen ab 2 Jahren. Auf den 16 Seiten sprüht überall ein liebes Einschlaffeeling umher. Wir lernen den Gespensterjungen Theo kennen. Der kleine Theo ist knuddelig und lustig gemalt, so dass man ihn direkt ins Herz schließt. Theo mag es, zur Geisterstunde im Schlösschen und auch draußen in der hellen Nacht umher zu schweben und hier und da vorbeizuschauen. Dabei begegnet er seinen Freunden und ist sehr hilfsbereit und hat gute Ideen, wie die Freunde zum Einschlafen kommen und friedlich schlummern können. Die Szenen dazu sind alle sehr schön gestaltet und zuckersüß in Worten mit einfacher Reimform und in gemalten Bildern im quadratischen Format gemacht. Das Format liegt beim Vorlesen, Spielen und Zeigen gut in den Händen. Der besondere Clou sind die zahlreichen Überraschungsklappen, hinter denen sich ein passendes Motiv versteckt. Die Klappen lassen sich gut öffnen und auch wieder schließen, so kann man immer wieder schauen und staunen. Das gesamte Buch ist sehr hochwertig und fest aufgemacht.

Die Autorin Christine Kugler hat sowohl die Reimtexte als auch die tollen Illustrationen geschaffen. Sehr schön. Bei uns ist es ganz groß angekommen. Wir freuen uns alle sehr darüber. Man hat da einen langlebigen, kleinen Schatz zum immer wieder mit Spielen, Anschauen und natürlich eine liebenswerte Einschlafhilfe. Nicht zu vergessen, es ist wirklich lustig geschrieben und es gibt etwas zum Lachen und ein bisschen Schmunzeln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2024

Eine coole Horrorshow, mit etwas Romance im Gepäck und richtig viel Gruseleffekt

Starling House
0

Starling House ist mein bisheriges Gothic Fantasy-Lesehighlight des Jahres und ich kann es absolut empfehlen, wenn man Gruselhorror mit dicht-düsterer Atmosphäre mag. Es lohnt sich sehr. Der Mix aus Fantasy ...

Starling House ist mein bisheriges Gothic Fantasy-Lesehighlight des Jahres und ich kann es absolut empfehlen, wenn man Gruselhorror mit dicht-düsterer Atmosphäre mag. Es lohnt sich sehr. Der Mix aus Fantasy und Horror ist Alix E. Harrow super gut gelungen. Das Buch fesselt und hat mich in Atem von der ersten bis zur letzten Seite gehalten. Es ist richtig gute und geheimnisvolle Gruselunterhaltung, die großartig durchdacht ist. Langeweile taucht da keinen Moment auf.

Opal und ihr Bruder haben nur sich und führen kein leichtes Leben. Sie leben zusammen in einem schlichten Motel und Opal hat nur Aushilfsjobs. Opal ist als Hauptfigur beeindruckend von ihrer Willensstärke und ihrem Charakter her. Sie hat viel Gepäck im ihrem Rucksack, das sie sehr alleine lässt, bis sie in echt auf das sagenumsponnene Roman-Haus ihrer Kindheit trifft, über das eine regionale Autorin, die darin tatsächlich gelebt hat, ein Buch geschrieben hat. Das alte Buch war lange mit Absicht von Opal versteckt worden, da sie so viele schreckliche Träume über dieses Haus hatte. Als sie vor dem Starling Haus durch eine Art bannhaften Sog leibhaftig steht, bricht für Opal eine neue Zeit an, sie bekommt vom ziemlich hässlichen heutigen Besitzer und Erben des Hauses Arthur einen Job im Haus als Haushaltskraft angeboten, den sie annimmt. Es erwartet uns LeserInnen mit Eintritt ins Haus ein schaurig-gruseliges wie auch geheimnisvolles Setting, von dem man ein Teil ist. Alix E. Harrow ist es durch ihre geradlinige und reiche Sprache mit tollem harmonisch fließendem Schreibstil gelungen, dass ich mich mitten in diesem spooky Haus gefühlt habe. Die Geschichte, die sich für alle nach der Jobannahme entwickelt ist irgendwie richtig kultig. Der Hausherr Arthur ist nicht so uninteressant wie es zunächst aussieht, aber mehr wird nicht verraten.

Insgesamt ist Starling Haus beste Gruselunterhaltung mit guten Haupt- und Nebenfiguren, die einen ausnahmslos alle auf ein großes Abenteuer mitnehmen. Unbedingt erwähnenswert ist das wundervolle und sehr stimmige Cover des Buches. Es macht das Buch zu einem noch besondereren Liebhabstück. Nach dem Lesen bleibt Starling Haus auf gute Art im Gedächtnis hängen. Für mich ein Schatzi, das man gerne mehrfach liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2024

Ein lebendiges Werk von Liebe, Wagemut und Selbstfindung

Das größte Rätsel aller Zeiten
0

Mir hat "Das größte Rätsel aller Zeiten" ausgesprochen gut gefallen. Ich war zunächst sehr beeindruckt davon, wie es aufgemacht ist. Es sticht hervor und ist besonders. Dumont hat sich viel Mühe gemacht, ...

Mir hat "Das größte Rätsel aller Zeiten" ausgesprochen gut gefallen. Ich war zunächst sehr beeindruckt davon, wie es aufgemacht ist. Es sticht hervor und ist besonders. Dumont hat sich viel Mühe gemacht, ein Glanzstück zu schaffen mit dem grünen Hardcover, den dicken Seiten und der Schrift, die mir aufgefallen ist. Ein hellgoldenes Lesebändchen ist auch dabei, der Umschlag ist super, auch bei mir leider Abblättern des Goldes, aber dennoch ist die Umschlaggestaltung sensationell und sehr edel. Wunderschön. Es geht um Clayton Stumper, der als wenige Tage altes Baby in einer Hutschachtel geborgen einfach an der Haustür der Gemeinschaft der Rätselmacher abgestellt wurde. Pippa, die die Tür aufmacht und sich gleich verliebt in das kleine Knäul, wird einfach seine Mutter und besteht einige Abenteuer mit sich. Die Gemeinschaft, in der Clay aufwächst, prägt ihn natürlich, was ich sehr spannend fand. Was für ein Gedanke, von lauter Rätselmachern und Denkern aufgezogen zu werden. Samuel Burr hat für mich gekonnt und in pragmatisch eingängiger Sprache aus seinem Roman ein Herzstück gemacht. Das merkt man nach einigen mehreren Seiten. Ich habe mir beim Lesen die Frage gestellt, ob das Reich der Rätsel überhaupt so richtig das Hauptthema war, aber das findet sicher jeder für sich anders, doch, war es und zwar subtil. Die Geschichte hat deshalb sich erst setzten müssen, um den Brillanten darin zu erspüren. Auch das hat Spaß gemacht. Die Figuren der Rätselmacher und auch Clay selber waren mir nicht ganz so klar und feinsinnig, wie ich es mir von Aufmachung und Titel des Buches her gedacht und gewünscht habe. Dennoch sind meine Erwartungen an die Rätselmacher nicht enttäuscht worden. Gefallen hat mir die rätselhafte Pippa, die ein Schachzug im anderen in der Geschichte ist. Super gemacht. Für mich kam keine Langeweile auf. Das Buch ist eine echte Empfehlung für alle, die subtile Genreunterhaltung lieben. Da ist man hier gut bedient, mit Nachhall dabei. Man muss sich so etwas zurücklehnen nach einigen Seiten und sich hingeben, dann fliegen interessante Vibes des Buches umher. 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere